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Der Begriff 'alleinerziehend'

876 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Alleinerziehend Scheidungskinder Familie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Begriff 'alleinerziehend'

20.03.2018 um 13:21
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Alleine schon das Thema Unterhalt bietet da allerhand Gründe, aneinander zu geraten.
Wer was an Unterhalt zu zahlen hat, ist klar geregelt im Residenzmodell. Im Wechselmodell ist es das nicht.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Mein jüngerer Sohn spielt auch sehr gerne mit den Nachbarskindern, die wohnen aber zufällig in meiner Umgebung. Und er hat keine Lust, das Spiel zu beenden, wenn es gerade Zeit für die Rückfahrt zur Mutter ist. Dennoch lasse ich ihn nicht in dem Moment entscheiden und aus der Erfahrung hat er gelernt: Ok, ist halt so, in einigen Tagen komme ich wieder. Wenn ich blöd wäre, würde ich daraus ableiten, dass er überwiegend bei mir leben sollte und dies damit nonverbal zum Ausdruck bringt. In Wirklichkeit unterbrechen Kinder ein Spiel, das gerade Spaß macht nun mal ungerne und fertig.
Nochmal, auch wenn das bei dir nicht ankommt: es geht um das Umfeld. Wenn Kinder unregelmäßig in die Kita kommen, finden Sie häufig keinen Anschluss an die Gruppe, auch wenn sie eigentlich sozial beliebt sind, weil sie von der Entwicklung, die sich gruppendynamisch abspielt, abgekoppelt sind. Es geht nicht darum, ein Spiel zu unterbrechen, sondern darum, seinen Platz innerhalb eines Umfeldes zu finden. Eine Gruppe funktioniert nicht mit dauerhaft wechselnden Mitgliedern. Du schickst doch ein Kindergartenkind im Wechselmodell auch nicht eine Woche in die eine Kita und in der anderen Woche in die am anderen Ende der Stadt, weil das den jeweiligen Elternteilen am meisten entgegenkommt. Ein Kind ist eben nicht nur Kind seiner Eltern, sondern auch Teil anderer sozialer Systeme.
Der Schulweg ist ein andere, die Kinder, die den gleichen Weg laufen auch, das Wechselmodellkind gehört dann immer nur für eine Woche dazu.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wir wollen also wirklich ein gesellschaftlich relevantes Thema an einer komplexeren Regelung für den ÖPNV aufhängen, glaube ich doch eher nicht.
Nein, das möchte niemand. Es wird hier nur der Wunsch geändert, dass solche Dinge verlässlich geklärt sind, BEVOR man hochgradig zerstrittenen Elternpaaren aufzwingt, das selber auszuhandeln. Mit all den ungeklärten Kleinigkeiten wird das Wechselmodell nämlich zur Bombe und fördert massive Ausrinandersetzugen zwischen den ohnehin zerstrittenen Eltern, statt sie zu beseitigen.

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20.03.2018 um 13:26
@Becky

Erst mal fällt mir auf, dass ich es schwer vorstellbar finde, von außen zu behaupten, diese Regelung hätte monokausal dazu geführt, daß das Mädchen sitzen blieb. Das vereinfacht doch etwas. Natürlich sollte man 15jährigen mehr und mehr zugestehen, selbst zu entscheiden, wenn auch ihr Entwicklungsstand wirklich '15' ist. Das sagt aber nichts über Regelfallmodelle aus. Eine individuelle Betrachtung finde ich auch im Prinzip besser, wird im Cochemer Modell eher erreicht als bei dem erniedrigenden Frontalunterricht, den Gerichtsverhandlungen hier üblicherweise darstellen. Ob das aktuell flächendeckend leistbar ist, ist eine andere Frage, was der Idee aber keinen Abbruch tut.

Muss denn eine Abschlussfahrt in einem Einzelresidenzmodell nicht bezahlt werden? Und löst sie nicht auch oft Streit aus?
Streit ums Geld resultiert doch nicht aus einem gleich verteilten Umgang, sondern eher aus einer Verknappung desselben durch eine Trennung und eben zwei Erwachsene, die sich nicht grün sind. Das kann in jeder Betreuungssituation eskalieren.

Ich zB habe gelernt, nicht mehr jedem Hasen nachzujagen. Die Mutter packt keine Kleidung ein oder nur kurze T-Shirts trotz Schneeankündiung? Also kaufe ich selbst Kleidung und lasse den Mist auf sich beruhen, anstatt da dauernd zu appelieren oder Anwaltsschreiben loszulassen. Leider kann man nicht jede Provokation so leicht abschütteln, aber sehr sehr viele.

Ich aheb auch schon freundliche emails bekommen, sie könne (trotz Unterhaltszahlungen) gerade diese Fahrt oder jene nicht bezahlen. Ich verzichte darauf, anzumerken, dass das ja nun gerade nicht überraschend kommt, dass es vielleicht nicht letzte Woche ein neuer 5er BMW hätte sein müssen, dann wäre auch Geld da und schlage einen Kompromiss vor.
Dann steige ich in meinen alten Seat mit 380.000km und nehme halt hin, dass ich Dinge vorausplane und andere nicht.

Andere erklären mich für bekloppt, aber manchmal werfe ich meinem Frieden lieber 100 Euro hinterher als immer weiter um Details zu kämpfen.


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20.03.2018 um 13:44
@Ilvareth

Erst mal wohnt dem Doppelresidenzmodell keine Unterhaltszahlung inne, wenn beide vergleichbare Kosten haben. Damit entfällt ein Streitpunkt.
Es sollten allerdings Regelungen gefunden werden für sehr asymmetrische Einkommensverhältnisse beider Eltern, damit der Lebensstandard bei den Eltern nicht völlig auseinanderdriftet.
Ich würde vorschlagen, dass weiterhin das Kind ein Konto erhält, das vom Jugendamt eingesehen werden kann, auf das beide Eltern gemäß ihrem Einkommen einzahlen. Von diesem Konto werden dann größere Anschaffungen (Klassenfahrten, Kleidung etc) bestritten. Das hilft auch wenig vorausschauenden Eltern, dafür eine gewisse Liquidität zu haben, was ein positiver Nebeneffekt wäre.

Natürlich ist ein Doppelresidenzmodell nur dann möglich, wenn die Kinder immer die gleiche Kita respektive die gleiche Schule besuchen. Ein Vater in München und eine Mutter in Hamburg können dann ja nicht das Kind täglich zu einer Schule nach Wiesbaden bringen.

Also muss das Thema Umzug und Selbstverwirklichung halt auch geregelt sein. Wenn es den Herrn gelüstet, plötzlich 500km weit weg zu ziehen wegen einer neuen Lebensgefährtin, kann man ihm das nicht verwehren, nur sollten die Kinder dann in ihrem bekannten Umfeld bleiben und umgekehrt.

Komischerweise endet die vehement eingeforderte Gleichberechtigung oft bei der Trennung. Der Wunsch nach Karriere der Frau wird plötzlich zum Wunsch nach Alimentierung.
Die von der Bundesregierung mit Plakaten beworbene Erziehungsarbeit durch den Vater als gleichberechtigten 'Arbeiter' auch in der Familie soll plötzlich durch stumpfsinnige Überweisungen und einen gelegentlichen Zoobesuch (Familienmodell der 50er Jahre) ersetzt werden. Verstehe ich nicht und akzeptiere ich nicht.

Man muss auch noch eine Sache bedenken, die ein Doppelresidenzmodell besser abfängt:
Beide könnten zB idealerweise 75% Stellen arbeiten gehen, so werden auch für das Alter entsprechende Rentenansprüche erworben. Viele Mütter, die ich kenne, halten ihren persönlichen Lebensstil mit Kindesunterhalt aufrecht, arbeiten vielleicht 50% und bedenken nicht, dass sie zwar einen Rentenanteil ihres Verflossenen bekommen, aber nur für die gemeinsamen Jahre.
Im Doppelresidenzmodell können auch Eltern gleichberechtigt ihre Karriere mehr oder weniger verfolgen und auch ein Privatleben abseits der Kinder pflegen, das sie im Idealfall glücklicher macht und dann ja auch auf die Kinder zurückstrahlen kann.

Der gemeinsame Schulweg ist für mich auch ein nachgeornetes Argument, insbesondere wenn man bedenkt, wieviele Kinder von ihren Helikoptereltern bis zum Eingangstor kutschiert werden.


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20.03.2018 um 13:49
@sacredheart

Die Geschichte sollte ein Beispiel dafür sein, dass man den Kindern mehr Gehör bieten sollte. Meine Freundin hat infolge des ständigen Hickhacks eine Essstörung entwickelt, massive Schuldgefühle inklusive. Sie wollte beim Vater bleiben, weil das ihre engste Bezugsperson war, mit der Mutter hatte sie nie ein gutes Verhältnis.

Dass nicht klar geregelt wurde, wer sich wie an welchen Kosten beteiligen sollte, sondern es nur hieß "der Elternteil, bei dem das Kind momentan ist, trägt die Kosten", hat natürlich extremes Konfliktpotential geboten. Wenn da eine Einzelperson die Kosten für die Geburtstagsfeier zu tragen hat, ist das ok. Wenn blöderweise zwei Wochen später der Bruder auch noch Konfirmation hat und man diese Kosten (wieder!) ganz alleine tragen muss, kommt Unmut auf. Und da gibts dann eben viele Kleinigkeiten, bei denen das so ist.

Ich würde sowas erstmal klären, bevor ich gegen den erklärten Willen der Kinder ein Umgangsmodell aufzwinge. Ich hab bisher aber leider keinen Fall erlebt, bei dem das Wechselmodell funktioniert hat (außer, die Eltern haben das so unter sich vereinbart, weil sie sich gut verstanden).

In der Theorie mag das Wechselmodell gut sein (immerhin hat man dann regelmäßig auch mal Freizeit, hatte ich beispielsweise seit 7 Jahren nicht), aber es muss auch auf die jeweilige Situation passen.


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20.03.2018 um 14:06
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Erst mal wohnt dem Doppelresidenzmodell keine Unterhaltszahlung inne, wenn beide vergleichbare Kosten haben.
Das ist sachlich falsch. Nach derzeitigem Stand der Rechtslage kann sehr wohl Anspruch auf Unterhalt bestehen, auch im echten, haargenau hälftig geteilten Wechselmodell.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Im Doppelresidenzmodell können auch Eltern gleichberechtigt ihre Karriere mehr oder weniger verfolgen und auch ein Privatleben abseits der Kinder pflegen, das sie im Idealfall glücklicher macht und dann ja auch auf die Kinder zurückstrahlen kann.
Warum soll pauschal jede(r) Alleinerziehende glücklicher werden wollen? Das ist ein substanzloses Argument.
Ich lese darin ehrlich gesagt die Vorstellung, dass es doch einige Bestrebung der alleinerziehenden Mutter sein darf, endlich wieder einen Mann zu finden, damit ihr „Privatleben geregelt“ ist.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb: Viele Mütter, die ich kenne, halten ihren persönlichen Lebensstil mit Kindesunterhalt aufrecht, arbeiten vielleicht 50%
Und du setzt voraus, dass das (mal wieder) der berühmte Löwenanteil ist, der das so macht? Das ist nämlich genau der Punkt, um den es den Väterverbänden meines Erachtens geht: der Unterhalt fürs Kind, den man der bösen Ex noch in den Rachen werfen muss, damit die sich davon Luxusartikel kauft.
Ich persönlich sehe keinen Anlass, meinen Lebensstil nach der Trennung aufzugeben, sofern ich es mir und meinem Kind leisten kann. Zu dem Geld, das ich dafür zur Vergügung habe, gehört mein Gehalt, das Kindergeld, der Unterhalt. Wo ist das Problem? Davon wohnen wir, essen wir, halten wir Haustiere, fahren in den Urlaub.


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20.03.2018 um 14:27
@Ilvareth

Der Einwand kam von mir nun eigentlich gerade nicht aus reiner Vatersicht. Wenn eine Mutter den Kindesunterhalt in ihre Lebensplanung einbaut, muss sie daran denken, dass es eben nur eine passagere Leistung ist, die erstens irgendwann wegtfällt und zweitens keine parallele Altersvorsorge aufbaut. Ich will Dir nicht vorschreiben, wie Du Dein Leben gestaltest. Das liegt mir fern. Aber die Anschaffung eines Hundes ist ein gutes Beispiel für meinen Einwand: Die Kinder sind zB 13 und 16 Jahre alt. Ein Hund wird angeschafft. Der Hund wird wahrscheinlich noch leben und Kosten verursachen, wenn der Kindesunterhalt lange aus dem Budget ist. Das muss man einkalkulieren.

Ich kenne sogar eine Mutter, der ich dringend vom Kauf einer Immobilie abgeraten hatte. Die Bank hatte ihr das schöngerechnet incl Kindesunterhalt. Aber die Kinder waren eben schon deutlich pubertär. Das heisst, ein Pfeiler der Finanzierung würde absehbar wegbrechen. Da ist ein eigenes Einkommen schon eher von Bestand.

Auf der einen Seite wird Altersarmut von Frauen zurecht bemängelt, ein Familienrecht, dass helfen könnte, die Altersarmut gleichmäßiger zu verteilen und somit abzumildern, soll es dann aber auch nicht sein. Watt denn nu?

Und tatsächlich wird bei einem nicht unerheblichen Teil der Eltern ein Unterhalt im Wechselmodell entfallen, daher ist mein Beitrag nicht falsch. Er trifft nur nicht auf alle zu, was ich auch nie behauptet hatte.

Tatsächlich hatte ich in Einklang mit allgemeinen Verständigungen über Grundbedürfnisse angenommen, auch Mütter wollen in irgendeiner Form in größerer Zahl in irgendeiner Gemeinschaft leben, was ist daran verwerflich? Eine Mutter, die 80% der Betreuungsleistung erbringt, wird es nun mal schwer haben, sich nach einer Trennung gesellschaftlich ein bißchen neu zu sortieren. Das sehe ich in ihrem Sinne als eher ungerecht an. Und ich wage tatsächlich die Behauptung, dass die meisten Menschen lieber glücklich als verbittert sind. Viele, mich eingeschlossen, glauben, dass dies mit anderen menschen eher gelingen kann, als wenn man sich auf die zeitlich absehbare Rolle als 'Mutter oder Vater Courage' alleine einstellt. Damit werden Kinder leicht überfordert, mit anklammernden Elternteilen, die alles 'für das Kind geopfert haben'.


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Der Begriff 'alleinerziehend'

20.03.2018 um 14:32
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und ich wage tatsächlich die Behauptung, dass die meisten Menschen lieber glücklich als verbittert sind. Viele, mich eingeschlossen, glauben, dass dies mit anderen menschen eher gelingen kann, als wenn man sich auf die zeitlich absehbare Rolle als 'Mutter oder Vater Courage' alleine einstellt. Damit werden Kinder leicht überfordert, mit anklammernden Elternteilen, die alles 'für das Kind geopfert haben'.
Wer keine Sozialkontakte pflegt, klammert automatisch am Kind? Man kann nur „Privatleben pflegen“ oder verbittert sein? Dass Alleinerziehende sich in einer Situation, die sie nicht ändern können, so einrichten, dass sie glücklich sind, kannst du dir nicht vorstellen?


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20.03.2018 um 14:35
@Becky

Kindern mehr Gehör bieten - bin ich dabei.

Nicht dabei bin ich aus Äußerungen von Kindern jeweils das gerade ableiten und vehement einfordern zu wollen, was einem sowieso gerade in den Kram passt. Und die Versuchung dies zu tun, ist aus meiner Erfahrung groß. Je kleiner das Kind ist, desto mehr.

Wenn meine Kinder bei mir sind, könnte ich meinem Kleinen, der sich sehr wohl fühlt, das eine oder andere entlocken, was mich dann dazu veranlasst zu sagen: Der soll nur noch bei mir leben.

Tue ich nicht und werde ich hoffentlich nie tun. Das heisst aber nicht, dass es nicht genug Leute gibt, die einer solchen Versuchung erliegen. In den Ferien sagt er mir, er wolle lieber noch ein paar Tage bleiben. Eben weil ihm die Sachen, die wir unternommen haben, viel Freude machen. Er kann dann gerade nicht antizipieren, dass ihm die Sachen, die die Mutter mit ihm macht, vielleicht genauso viel Freude bereiten werden, die sind nach 3 Wochen bei mir dann gerade etwas abstrakt.

Dennoch bin ich sehr einverstanden, dass er dann zu seiner Mutter geht und wenn er wieder zu mir kommt, erzählt er mir auch von dem, was er mit seiner Mutter unternommen hat, was ihm viel Freude gemacht hat und was ihm entgangen wäre, wenn ich seine aktuelle zuvor geäußerten Wünsche sofort übernommen und verstärkt hätte, weil es mir eben grundsätzlich schon gefallen würden, wenn er noch länger bei mir wäre.

Hier gilt es auch, einigen Wünschen nicht nachzugeben, auch wenn sie mir mal in den Kram passen.


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20.03.2018 um 14:41
@Ilvareth

Vorstellen kann ich mir Vieles, auch das. Ich erlebe aber oft Mütter, die plötzlich nur noch Mutter sind nach einer Trennung. Mütter, deren Kontakte nach außen wegbrechen und platzmachen für eine Wagenburg, die sie dann oft um sich, die Kinder und vielleicht noch ihre Primärfamilie bauen. Aus dieser sehr engen nach innen gekehrten Sicht heraus ergeben sich dann oft große Probleme für Störenfriede.

Der typische Störenfried ist eben oft der Vater, der sich trotz der Abschottung, die gegen ihn vorgenommen wird, weigert, unsichtbar zu werden. Das Feindbild ExMann wird dann zum Feindbild Euer Erzeuger umdekoriert, das von der Primärfamilie der Dame übernommen und gegenüber den Kindern verstärkt wird.

Das hilft nicht gerade den Kindern.

Deren eigene Entdeckung der Welt und deren eigene Erfahrungen mit ihrem Vater, die oft von dem verzerrten Bild der Mutter deutlich verschieden sind, drohen dabei, auf der Strecke zu bleiben.

Ich würde keiner getrennten Mutter einen neuen Partner per Gesetz verordnen, aber gut fände ich es in vielen Fällen.
Das hilft auch einem weiteren Problem vorzubeugen, nämlich dass der Heranwachsende nun als primärer Ansprechpartner für alle Sorgen und Nöte herhalten muss, weil er ja schon soooo erwachsen ist und in einigen Fällen Jugnedliche dadurch ihrer individuellen Pubertät beraubt werden.


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20.03.2018 um 14:42
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Nicht dabei bin ich aus Äußerungen von Kindern jeweils das gerade ableiten und vehement einfordern zu wollen, was einem sowieso gerade in den Kram passt. Und die Versuchung dies zu tun, ist aus meiner Erfahrung groß. Je kleiner das Kind ist, desto mehr.
In meinem angesprochenen Fall ist das "Kind" vom ständigen Übergehen der eigenen Wünsche stark krank geworden. Da wurde vom Richter nämlich scheinbar "aus Prinzip" das Wechselmodell "verhängt".

Es gibt keine Lösung, die fürs Kindeswohl automatisch besser oder schlechter ist. Deswegen sollte man auch kein allgemeingültiges Modell einführen, sondern jeden Fall individuell begutachten. Und ja, mir ist klar, dass das ein utopischer Wunsch ist, denn dazu müssten unzählige neue Mitarbeiter bei Jugendämtern und Gerichten eingestellt werden. Da das Geld kostet, wird das vermutlich nicht passieren.


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20.03.2018 um 14:48
@Becky

Möchte Dir da überhaut nicht widersprechen. Das Kind in Deinem Fall steht ja auch schon an der Schwelle zum Erwachsenen und oft enthalten sich bei Kindern über 14 Richter komplett jeglicher Art von Anordnung jenseits des geäußerten Wunsches.

Einem 8jährigen möchte ich hingegen nie die richterliche Frage aufbürden: Bei wem willst Du nun leben?
Ich habe da mein Kind beinahe dran zerbrechen sehen und kann kaum darüber schreiben, ohne loszuheulen, obwohl es viele Jahre her ist.

Ich lasse einen 8jährigen ja auch nicht über eine Operation entscheiden, die notwendig ist.
Ich lasse ihn auch nicht in letzter Instanz die geeignete Schulform wählen oder auch nur die Uhrzeit, wann er in der Woche ins Bett muss.

Die Frage, die letzten Endes bedeutet: Wem Deiner Eltern möchtest Du denn jetzt ernstlich wehtun, überfordert das herz eines Kindes aber regelmäßig.


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20.03.2018 um 15:14
@sacredheart

Ich weiß nicht, wie die Anhörung bei euch ablief, aber normalerweise wird sich normal mit einem Kind unterhalten und nicht ganz direkt "bei wem möchtest du ab jetzt leben?" gefragt. Ein guter Richter kann das "raushören". Gut, nicht jeder Richter ist gut in seinem Job, aber im Regelfall sind es keine totalen Vollversager. Und dass so eine Situation immer für alle Beteiligten schwierig bis belastend ist, sollte auch klar sein.

Wie kommst du eigentlich drauf, dass ein neuer Partner das Konfliktpotential verringern bzw Zufriedenheit generell steigern würde? Erfahrungsgemäß bietet das noch mehr Anstoß für Empörung. Stichwort "warum soll ich noch Unterhalt zahlen, da ist doch nen neuer Kerl?".


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20.03.2018 um 15:20
@Becky

Ich habe das so erlebt. Mein damals Kleiner wurde auch wahrscheinlich nicht exakt mit dieser Frage bombardiert. Aber er wusste, seine Mutter will, dass wir keinerlei Kontakt haben, ich will das Gegenteil und ihm war schon klar: Er muss sich nun positionieren. Das wird auch durch ein paar Bauklötze im Gericht, einen Spielteppich oder eine Tapete mit aufgemalter Sonne nicht abgemildert. Richter erlernen keinerlei spezifischen Kenntnisse für solch heikle Situationen und Familienrecht ist eher für Richter ein Sprungbrett oder ein Sargdeckel als eine Berufung.

Ich wäre sofort bereit, einem neuen Partner meiner Ex für eine gewisse zeit einen kleinen Unterhalt als Prämie zu zahlen, damit sie etwas anderes zu tun hat, als sich komplett an die Kinder zu klammern und mich vor Gott und aller Welt schlecht zu machen. Das ist Ergebnis meiner Erfahrung. Ich habe aber einen sehr guten Freund, dessen Exfrau dann einen neuen Freund hatte, der keiner geregelten Tätigkeit nachging und ganz offensichtlich auch, trotz seiner Volljährigkeit, vom Kindesunterhalt partizipierte. Dass dies keinen Jubel auslöst, kann ich verstehen.


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20.03.2018 um 16:05
@sacredheart
also das ist kein Beleg für irgendwas. 5-10% erkranken in ihrem Leben an einer Persönlichkeitsstörung, geschätzt. Ok. Wieso gehst Du davon aus, dass Menschen, die ihre Kinder (angeblich) manipulieren, an einer Störung leiden? Das gibt Dein "Beleg" nicht her.....er gibt überhaupt keinen Zusammenhang her zwischen Störung und Manipulation der Kinder. Und um Kinder zu manipulieren bedarf es mehr als nur Zeit.

Du beziehst Dich, wie immer, auf PAS, was weder belegt noch wissenschaftlich fundiert ist, machst es aber zur Grundlage Deiner Argumente. Da machst Du es Dir zu einfach. Das hat mit Kindeswohl aus meiner Sicht herzlich wenig zu tun. Aber man kann ja immer mal eine psychische Störung der Mutter und das PAS anbringen, völlig unreflektiert und vor allem, überhaupt nicht belegt. Anstatt zu akzeptieren, dass viele Faktoren eine Rolle spielen, also jede involvierte Person, Eltern und Kinder. Das Problem also niemals nur bei einer Person gesucht werden kann.


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20.03.2018 um 16:36
@Tussinelda

Die Verknüpfung von Persönlichkeitsstörung und Kindesmanipulation findet sich unter anderem in einem wissenschaftlichen Artikel von Andritzky und dort ist dieser Zusammenhang gut beschrieben. Weiterhin steht es Dir frei, auch meinen anderen Literaturhinweis nachzulesen. Insofern stelle nicht ist wahllose Behauptungen auf, sondern zitiere Menschen, die intensiver in der Materie sind als ich.

Wenn ein Gutachten eine schwere Kindesmanipulation nachweist - und für die nicht wenigen Fälle kannst Du Dir Deine Klammerbemerkung getrost sparen - muss sich doch auch dem interessierten Laien die Frage nach der Ursache stellen.

Und dafür gibt es durchaus probate Antworten, wie oben schon beschrieben.

Es bedarf mehr als Zeit- da hast Du Recht. Aber ohne viel Zeit funktioniert Manipulation nun mal nicht sehr gut.

Dein Ansatz, man müsse immer zahllose Faktoren zusammenbringen, bis am Ende niemand mehr für irgendwas Verantwortung hat außer vielleicht noch die herzlose Gesamtgesellschaft, ist natürlich immer sehr zielführend, weil dann kann ja alles so bleiben wie es ist. Sehr wertvoller Beitrag.

Du kannst dem PAS ja ablehnend gegenüberstehen, eine substantiell fundierte Kritik habe ich von Dir jedenfalls nie gelesen.


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20.03.2018 um 16:58
@sacredheart
hatten wir doch schon
Warum müssen manche Männer Unterhalt für ihre Exfrauen zahlen? (Seite 38) (Beitrag von Tussinelda)

es geht mir nicht darum, dass niemand die Verantwortung hat, es geht eigentlich darum, dass man Schuld gerne mal ungerecht verteilen möchte, obwohl es nicht um Schuld, sondern um Kindeswohl gehen sollte. Kinder werden nicht nur manipuliert, sie agieren auch selbstständig, wollen keinen Unfrieden, keinen enttäuschen, sind sowieso mit der Situation an sich überfordert. Was ja kein Wunder ist, die Erwachsenen sind es ja auch. Es kommen eben viele Faktoren zusammen, die ALLE gleichermaßen berücksichtigt werden müssten. Da man es sich einfach macht sind es Mütter mit psychischen Störungen und das PAS.


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20.03.2018 um 17:12
@Tussinelda

Nö, so einfach mache ich es mir nicht, Die Trennungssituation als solche ist schon sehr belastend für alle und führt oft zu Reaktionen aller Beteiligten, die es unter anderen Umständen vielleicht nicht geben würde.

Wenn man aber eine Gruppe von hochstrittigen Trennungen mal gesondert betrachtet, nämlich die Trennungen, bei denen Elternteile ihren Kindern erwiesene Unwahrheiten eintrichtern, wie zB:

Das Gericht hat verboten, dass Du Kontakt zu Deinem Vater hast (obwohl die Verhandlung noch gar nicht stattgefunden hat und dies eine freie Erfindung ist)

oder

Dein Vater ist schon wieder im Gefängnis (obwohl er sich nachweislich auf einer kurzen Dienstreise befand und noch nie im Gefängnis oder auch nur angeklagt war)

dann sehe ich für solche Aussagen nicht die Gesamtgesellschaft in der Verantwortung und man muss auch keine Paralleluniversen aufsuchen, dann hat die Person, die bewusst solche Unwahrheiten sagt und sich moralisch auf der untersten Schiene bewegt, ein individuelles Problem, das meiner Meinung aus einer Störung resultiert und es zeigt auch auf, dass eine solche Person im Prinzip nicht in der Lage ist, Kinder adäquat zu betreuen.


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Der Begriff 'alleinerziehend'

20.03.2018 um 17:55
@sacredheart
es gibt sicher Menschen, die lügen......aber was das mit einer Störung zu tun haben soll :ask: dann hätte ja so gut wie jeder eine Störung. Du solltest mal davon absehen, Menschen eine Störung zu unterstellen, die nicht offiziell entsprechend diagnostiziert sind. Ich denke das ist hier genauso ungern gesehen wie im Krimibereich.


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20.03.2018 um 22:02
@Tussinelda

Es geht doch weit über eine simple Lüge hinaus, was da nicht wenige Personen zum massiven Schaden ihrer Kinder abzihen.

EIne Lüge definiere ich eher so:

Lehrer: Zeig mir Deine Hausaufgaben.
Schüler: Oh, ich dacht, wir sollten das mündlich machen.

Wer seinen eigenen Kindern den anderen Elternteil durch massive Manipulation wegnimmt und den Schaden in Kinderseelen als Kollateralschaden abtut um primitivsten Racheempfindungen nachzugehen, geht über o.g. Beispiel weit hinaus.

Da wird schon die Frage nach einer Ursache eines solch menschenverachtenden Verhaltens aufkommen und eine Vermutung erlaubt sein, oder?

Wenn sich das dann mit dem häufig beschriebenen Verhalten einer Gruppe von Erkrankungen deckt, muss man das nicht ignorieren.


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Der Begriff 'alleinerziehend'

20.03.2018 um 22:27
@sacredheart
Der besseren Lesbarkeit wegen benutze ich jetzt mal Mutter für Betreuungselternteil und Vater für Ungangselternteil.
Stellen wir also fest:
Stimmt die Mutter dem von Vater gewünschten Wechselmodell zu, ist alles in Butter.
Tut sie es nicht, ist sie auf den Unterhalt aus und betrachtet das Kind als ihren Besitz.
Stimmt das Kind dem Wechselmodell zu, handelt es sich um ein seelisch gesundes Kind.
Tut es das nicht, wurde es von der Mutter perfide manipuliert, an seiner psychischen Gesundheit schwer geschädigt, die Mutter gehört in Behandlung und das Kind zum Vater.
Stimmt der Vater dem Wechselmodell, dass Mutter und Kind wollen, nicht zu, ist das halt so.

Habe ich das richtig zusammengefasst?

Im Übrigen finde ich es eine Frechheit, wie du über die Lebensführung der Alleinerziehenden in deinem Umfeld urteilst. Was geht es dich an, wie deren Haus abbezahlt wird oder ob die sich einen Hund anschaffen? Wenn ich für jedes Mal, als mir jemand seine klugen Urteile über meine Lebensführung ins Gesicht gespuckt hat, einen Euro bekommen hätte, wäre mein Haus inzwischen abbezahlt. Aber alleinstehende Frauen sind in dieser Hinsicht ja Freiwild, wie sollen sie auch ohne männliche Meinung durchs Leben kommen? Was du dir da rausnimmst, ist schon übergriffig.


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