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Der Begriff 'alleinerziehend'

876 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Alleinerziehend Scheidungskinder Familie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Begriff 'alleinerziehend'

12.04.2018 um 22:40
Zitat von BeckyBecky schrieb:Man resigniert halt irgendwann zwangsläufig. Wenn die xte Absage kommt, weil man nicht flexibel genug ist, man angeblich zu viele Ausfallzeiten hätte, man ein unkalkulierbares Risiko ist usw. Mag sein, dass das in meinem Fall noch verschlimmert wird durch die Behinderung meines Kindes. Trotzdem ist es absolut nervtötend, wie viele Arbeitgeber scheinbar meinen, man wäre ein organisatorischer Vollversager. Fragt sich nur, wie man dann so seinen Alltag bewältigt kriegt :troll:
Eine Behinderung dürfte heutzutage kein Thema zur Abweisung mehr sein - unsere Gesellschaft hat sich ja zur Inklusion entschieden.
Ich bin der Meinung Behinderung ist icht gleich Behinderung und viele Menschen, den solch ein Stempel aufgedrückt wird sind in vielen Gebieten herausragend begabt...
Gut, das hilft dir, becky, jetzt erstmal nichts. Du beschreibst die Absagekriterien von AG Seite. Und es wirkt als färbt es auf dich ab. Aber wieso? Warum verschlimmert ein besonderes Kind deine Fähigkeiten? ist es nicht doch so, dass die Herausforderung dich stabiler, organisatorischer und vertrauensvoller gemacht hat??? Solange ich mit Personalentscheidungen etc. zu tun hatte, haben eignetlich mehr die Angestellten ohne familäre Verpflichtung gefehlt ( weil sie halt bis dato nie Verantwortung hatten). Motivierte Eltern sind die besten Organisatoren, Kreativlinge und vorallem effizient.
@Becky Als Tipp - sehe es mal so: schwierige Aufgaben fördern den Mensch an den Aufgaben zu wachsen. Du bist doch viel organisierter, als jeder Student, der frisch von der Uni kommt (keinen Schimmer hat, was für was von seinem Bruttolohn abgeht, nicht weiß, wie hoch das Porto für einen Brief ist und keine Briefkopf hinbekommt) Du hast durch deine Erfahrungen Wissen angesammelt.
(ich bin -mittlerweile- routiniert schockiert, wenn mich Studenten fragen, wieviel Porto auf einen Brief gehört. Nicht weil sie mich fragen, sondern weil keiner auf die Idee kommt Google zu befragen )

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12.04.2018 um 22:51
@jada

Klar sollte es keine Rolle mehr spielen, ob jemand behindert ist oder behinderte Kinder hat. Es ist aber nach wie vor noch ein Stigma. Da gibts die Leute, die einen bemitleiden und es gibt die, die nen sehr negativen Blick auf die Situation haben. Sehr selten gibts die, die die Tatsache hinnehmen und einen ansonsten "normal" behandeln.

Von einer gewissen Warte aus verstehe ich die potentiellen Arbeitgeber ja sogar: mit einem behinderten Kind hat man oft mehr Ausfälle als mit einem gesunden. Manche Termine wie beispielsweise Begutachtungen muss man nehmen wie sie einem gegeben werden und die fallen dann oft in die Arbeitszeit. Aber es ist nun auch nicht so, dass das jede Woche passiert.

Und ja, Organisationstalent hat man mit einem Kind mit autistischen Zügen definitiv überdurchschnittlich viel :D es bleibt ja auch nichts anderes übrig, als alles komplett durchzuplanen, wenn man keine Ausraster riskieren will.

Leider herrschen bei der Thematik nach wie vor extrem viele Vorurteile und die sind nur schwer aus den Köpfen der Menschen zu kriegen. Wir führen auch nur ein ganz normales Familienleben :D


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13.04.2018 um 13:15
@jada

Ihr scheint ja als Elternpaar die Trennung gut hinbekommen zu haben, davon profitiert Euer Kind ganz sicher, wenn es mit Eltern heranwächst, die zwar getrennt sind, sich aber nicht spinnefeind und misstrauisch belauernd. Das ist sehr viel wert und leider nicht selbstverständlich.

Schwierig wird es dann, wenn ein Elternteil den anderen extrem verteufelt und dann für sich den Schluss zieht: Er / Sie hat mich verletzt, deshalb ist er / sie nicht gut für mich ... und kann deshalb auch nicht gut für mein Kind sein. Wer diesen Weg wählt, schadet seinen Kindern massiv.

Wenn man als Gegenpart mit so einer Einstellung, die Kontaktverweigerung erklärt, konfrontiert wird, wird es sehr schwierig. Und wenn man erst mal die juristische Mühle durchlaufen hat und nach Monaten mit viel Glück seine Kinder wiedergesehen hat, ist das Thema 'Vertrauen in den anderen Elternteil' komplett erledigt. Andererseits muss man sich davon auch wieder lösen, um die Situation erträglich für die Kinder zu gestalten. Und man muss weiterhin gesprächs- und kompromissbereit bleiben, im Interesse der Kinder.


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13.04.2018 um 21:57
@Becky
Ich bin dankbar, dass mein Kind gesund ist.

In deinem letzten Post, hast du die Richtung der Behinderung genannt. Autismus. Da gibt es ja auch viele Richtungen, inwieweit der Autismus den Alltag beeinträchtigt.

Momentan gibt es ja viele mediale Berichte, in denen über die Inklusion debattiert wird.

Meiner Meinung nach, kann die Diagnose Autismus Alles oder nichts bedeuten. Das Bild der Diagnose ist so Vielfältig wie der Mensch selbst.

Ich wünsche Euch alles Gute


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13.04.2018 um 22:04
@sacredheart
Ohne Zähneknirschen meinerseits lief es bestimmt nicht. Unser Sohn hat mittlerweile einen Bruder und eine -wie drück ich es aus- keine Ahnung. Unser Kind nennt sie beim Vornamen, hat auf sie zu hören und redet mit ihr auch über seine Sorgen. Ich mag sie und vertaue ihr.

Wäre ich in unsäglicher Eifersucht aufgegangen - wem hätte das was gebracht?

Das ist doch die härteste Herausforderung am Elternsein - einfach mal seine eigenen Bedürfnisse hinten anstellen und zum Wohl des Kindes agieren. Da gibt es auch keine Unterschiede zwischen Gemeinsam und Alleinerziehend.


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13.04.2018 um 22:18
Kinder bekommen ist imme ein Abenteuer, egal unter welchen Voraussetzungen, unter welchen Änderungen... Dabei ist nichts sicher, außer, dass das Kind da ist und sich an diesem Punkt nichts verändert.

Ein Kind braucht mind. eine Bezugsperson, ein Vorbild. Von nix kommt nix. Selbst mein 5 jähriges Kind hat das kapiert.
Mein Kind möchte mich des Öfteren verpulverisieren und sich ne neue Mama besorgen. Vorzugsweise eine Robotermama, die dann seinen Wünschen folgt... =)
(Eltern und Kinder sind nicht zur Reklamierung berechtigt)
Neuster Plan - Das Kind will einen Brief an den Bürgermeister schicken, damit dieser das Wochenende verlängert und alle Kitakinder zu Besuch kommen können.
Zeit mit Mama und Zeit mit Kitafreunden scheint wohl doch nicht so schlecht zu sein.


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13.04.2018 um 22:40
Zitat von jadajada schrieb:einfach mal seine eigenen Bedürfnisse hinten anstellen
„Einfach mal“ ist für mich im Zusammenhang genau so ein Reizbegriff wie „mal eben“. Es kommt natürlich ganz schwer drauf an, wie man mit seinem Hilfsnetz so aufgestellt ist, aber ich persönlich kann weder „einfach mal“ noch „mal eben“. Weder kann ich „einfach mal Yoga ausprobieren“ (typischer Standarttipp, Yogaschulen müssen voll von Alleinerziehenden sein), noch kann ich „mal eben den Flur neu streichen“, denn ich muss mir die Zeit für sowas erst freischaufeln. Und „einfach mal die eigenen Bedürfnisse hinten anstellen“ ist es ja nicht, es ist ein „immer“ und ein „ständig“, zumindest für eine lange Zeit.
Ich meinerseits habe besonders zum Ende der Partnerschaft meine Bedürfnisse hinten angestellt, hinter den Bedürfnissen aller anderen Familienmitglieder. Und ich weiß, was das mit mir auf die Dauer gemacht hat. Es muss auch Raum für die eigenen Bedürfnisse geben. Gerade, was Emotionen angeht. Denn die fordern sich ihren Raum. Ich habe mich lange dagegen gewehrt, zu sagen „Ich hasse meinen Ex“, aber es war nun mal so. Dieses Gefühl zuzulassen, hat mir geholfen, damit vernünftig umgehen zu können. Ich hasse ihn immer noch. Aber das bestimmt nicht mehr mein Handeln ihm gegenüber.


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14.04.2018 um 16:56
@Ilvareth
Meine Aussagen mit
Zitat von jadajada schrieb:einfach mal seine eigenen Bedürfnisse hinten anstellen
war bezogen auf das Verhalten der Eltern in und nach der Trennungsphase. Die Eltern sollten hier mehr an die kindlichen Bedürfnisse denken.
Eine Trennung tut weh, schmerzt und lässt seltsame Gefühle in uns erwachsen... Und natürlich darf man wütend, traurig, ratlos sein. Das Kind kann nichts dafür. Und da sollten die Eltern mal über ihren eigenen Schatten springen. Man kann auch mal "Runterschlucken" - auf eine fiese Aktion mal keine fiese Reaktion verantworten. Und geht dabei als gestärkt hervor. Und vorallem gelassener=)


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16.04.2018 um 10:51
@jada

Das hast Du sehr schön geschrieben.

Für Trennungseltern ist das halt oft schon bei bestem Vorsatz nicht ganz einfach, weil der Realitätsabgleich, der sich bei gemeinsamem Wohnen ergibt, wegfällt. Und dann werden Unmutsäußerungen von Kindern über Hausaufgaben bei Elternteil 2 schnell zu einer schweren Kindeswohlgefährdung durch Elternteil 1 hochstilisiert, wenn es in die Vorannahmen, die von Hass geprägt sind, hineinpasst.

Ich hasse ausdrücklich nicht und habe sehr aktiv daran gearbeitet, eben wegen meiner Kindern. Vielleicht habe ich auch 'Leicht reden', weil ich das Glück habe, in einer glücklichen neuen Partnerschaft zu leben. Wenn ich mir die Entwicklung der letzten Jahren vor Augen führe und mal ganz ehrlich zu mir bin, hätte ich dies ganz alleine auch nicht so geschafft.

Ich kenne auch das mulmige Gefühl, das sich kurz nach der Trennung durch den 'ganz tollen neuen' Mann an der Seite meiner Exfrau ergab. Da gab es die Angst, dass die Kinder eben jetzt einen neuen Vater haben und den altern nicht mehr brauchen. Diese Angst kam von 'tief unten', war unbegründet aber trotzdem vorhanden und ich musste lernen, damit aktiv umzugehen, ohne Porzellan zu zerschlagen. Das war auch nicht einfach.

Dass dieser Mann nach kurzer Zeit das Weite suchte, war ja initial nicht abzusehen. Abzusehen war aber, das eine möglichst gleichmütige Reaktion auf diesen Angstauslöser das Beste war.

@Ilvareth

Hass auf den Ex ist dann ja auch Hass auf den anderen Elternteil. Das erleichtert Kindern nicht gerade das neue Beziehungsgefüge nach einer Trennung zu ertragen. Gründe für Hass sind meines Erachtens immer zu finden, wenn man denn möchte. Oder man lässt es halt und erleichtert seinen Kindern die Zukunft. Kindern muss man eben eine eigene Einstellung zum anderen Elternteil ermöglichen. Wenn aber die Grundlage 'Hass' ist, wird dieser sich auch den Kinder mitteilen, wenigstens nonverbal. Das halte ich für eine vemeidbare Katastrophe.

Zum Thema Hass hat eigentlich Meister Yoda alles Wesentliche gesagt, was man darüber sagen kann. Der Pfad zu dunklen Seite sie sind... Und das meine ich keineswegs als Comedybeitrag.

Und ich habe selbst erlebt, wie schwierig es für Kinder wird, diesen Hass zu korrigieren, der in meinem Fall direkt mal über mich, meine Partnerin, meine ganze Familie und den ganzen Freundeskreis ausgeschüttet wurde.
Die Idee, ich hasse sehr intensiv, gebe ihn aber dennoch nicht an die Kinder weiter, halte ich für undurchführbar.

Zur Veranschaulichung: Meine Tochter merkt, wenn ich eine leichte Erkältung bekomme, bevor ich es merke. Einen intensiven Hass gegen ihre Mutter würde sie doch 1000x stärker spüren. Das wäre nicht zu verhindern und würde ihr bestimmt nicht helfen.


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16.04.2018 um 21:47
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Für Trennungseltern ist das halt oft schon bei bestem Vorsatz nicht ganz einfach, weil der Realitätsabgleich, der sich bei gemeinsamem Wohnen ergibt, wegfällt. Und dann werden Unmutsäußerungen von Kindern über Hausaufgaben bei Elternteil 2 schnell zu einer schweren Kindeswohlgefährdung durch Elternteil 1 hochstilisiert, wenn es in die Vorannahmen, die von Hass geprägt sind, hineinpasst.
Ich gehe davon aus, dass keiner der Elternteile seinem Kind etwas Schlechtes will. Jeder hat seine eigene Auffassung von Erziehung... Und Das Kind nochmal eine ganz andere=)

Es gibt wahrscheinlich in Sachen Erziehung für sich und sein Kind kein falsch und richtig. Es hat ja nun mal niemand eine Langzeitstudie zu seiner Erziehung zur Hand, wenn er erzieht...
Wir sollten alle mal aus der ewigen Verteidigungsstellung herauskommen. Es bringt nichts außer eine Negativbilanz an Nerven und Wohlbefinden für alle Beteiligten.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich kenne auch das mulmige Gefühl, das sich kurz nach der Trennung durch den 'ganz tollen neuen' Mann an der Seite meiner Exfrau ergab. Da gab es die Angst, dass die Kinder eben jetzt einen neuen Vater haben und den altern nicht mehr brauchen. Diese Angst kam von 'tief unten', war unbegründet aber trotzdem vorhanden und ich musste lernen, damit aktiv umzugehen, ohne Porzellan zu zerschlagen. Das war auch nicht einfach
Wenn man ehrlich zu sich selbst ist, ist es nur eine negatives Gefühl für einen selbst. Nicht für das Kind. Meines hatte Phasen indem es die Frau von Papa ab und an mal mit Mama angesprochen hat. Wem tat das weh? nicht dem Kind, sondern mir... aber auch nur im ersten Moment. Wenn man darüber nachdenkt, ist es doch gut, wenn das Kind der neuen Partnerin mag und ihm(r) vertraut.
(Im Übrigen rutscht unserem Kind mir gegenüber mal Papa oder auch Oma =( raus... im Eifer des Gefechtes).

Als Resümee- ich bin froh, dass der Papa eine tolle Frau hat. Ohne sie, würde es nicht die Möglichkeit geben, dass das Kind so häufig beim Papa ist (aufgrund unserer Jobs)... und der kleine Bruder ist "das Highlight".... =)
UND... Ich würde, nach einem Besuch, immer einen riesigen Berg Motter und Rasen mit ein bisschen Kleidung im Koffer zurückbekommen=)


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16.04.2018 um 22:56
@sacredheart
Ich glaube, man kann das sehr gut trennen. Ich hab nix gegen den Vater meiner Tochter, gegen meinen Ex schon. Als Vater hat er nie so eine Nullrunde hingelegt wie er es als Partner getan hat. Und das Gefühl von Hass kann man nun mal nicht einfach abstellen.
Wenn wir hier zu Hause über den Papa sprechen, dann in seiner Eigenschaft als Vater, nicht als mein Ex. Das sind zwei verschiedene Rollen, die er ganz unterschiedlich ausgefüllt hat. Als Vater war er immer engagiert, diese Rolle hat er immer ernst genommen. Der Teil von ihm ist völlig in Ordnung.

Vielleicht trenne ich das auch deshalb so, weil ich in Bezug darauf mit meiner Mutter mal fürchterlich zusammengerauscht bin. Sie hatte große Probleme mit ihrer Schwiegermutter, was ich auch verstehen kann. Aber ihre Erzählungen, wenn wieder was vorgefallen war, fingen immer an mit „Deine Oma hat...“. Bis ich ihr irgendwann gesagt habe, dass sie meine Oma aus dem Streit mit ihrer Schwiegermutter doch bitte raushalten solle, die hat damit nämlich gar nix zu tun. Ich kenne also auch die andere Seite und kann mich gut erinnern, wie wichtig mir das war, dass das nicht „meine Oma“ ist, die eine Unverschämtheit nach der nächsten raushaut, sondern ihre Schwiegermutter. Sie hat dann zukünftig tatsächlich nicht mehr von „meiner Oma“ in diesem Zusammenhang gesprochen, und ich fand das unglaublich erleichternd. Ich fühlte mich nämlich auch in was reingezogen, womit ich gar nix zu tun hatte.
Der Hass auf meinen Ex ist nun mal da, der Mensch hat einen erheblichen Teil meines Lebens zerstört, was ich mit ihm erlebt habe, hat mich nachhaltig verändert, gerade was den unbeschwerten Umgang mit anderen angeht. Deshalb kann ich auch nicht einfach nen Strich drunter machen, ich merke in so vielen Situationen, dass ich anders bin als früher, ich werde immer wieder daran erinnert, wie sehr mich das verändert hat, da geht der Hass nicht so einfach weg. Ich kann aber damit umgehen und mich nicht davon bestimmen lassen.


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17.04.2018 um 09:22
@Ilvareth

Dein Beitrag macht einen sehr reflektierten Eindruck. Wenn Du das wirklich so hinbekommst, mein Respekt dazu.

Für mich selbst kann ich nur sagen: Ich hatte zu Anfang große Schwierigkeiten mit meinen Emotionen gegenüber meiner Ex.

Als eines von vielen Beispielen hatte sie den damals noch kleinen Kindern erzählt, sie müssten in ein Heim, wenn sie wieder zu mir gingen. Das kam im Rahmen der Verhandlung heraus. Dadurch hat sie den Kindern einen ebenso großen Schaden zugefügt wie mir. Von daher konnte ich nicht getrennte Rollen wahrnehmen, die unterschiedlich gut oder schlecht ausgefüllt wurden. Auf dem Weg war kein Weiterkommen. Ich habe mir deshalb professionelle Hilfe gesucht, weil mir klar war, das meine Gefühlslage den Kindern bestimmt nicht weiterhilft. Und dann habe ich letztlich versucht und einigermaßen geschafft, diese Sache für mich zu verarbeiten, um langsam wieder aus dem Ausnahmezustand in einen Normalzustand zurückzukommen. So kann ich sie jetzt natürlich noch immer nicht völlig wertfrei betrachten, aber die Zeit des Hasses ist vorbei.

So ist jede Geschichte anders und jeder muss sich durch individuelle Probleme quälen. Wichtig ist halt, den Wunsch der Kinder, zwei Eltern zu haben, nicht aus dem Blick zu verlieren und ggf mal die Faust in der Tasche zu lassen und nach Möglichkeit die Faust in der Tasche wieder zu einer Hand zu öffnen.

Um aber auch meine durchaus vorhandenen Emotionen in der Anfangszeit zu kanalisieren, hatte ich mir bewusst ihren Anwalt als Projektionsfläche ausgesucht und ihm 'die Schuld an allem' zugeschrieben, natürlich nur vor mir selbst. Immerhin bekam der Geld für seine Taten und war keine Bezugsperson meiner Kinder. So konnte ich mir ein bißchen innere Freiheit zurückholen und meine Emotionen verlagern, ohne den Kindern zu schaden.

Blöd nur, im Nachhinein stellte der Anwalt sich als ganz korrekter Kerl heraus, mir waren nur die standesüblichen Verleumdungen in Anwaltsschreiben, die praktisch schon als Textblöcke vorhanden sind, nicht geläufig, so dass ich das Geschreibsel zunächst sehr persönlich nahm.

Im nachhinein musste ich ein paarmal lachen, wenn man den gleichen Phrasendresch wortgleich in anderen Anwaltsschreiben für ganz andere Personen findet.


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Der Begriff 'alleinerziehend'

17.04.2018 um 09:25
@jada

Jemanden wie Dich wünsche ich mir als Ex Frau. Kannst Du nicht meine Ex Frau sein? Ich gebe auch, wenn mal welche mitkommt, Kinderkleidung in aller Regel gewaschen zurück.


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17.04.2018 um 09:33
Zitat von jadajada schrieb am 13.04.2018: Da gibt es ja auch viele Richtungen, inwieweit der Autismus den Alltag beeinträchtigt.

Momentan gibt es ja viele mediale Berichte, in denen über die Inklusion debattiert wird.
Das ist richtig. Bei meiner Tochter in der 2. Klasse haben wir ein solches Kind und dieses hat jetzt eine Betreuerin zur Seite bekommen, die ihn täglich begleitet. Die Kinder wissen, er ist was besonderes und braucht in manchen Sachen Hilfe und sind da total offen. Finde ich im Übrigen sehr wichtig die Kinder dahingehend zu informieren und einfach transparent damit umzugehen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Für mich selbst kann ich nur sagen: Ich hatte zu Anfang große Schwierigkeiten mit meinen Emotionen gegenüber meiner Ex.
Das ging mir genauso. Ich konnte schwer ruhig bleiben, die kleinste Kleinigkeit fasst man als Angriff auf. Ich bin der Meinung, es braucht einen ganzen Haufen Zeit und emotionale Distanz bevor man es schafft wieder richtig miteinander umzugehen. Bei uns läuft das mal mehr mal weniger gut. Streitpunkte sind teilweise Erziehungssachen, ganz oft aber gehts um die Betreuung in den Ferien, verlängerten Wochenenden usw. Das macht mir schon schwer zu schaffen, da bin ich ganz ehrlich.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:So kann ich sie jetzt natürlich noch immer nicht völlig wertfrei betrachten, aber die Zeit des Hasses ist vorbei.
Das ist auch total wichtig. Emotionsfrei muss man miteinander versuchen umzugehen, auch wenn das brutal hart ist.
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Wenn wir hier zu Hause über den Papa sprechen, dann in seiner Eigenschaft als Vater, nicht als mein Ex
Super, dass du das hinbekommst. Ich versuche das auch so zu halten. Der Vater ist natürlich immer präsent, der Ex hingegen überhaupt nicht.


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17.04.2018 um 09:45
Ich zum Beispiel kämpfe gerade mit unserer Stadtverwaltung. Kurz zu meinem Hintergrund: Ich bin seit fünf Jahren alleinerziehend, meine Tochter geht in die 2. Klasse und in die Kita in die Betreuung. Der Vater zahlt den Mindestunterhalt, beteiligt sich aber nicht an den Kita-Kosten oder anderen anfallenden Kosten. Letztes Jahr wurde unsere Kita-Gebühr von 310 Euro mit einer seperaten Imbiss-Gebühr auf 350 Euro angehoben. Ich trage diese kosten alleine. Ich habe damals den Kindsvater gebeten, sich doch wenigstens mit 20 Euro daran zu beteiligen, aber er hat mich einfach abblitzen lassen. Das sind Kosten, die ich mir ja nicht aussuche. Die mir einfach auferlegt werden und die die Betreuung unseres Kindes bedeutet. Das hat mich schon schwer enttäuscht. Nun sitze ich im Elternbeirat der Kita und kämpfe für die Senkung dieser Gebühr (weil viel zu hoch). Das ist aber auch was, das ihn nicht interessiert, weil er ja nicht dafür bezahlt. Das sind schwere Gänge die man so allein ausfechten muss. Da fehlt mir manchmal schon ein bisschen Unterstützung.


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17.04.2018 um 10:01
@Lilith101
wieso bezahlst Du das alleine? Bekommst Du keinen Zuschuss vom Staat? Gibt es das nicht für den Hort?


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17.04.2018 um 10:13
Zitat von jadajada schrieb am 12.04.2018:Ich finde, die Väter die sich um ihr Kind kümmern wollen, wird es in Deutschland schwer gemacht...

Wir haben in unserer Elternschaft geteiltes Sorgerecht. Beide tragen die Sorgen und haben aber auch die Rechte. Wenn beide Ihr Kind lieben, sollte es keine Probleme geben.
Na, das war einmal vielleicht so... hört sich für mich wie kalter Kaffee an. In der heutigen Zeit wird erst einmal vom gemeinsamen Sorgerecht ausgegangen und erst, wenn es hinsichtlich dessen Probleme gibt... und ein Elternteil das alleinige Sorgerecht beantragt, wird darüber gestritten, meist vor Gericht, um eine Entscheidung herbeizuführen.

Es muss schon einiges vorfallen, damit ein Elternteil das alleinige Sorgerecht zugesprochen bekommt.

Ich finde nicht, dass es Männern in Deutschland "schwer" gemacht wird, sich um die Kinder zu kümmern, jedenfalls nicht von offizieller Seite aus. Allerdings kann natürlich ein Elternteil es dem anderen bockschwer machen... das sind dann aber persönliche Differenzen, für das der Staat, die Komunen, eben die offizielle Seite überaupt nichts kann.


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17.04.2018 um 10:16
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:wieso bezahlst Du das alleine? Bekommst Du keinen Zuschuss vom Staat? Gibt es das nicht für den Hort?
Den gibt es, den Kita-Kosten-Zuschuss. Aber: Ich verdiene zu viel. Was man darunter auch immer definieren mag. Diverse Ausgaben werden bei dieser Berechnung leider nicht berücksichtigt. Deshalb falle ich durchs Raster.
Zitat von moricmoric schrieb:Es muss schon einiges vorfallen, damit ein Elternteil das alleinige Sorgerecht zugesprochen bekommt.
Das sehe ich auch so. Die Rechte der Väter wurden in den letzten Jahren ja auch sehr gestärkt. Was ich nur richtig und wichtig finde.


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17.04.2018 um 10:28
Zitat von Lilith101Lilith101 schrieb:Der Vater zahlt den Mindestunterhalt, beteiligt sich aber nicht an den Kita-Kosten oder anderen anfallenden Kosten. Letztes Jahr wurde unsere Kita-Gebühr von 310 Euro mit einer seperaten Imbiss-Gebühr auf 350 Euro angehoben. Ich trage diese kosten alleine. Ich habe damals den Kindsvater gebeten, sich doch wenigstens mit 20 Euro daran zu beteiligen, aber er hat mich einfach abblitzen lassen.
Das mit den 20 Euro ist schon hart... das hätte er wirklich dazu tun können. Meine letzten Unterhaltszahlungen laufen jetzt Ende Juni diesen Jahres aus. Dann hat meine jüngste mit 20 Jahren ihre Ausbildung fertig und geht arbeiten (allerdings noch mit dualem Studium dran). Es kann allerdings sein, dass ich noch etwas dazu tun soll, weil vielleicht das Kindergeld wegfällt.

Wir sind uns da aber nicht sicher... ich habe nicht herausgefunden, ob das Kindergeld weitergezahlt wird, wenn nach der Ausbildung ein duales Studium begonnen wird. Davon hängt es dann ab, ob ich noch etwas dazu tun werde.

Kinder kosten Geld, überall und zu jeder Zeit, auch über die Unterhaltszahlungen hinaus.

Etwas außerhalb der Unterhaltszahlungen habe ich schon immer dazu getan, aber auch nicht immer... es gab mal einen Fall, da fühlte ich mich ein wenig ausgequetscht, da habe ich dann nichts dazu getan... ich glaube, das war beim Führerschein... ich habe da Geld dazu getan... kein kleiner Betrag... und sollte dann nochmal etwas dazu tun... das habe ich dann nicht gemacht.

Mit dem Kindergeld... das habe ich gerade nachgelesen... sie darf nicht länger als 20 Stunden pro Woche arbeiten, ansonsten erhält sie das Kindergeld auch in der zweit-Ausbildung.


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17.04.2018 um 10:34
Zitat von moricmoric schrieb:Kinder kosten Geld, überall und zu jeder Zeit, auch über die Unterhaltszahlungen hinaus.
Das ist schön, dass du das erkannt hast. Bei mir und meinem Ex habe ich immer das Gefühl, er meint mit jedem Euro mir was zuzuschießen anstatt unserer Tochter. Mich verletzt das. Denn so ist es nicht. Von den regulären Kosten mal abgesehen gibt es eben auch außerplanmäßige: Neue Schuhe, neue Klamotten (ich gehe auch viel auf Flohmärkte, sehr zu empfehlen), ein neues Rad, Schulequipment, Ausflüge usw. Das sind aber Dinge, die er leider nicht sieht.
Zitat von moricmoric schrieb: ich habe da Geld dazu getan... kein kleiner Betrag... und sollte dann nochmal etwas dazu tun... das habe ich dann nicht gemacht.
Das kann ich natürlich auch nachvollziehen. Es geht ja auch nicht darum, den anderen ausbluten zu lassen und ihm den letzten Cent aus der Tasche zu ziehen. Es geht darum zusammenzuhalten, wenn es eng wird. Mal abgesehen von der finanziellen Verpflichtung, liegt ja auch alles andere an dem alleinerziehnden Elternteil. Da gehört auch viel Zeit und Energie dazu um das alles aufzufangen. Da ist da andere Elternteil sehr oft entlastet.


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