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Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?

923 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Entsagung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?

05.06.2025 um 17:51
Was mich von solchen Usern wahrscheinlich unterscheidet ist, dass ich meiner Ansicht nach weniger rigoros bin. Selbst wenn ich jemanden bei bestimmten (z.B. politischen) Themen als Opponenten wahrnehme, würde ich trotzdem nicht generell die Kommunikation verweigern, denn mit fast jedem User findet man irgendwelche Themen, über die man diskutieren kann. Jemanden generell und komplett zu blockieren, das habe ich bisher noch nie gemacht (und würde ich wahrscheinlich nur tun, wenn ich wiederholt beleidigt werden würde).


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Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?

05.06.2025 um 18:13
Zitat von martenotmartenot schrieb:Jemanden generell und komplett zu blockieren, das habe ich bisher noch nie gemacht (und würde ich wahrscheinlich nur tun, wenn ich wiederholt beleidigt werden würde).
Kommt auch immer darauf an, wie ernst man sowas nimmt bzw. ob und wieviel man sowas an sich heran lässt.
Ich kann mich im Nachhinein oft nicht einmal erinnern, mit welchen Usern ich in welchen Threads irgendwelchen "Beef" hatte, weshalb es durchaus mal sein kann, dass ich mich in einem Thread mit einem bestimmten User argumentativ fetze, dass es kracht und drei Tage später mit demselben User Scherze mache und mich blendend verstehe und mich nicht mal mehr an den Beef erinnere.
Ok, eine Handvoll User mag es geben, die mir wirklich mit jedem Beitrag, den sie schreiben, negativ auffallen und im Gedächtnis bleiben. Das ist aber echt wenig.

Das hier steht jedenfalls für einen sehr unentspannten, verkniffenen Charakter:
Zitat von martenotmartenot schrieb:Er hatte mich mal in einer PN aggressiv angegangen und hat mich seitdem anscheinend in seinen Threads persönlich von der Kommunikation ausgeschlossen (das kann man anscheinend machen, indem man den Moderator darum bittet, dann werden einzelne User von diesen Threads ausgeschlossen).
Ich vermute mal, dass so jemand kein besonders glückliches, erfülltes Leben führt.


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Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?

05.06.2025 um 19:36
Zitat von PusemuckelPusemuckel schrieb:ch kann mich im Nachhinein oft nicht einmal erinnern, mit welchen Usern ich in welchen Threads irgendwelchen "Beef" hatte, weshalb es durchaus mal sein kann, dass ich mich in einem Thread mit einem bestimmten User argumentativ fetze, dass es kracht und drei Tage später mit demselben User Scherze mache und mich blendend verstehe und mich nicht mal mehr an den Beef erinnere.
Stimmt, das geht mir auch oft so. Meistens nehme ich die Diskussionen weniger personenbezogen wahr, sondern themenbezogen. Wenn ich mich genervt oder angegangen fühle, dann bezieht sich das meistens auf einen konkreten Thread, aber ich stelle meistens später keinen direkten Bezug zu dem User mehr her. Das hat den Vorteil, dass man sich in einem anderen Thread bei einem anderen Thema wieder gut verstehen kann.

Ich habe aber den Eindruck, dass manche Leute sehr stark personenbezogen diskutieren und auch sehr nachtragend sind. Wenn es da einmal zu einem Konflikt gekommen ist, dann wars das, und man ist ewig auf einer Gegnerliste gelandet.

Ich prsönlich finde, das trägt auch zu einer unfreundlichen Gesellschaft bei, weil man gewissermaßen "Gegner" sammelt, und die Liste der missliebigen Personen immer länger wird.


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05.06.2025 um 19:45
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ich habe aber den Eindruck, dass manche Leute sehr stark personenbezogen diskutieren und auch sehr nachtragend sind. Wenn es da einmal zu einem Konflikt gekommen ist, dann wars das, und man ist ewig auf einer Gegnerliste gelandet.
Absolut lächerlich, sowas. 😅
Aber ja, ich weiß, was du meinst. Sehr "erwachsenes" Verhalten, greift aber immer mehr aus dem Internet ins RL über. Leider.


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05.06.2025 um 21:28
Zitat von martenotmartenot schrieb:Was mich auch in vielen Forumsdiskussionen auffällt (unter anderem in anderen Foren): selbst bei an sich sachlichen Themen gibt es User, die ziemlich rasch auf Widerstand und Widerborstigkeit gehen.
Foren geht eigentlich noch, weil da in der Regel unangemessenes Verhalten sanktioniert wird.

Soziale Medien sind da teilweise schlimmer. Da gibt es sogar irgendwelche Leute, wegen irgendwelcher noch so unwichtigen Meinung die Leute anpöbeln. Und einige Zuständige machen da Garnichts.


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05.06.2025 um 21:38
Zitat von kaumeisterbobkaumeisterbob schrieb:Soziale Medien sind da teilweise schlimmer.
Ja, das vermute ich auch. Ich muss sagen, das würde mir wahrscheinlich zu viel werden, deswegen lasse ich die Finger davon. In den Foren ist es meistens okay, weil die Moderatoren und auch die "Community" das Ganze einigermaßen stabil halten, sodass es nicht wirklich aus dem Ruder laufen kann.

Aber auch in den moderierten Foren blitzen teilweise die Aggressionen der Leute durch, und da bin ich oft froh, dass sie denen nicht freien Lauf lassen (können).

Ich finde, das hat sich in den letzten Jahre verschärft. Vor ca. 10 Jahren hatten wir von einem der Foren mal ein Gruppentreffen (real, in einer Gaststätte), wo sich eine Gruppe von etwa 15 Forumsusern real getroffen hat. Ich weiß nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass das heutzutage nicht mehr funktionieren würde, wegen der vielen gegenseitigen Abneigungen, oder man müsste es in kleine Mini-Treffen splitten.


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05.06.2025 um 21:46
Zitat von martenotmartenot schrieb: Ich selber habe den Eindruck, dass bei diesem User ein interner Film im Kopfkino abläuft, in dem ich anscheinend als eine Art Bösewicht klassifiziert wurde.
Das Internet hat da eine ganz eigene Dynamik und Menschen scheint z.T. völlig die Empathie zu fehlen.
Unsere Landstraßen sind leider Motorradrenngebiete mit viel Lärmbelästigung. Man findet hier wohl niemanden, der dem Motorradfahren positiv gegenübersteht und man kommt auch selbst in gefährliche Situationen.

Nun aber die Situation: Vor wenigen Wochen ist am Wochenende ein junger Motorradfahrer aufgrund eines Fahrfehlers tödlich verunglückt und während der Unfallaufnahme und Bergung wurde die Straße gesperrt, was Umwege bedeutet hat. In unserer Dorffacebookgruppe wurde darauf hingewiesen, erst als neutraler Post.

Dann begann ein Shitstorm von "Depp - hat den richtigen getroffen" bis zu den Leuten, die erklären, wie rücksichtsvoll sie doch Motorrad fahren. Zielführend war keiner dieser Kommentare, aber sehr verletzend, wenn man mit der Person verwandt oder bekannt war. Da waren auch Leute mit Klarnamen dabei, die im normalen Leben völlig normal sind, z.T. vegan leben, weil sie alle Lebewesen achten - wenn nun aber ein Lebewesen einen tödlichen Unfall erleidet, dann darf man alles.

Klappt übrigens irgendwie in jeder Gruppe. Ich bin auch Mitglied in Handarbeitsgruppen, wo auch gelogen, betrogen und gedisst wird "für das Oberteil bist du zu fett" ....


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05.06.2025 um 22:02
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Dann begann ein Shitstorm von "Depp - hat den richtigen getroffen" bis zu den Leuten, die erklären, wie rücksichtsvoll sie doch Motorrad fahren.
Ehrlich gesagt, solche Sprüche kenne ich auch, und ich finde sie nach wie vor schrecklich. Ich würde mich niemals über den Tod eines Menschen freuen, weil er vermeintlich "selbst schuld" war, aber ich höre andere Leute sowas sagen bzw. lese sowas.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ich bin auch Mitglied in Handarbeitsgruppen, wo auch gelogen, betrogen und gedisst wird "für das Oberteil bist du zu fett" ....
Ja, selbst die harmlosesten Themen sind dafür geeignet, manche Leute boshaft und gehässig oder ausgrenzend werden zu lassen. Deswegen bin ich schon aus verschiedenen Hobby-Foren wieder ausgestiegen, weil mir der Tonfall zu rau war. Bei Technikgruppen heißt es z.B. gern "da sitzt der Fehler hinter dem Bildschirm" (wenn jemand ein technisches Problem schildert). Bei psychologischen Foren kann es passieren, dass sich mehrere User zusammentun, und sich auf einen stürzen, um sich über alles aufzuregen, zu empören oder zu spotten, was der schreibt. Null Empathie.... oder natürlich das klassische "hohoho, selber schuld, würde mir nie passieren, wie kann man bloß so blöd sein"...

Ein weiteres Problem: wenn man dagegen argumentiert, und sich auf die Seite eines Schwächeren oder Angegriffenen stellt, dann kann es sein, dass man das nächste "Opfer" ist. Oder man wird zumindest der Kategorie "Gutmensch" zugerechnet, die ebenfalls verachtet wird.


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Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?

05.06.2025 um 22:12
Zitat von martenotmartenot schrieb: Ehrlich gesagt, solche Sprüche kenne ich auch, und ich finde sie nach wie vor schrecklich. Ich würde mich niemals über den Tod eines Menschen freuen, weil er vermeintlich "selbst schuld" war, aber ich höre andere Leute sowas sagen bzw. lese sowas.
Ja, das passiert regelmäßig. Da waren auch so Sprüche von "wenigstens am Saisonanfang passiert, einer weniger, der in unserem Wald Krach macht".
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ja, selbst die harmlosesten Themen sind dafür geeignet, manche Leute boshaft und gehässig oder ausgrenzend werden zu lassen.
Ja, irgendwie baut sich da irgendwas ab, was sie Leute nirgends anders losbekommen.
Zitat von martenotmartenot schrieb: Bei Technikgruppen heißt es z.B. gern "da sitzt der Fehler hinter dem Bildschirm" (wenn jemand ein technisches Problem schildert). Bei psychologischen Foren kann es passieren, dass sich mehrere User zusammentun, und sich auf einen stürzen, um sich über alles aufzuregen, zu empören oder zu spotten, was der schreibt.
Die Leute erhöhen sich selbst da irgendwie - auf Kosten anderer.
Zitat von martenotmartenot schrieb: Null Empathie.... oder natürlich das klassische "hohoho, selber schuld, würde mir nie passieren, wie kann man bloß so blöd sein"...
Ja, oder man stellt ein Ideal hin. Bei mir war die Geburt von Kind #1 sehr dramatisch und endete für das Kind nach Notkaiserschnitt auf der Intensivstation, mir ging es auch sehr schlecht. Durch den gesamten Stress, die Trennung, etc. konnte ich nicht stillen. Ich hätte es mir auch anders gewünscht ... auch da kamen dann lauter Bemerkungen "wenn man das richtig will, dann geht das!". Oder "war der Kaiserschnitt nötig?". Es wurde prophezeit, dass wir nun keine gute Eltern-Kind Bindung hinbekämen, das Kind durch Flaschenmilch weniger intelligent wäre, ... Wo man denkt ... HALLO? Ich wollte es doch nicht so.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ein weiteres Problem: wenn man dagegen argumentiert, und sich auf die Seite eines Schwächeren oder Angegriffenen stellt, dann kann es sein, dass man das nächste "Opfer" ist. Oder man wird zumindest der Kategorie "Gutmensch" zugerechnet, die ebenfalls verachtet wird.
Ja, oder Leute vertreten eine moralische Sache (z.B. vegane Ernährung), die sie gleich über dich erhaben macht.


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05.06.2025 um 22:18
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ja, oder Leute vertreten eine moralische Sache (z.B. vegane Ernährung), die sie gleich über dich erhaben macht.
Das stimmt, auch damit kann man Druck ausüben, im Sinne von "Ich bin moralisch höherwertiger als du, warum machst du es nicht so wie ich? Du musst ein schlechter Mensch sein, wenn du nicht denselben Anspruch erfüllst wie ich."

Zumindest dieser Art von erhobenem Zeigefinger erlebe ich allerdings im realen Leben kaum. Belehrungen wegen der Ernährung oder Lebensweise lese ich überwiegend im Internet.


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05.06.2025 um 22:22
Zitat von martenotmartenot schrieb: Das stimmt, auch damit kann man Druck ausüben, im Sinne von "Ich bin moralisch höherwertiger als du, warum machst du es nicht so wie ich? Du musst ein schlechter Mensch sein, wenn du nicht denselben Anspruch erfüllst wie ich."
Zumindest dieser Art von erhobenem Zeigefinger erlebe ich allerdings im realen Leben kaum. Belehrungen wegen der Ernährung oder Lebensweise lese ich überwiegend im Internet.
Im realen Leben bist du mit so extremen Haltungen halt ziemlich alleine. Ich hatte mal eine Bekannte, die wirklich anstrengend war. Die hat sich an der Uni einer Gruppe Veganern angeschlossen - ich glaube, es ging zunächst darum, irgendwo dazu zu gehören. Aber dann wurde es mega-anstrengend. Sie hat in der Phase mal bei uns übernachtet und sich dann geweigert, von unseren Tellern zu essen, weil auf denen mal "totes Tier" lag. Rate, wer nie mehr eingeladen wurde :-).

Inzwischen hat sie eine feste Partnerschaft, einige normale Freunde und isst wieder Fleisch. Sogar Grillwürstchen :-). Da war der Veganismus eben Mittel, etwas anderes (=Gemeinschaftsgefühl) zu erreichen.


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05.06.2025 um 22:26
@MissMary
@martenot
Ihr habt beide soooo recht.

Mir fällt das ebenfalls jeden Tag auf.

Vielen Dank für eure Ehrlichkeit bei den geschilderten Problemen.

Klar hat man bei manchen Themen vielleicht eine Idealvorstellung wie es laufen sollte. Wer hat das nicht.

Aber

Als normal denkender Mensch weiß man mit mittelmäßiger Intelligenz ganz genau, dass es für alles auch Alternativen gibt, abweichende Umstände und natürlich auch Schicksalsschläge.

Typisches Beispiel mit dem Stillen:

Klar kann man als Wunsch (Gedanke) , dass stillen toll finden, besonders wenn man als Mann Mann nur ganz nebenbei betroffen ist.

Aber mit Empathie, Lebenserfahrung und Intelligenz ist es eigentlich ansich ganz einfach herauszubekommen, warum es in vielen Fällen nicht so funktioniert.

Gutes Beispiel:

Warum werden oft Tiere mit Flasche aufgezogen?

Wer sich bei Tieren auskennt weiß es:

Oft klappt der Milch Einschuss nicht wie gewünscht, das Kind will nicht richtig und bei Tieren auch oft:
Die Mutter akzeptiert das Kind nicht, oder weiß nicht was ihr Kind ist.

Bin keine Mutter, keine Frau aber das verstehe alles auch ich und muss dafür noch nicht mal viel weiter denken., als von der Tapete zur Wand.


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05.06.2025 um 22:38
Zitat von ForesterForester schrieb:Typisches Beispiel mit dem Stillen:
Klar kann man als Wunsch (Gedanke) , dass stillen toll finden, besonders wenn man als Mann Mann nur ganz nebenbei betroffen ist.
Jedes Elternteil wünscht sich ein gesundes Kind und hat ein Idealbild, auch von sich im Kopf, wie man agieren möchte. Habe ich meine Kinder angeschrien - nicht oft, aber als sie klein waren, ja, ab und an habe ich die Nerven verloren. Meine Kinder übrigens auch :-). Trotzdem haben wir uns heute alle ziemlich gerne.

Es ist aber so, als ob die Leute diese Idealvorstellung nach außen transportieren und verteidigen, auch wenn es vermutlich auch nicht immer so rund läuft - damit bauen sie Druck auf und stellen sich als überlegen dar "bei mir hat es mit dem Stillen geklappt" - dabei fehlt aber jede Empathie.

Ich war damals ziemlich naiv, bekam Kind #1 ungeplant im Studium, in meinem Umfeld hatte niemand ein Kind. Ich dachte einfach - es läuft so wie bei allen anderen Leuten auch. Ich hatte mich gedanklich auch nicht so megamäßig vorbereitet, es war alles da, aber meine Hauptvorbereitung bestand darin, noch so viele Uni-Leistungsnachweise wie möglich zu erwerben.

Die Geburt begann dann plötzlich, wurde sehr schnell sehr kompliziert, Herztöne weg, Kaiserschnitt, Intensivstation, plötzlich Mutter ... das waren auch sehr viele Eindrücke. Damit ging viele Leute nicht empathisch um, sondern transportierten stattdessen ihre ureigene persönliche Idealvorstellung: "Kaiserschnitt - meine Mutter hatte vier Kinder, mein Bruder wog über vier Kilo - die hat das auch so geschafft" bis zum "Stillen ist doch das Natürlichste auf der Welt, aber klar, wenn man keine natürliche Geburt hinbekommt ....". "Wie, das Kind liegt seit vier Tagen auf Intensiv und ihr dürft es nur ein paar Stunden am Tag besuchen? Wie soll es eine Bindung zu euch aufbauen ...?". So, als ob es eine bewusste Entscheidung war.

Das ist schon ein gesellschaftliches Problem, dass man die Empathie nicht mehr hat. Da ärgert man sich dann am Sonntag, wenn man 5km Umweg fahren muss, weil die Straße gesperrt ist und schreibt halt mal "geschieht ihm recht, wenn er zu doof zum Fahren ist". Wenn man selbst einen Schicksalsschlag erleidet, erwartet man aber Empathie.


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05.06.2025 um 22:58
Das ist aber auch ein Bildungsproblem.

Ich kenne mich bei Geburten z. Bsp nicht sooo gut aus, als Mann sowieso nicht so übermäßig "mein Thema".

Immerhin weiß auch ich um die Probleme die es dabei gibt, geben kann und grob sogar was alles schief oder besser gesagt komplett schief gehen kann und wie wertvoll eine komplett komplikationslose Geburt ist, obwohl das eigentlich ansich überhaupt nicht mein Thema ist.

Einerseits Erfahrung, andererseits Bildung.

Habe auch ein paar lesbische Freundinnen die trotzdem ganz genau wissen, welche Herausforderungen bei einer Geburt bestehen, obwohl sie sich per se kaum für dieses Thema interessieren uns sehr sicher niemals ein Kind bekommen werden.


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05.06.2025 um 23:01
Zitat von ForesterForester schrieb:Das ist aber auch ein Bildungsproblem.
Glaube ich gar nicht so wirklich - ich denke, gerade im Netz pöbeln alle Schichten und im RL vermutlich auch.
Zitat von ForesterForester schrieb:Ich kenne mich bei Geburten z. Bsp nicht sooo gut aus, als Mann sowieso nicht so übermäßig "mein Thema".
Klar, aber ich denke, man hat doch dann trotzdem die Werkzeuge, was Empathisches zu sagen. Ich bin auch noch nie Motorrad gefahren, aber schreibe nicht im Internet "gut, dass einer von denen verreckt ist, muss nun 10 Minuten Umweg fahren, wegen dem Depp!". Es gibt ja auch Leute im Handarbeitsforum, die der freundlichen kugeligen Frau nicht mitteilen müssen: "Das Shirt kann man bei der Figur nicht tragen!".


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Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?

gestern um 02:01
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Klar, aber ich denke, man hat doch dann trotzdem die Werkzeuge, was Empathisches zu sagen. Ich bin auch noch nie Motorrad gefahren, aber schreibe nicht im Internet "gut, dass einer von denen verreckt ist, muss nun 10 Minuten Umweg fahren, wegen dem Depp!"
da gehe ich komplett konform mit dir, jedermann hat die Werkzeuge, etwas empathisches zu sagen.
Ich wohne an einer viel befahrenen Ampel-Kreuzung und ja, der Lärm, besonders die aufgemotzten Motorräder, das nervt, besonders, wenn man an der Ampel nicht einfach steht und den Motor laufen lässt, nein, es muss alle paar Sekunden der Motor hochgedreht werden.
Aber einem normalen Menschen würde es doch nie einfallen, demjenigen einen Unfall oder schlimmeres zu wünschen, oder sich gar darüber zu freuen!? Sorry, dazu fehlt mir jegliches Verständnis, wenn in entsprechenden Sozialmedien solche Reaktionen kommen.
Und mir fällt immer mehr die fehlende Empathie und Unfreundlichkeit der Menschen allgemein auf, sei es im Netz oder im RL, ganz egal, zu welchem Thema und das finde ich sehr sehr traurig.


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gestern um 03:31
Ich darf mich gar nicht zu sehr über andere beschweren, da ich mit den Jahren immer mehr auch zu schnell die Sachebene verlasse und auch immer schneller unfreundlicher werde.

Da ich das weiß, versuche ich wirklich zumindest die Nutzung der sozialen Medien einzuschränken, da mich leider besonders Rechte aber auch zu neoliberal eingestellte Menschen viel zu schnell triggern können, mit ihren Meinungen und Ansichten und je nachdem auch schon Grundwerten.

Früher konnte ich das irgendwie noch besser aufnehmen und verarbeiten und andere Meinungen auch einfach so gut sein lassen.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Glaube ich gar nicht so wirklich - ich denke, gerade im Netz pöbeln alle Schichten und im RL vermutlich auch.
Davon kann man ausgehen.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:das Kind durch Flaschenmilch weniger intelligent wäre,
Warum müssen sich per Kaiserschnitt geholt und Muttermilch überhaupt ausschließen?

Ich bin auch ein Kaiserschnitt-Kind, wurde jedoch nicht nur mit Flasche, sondern auch mit Muttermilch bzw. Brust gestillt.

Und zu meiner Mutter hatte ich ein sehr gutes Verhältnis. Waren in vielem auch ähnlich.




@MissMary
@martenot


Sich über den Tod von Menschen zu freuen, ist wirklich das aller letzte und mit wirklich wenigen Ausnahmen wie irgendwelche Schwerverbrecher oder Diktatoren, konnte ich das auch noch nie nachvollziehen. Also dass man dabei sogar Freude bzw. Schadenfreude empfinden kann.

Gänzlich frei möchte ich mich aber auch nicht sprechen, denn wenn bspw. der Grund für einen tödlichen Unfall eindeutig feststehen sollte und dieser bspw. Raserei und/oder Drängelei gewesen ist, ist auch mir schon öfters im Leben ein Selbst Schuld, mein Mitleid hält sich Grenzen, über die Lippen gekommen oder auch nur durch so für mich gedacht. Aber ich habe dabei auch keine wirkliche Freude empfunden.

Zumal durch Rasen und Drängeln ja auch immer Unbeteiligte verletzt oder getötet werden können.

Wegen Lärmbelästigung sind mir solche Gedanken aber noch nie gekommen.




Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die Gesellschaft schon rauer geworden ist und auch mehr und mehr Ich-Bezogen denkt und agiert. Ich-Bezogenheit ist bis zu einem gewissen Grad natürlich vollkommen normal und menschlich, sollte aber auch immer Grenzen kennen für das gesellschaftliche Miteinander. Denn unter einer egoistischen oder gar narzisstischen Gesellschaft hätte doch jeder zu leiden auf die eine oder andere Weise.


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Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?

gestern um 07:11
Narzissten ist es egal was sie anrichten.


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Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?

gestern um 09:07
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die Gesellschaft schon rauer geworden ist und
Das stimmt, ich Versuche, dem stets etwas entgegen zu stellen, positiv zu gestalten, wo es möglich ist. Den Hund eines Obdachlosen mal Futter geben und dem Obdachlosen nen Burger spendieren, Kleinigkeiten halt, am Dorfleben gestaltend teilnehmen etc. Reicht schon, wenn ich so finster ausschau, da kann ich auch mal was freundliches tun😉


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Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?

gestern um 09:54
@abberline
Und nur so wird der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt - im beständigen, persönlichen Kontakt und Austausch.

Man darf an der Stelle nicht vergessen, dass die meisten Menschen einfach nur Fremde sind. Im Schnitt hat der Mensch in seinem ganzen Leben vllt nur zu paar Hundert Leuten persönlichen Kontakt; der Rest ist eine völlig undefinierbare graue Massen an Personen, zu denen man niemals irgendeine besondere Verbindung erleben kann, weil man sie eben auch nie richtig kennen lernt.

Wir können noch so viele und noch so ausgeklügelte Menschenrechte etablieren; wenn man diese Menschen nicht kennt, hat man auch wider besseren Wissens massive Probleme, jedem diese Rechte einzuräumen, schlicht deshalb, weil die emotionale Basis, die für Empathie einfach notwendig ist, nicht gegeben ist.
Kommt es hart auf auf hart, toleriert man deshalb im Regelfall auch nur diejenigen, die man irgendwo zumindest gut kennt, sie vllt sogar gut leiden kann, oder auch mehr. Alle anderen sind sozusagen emotional irrelevant, und damit irgendwo auch fast egal.


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