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Der Begriff 'alleinerziehend'

876 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Alleinerziehend Scheidungskinder Familie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Begriff 'alleinerziehend'

01.03.2018 um 17:28
@sacredheart
An der Stelle möchte ich Dir nur eine Erkenntnis aus der Mediationspraxis mit auf den Weg geben. Aber ich verstehe, dass das nicht auf viel Gegenliebe stoßen wird.
Wenn man mal die Parteien eines Streits befragt, wer wie viel Schuld am Streit und dessen Verlauf hat, dann werden beide in der Regel subjektiv ehrlich dem anderen die weit überwiegende bis alleinige Schuld geben. Und ihr - objektiv vielleicht ungeschicktes oder schlechtes Verhalten - dahingehend rechtfertigen, dass der andere es nicht besser verdient hat.
Nur selten ist eine der Parteien das Arschloch. Meist sind es Missverständnisse und Ängste, die die Personen handeln lassen, wie sie eben handeln.

Deswegen wird bei solchen emotionalen Themen auch das Urteil in aller Regel nie als gerecht empfunden. Weil es nie der subjektiv empfundenen Verteilung der Schuld entspricht.

Aber das nur als Exkurs. Das zu akzeptieren ist sicher ein Prozess, der nicht in einem Forum statt finden kann. Aber manchmal hilft es schon, so was mal gehört zuhaben.
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Und wie gesagt, verstößt man als Richter gegen solche Formforschriften, kann das Urteil von der nächsten Instanz kassiert werden
Im Grunde ja. Und generell ist das auch gut, denn das gibt wenigstens etwas Rechtssicherheit.

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Der Begriff 'alleinerziehend'

01.03.2018 um 22:20
@Ilvareth

Es gibt keine Formformschriften, die besagen, dass die Befragung von Kindern im Gebäude des Gerichts stattfinden müssen, ebenso gibt es keine Vorschrift, die das nur in der Verhandlung zulässt. Es dient allein der Bequemlichkeit desd Hohen Gerichts.

@kleinundgrün

Ist schon richtig, dass die Wahrnehmung beider oft sehr einseitig ist. Hat man es jedoch mit einem Gegenüber zu tun mit einer ausgeprägten Persönlichkeitsstörung, wird die Wahrnehmung eigentlich immer so exotisch, dass man sie nicht verallgemeinern sollte. Und eine Persönlichkeitsstörung ist nahezu Voraussetzung für ein Verhalten, dass den anderen Elternteil aus dem Leben der Kinder auslöschen möchte. Annähernd normale Menschen sind auch nach einer Trennung noch zu einem Mindestmaß an Bindungstoleranz in der Lage.


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Der Begriff 'alleinerziehend'

01.03.2018 um 23:42
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Es gibt keine Formformschriften, die besagen, dass die Befragung von Kindern im Gebäude des Gerichts stattfinden müssen, ebenso gibt es keine Vorschrift, die das nur in der Verhandlung zulässt.
Von Gebäude war nicht die Rede. Es geht um die Hauptverhandlung. Und ich würde das aus 34 FamFG herleiten. Das Kind ist Beteiligter, und diesem muss rechtliches Gehör gewährt werden. Das muss in anderen Verfahren auch. Dass man das Kind im Termin anhört, ist die rechtlich saubere Variante. Wobei Familienrecht nicht so ganz mein Metier ist.
Versteh mich nicht falsch, ich finde das auch nicht gut und hätte es meinem Kind gerne erspart, aber das Urteil, das am Ende gesprochen wird, muss ja gerade bei hochstrittigen Verfahren auch der Überprüfung vor dem jeweiligen Oberlandesgericht standhalten. Gäbe es nicht entsprechende Formforschriften, könnte ein Richter ja auch ein Urteil nach Aktenlage fällen und müsste sich das Elternpaar nicht in den Gerichtssaal setzen und sich die Streitereien antun. Ich könnte mir vorstellen, dass den Richtern das durchaus genehm wäre.


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Der Begriff 'alleinerziehend'

02.03.2018 um 06:38
@Ilvareth

Ich denke schon, dass das bei gutem Willen gesetzeskonform möglich wäre. Auch eine Hauptverhandlung kann mehrere Verhandlungstage haben.

Allerdings leitet mich tatsächlich das Bild meines am ganzen Körper zitternden 7 jährigen Sohnes, der aus dieser 'peynlichen Befragung' herausschwankte. Der Anblick wird mich niemals verlassen. Und inhaltlich war es völlig sinnlos.

Zumindest im Cochemer Modell finden derartige Mittelalterfestspiele nicht statt. Und auch dies fand im Bereich der Deutschen Rechtsprechung statt. Es ist nur für Richter zu unbequem und für Anwälte zu wenig ertragreich. Was gilt im Vergleich dazu schon das Wohlbefinden von Kindern?

Ein Verfahren an sich war unvermeidbar, da ich ihn sonst niemals wiedergesehen hätte.


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Der Begriff 'alleinerziehend'

02.03.2018 um 07:23
@sacredheart
Das Cochemer Modell ist auch darauf ausgelegt, dass sich die Eltern einigen und damit das eigentliche Verfahren hinfällig wird bzw. die Eltern zumindest vor Gericht einen Vergleich schließen. Ein Vergleich erfordert ein gewisses Maß an Einvernehmen. Wird ein Vergleich geschlossen, kann man, weil sich die Parteien am Ende ja einigen, darauf verzichten, das Kind anzuhören, weil dem Urteil dann da beide Parteien zugestimmt haben. Bei absolut verhärteten Fronten ist aber die Anhörung des Kindes meines Erachtens unumgänglich, um ein rechtlich sauberes Urteil zu bekommen und damit auch Rechtsssicherheit für alle Beteiligten herzustellen.
So ein Verfahren mit mehreren Vergandlungstagen noch mal durch die zweite Instanz zu ziehen, macht ja nun auch nicht wirklich Spass.


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Der Begriff 'alleinerziehend'

02.03.2018 um 09:41
...hm... also, nach der Trennung von meiner Frau vor ca. 10 Jahren habe ich die Kinder so jede Woche gesehen, mit ihnen was unternommen usw. (sie waren zu dem Zeitpunkt 10 und 14 Jahre alt).

Und da muss ich ehrlich sagen, dass ich da ganz sicher nicht den Begriff "getrennt erziehend" wählen kann, denn die Hauptlast der Erziehung lag eindeutig hier bei meiner Ex-Frau, sie musste da durch die Pubertät mit beiden tagtäglich gehen, ich nur am Wochenende... und sie schliefen nur selten bei mir, da ich eine sehr kleine Wohnung habe (40qm).

Ich finde schon, dass der Begriff "alleinerziehend", auch wenn er lt. Wiki ein Unwort darstellen soll, doch schon ganz gut passt... vielleicht könnte man noch "haupterziehend" benutzen oder ähnliches... "Ein-Eltern-Familie" finde ich jetzt auch nicht soooo toll, aber es stimmt doch irgendwie, oder? Die Kinder leben in einer Familie mit einem Elternteil, da die Kinder bei der Mutter oder dem Vater leben. DAS ist der Familienverbund.

Wenn der TE unbedingt die Begrifflichkeiten geändert haben will, dann kann er das doch in der Außenwirkung machen, oder nicht? Einfach sagen, wenn er darauf angesprochen wird (oder ein Gespräch sich dahingehend entwickelt), dass er "getrennt erziehend" ist... wenn dann Nachfragen kommen, what-the-fuck das bedeutet, dann kann man sich ja erklären.

Der Ausdruck geht für mich auch in Ordnung "getrennt erziehend"... allerdings da jetzt ne Anpassung in Gesetztestexten zu fordern, empfinde ich als schwierig. "Ein-Eltern-Familie" finde ich nämlich genauso in Ordnung... ich sehe da keinerlei Diskriminierung.


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Der Begriff 'alleinerziehend'

02.03.2018 um 13:29
@moric

Erst mal Grüße vom TE. Ich hatte nicht sofort eine Gesetzesänderung für die Begrifflichkeit gefordert.

Allerdings ist die Gesellschaft auch nicht mehr auf dem Stand von vor 10 Jahren. In allen zivilisierten Ländern Europas ist mittlerweile das Doppelresidenzmodell als Regelfall gesetzlich implementiert. Das führt dazu, dass es eben immer mehr getrennte Eltern gibt, bei denen beide einen relevanten Teil Erziehungsarbeit leisten.

Und für diese immer größer werdende Gruppe von Eltern - auch Deutschland wir hoffentlich bald wieder zu den familienrechtlichen Rechtsstaaten gehören - ist der Begriff alleinerziehend dann eben nicht mehr passend. Daher halte ich mittelfristig eine Anpassung des Sprachduktus für sinnvoll.

Wann das im Amtsdeutsch ankommt, ist dann eher eine sekundäre Frage. Amtsdeutsch hat eher nichts mit Realitäten zu tun.
Schließlich ist in vielen Tiefgaragen 'das Rauchen und offenes Feuer feuerpolizeilich untersagt' - ohne dass irgendjemand jemals von einer Feuerpolizei gehört hätte.

Wenn schon wenige Tausend Transsexuelle zur Wahrung ihrer Rechte ein eigenes Geschlecht für Ausweise bekommen, warum sollen dann Hunderttausende von Elternteilen sprachlich in ihrer Bedeutung eliminiert werden? Wenn wir schon eine hohe Achtsamkeit an den Tag legen wollen, können wir dies auch in diesem Fall, oder nicht?


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Der Begriff 'alleinerziehend'

02.03.2018 um 15:37
@moric
„Familien-Manager(in) in der Ich-AG“ heißt das 😉

Wobei „Ein-Eltern-Famile“ sprachlich in meinen Augen der allergrößte Quatsch ist. Eltern gibt es immer zwei, biologisch betrachtet. Die Einzahl von Eltern ist ein Elter (praktischerweise geschlechtsneutral, so dass man nicht zwischen Mutter und Vater differenzieren muss, und gendergerecht, damit sind auch Elternteile erfasst, die divers sind). „Ein-Eltern“ ist sprachlich also eigentlich Unsinn.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wenn schon wenige Tausend Transsexuelle zur Wahrung ihrer Rechte ein eigenes Geschlecht für Ausweise bekomme
Sorry, aber das ist sachlich falsch. Transsexuelle bekommen kein eigenes Geschlecht eingetragen. Menschen, die nicht in die Kategorie Mann oder Frau passen, bekommen ein eigenes Geschlecht, statt sich für eins von zweien entscheiden zu müssen, von denen keines zutrifft.


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Der Begriff 'alleinerziehend'

02.03.2018 um 16:16
@Ilvareth

Dann eben so, jedenfalls ist die Gruppe der betroffenen kleiner und hier wird auf die Wahrung ihrer Würde geachtet, da habe ich auch nichts gegen, selbst wenn es für Ämter Aufwand bedeutet.

Warum soll dann der Aufwand zu groß sein, einen anderen Ausdruck zu verändern, der eine größere Gruppe Menschen diskriminiert?

Sowohl die Menschen ohne eindeutig definiertes Geschlecht als auch getrennte Väter könnten fraglos in der aktuellen sprachlichen Situation weiterleben, das schließe ich nicht aus. Was mich ärgert, dass man Diskriminierungen dann scheinbar hinnehmen muss, wenn man nicht zu einer von Aktivisten erkorenen Randgruppe zählt.

Dann heisst es schnell: Stell Dich nicht so an. Das hiess es aber auch vor 30 Jahren noch, wenn ein Farbiger als Neger bezeichnet wurde, was ich mir ja auch keinesfalls zurückwünsche.


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Der Begriff 'alleinerziehend'

02.03.2018 um 16:26
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:ohne dass irgendjemand jemals von einer Feuerpolizei gehört hätte
Ist halt in Deutschland nicht mehr gebräuchlich, also in der Tat ein sprachliches Relikt in deutschen Tiefgaragen (allerdings ist es mir schon länger nicht mehr aufgefallen, was aber nichts heißt). Aber grundsätzlich ist das ein bekannter Begriff:
Wikipedia: Feuerpolizei


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Der Begriff 'alleinerziehend'

02.03.2018 um 16:51
@sacredheart
Nur weil es nun rechtlich so geregelt ist, dass es auch das Geschlecht „divers“ gibt, heißt das doch aber nicht, dass sich das auch sprachlich so durchsetzt. Es wird auch weiterhin „Sehr geehrte Damen und Herren“ heißen und dabei die Diversen sprachlich ausschließen. Die Veränderung von Sprache kannst du nicht erzwingen.


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Der Begriff 'alleinerziehend'

05.03.2018 um 11:22
@Ilvareth

Ich hatte auch nicht die Idee, dass die Verwendung des Begirffs 'alleinerziehend' nun als Ordnungswidirgkeit geahndet werden soll, das würde niemandem nützen. Ich wolle nur mal auf die Tendenziosität des Begriffs aufmerksam machen.

Den sehe ich jedoch tatsächlich gegeben. Wenn ein Elternteil alleinerziehend ist, ist der andere logischer Weise nichterziehend, was der Lebensrealität vieler Trennungskinder widerspricht.


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Der Begriff 'alleinerziehend'

15.03.2018 um 18:46
Nun hat heute der Bundestag das Wechselmodell auf der Agenda gehabt. In der Kurzfassung:
Antrag der FDP, das Wechselmodell als Standart einzuführen.
Antrag der Linken, das Kind in den Vordergrund zu stellen und aus diesem Grund das Wechselmodell eben nicht als Regelfall festzulegen. Die einzelnen Schriftsätze sind hier nachzulesen:

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/011/1901172.pdf

und


http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/011/1901175.pdf


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Der Begriff 'alleinerziehend'

19.03.2018 um 16:26
@Ilvareth

Ja, diese Debatte hat gezeigt, wo unsere Parteien stehen.

Ein großer Dank an die FDP, die versucht hat, Deutschland wieder zu einem Land zu machen, dass die Menschenrechte auch von Umgangselternteilen (was für ein Scheisswort für eine Scheissregelung) und ihren Kindern einhalten kann.

Warum 'Die Linke' meint, es wäre nicht mit dem Kindeswohl vereinbar, ist völlig unnachvollziehbar, es handelt sich aber am Ehesten um ultrafeministischen Klientelklüngel.

Niemand, der da mitdiskutiert hat, hat die Erfahrungen aus anderen, zivilisierten Ländern aufgenommen. Auch die Linke konnte nicht begründen, warum ihre individuelle Weisheit eine 49:0 getroffene Entscheidung des Europarates aushebelt.

Vom Diskussionsniveau ein schwarzer Tag für den Bundestag, für die Menschenrechte in Deutschland ein weiterer Rückschritt in Richtung Mittelalter.

Ich kann nur an jeden getrennten Vater und an jeden Vater und im Prinzip an jeden Menschen mit Verantwortungsgefühl appelieren, sich dauerhaft von den Verweigerern von Menschrechten fernzuhalten; sprich von CDU/CSU, SPD, Die Grüninnen AFD und vor allem Die Linkinnen, insbesondere im Hinblick auf Stimmzettel.


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19.03.2018 um 16:34
Der Antrag der FDP ist sicher sehr gut formuliert, in sich stimmig und für jeden denkenden Menschen nachvollziehbar.

Der Antrag der Linken ist vom Niveau absolut unterirdisch. Wenn man sich nur einen Teilaspekt anschaut:

Ist grundsätzlich abzulehnen, weil es keine Regelung von Unterhalt für dieses Modell gibt. Wer mit so einem Humbug kostbares Papier verschwendet, sollte den Bundestag verlassen. Wer bereit ist, Menschenrechte und den Schutz der Familie zu opfern, weil nachgeordnete Rechte, die nur ein Kunstprodukt einer völlig verfehlten Familienpolitik sind, nicht ausreichend geregelt seien, verrät hier ganz klar, wofür er steht. Bisher war mir diese SED Nachfolgeorganisation sehr unsympathisch, spätestens jetzt kann ich das auch sachlich begründen.

Schade, dass es im Bundestag nicht den Preis 'Goldene Himbeere' gibt. Den hätte sich die SED nun für ihre Idee der Förderung von 'Ein-Eltern-Familien' verdient.


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Der Begriff 'alleinerziehend'

19.03.2018 um 16:45
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ist grundsätzlich abzulehnen, weil es keine Regelung von Unterhalt für dieses Modell gibt.
Du hast aber auch gelesen, dass aufgefordert wird, entsprechende tragfähige Modelle zu entwickeln?
Und da steht nicht drin „ist grundsätzlich abzulehnen, weil kein Unterhaltsmodell existiert“, sondern diese Problematik wird als eine von vielen Befingungen genannt, die erfüllt sein sollten, bevor das Wechselmodell zur Anwendung kommt.


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19.03.2018 um 16:59
@Ilvareth

Ja, stimmt, sie haben es an so viele Bedingungen geknüpft, das es in der Realität im Prinzip völlig ausgeschlossen wird, was einer Ablehnung gleichkommt. So wird das Doppelresidenzmodell laut dem SED Antrag nur dann angewendet, wenn beide einverstanden sind. Das ist aber auch heute schon so, denn wenn beide es wollen, gibte es ja gar keine Gerichtsverhandlung über dieses Thema.

Die Definition eines Regelfalls ist ja nur für die Familien gedacht, bei denen eben keine Einigkeit herrscht. Die Nichteinigkeit ist schon Voraussetzung der Ablehnung. Mit anderen Worten der Antrag eines Elternteils wird automatisch abgelehnt werden, weil er ihn überhaupt gestellt hat und damit ja eigentlich schon klar ist, dass keine Einigkeit herrscht.

Meine persönliche Erklärung dafür ist simpel: Ein nicht unerheblicher Teil ihrer Stammklientel wünscht weiterhin Kindesunterhalt zur eigenen Lebensgestaltung zweckentfremden zu können.

Einen inhaltlich plausiblen Grund hat auch die 'Linke' nicht parat.

Als polemischer Anhang: Hier berühren sich mal wieder die Extreme. Hier fordert 'Die Linke' eine Fortführung der Familienpolitik, die Hitler mit den Worten erklärte: 'Das ethische Recht der Mutter auf das Kind'. Wenn sie sich in der Nachfolge dieses familienpolitischen Grundsatzes wohlfühlen, hat die Linke ja alles richtig gemacht.

Ich hatte aber auch nichts Substantielleres von einer Partei erwartet, die in der Rechtsnachfolge einer Partei steht, die für den Schiessbefehl an der innerdeutschen Mauer verantwortlich war


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Der Begriff 'alleinerziehend'

19.03.2018 um 18:29
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:So wird das Doppelresidenzmodell laut dem SED Antrag nur dann angewendet, wenn beide einverstanden sind.
Das stimmt so nicht. Lies doch bitte mal, was da steht.
Es gibt auch hier in Deutschland Urteile, in denen das Wechselmodell gegen den Willen des Betreuungselternteils durchgesetzt wurde, weil es dem Kindeswohls dient.
Ich fürchte, du bist dank den Aussagen der Väterlobby derzeit auf einem völlig falschen Dampfer.
Im Übrigen werden die Formiluerungen in deinen Beiträgen grenzwertig, das dient der Sache ganz sicher nicht.


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19.03.2018 um 19:15
@Ilvareth

Ja, meine Aussagen enthalten gerade einen Schuss Demagogie, der meiner persönlichen Enttäuschung über das völlige Desinteresse fast aller Parteien entstammt. Das wird sich in den nächsten Tagen einpendeln. Werde mich bessern.

Derzeit gibt es einzelne Urteile, die gegen den Willen des anderen ein Wechselmodell erlassen. Sollte der SED Antrag allerdings durchgewunken werden, wäre ein weiterer Rückschritt zu erwarten. Allerdings rechne ich nicht mit einem Beschluss ihres Antrags, leider auch nicht mit einem Beschluss des FDP Antrags.

Entscheidendes Argument für ein Doppelresidenzmodell ist meines Erachtens Folgendes:

Statistisch (sogar laut unserem Familienministerium) verlieren 40% der Kinder nach einer Trennung passager oder permanent die Kontakt zu einem Elternteil. Und kaum einer dieser Elternteile ist nach Argentinien geflohen. In Wirklichkeit ist der Löwenanteil dieser 40% eine induzierte Entfremdung, die eben durch eine sehr asymmetrisch verteilte Betreuungszeit begünstigt wird.

Ein Doppelresidenzmodell bietet dagegen einen sehr effektiven Schutz, mit dem man auch das resultierende Trauma für Kinder vermeiden kann. Dass so etwas Politiker nicht interessiert, macht mich fassungslos.

Da streitet eine SPD für die Familienzusammenführung von abgelehnten Asylbewerbern mit dem durchaus belastbaren Argument, dass die Familien zueinander kommen sollen. Dass aber Kinder nicht den Kontakt zu einem Elternteil verlieren, der nur 2 Straßen weiter wohnt, kümmert keine Sau. Das geht nicht in meinem Kopf und wird mir auch niemand erklären können.

Ich kenne viele Männer aus dieser 'Väterlobby', die jahrelang vergeblich darum kämpfen, ihre Kinder überhaupt mal wieder zu sehen. Da wird von Gutachten zu Hauptverhandlung und OLG über Jahre vertröstet, bis eine Entfremdung kaum mehr umkehrbar ist. Das macht mich unsagbar wütend, weil es eben vermeidbar wäre.

Wenn man einen gerichtlichen Entscheid liest, der zusammengefasst aussagt: Ja, es kann kein Kontakt hergestellt werden, obwohl es nachgewiesen das Ergebnis einer schweren Manipulation ist stelle ich mir zwei Fragen:

Warum beschreibt ihr Richter denn nicht Euren Anteil daran, der in endlosen Verzögerungen bestand?
Wer kann denn glauben, dass eine Person, die Kinder massiv manipuliert, auch nur irgendeinen positiven Einfluss auf die kindliche Entwicklung nehmen kann und das auch noch alleine? Wer so tief gesunken ist darf doch nicht alleine Kinder erziehen.

Und die Tatsache, dass es für meine Kinder am Ende viel besser gekommen ist, lässt mich nicht die anderen vergessen. Ich erlebe noch das, was eine Kontaktzerstörung in ihnen ausgelöst hat, auch wenn dies nun schon lange überwunden ist und frage mich: Was hat es erst mit denen gemacht, denen kein Happy End beschieden war, sowohl mit Kindern als auch mit vielen Vätern und einigen Müttern? Da muss eine Gesellschaft sich für ihr Familienrecht schämen. Und mir fällt es schwer zu akzeptieren, dass Parlamentarier noch dahinter zurück wollen.


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Der Begriff 'alleinerziehend'

19.03.2018 um 19:43
Ich finde, dass der Begriff "alleinerziehend" nur mit seinen negativen Aspekten vor Augen geführt werden soll, um diese Situation in Zukunft zu vermeiden. Schließlich ist es auch für das Kind nicht unbedingt gut, wenn sich die Eltern vor den eigenen Augen trennen.
Dann denken die Leute vielleicht eher darüber nach, mit dem sie eine Familie gründen bzw. mit wem sie gerade ohne zu verhüten vögeln. Ich sage damit nicht, dass Alleinerziehende grundsätzlich schlecht sind, sondern bin der Meinung, dass man einfach nur versuchen sollte, sowas zu vermeiden und es nicht als Selbstverständlichkeit sehen.


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