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Der Begriff 'alleinerziehend'

876 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Alleinerziehend Scheidungskinder Familie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Begriff 'alleinerziehend'

13.05.2018 um 22:19
@sacredheart
Dass es mir um die spezielle Rhetorik dieser speziellen Väterrechtler ging und nicht um deren Forderungen, hast du aber verstanden, ja?
Und eben auf dieser Schiene bist du rhetorisch leider auch unterwegs, wenn auch in deutlich schwächerer Form. Und genau das halte ich für kontraproduktiv, wenn man denn was verändern möchte oder zumindest bei den Leuten einen Denkprozess in Gang setzen möchte. Denn dass sich gerade was die gesellschaftliche Sichtweise angeht etwas ändern muss, darin sind wir uns doch einig.
Vielleicht geht mir das auch deshalb so quer, weil ich das als ein Frauen-und-Männerding sehe. Aus meinem beruflichen Umfeld fallen mir spontan vier alleinerziehende Männer ein, allen kam man arbeitszeittechnisch sehr entgegen. Bei den drei Müttern (mich eingeschlossen) sah das anders aus. Frau kann Schicht arbeiten, auch allein mit Kind. Ach, ist ungünstig? Wie wäre es mit Teilzeit, nur drei Schichten statt fünf. Ach, das Geld? Ja, das ist blöd.
Den Männern ermöglichte man selbstverständlich familienfreundliche Arbeitszeiten in Vollzeit.
Aber die Frauen, die beschweren sich ja immer zu unrecht nach Meinung der Väterrechtler. Ich erlebe das ganz deutlich anders in meinem Umfeld. Alleinerziehend ist eben nicht gleich alleinerziehend. Und die AE-Männer müssen sich mit einigen Problemen eben nicht rumschlagen. Und dann kommen Väterrechtler und dreschen in dieser Art und Weise auf Mütter (nicht auf Alleinerziehende, sondern auf Mütter!) ein, da kriege ich einfach Wut, auch wenn mich viele Dinge persönlich gar nicht betreffen. Ich gehöre zu den wenigen meiner Art, die in extrem gesicherten wirtschaftlichen Verhältnissen leben. Ich bin gesund, kann arbeiten und davon sehr gut leben, mein Kind ist gesund und nicht auf irgendeine Art auffällig, braucht keine spezielle zeitaufwändige Förderung oder teure Hilfsmittel. Bei allem Theater mit meinem Ex muss ich daher doch sagen, meine Oma hatte Recht, als sie gesagt hat „Kind, der Herrgott meint es gut mit dir!“. Aber ich weiß auch, dass das Glück, dass ich habe, die Ausnahme ist und nicht die Regel. Und ich finde es unter aller Kanone und mehr als armselig, dass diese Art Väterrechtler ihr Ego an einer der Gruppe der Schwächsten dieser Gesellschaft polieren muss.
Und wenn ich in deiner Situation wäre, ich würde mir vielleicht Denkanstöße oder sachliche Argumentationsketten von diesen Gruppen annehmen, aber ganz gewiss nicht deren Rhetorik.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Es gibt aber auch unter Vätern echte Querulanten, die dann auch von den anderen schwer zu ertragen sind, aber meist auch nicht wiederkommen, weil sie eben das erwartet haben, was der Link vom Feministinnen-Blog behauptet: nur finden werden sie es nicht.
Hast du zufällig auf Twitter die Reaktionen auf die Demo gegen Kinderarmut am Samstag verfolgt? Da ist so eine Gruppe unterwegs. Und die finden, was sie suchen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Auch Väter, die sch austauschen, können verantwortungsbewusst, kinderzentriert und warmherzig sein.
Füge noch ein „sachlich“ hinzu und der Idealzustand ist erreicht. Nur zweifelst du ja zum Beispiel die Quelle an, weil es Feministinnen sind. Geht es dir um die Sache oder geht es um „Frauen gegen Männer“?

@Becky

Sehr interessante Erfahrung. Traurig, dass diese Leute das eigentlich wichtige Anliegen der Väter- und Kinderrechte so in den Dreck ziehen. Aber das bestätigt meine Vermutung, für diese Leute sind Väterrechte ein Stellvertreterkrieg. Deshalb würde ich mich ja als betroffener Mann so weit wie möglich weg von denen bewegen. Denn letztendlich sind diese Väter kein Stück besser als die Mütter, die bösartig Umgang verweigern.

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14.05.2018 um 08:28
@Ilvareth

Vollste Zustimmung.


Es gibt bei den Väterrechtlern unterschiedliche Strömungen, genauso wie beim Feminismus. Da gibts die, die für Gleichberechtigung sind und die, die am liebsten das beste vom Kuchen nur für sich wollen und die "andere Seite" kann die Krümel haben.

Ich finde es schwierig, wenn jemand "Väterrechtler" ist, aber eigentlich die Rechte der Kinder unterstützt. Da landet man dann in der Schublade derer, die auf gut Deutsch auf die Rechte der Kinder sch....n und nur sich selbst im Mittelpunkt sehen. Eben die obengenannten "Väterrechtler", die eigentlich schlicht Frauenhasser sind.


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14.05.2018 um 13:22
@Becky
@Ilvareth

Der Stempel Väterrechtler passt schon nicht gut auf mich. Mir ging es damals vor allem darum, einen gesicherten Kontakt der Kinder zu mir wiederherzustellen. Davon habe zwar auch ich profitiert, einfach weil ich gerne Vater bin, aber in erster Linie meine Kinder, weil die offensichtlich keine Lust hatten, unnötigerweise ein Leben als 'Halbwaise' zu fristen.

Becky, Du schriebst 'in Foren', da kann ich außer allmy nicht mitreden. In Foren treten Menschen oft ein bißchen unreflektiert auf, bei Gruppen von Menschen, die sich im 'true life' von Angesicht zu Angesicht austauschen, sieht das offensichtlich anders aus.

Immerhin wir kriegen es -so finde ich - ganz gut hin, uns hier auf einer ordentlichen Ebene auszutauschen, die ohne Anfeindungen auskommt.

Aber es gibt auch grenzwertige Situationen im Leben, in denen man vielleicht ein bißchen das reflektierte Kommunizieren verläßt. Hättet ihr mich vor 6 Jahren kennengelernt, wäre die Haltung, die ich zur Mutter eingenommen hatte, sicher viel viel deutlicher. Das passiert halt, wenn man nicht weiss, ob man seine Kinder jemals wiedersieht, egal ob Mann oder Frau. Das kann wohl niemand gleichmütig hinnehmen. Und als mich damals eine Gutachterin fragte, was ich denn an der Mutter der Kinder schätze, fiel mir nicht viel ein, das war durch den Umgangsboykott ziemlich verschüttet. Ich verstehe den Hintergrund dieser Frage, allerdings war es zum dem Zeitpunkt gelebter Zynismus, mir darauf eine Antwort abzupressen.

Und Menschen, die in sehr extreme Situationen geraten, werden eben auch anfällig für extreme Meinungen. Die relativieren sich dann nur, wenn die extreme Situation sich auflöst. In den vielen existierenden Fällen, in denen das nicht passiert, bleiben oft menschliche Wracks zurück, auf der Kinderebene (was besonders tragisch ist), aber auch auf der Elternebene (das sind bei aller Kinderzentrierung ja auch Menschen).

Ich erlebe getrennte Väter nur sehr selten als echte Frauenhasser, ich selbst arbeite überwiegend mit Frauen zusammen und lebe mit einer Frau zusammen und das gerne und freiwillig.

Mir sind aber durchaus getrennte Frauen bekannt, die über ihre Ex Männer nur auf eine Weise reden, die ein Tourette Syndrom nahe legt und das oft noch viele viele Jahre nach der Trennung.

Am wichtigsten ist mir aber, auch meinen Kindern mit auf den Weg zu geben, wie wichtig es ist, nicht dauerhaft zu hassen. Damit schadet man in erster Linie sich selbst und nimmt sich wertvolle Lebenszeit weg, mit der man bedeutend Schöneres tun kann.

@Ilvareth

Informationen von Feministinnen über eine Gruppe, die sie schon definitionsgemäß als Gegner warhnehmen werden, halte ich ganz sicher nicht für unvoreingenommen. Ich würde aber auch Infos von einer militanten Männerrechtlergruppe auch eher in die Ecke 'fake news' stellen. Ich verwende keine Informationen, die von einem extremen Rand stammen. Sonst glaubt man hinterher noch an chem trails, Reichsflugscheiben, den Fortbestand des Nazi Reiches unter der Antarktis und ähnlichen Quatsch.


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14.05.2018 um 14:59
@Ilvareth
@Becky

Um das Gespräch etwas zu entzerren ein Vorschlag:

Bei einer Trennung spielen sich nahezu immer Dinge ab, die anders laufen, als man es sich wünscht. Es bleiben immer Kanten zu glätten, im Idealfall in Gesprächen, evtl in moderierten Gesprächen, im Scheissfall mittels Gerichten. Das ist soweit Normalität.

Wenn aber die Trennung von einem Partner / einer Partnerin mit einer schweren Störung stattfindet, ergeben sich daraus andere Konsequenzen. Da bleiben keine Kanten, sondern regelhaft ganze Stahlwalzwerke zu glätten. Was schon Personen ohne Störung nicht leicht hinbekommen, bekommen Menschen mit einer schweren Störung erst recht schlecht hin.

Und jeder Ex Partner / jede Ex Partnerin eines / einer solchen Ex hat zumindest meine volle Anteilnahme. Noch mehr Anteilnahme verdienen allerdings die Kinder.

Und daher halte ich es in jedem solchen Fall für wichtig, dass nicht in erster Linie einer gestörten Wahrnehmung und Emotionalität hier große Anteilnahem entgegengebracht wird, sondern den Kindern.

Und meine persönliche Forderung daraus wäre: Ein Mensch mit einer schweren Störung darf nicht überwiegend Kinder erziehen, besonders wenn ein nicht gestörter Elternteil existiert, ganz unabhängig von Mann und Frau.

Leider sind Persönlichkeitsstörungen oft ohne jede Krankheitseinsicht vorhanden, oft sogar ohne Diagnose. Hier wäre aus meiner Sicht ein wichtiger Ansatzpunkt für eine Begutachtung, auch wenn ich das Thema 'Begutachtungen' mit all seinen subjektiven Momenten insgesamt auch nicht unkritisch sehe. Insgesamt erscheint mir dies ein ziemlich ungelöstes gesellschaftliches Problem, ob es überhaupt viel besser lösbar sein kann, weiss ich auch nicht.

Ich weiss, das war leicht off Topic aber mich interessiert Eure Meinung.


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14.05.2018 um 15:30
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und meine persönliche Forderung daraus wäre: Ein Mensch mit einer schweren Störung darf nicht überwiegend Kinder erziehen, besonders wenn ein nicht gestörter Elternteil existiert, ganz unabhängig von Mann und Frau.
Das würde ich so pauschalisiert nicht unterschreiben, weil das Feld der psychischen Störungen/Erkrankungen einfach viel zu groß ist. Du kannst einen paranoid Schizophrenen nicht mit jemandem vergleichen, der chronisch depressiv ist.

Psychische Probleme sind sowieso schon mit Makeln und Vorurteilen behaftet und statt dafür zu sorgen, dass der Umgang damit offener wird, würde deine Idee dafür sorgen, dass viele Leute ihre Probleme zu verstecken würden, statt Hilfe in Anspruch zu nehmen. Weil sie schlicht Angst hätten, ihre Kinder zu verlieren, weil sie gleich als ungeeignet abgestempelt werden würden.


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14.05.2018 um 17:02
@Becky

Ist ein Argument. Ich kenne mich nun auch nicht mit vielen Störungen aus, wenn man aber mal eine schwere Form einer Persönlichkeitsstörung hautnah miterlebt hat (das ist ja nur eine Gruppe, die aber sehr bedeutsam ist), kann man sich vorstellen, was das auch in Kindern auslöst.

Deren Perspektive wäre mir wichtiger als die Wünsche einer Person mit einer schwerwiegenden Störung.

Allersdings war meine Aussage wirklich zu pauschal, da gebe ich Dir recht.

Folgende Fragen wären wichtig:

Welche Störung liegt ggf vor und wie schwerwiegend ist sie? Das muss ein Psychiater ggf umständlich herausbekommen.
Ist eine Bereitschaft zur Therapie vorhanden?
Gibt es Lösungsansätze?
Gibt es Bereitschaft zur Mitarbeit?

Und wenn dann jemand zweifelsfrei eine schwere Persönlichkeitsstörung aufweist und keine professionelle Hilfe annimmt, dann sollte dies mit einer Hauptbetreuung nicht vereinbar sein. Für einen kompletten Umgangsausschluss wäre es noch lange kein Kriterium aus meiner Sicht. Sind wir uns da näher gekommen?


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14.05.2018 um 18:54
@sacredheart
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Welche Störung liegt ggf vor und wie schwerwiegend ist sie? Das muss ein Psychiater ggf umständlich herausbekommen.
Ist eine Bereitschaft zur Therapie vorhanden?
Gibt es Lösungsansätze?
Gibt es Bereitschaft zur Mitarbeit?
Bei der derzeitigen Rechtslage erscheint es mir nahezu unmöglich, auf den Antworten auf diese Fragen eine Umgangs- oder Hauptwohnsitzregelung zu begründen.
Nehmen wir jetzt mal die narzisstischer Persönlichkeitsstörung. Die wird in aller Regel nie so extrem, dass eine zwangsweise Begutachtung durch einen Arzt erfolgt, weil weder Eigen- noch Fremdgefährdung (Angehörige von Narzissten werden das anders sehen, rechtlich ist es aber so).
Im Prinzip geht man ja bei deinem Vorschlag hin und sagt: „Ich behaupte, du bist krank. Weil du krank bist, können deine Kinder nicht bei dir wohnen, denn deine Krankheit würde ihnen schaden. Wenn du das anders haben willst, dann beweise mir erstmal, dass du nicht krank bist.“
Weiterhin würde man durch die Hintertür das Recht auf Krankheit, dass der Mensch nun mal hat, einschränken, wenn man die Bereitschaft zur Therapie quasi zur Auflage macht. Nicht, dass ich das Recht auf Krankheit besonders gut finde, aber das ist nun mal die Rechtslage. Wer gegen ein solches Vorgehen klagt, hat meiner Ansicht nach gute Chancen.
Man müsste den Rechtsbegriff der Fremdgefährdung neu definieren, dann käme man der Durchsetzbarkeit vielleicht näher.


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15.05.2018 um 11:13
@Ilvareth

Die Probleme der aktuellen Rechtslage hast Du völlig richtig dargestellt. Bei Kindern ist ja immer der extrem unbestimmte Rechtsbegriff des Kindeswohls Richtschnur, den halt jeder so verwenden kann, wie es ihm gerade beliebt.

Der Gegenbegriff ist die Kindeswohlgefährdung. Die wird bei körperlichen Misshandlungen oder sichtbarer Verwahrlosung zum Tragen kommen, in weniger häufigen Fällen auch bei schweren Schulproblemen, die eher nicht im Kind selbst zu begründen sind.

Wenn man aber selbst als Erwachsener Erfahrungen mit einer schweren Persönlichkeitsstörung gemacht hat, kann man gut antizipieren, wie das für Kinder sein muss, auch wenn das Verhalten der Person gegenüber Kindern anders sein kann.

Da würde es dann um eine Rechtsgüterabwägung zwischen 'Ausagieren der Persönlichkeit des Erwachsenen' gegen 'Recht auf eine Kindheit mit einer guten Perspektive' gehen. Meine persönliche Meinung dürfte klar sein. Menschen und auch Richter, die persönlich nie durch Menschen mit einer schweren Persönlichkeitsstörung geschädigt wurden, können sich das nie so recht vorstellen, schon weil diese Menschen gelernt haben, auf den ersten Blick normal zu wirken. Von daher wird man da nur wenig Anteilnahme für Kinder erreichen, besonders wenn diese halbwegs anständig gekleidet und frei von Hämatomen sind. Dennoch können Kinderseelen sehr leiden, auch wenn die Kleidung sauber ist.

Und natürlich verstehe ich, dass erst auch mal Zurückhaltung geboten ist, wenn frisch getrennte Personen ihrem Ex / ihrer Ex eine schwere Störung unterstellen. Das kann ja auch eine ganz bequeme Ablenkung vom Eigenanteil am Scheitern einer Beziehung sein.

Dennoch halte ich es für wichtig, Kinder nicht dauerhaft alleine einer Person mit einer schweren Störung anzuvertrauen. Da würde mir sicher jeder / jede Ex einer solchen Person rechtgeben.


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15.05.2018 um 18:31
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb am 04.05.2018:Er war in Therapie, aber erst nach der Trennung. Ob er das immer noch macht, weiß ich nicht. Ich sollte unbedingt mit, habe ich für eine gute Elternschaft gemacht, die Therapeutin meinte, ich sollte regelmäßig mitkommen, das habe ich dann verweigert. Das packe ich nervlich nicht. Nach dem ersten Ausbruch hat er natürlich Medikamente bekommen, aber eine Psychotherapie kann ja soooo schädlich sein bei Psychosen, eine Paartherapie hätte ich alleine machen müssen, und eine Psychoedukation hatte er seiner Ansicht nach nicht nötig. Fehlende Einsicht eben. Klar will er sein Kind sehen, keine Frage. Klar will auch das Kind den Papa sehen, auch keine Frage. Die ersten beiden Urlaube habe ich verhindern können, trotz Eilantrag seinerseits beim Gericht. Klar will er auch ungestört und länger Zeit mit dem Kind verbringen. Das möchte ich ja ebenso. Nur war unsere Tochter halt noch sehr klein, das erste Mal weggefahren sind sie, als sie vier war. Und ich hab jeden Abend geheult, weil mir einfach das Vertrauen fehlte, dass das gut geht, aber zu verweigern war es ihm laut Jugendamt nicht mehr. Eine Vierjährige kann sich aber schlecht Hilfe holen. Für Erwachsene ist das schon hart, jemanden mit Psychose zu händeln. Was da passiert, ist jenseits jeglicher bisheriger Realität, ich hab das ja selbst zwei Mal mitgemacht. Ich weiß, was das mit mir gemacht hat. Meine Tochter soll das nicht erleben müssen. Bisher ist es immer gutgegangen und die Kurze hatte Spaß. Gott sei Dank.
Ich denke, wenn ein Mensch eine Krankheit -Sucht, Psyche etc.- hat (die meistens mit gesellschaftlicher Ächtung einhergehen), diese öffentlich macht und sich behandeln lässt, spricht das für einen starken Charakter. Der Mensch ist krank, hat sich in Behandlung begeben.

Ich verstehe immer nicht die Ängste von einem Elternteil, was der andere Elternteil mit dem Kind Schlimmes anstellen soll??? Es liebt das Kind doch auch...Das andere Elternteil macht es nur ANDERS, daraus resultieren anscheinend viele Ängste.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb am 05.05.2018:Das gleiche Thema kenne ich aber auch: Vor vielen Jahren, bei komplettem Umgangsboykott durch die Mutter, hatte ich auch 7 Monate durchzustehen, bis eine gerichtliche Klärung erfolgte. Und das in dem Wissen, dass den Kindern weiterhin grober Mist erzählt wurde wie: Wenn Du zu Deinem Vater gehst, musst Du ins Kinderheim. Das wirkt auf 6 Jährige durchaus heftig. So musste ich mich ein paar Monate immer mal wieder für ein paar Minuten heimlch mit meinen eigenen Kindern treffen.
Sehr traurig.

Wenn man sich vorstellt, was man mit den ganzen Verfahrenskosten für das Kind hätte anstellen können... Studium, Führerschein usw.
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb am 10.05.2018: wie ein Leutnant Dino (der Typ vom „Männermagazin) zu seinen Ansichten kommt bei seiner Geschichte.
Ach der Leutnant... Können wir diesen im Forum bitte ignorieren?=) Extreme sind ja nie wirklich gut...


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Der Begriff 'alleinerziehend'

15.05.2018 um 23:37
Zitat von jadajada schrieb:Ich denke, wenn ein Mensch eine Krankheit -Sucht, Psyche etc.- hat (die meistens mit gesellschaftlicher Ächtung einhergehen), diese öffentlich macht und sich behandeln lässt, spricht das für einen starken Charakter. Der Mensch ist krank, hat sich in Behandlung begeben.
Das kann man so sehen, ja. Nach zwei Psychosen und rund einem Jahr Terror zu Hause und Terror nach der Trennung, nach einem Jahr Alleingelassen sein mit allen Belangen der Familie, weil der andere sich vollkommen auf sich selbst zurückzieht, nach einem Dreivierteljahr Zusammenleben mit jemandem, der nichts mehr sieht außer sich selbst und seine Bedürfnisse war mir diese Charakterstärke aber auch vollkommen egal. Und öffentlich gemacht hat er nichts. Außer mir wissen die Leute davon, denen ich es gesagt habe, als er das erste Mal im Krankenhaus war, weil die Ärzte dachten, er hat einen Herpesvirus im Gehirn und stirbt. Seine Mutter, seine Schwester und sein bester Freund wissen es von mir. Sein Bruder, mit dem er sehr eng ist, weiß es bis heute nicht.
Ja, der Mensch hat sich in Behandlung begeben. Aber leider erst, nachdem er seine Familie zerstört hat.


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15.05.2018 um 23:53
@Ilvareth

Ja, das sind viele zweischneidige Schwerter. In Behandlung zu sein ist ja noch kein Adelsprädikat. Es muss noch nicht mal mit echter Krankheitseinsicht korrelieren.
Das Problem einer Therapie ist, dass sie natürlich extrem patientenzentriert stattfindet, was auch erst mal nachvollziehbar ist.

Eine Therapie führt ja nicht unbedingt zu einem besseren Umgang mit anderen. 'Achtsamkeit für die eigenen Bedürfnisse' wird da oft vermittelt, gerne auch Menschen, die ohnehin nur sich selbst sehen.

Nur als Anekdote: Auch meiner Ex wurde vermittelt, 'mehr auf ihre Bedürfnisse zu achten'. Und das bezog sich auf eine Person, die nie etwas anderes im Blick hatte. Das war aus meiner Sicht schon ein schlechter Scherz. Sie solle mehr 'Arbeit an andere abgeben', was ich lustig fand, da es da eigentlich gar nichts zum Abgeben gab. Ich hätte höchstens noch ihre beschwerlichen kostspieligen Boutiquen-Touren übernehmen können, alles andere lag ohnehin allein in meiner Hand. Die Boutiquen-Touren konnte ich ihr nicht abnehmen, schon weil ein Anprobieren durch mich nicht adäquat möglich gewesen wäre. Mehr als die ganze Hausarbeit hätte ich damals ja wohl kaum machen können.

Wie es ein Freund von mir damals im Blick auf seine eigene Beziehung mal extrem gut formuliert hat:
Jetzt kannste erst mal alles nacharbeiten, was Du den ganzen Tag unentschuldigt gefehlt hast, nachdem er von der Arbeit nach Hause kam, während seine Frau (nicht berufstätig) beim Reiten und beim Wellness war.

Ja, solche Konstellationen gibt es auch, ich vermute Deine war anders.


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16.05.2018 um 08:28
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Eine Therapie führt ja nicht unbedingt zu einem besseren Umgang mit anderen. 'Achtsamkeit für die eigenen Bedürfnisse' wird da oft vermittelt, gerne auch Menschen, die ohnehin nur sich selbst sehen.

Nur als Anekdote: Auch meiner Ex wurde vermittelt, 'mehr auf ihre Bedürfnisse zu achten'. Und das bezog sich auf eine Person, die nie etwas anderes im Blick hatte. Das war aus meiner Sicht schon ein schlechter Scherz. Sie solle mehr 'Arbeit an andere abgeben', was ich lustig fand, da es da eigentlich gar nichts zum Abgeben gab. Ich hätte höchstens noch ihre beschwerlichen kostspieligen Boutiquen-Touren übernehmen können, alles andere lag ohnehin allein in meiner Hand. Die Boutiquen-Touren konnte ich ihr nicht abnehmen, schon weil ein Anprobieren durch mich nicht adäquat möglich gewesen wäre. Mehr als die ganze Hausarbeit hätte ich damals ja wohl kaum machen können.
Therapeuten können nur mit dem arbeiten, was der Patient ihnen gibt. Wenn Person X sagt "Mein Mann ist den ganzen Tag unterwegs, Haushalt, Haustiere, Kinder und Gartenarbeit bleiben immer an mir hängen, obwohl ich auch arbeiten bin" kann das stimmen. Wenn Person Y dasselbe sagt, kanns falsch sein (nichtmal unbedingt bewusst, es kann schlichtweg so wahrgenommen werden).

Und manche Menschen stellen halt leider ihre eigenen Bedürfnisse hinten an. Ich bin auch so nen Mensch und lerne grade mal wieder schmerzhaft, dass das nicht unbedingt gut ist.

Schmerzhaft ist wörtlich gemeint, ich sollte die seit 10 Jahren überfällige Knie-OP mal machen lassen. Aber es hat halt nie gepasst. Erst kam nen neuer Job, dann war ich schwanger und dann alleinerziehend.

Also eine generelle negative Sicht auf Therapeuten und ihre Ratschläge kann ich nicht nachvollziehen. Es geht generell nunmal darum, den Patienten soweit zu stabilisieren, dass er selbst sich nicht mehr ständig verliert. Wie dann der Alltag besser für alle funktionieren kann, kommt später. Nur sind bis dahin leider schon viele der Meinung, dass alles wieder gut ist.

Und wenn eine Therapie erreichen soll, dass das familiäre Miteinander besser funktioniert, sollte man einen Familientherapeuten in Anspruch nehmen, der arbeitet dann nämlich nicht einzelpatientzentriert.


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16.05.2018 um 08:47
Wo ihr hier schon bei Therapien seid.. kennt sich jemand aus mit Mutter-Kind-Kuren? (Um es gleich vorweg zu nehmen, es gibt ja auch Vater-Kind-Kuren).
Ich habe vor einer Weile schon einmal darüber nachgedacht, es dann aber wieder fallen lassen, weil ich der Typ bin, der sich erst Hilfe sucht, wenn es wirklich akut ist. Nur ist dann meist schon das Kind in den Brunnen gefallen. :D

Jetzt liebäugle ich wieder mit dieser Option, eventuell sogar ohne Kind, da ich merke, dass ich kurz davor bin, in ein schwarzes Loch zu fallen. Und keine Ahnung habe, ob ich es erneut schaffe, da wieder alleine herauszukommen.

Wie lange braucht man ab Antragsstellung bis zur Genehmigung und bis zum tatsächlichen Kuranfang?
Fällt das auf der Arbeit unter Urlaub oder unter Krankenaufenthalt?


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16.05.2018 um 09:07
@Kältezeit
So viel ich weiß, wird das vom praktischen Arzt verschrieben und gilt als Krankschreiben.


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16.05.2018 um 09:07
Solltest du über den Hausarzt machen, der schreibt eine Verordnung, mit der gehst du zur Krankenkasse, die entscheidet dann wer Kostenträger ist. Es gibt auch bei den Wohlfahrtsverbänden Beratung dazu, würde dann aber alles hinauszögern.
Urlaub ist es nicht, krank auch nicht. Eben eine Kur. Präventionsmaßnahme oder Rehabilitationsmaßnahme.

Erste Ansprechpartner sind Krankenkasse und Arzt.


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16.05.2018 um 09:14
@Eya
@tonnenfieber

Danke euch. Dann mach ich mal nen Termin.


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16.05.2018 um 09:47
@Kältezeit
mach es lieber bald, es kann bis 6 Monate dauern, bis alles durch ist und Du einen Platz hast etc........Du entscheidest, ob mit oder ohne Kind. Alles Gute für Dich


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16.05.2018 um 10:09
@sacredheart
Bei uns schlug seine Erkrankung in seiner Elternzeit ein, allein das hat schon unsere gesamte Planung völlig umgerissen. Wir haben, gleichberechtigt wie man sich das wünscht, jeder eineinhalb Jahre Elternzeit genommen. Wir waren aber sich in der seltenen Position, und das finanziell leisten zu können. Für die Arbeit kann man sich krankschreiben lassen, aber eben nicht für die Elternzeit. Es gibt keine Unterstützung für Kinderbetreuung. Ne Haushaltshilfe hätten wir kriegen können, aber jemand, der einmal am Tag nebelfeucht durchwischt, hätte uns nicht weitergebracht. Gebraucht hätten wir jemanden, der ihn in Bezug auf die Kurze unterstützt, denn ich war in Schichtdienst acht Stunden am Tag außer Haus. Soviel dazu, wie „Carearbeit“ gesehen wird. Er hat seinerseits das Geld nicht mit vollen Händen rausgeworfen, sondern es nach seinem Gusto verwaltet. Und er war immer der Meinung, dass wir mehr sparen müssen, obwohl das objektiv nicht so war. Das trieb dann solche Blüten, dass ich die Heizung nicht aufdrehen durfte, weil das zu teuer ist. Sämtliche Gespräche wurden einfach abgeblockt, ich hab wohl irgendwie gestört in seiner Welt. Nach der Trennung konnte man sich dann plötzlich bewegen und selbst für eine Therapie sorgen, aber da war es mir ehrlich gesagt auch egal. Das hätte alles eher passieren können und uns eine Menge seelischen Schaden ersparen können.
Gerade deshalb kann ich aber auch nicht einschätzen, wie ernst es ihm ist, an seinen Problemen zu arbeiten, da er das vorher trotz aller Unterstützung ja auch nicht getan hat. Und wie @Becky schrieb, der Therapeut kann nur mit dem arbeiten, was der Patient ihm gibt. Dafür muss man die eigenen Probleme auch ernst genug nehmen und ansprechen.


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Der Begriff 'alleinerziehend'

17.05.2018 um 09:31
@Ilvareth

Elternzeit klingt für manche Menschen nach Urlaub. Allerdings bringt so eine Zeit zu Hause mit Kind ganz eigene Anforderungen mit sich, vor allem erst mal, den Tag aktiv zu planen und zu gestalten. Das wird einem bei den meisten Arbeitsplätzen ja durch äußere Erfordernisse und vorgegebene Abläufe abgenommen. Wer eine Disposition hat, damit nicht gut klarzukommen, für den kann das eine große Belastung und uU dann Auslöser für die Manifestation einer Erkrankung sein.

Kann mir ganz gut vorstellen, wie es für Dich war, dies mitzuerleben und auch die Anforderungen, die dann auf Dich zugekommen sind, neben der Arbeit auch noch alles andere hinzukriegen.

Meine zurückhaltende Meinung über Therapien gründet sich auf die Erfahrung, als Partner jahrelang diese Therapie miterlebt zu haben. Ob da überhaupt Erfolge erzielt wurden, kann ich nicht wirklich beurteilen. Allerdings erschien es mir zwischenzeitlich als schlechter Scherz, wenn mir klar gemacht wurde, dass meine damalige Frau einfach viel mehr Ruhe für sich brauche und ich dann eben eine Weile mehr übernehmen müsse. Das sagte mir eine Therapeutin meiner Exfrau, die ich einmal im Rahmen dieser Therapie kennengelernt hatte.

Wie ich das machen sollte, blieb mir ein Rätsel. Ich hatte schon meinen Arbeitsplatz gewechselt, um früher da zu sein, um mit 3 Kindern Hausaufgaben zu machen, einzukaufen, vorzukochen, die Wäsche zu machen, um dann irgendwann gegen Mitternacht doch mal ins Bett zu stolpern, schließlich klingelte um 5 der Wecker um Frühstück für alle und Pausenbrote zu machen. Da gab es einfach nichts mehr an Arbeit, die ich hätte abnehmen können.

Von daher fühlte ich mich bei der Sitzung ein bißchen wie bei 'Verstehen Sie Spaß?' Und wenn bei 3 zurückliegenden Therapiejahren nicht mehr herauskam, als solche Allgemeinplätze, wie bei einem chinesischen Glückskeks, fand ich das etwas armselig.
Dennoch ist im Bedarfsfall ein Therapieversuch allemal besser als gar nichts zu tun.

Persönlich glaube ich, die Befindlichkeiten einer Person ganz extrem in den Fokus zu rücken, ist häufiger Teil des Problems als Teil der Lösung.


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Der Begriff 'alleinerziehend'

17.05.2018 um 10:02
Was ist mit alleinerziehenden, die man nicht in die 3 Dinge einteilen kann?

Sicher sollte ein Kind mit beiden Elternteilen aufwachsen.

Jedoch gibt es auch Leute die halt irgendwann meiner Meinung nach kein Anrecht mehr auf das Kind und auf Umgang mit dem Kind haben.

Beispiele:

Vater/Mutter meldet sich wegen Umgang das geht dann 2 Monate gut und dann bricht der Kontakt ab. Wenn das dann wiederholt vorkommt haben diese Leute einfach kein Recht mehr auf ihr Kind. Man muss auch an das Kind denken und wer stellt sich die Frage, was dieses Hin und Her mit dem Kind macht? Natürlich niemand. Hauptsache es wird dann gesagt alles geschieht grundlos.

Was ist mit Menschen, die Straftaten begangen haben?
Ja kommt drauf an, aber bei einigen Sachen würde da keiner sein Kind rausgeben an den anderen Elternteil, da es verantwortungslos wäre und das für das Kind eine Gefahr darstellen könnte.


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