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Der Begriff 'alleinerziehend'

876 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Alleinerziehend Scheidungskinder Familie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Begriff 'alleinerziehend'

10.04.2018 um 23:28
@jada

Zumutbar heißt im Fall einer Alleinerziehenden normalerweise (auch beim Jobcenter), dass man keine Nachtschichten schieben muss, nicht hunderte Kilometer bis zur Arbeitsstelle hat, die einen Umzug erforderlich macht, der Job sollte nicht außerhalb der Beteuungszeiten liegen usw. Das hat nichts mit irgendwelchen Berufsabschlüssen zu tun.

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10.04.2018 um 23:35
@Eya
Ok, das Argument akzeptiere ich. Da fehlen einfach die passenden Betreuungsplätze- 24 Kita. Krankenschwestern, Hebammen, Polizistinnen, Verkäuferinnen etc


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Der Begriff 'alleinerziehend'

11.04.2018 um 06:27
Zitat von jadajada schrieb:Da fehlen einfach die passenden Betreuungsplätze- 24 Kita. Krankenschwestern, Hebammen, Polizistinnen, Verkäuferinnen etc
Dazu möchte ich aber einwerfen, dass Schicht mit Kind schon ne Zumutung ist, und meiner Ansicht nach spätestens mit Eintritt in die Grundschule vorbei sein muss. Ich habe drei Jahre mit Kitakind in Schicht gearbeitet und mir die 24Stunden-Betreuung selbst gebastelt. Meine Schichten wechselten wochenweise. Schicht an sich ist schon hart, wenn der Rest des Tages nicht echte Freizeit ist, sondern mit der Taktung eines Kindes übereinander passen muss. Nach dem Frühdienst hing ich den ganzen Nachmittag in den Seilen, im Spätdienst habe ich mein Kind nur am Frühstückstisch gesehen, und im Nachtdienst habe ich nur in Etappen geschlafen. Bei 24Stunden-Kitas hätte ich die Befürchtung, dass das dann zumutbar wird, weil die Betreuung ja da ist. Wer das freiwillig macht, darf das natürlich machen, aber es muss auch legitim bleiben, zu sagen „Ich schaffe das nicht“.


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Der Begriff 'alleinerziehend'

11.04.2018 um 11:12
@Ilvareth
Meinen großen Respekt zu deiner Leistung. Ich habe das Glück, nicht in Schichten zu arbeiten.

24 h Kitas sind bekannt aus der ehemaligen DDR und momentan wieder im „Kommen“. Ich finde es gut, wenn Eltern die Möglichkeit haben.

„Ich schaffe es nicht“ zu sagen ist richtig. Vorallem weil dem der Versuch und dem Willen es zu schaffen vorausging. Jeder hat das Recht dazu.

Was mir schwer im Magen liegt, sind Ausflüchte - frei nach dem Motto: ich will es erst gar nicht versuchen. Jeder Mensch hat doch eigene Verantwortung für sich und seinem Nachwuchs. Einen „Vollkaskosozialstaat“ sollte es nicht geben. Hilfe aus der Solidargemeinschaft sollte Hilfe bleiben und nicht grundsätzlich als Lebensmodell gelten.

Ich ziehe ja auch Hilfe aus der Gemeinschaft -
zB. decken die 200 Euro Kitagebühr nicht die tatsächlichen Kosten für den Platz meines Kindes, wie später auch die Kosten für die Schule - hier zahlt der Steuerzahler.
Oder die Lohnersatzzahlung für die Tage, an denen mein Kind krank ist, hier auch die kostenfreie Familienversicherung für mein Kind - hier zahlt die Versicherungsgemeinschaft.

Nur zwei Punkte bei denen Kind und ich von der Solidargemeinschaft unterstützt werden.

Ich möchte dann doch auch zu dieser Gemeinschaft beitragen - mit meinen Lohnsteuerabgaben und Beiträgen zur Sozialversicherung.

Der deutsche Staat hat -mMn- eines der besten Sozialsysteme der Welt. Sollte ich meinen Job verlieren - erhalte ich ein Jahr Versicherungsleistungen und stehe mit Kind nicht auf der Straße. Diese Leistung erhalte ich (nachdem ich die Voraussetzungen für den Zugang erfüllt habe) bedingungslos von der Gemeinschaft. Danach kommen Steuerleistungen - ohne Zeitbegrenzung - und auch fast bedingungungslos. Wohnung, Nebenkosten, Teilhabe an Bildung plus Geld zur freien Einteilung für Mama und Kind. Ich verstehe nicht, wie man sich darüber beschweren kann. (bezugnehmend auf das von mir verlinkte Interview)


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11.04.2018 um 11:22
Ich bin wohl abgeschweift.
Schwieriges Thema. Viele Meinungen, viele Erlebnisse und Erfahrungen.

Lieben Dank für die Diskussion.


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11.04.2018 um 11:40
@jada
Die zu frühe Abgabe der Kinder in Krippen oder das Nutzen von "Wochenkrippen" oder 24h-Kitas kann aber auch schwerwiegenede Folgen für die Entwicklung des Kindes haben, es kann sich zudem negativ auf das Urvertrauen auswirken:

http://www.deutschlandfunkkultur.de/alltag-in-der-ddr-die-wochenkrippen-kinder.976.de.html?dram:article_id=379620

Wurde in der DDR aber natürlich totgeschwiegen.


Kinder brauchen feste Zeiten - eine gewisse Routine.

Hier auch ein sehr kritischer Beitrag dazu:

https://www.tagesspiegel.de/politik/die-24-stunden-kita-seelische-grausamkeit-oder-erleichterung/12048204.html


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11.04.2018 um 11:41
@jada
Mir geht es dabei gar nicht so um das Argument, nicht zu arbeiten oder nicht Vollzeit zu arbeiten. Ich sehe bei einer 24Stunden-Kita einfach die Gefahr, dass die betroffenen Alleinerziehenden sich gegen den Schichtdienst an sich nicht mehr wehren können, weil die Betreuung ja gesichert ist und alles andere ja ein persönliches Problem ist.
Ich hab zum Beispiel nach dem Nachtdienst von 07 Uhr bis 13 Uhr geschlafen, dann mein Kind von der Kita geholt, den Nachmittag mit dem Kind verbracht, um 18:30 Uhr hat der Papa sie abgeholt und ich hab noch mal zwei Stunden geschlafen und bin dann um 21 Uhr wieder los zur Schicht. Und Schlaf am Vormittag ersetzt einfach nicht den Nachtschlaf, den die innere Uhr vorsieht. Es muss möglich sein, als AE nicht auch noch die Zusatzbelastung Schichtdienst zu haben, auch für Krankenpfleger, Hebammen, Polizei etc. Nur werden sich Arbeitgeber wohl weniger um Lösungen bemühen, wenn man die 24Stunden-Kita als Argument hat.
Im Frühdienst bin ich um 04:30 Uhr aufgestanden und habe um fünf ein schlafendes Kind aus dem Haus getragen, gerne hätte ich mir nach der Schicht noch mal ne Stunde Ruhe gegönnt, aber da war ja noch das Kind, das auch jede Nacht zu mir ins Bett kam, da geht man irgendwann auf dem Zahnfleisch, auch mit aller Motovation und bestem Willen.


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11.04.2018 um 11:59
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Wer das freiwillig macht, darf das natürlich machen, aber es muss auch legitim bleiben, zu sagen „Ich schaffe das nicht“.
Das ist ein Satz, den man als Mutter besser gar nicht in den Mund nehmen sollte. Denn dann ist man gleich überfordert, unfähig und nicht geeignet für die Mutterrolle ;) dann kommt das berühmte "kann doch nicht so schlimm sein/freu dich doch, dass du hast, was du hast/ich habs ja noch schwerer als du und beschwer mich nicht" und das Thema ist durch.
Zitat von jadajada schrieb:Ich verstehe nicht, wie man sich darüber beschweren kann.
Über die Leistungen an sich wird sich wohl niemand (oder eher: kaum jemand) beschweren. Was einem wirklich zusetzt, sind Unterstellungen, Vorverurteilungen und Missgunst, was sehr oft aus absoluter Unwissenheit entsteht. Klärst du auf, wie es wirklich ist, sind das alles nur Ausflüchte und Lügen. DAS ist etwas, worüber man sich beschweren kann und sollte. Noch dazu, wenn einem so viel Unwissen von Politikerseite entgegenschlägt.

Man ist gefühlt der totale soziale Abschaum, dumm, arbeitsfaul und stets darum bemüht, Ausreden zu finden. Wenn man sich dieses Gerede zu sehr zu Herzen nimmt, macht das kaputt. Aber da denken die Leute, die einem sowas an den Kopf knallen, eben nicht drüber nach. Man hat sein Bild im Kopf, wie jemand, der Hartz IV bezieht, zu sein hat (nicht selten durch die Medien vermittelt) und denkt nichtmal im Traum daran, dass diese Leute in einer schwierigen Lage sind und eben diese ändern wollen.

Und ganz am Ar... Allerwertesten ist man dann, wenn noch mehr Probleme dazukommen, die auch noch mit Kosten verbunden sind, die aber durch die aktuelle Gesetzgebung nicht abgedeckt sind. Klar kann man sich dann hinstellen und gegen die wettern, die diese Probleme nicht haben und die es finanziell besser haben. Oder man solidarisiert sich und hilft sich gegenseitig.

Allerdings herrscht unter Müttern eh ein raues Klima, inklusive viel Neid, Missgunst und sehr wenig Wohlwollen. Scheint so ne Art Konkurrenzkampf zu sein. Wenns dann eine vermeintlich besser hat als die andere, werden die Krallen ausgefahren. Vor allem, wenns um Geld geht. Lieber den Armen noch mehr wegnehmen, damit man selbst besser dasteht, als für gerechtere Löhne, flächendeckende Kinderbetreuung, kostenloses Schulessen oder sonstwas einzustehen, das ALLEN nützen würde.


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11.04.2018 um 12:14
@Kältezeit
Danke für die Links. Schaue ich mir heut Abend in Ruhe an. Als Betroffene =)

@Ilvareth
Natürlich soll und kann auch niemand gezwungen werden. Ich finde es nur gut, wenn man die Möglichkeit hat. Viele haben ja ihren Beruf erlernt, weil sie diesen gerne machen (auch in Schicht). Daher sollte es auch die Möglichkeit für die passende Kidsbetreuung geben.

Zum Schlafrhythmus beim Schichtdienst kann ich nichts beitragen. Ich habe keine Erfahrung.
Allerdings Erfahrungen mit dem auf dem Zahnfleisch gehen=) Es ist ein ewiger innerer Kleinkrieg. Kind in Betreuung, Bedürfnisse des Kindes, eigene Bedürfnisse, äußere Einflüsse usw. Man kann es nicht Allen recht machen. Man kann aber eigene Prioritäten setzen. Keinem Kind ist geholfen, wenn Mama ( Papa) auf dem Zahnfleisch kriecht. Ich denke, ab ca. 4 Jahren versteht der Nachwuchs, dass auch die Großen Pause brauchen, wie auch die Kleinen.

Ich kann dich in dem Punkt so gut verstehen. zB ist mein Kind (5) vom Aufstehen bis zum Zubettgehen in Dauerschleife am Fragen, Erzählen usw. Wirklich immer - manchmal oder öfter wünsche ich mir eine Fernbedienung mit der Lautlos-Taste =)

Naja, es gibt ja reichlich Studien darüber, dass Eltern unglücklicher sind als Paare und Singles ohne Nachwuchs. Warum haben wir also Kinder? Ich denke weil ein Kind bei Großwerden zu begleiten, die schönste aber auch anstrengendste Aufgabe im Leben ist.

Richtig Alleinerziehende haben es schwer, weil sie oft keinen involvierten Part haben, mit dem sie Freude und Leid teilen können.

Des Weiteren bin ich dafür, dass Windel- und Babynahrungwerbung - in der alle Familienmitglieder mit blütenweißen Shirts in Katalogwohnungen mit Dauergrinsen umherrennen- verboten werden sollten =)


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11.04.2018 um 13:24
Zitat von jadajada schrieb:Des Weiteren bin ich dafür, dass Windel- und Babynahrungwerbung - in der alle Familienmitglieder mit blütenweißen Shirts in Katalogwohnungen mit Dauergrinsen umherrennen- verboten werden sollten =)
Und dass diese Dinge bitte wie Katzenfutter und Playboyhefte mit dem reduzierten Steuersatz besteuert werden und nicht mit 19 Prozent! Das wäre mal ein Signal, wenn man das ändern würde.

Der Schichtdienst ist, wenn er quasi selbstgewählt ist, auch eine nicht so große Belastung, wie wenn er mehr oder minder erzwungen ist. Nun sind viele Schichtberufe auch eher psychisch und körperlich belastende, gerade die „typischen Frauenberufe“ in der Pflege. Das ist noch mal was anderes als acht Stunden am Band zu stehen. Auch dem muss man Rechnung tragen.


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11.04.2018 um 20:31
@Eya

Und wenn der Mann eine jüngere Partnerin hat: Soll das dann ein Freibrief sein, dem Vater seine Kinder vorzuenthalten? Was können denn Kinder dafür, wenn eine Frau (oder auch einmal ein Mann) mit einer neuen Partnerschaft nicht klarkommt?
Kann ich nicht nachvollziehen. Und gerade die Idee: Ich bin sauer, also mache ich ihn / sie so gut ich kann feritg und scheiße auf das, was es bei den Kindern anrichtet, wie ein Affe auf die Maya Ruinen, zeigt doch auf, dass diese Person ihre aktuelle Gefühlslage vor die berechtigten Wünsche der Kinder stellt. Das nennt man Erziehungsunfähigkeit.


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12.04.2018 um 19:56
@sacredheart
Einen Partner wähle ich mir aus, meist dann doch Durch Hormone bestimmt =) ich habe ja immer die Möglichkeit aus dem Konstrukt auszusteigen.

Wenn ich darüber nachdenke, Nachwuchs zu bekommen, sollte sich schon der Verstand einschalten… wie Charakterstark ist der Partner...

Eine Partnerschaft kann zerbrechen... dass ist auch gut so.
Eine Elternschaft ist für immer bindend - ohne Umtauch oder Widerrufsrecht.
Das sind komplett verschiedene Verantwortungen.

Ich finde, die Väter die sich um ihr Kind kümmern wollen, wird es in Deutschland schwer gemacht...

Wir haben in unserer Elternschaft geteiltes Sorgerecht. Beide tragen die Sorgen und haben aber auch die Rechte. Wenn beide Ihr Kind lieben, sollte es keine Probleme geben.

Was ich bemerkt habe, zb musste unser Kind zur geplanten OP. Ich habe die Dokumente unterschrieben. Niemand im Krankenhaus hat nach dem Vater gefragt oder nach einer Vollmacht alleine zu entscheiden (wie bei uns). Hier wurden die Rechte eines Sorgeberechtigten einfach ignoriert. Genauso bei Impfungen, Schwimmklubs etc.

Wenn man sich vorstellt, ich als Mutter, hab aufeinmal das Bedürfnis, das Kind zu taufen, oder in die Spagettiträgersekte einzusteigen oder das Kind beschneiden zu lassen usw.
Der Papa hätte keine Chance, die Mutter (mich) zu stoppen...


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Der Begriff 'alleinerziehend'

12.04.2018 um 20:14
@Ilvareth
Ich wiederhole mich. Habe keine Erfahrung mit Schichtbetrieb. Ich habe das Glück mittlerweile einen 8 to 5 Job zu haben. Das war auf dem Weg dahin nicht immer so. Trotz Betriebswirtin und angehängtes Fernstudium und fortgeschrittenen Alter, habe ich viel Arbeiten gemacht, die mich unterfordert, angewidert usw. haben. Mein Kind hat erst ab 1 1/2 Jahren so gut wie durchgeschlafen. Ich bin 30 h plus 15 h wieder eingestiegen als er 9 Monate alt war. Durch Trennung ging es auch nicht anders.
Es war hart. Mittlerweile kann ich darüber schmunzeln und meinem 5 1/2 jährigem Anekdoten darüber erzählen.
Das Kind findet die Erzählungen lustig und möchte, dass ich zum Uropa ins Pflegeheim ziehe, da muss Mama keine Wäsche waschen und bekommt das Essen ans Bett.
Außerdem kann dann seine Kitafreundin in unsere Wohnung mit einziehen, es gibt dann keine fernsehzeitbegrenzung mehr und Matratzen- und Couchspringen ist nicht mehr verboten. Abendbrotstullen mit Gemüse sind dann auch gestrichen...
Ich verkrümle mich dann ins Arbeitszimmer und meine zum Kind= dann mach mal...
Ruhe ist nicht mal 5 min bevor nach Mama gerufen wird oder Papa angerufen wird... ich muss mir jedesmal dass Schmunzeln verkneifen... und hoffe ihr habt durch die Erzählung auch ein Schmunzeln im Gesicht.


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12.04.2018 um 20:41
Zitat von jadajada schrieb:Ich finde, die Väter die sich um ihr Kind kümmern wollen, wird es in Deutschland schwer gemacht...
Und denen, die nicht wollen, wird es extrem leicht gemacht.
Zitat von jadajada schrieb:Wir haben in unserer Elternschaft geteiltes Sorgerecht. Beide tragen die Sorgen und haben aber auch die Rechte. Wenn beide Ihr Kind lieben, sollte es keine Probleme geben.
Liebe zum Kind reicht da allein leider nicht. Wenn man nicht miteinander kommunizieren kann, nützt einem auch das geteilte Sorgerecht wenig, sondern bietet noch mehr Konfliktpotential.
Zitat von jadajada schrieb:Was ich bemerkt habe, zb musste unser Kind zur geplanten OP. Ich habe die Dokumente unterschrieben. Niemand im Krankenhaus hat nach dem Vater gefragt oder nach einer Vollmacht alleine zu entscheiden (wie bei uns). Hier wurden die Rechte eines Sorgeberechtigten einfach ignoriert. Genauso bei Impfungen, Schwimmklubs etc.
Kann ich so nicht bestätigen. Ich musste für jeden Sch... nachweisen, dass ich das alleinige Sorgerecht habe. Kontoeröffnung, Kindergartenanmeldung, Schulanmeldung, humangenetische Diagnostik, Pflegegeldantrag, Einverständniserklärungen für die Schule und was es sonst nicht so alles gibt.


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Der Begriff 'alleinerziehend'

12.04.2018 um 20:52
@Becky
Gerade in Bezug auf die medizinische Geschichte finde ich es interessant, dass @jada da so völlig andere Erfahrungen gemacht hat.
Ich hab beim Arzt auch nie ne Einverständniserklärung abgeben müssen, wenn das Kind geimpft wurde. Allerdings besteht der Vater darauf, die Beipackzettel sämtlicher Medikamente erst selbst zu lesen, bevor sie dem Kind verabreicht werden. Was rechtlich gesehen ja im Prinzip auch richtig so ist, aber auch im Alltag ziemlich sperrig ist.


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12.04.2018 um 21:01
@Becky
Zitat von BeckyBecky schrieb:Was ich bemerkt habe, zb musste unser Kind zur geplanten OP. Ich habe die Dokumente unterschrieben. Niemand im Krankenhaus hat nach dem Vater gefragt oder nach einer Vollmacht alleine zu entscheiden (wie bei uns). Hier wurden die Rechte eines Sorgeberechtigten einfach ignoriert. Genauso bei Impfungen, Schwimmklubs etc.Kann ich so nicht bestätigen. Ich musste für jeden Sch... nachweisen, dass ich das alleinige Sorgerecht habe. Kontoeröffnung, Kindergartenanmeldung, Schulanmeldung, humangenetische Diagnostik, Pflegegeldantrag, Einverständniserklärungen für die Schule und was es sonst nicht so alles gibt.
Eigentlich sollten ja, nach unserem Grundgesetz alle Menschen gleichgestellt sein... Es ist nicht so... leider. Gehaltsunterschiede zw. männl. Weiblein, Gehaltsunterschiede ehemaliges DDR-Gebiet und BRD und
Stigmatiesierungen bzw. in die Schublade ( ich kann nicht weil... , Betreuungszeiten passen nicht..., ich habe ja kein Kind bekommen, weil ich es fremdbetreuuen lassen möchte..., weil die mir angebotene Jobperspektive unter meinem Niveau ist..., ich würde ja nur 50 Euro mehr mit Arbeit bekommen..., eine Arbeit kollediert mit meinem Termin im Nageldtudio..., muss ich wirklich um 6 Uhr aufstehen...)
einige Beispiele..

Dieses Bild prägt doch die Öffentlichkeit und die Arbeitgeber... Keiner denkt mehr daran, dass Alleinerziehende viel organisierter, stressfähriger, belastbarerprobt und ergebnisorientierter sind....

Dazu hätte ich in der medialen Welt mal gerne einen Artikel. Über Frauen sie sich der Aufgabe stellen, bevor sie sch komplett verweigern und maulen, dass Hartz 4 nicht ausreicht.

Diese Frau im von mir verlinkten Artikel... wenn ich daran denke - würde ich gleich wieder die >Dreiecksprungarena in der wohnung freigeben.


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12.04.2018 um 21:10
@Ilvareth
Wir, als Eltern mit beidseitigem Sogerecht; hatten uns das nach der Trennung auch kompliziert vorgestellt.

Anmeldung Tagesmutter, Anmeldung Krippe, Anmeldung Kita, Anmeldung Schwimmkurs, Impfungen, U-Untersuchungen, Unfälle in Kita, diese Woche Unfall Fahrrad Kind mit Fahrradfahrerin die "flüchtete", inkl. Polizei und Anziegenaufnahme... Kind hat Kinderreisepass und einen anderen Nachnamen als Mama...Papa nimmt Kind mit ins Ausland, Mama auch... noch nie hat auch nur irgendwer gefragt, ob der andere Elternteil damit einverstanden ist. Vor der OP hatte der Papa ein Fax mit seinem Einverständnis an die Klinik geschickt; Reaktion: " Was sollen wir damit?".


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12.04.2018 um 21:22
@Ilvareth
unser Kind bekommt halt, als Ausserordentliches , die Zeckenschutzimpfung, weil Papa einen Hund hat und ländlich in Bayern wohnt. Ich bin nie auf die Idee gekommen den Papa zu fragen, ob er das auch möchte. Genauso wie die Anmeldung zum Schwimmkurs. Ich weiß, dass wir in den wichtigen Dingen auf einer Wellenlänge schwimmen... Und das macht Elternschaft aus. Blindes Vertrauen, dass der andere Elternteil dem Kind nichts Schlechtes will. Vielleicht Einiges anders macht... das ist aber kein Weltuntergang.


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Der Begriff 'alleinerziehend'

12.04.2018 um 21:38
Zitat von jadajada schrieb:Dazu hätte ich in der medialen Welt mal gerne einen Artikel. Über Frauen sie sich der Aufgabe stellen, bevor sie sch komplett verweigern und maulen, dass Hartz 4 nicht ausreicht.
Man resigniert halt irgendwann zwangsläufig. Wenn die xte Absage kommt, weil man nicht flexibel genug ist, man angeblich zu viele Ausfallzeiten hätte, man ein unkalkulierbares Risiko ist usw. Mag sein, dass das in meinem Fall noch verschlimmert wird durch die Behinderung meines Kindes. Trotzdem ist es absolut nervtötend, wie viele Arbeitgeber scheinbar meinen, man wäre ein organisatorischer Vollversager. Fragt sich nur, wie man dann so seinen Alltag bewältigt kriegt :troll:

Zu den ewig erforderlichen Nachweisen wurde mir von verschiedenen Seiten (Kinderarzt, SPZ, Pflegekasse) gesagt, dass sie nichts mehr einfach so machen, ohne sich abzusichern, weil es schon häufiger mal vorkam, dass ein Elternteil mit etwas nicht einverstanden war und richtig Stress gemacht hat. Kann ich also schon irgendwo verstehen, dass die da keinen Bock drauf haben, dass ein Elternteil mit ner Behandlung, Diagnostik oder sonstwas nicht einverstanden ist und klagt.


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12.04.2018 um 21:44
Zitat von jadajada schrieb:Und das macht Elternschaft aus. Blindes Vertrauen, dass der andere Elternteil dem Kind nichts Schlechtes will. Vielleicht Einiges anders macht... das ist aber kein Weltuntergang.
Hm, ja, das habe ich schon. In meinem Fall habe ich allerdings oft Zweifel, ob der andere Elternteil auch in der Lage ist, dieses „nichts Schlechtes“ zu erkennen. Und ob nicht mit den besten Absichten dem Kind am Ende doch geschadet wird.
Meine Kurze hat zum Beispiel mit vier relativ locker das Seepferdchen gemacht und direkt im Anschluss Bronze gemacht mit fünf, wobei sie da schon deutlich zu kämpfen hatte und ein Bronzekurs nicht gereicht hat. Die Frustration war groß, als es nach den angesetzten zehn Stunden nicht geklappt hatte, Papa meldet den nächsten Kurs an, aber Kind möchte alles hinschmeissen, Mama motiviert mühsam, nach weiteren fünf Stunden hat sie ihr Bronzeabzeichen, und Papa möchte sie umgehend zum Silberkurs anmelden, damit sie das vor der Einschulung noch macht. Die Absichten waren sicher die besten, aber es hätte ihr meines Erachtens geschadet, weil sie zum einen gar keine Zeit hatte, sich über ihren Erfolg zu freuen, für den sie ja auch hart hat arbeiten müssen, das neue Ziel viel zu hoch für eine Fünfjährige gewesen wäre (die Anforderungen sind schon ordentlich) und sie schon dahin tendierte, die Lust am „richtigen“ Schwimmen zu verlieren.
Ich hoffe, ich konnte verständlich machen, was ich meine...
Schäden wollen vermutlich die wenigstens Eltern ihren Kindern.


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