Von den Ärzten im Stich gelassen?

Alarmi schrieb: Es ist moeglich, dass es eine Weile dauert, bis sie einen stationaeren Platz in der Psychiatrie bekommt, aber wenn sie sich dort selbst einweisen moechte, dann bekommt sie auf jeden Fall einen!

Nur was soll sie mit einem stationären Platz, wenn sie eine Diagnostik braucht, die nur in spezialisierten Zentren verfügbar ist und eine längerfristige Therapie, die ihr hilft mit dem Alltag (nicht mit dem Klinikalltag!) besser zurechtzukommen.
Sie scheint zur Schule zu gehen, wäre das ein Fortschritt, wenn sie das abbricht?

@Kältezeit

Glaubst du wirklich, dass wir das besser wissen können als die behandelnden Ärzte, ob es in Berlin eine geeignete Einrichtung gibt oder nicht?

Tajna schrieb:Nur was soll sie mit einem stationären Platz, wenn sie eine Diagnostik braucht, die nur in spezialisierten Zentren verfügbar ist und eine längerfristige Therapie, die ihr hilft mit dem Alltag (nicht mit dem Klinikalltag!) besser zurechtzukommen

Vielleicht erstmal vom Allerschlimmsten runterkommen! So wie es ihr jetzt geht wird sie kaum in der Lage sein, eine ambulante Therapie zu bewaeltigen! Besonders, da es meist laenger dauert, einen ambulaten Therapieplatz zu bekommen als einen stationaeren!

Ich finde ein betreutes Wohnen auch sinnvoller. Unter Stress werden Zwangsstörungen nur schlimmer. Und jeder der schon mal in einer psychiatrischen Einrichtung war weiss dass das Stress bedeutet und sei es nur durch langeweile. Sind halt wirklich reine Verwahrsorte. Nichts für jemand mit soziphobie.
Ich würde mich mal an die Diakonie oder die Malteser wenden die haben soweit ich weiss xtra Einrichtungen für Kinder mit Entwicklungsverzögerung u. Behinderungen.
Sehr wahrscheinlich findet ihr da Hilfe für deine Schwester. Ich wünsch deiner familie alles gute und viel Kraft.

Wenn ich nachher zeit hab schau ich mal direkt nach Einrichtungen.

Lg pharmi

Alarmi schrieb:So wie es ihr jetzt geht wird sie kaum in der Lage sein, eine ambulante Therapie zu bewaeltigen!

Und was sollen die in der Psychiatrie dann machen, damit sie vom Allerschlimmsten runterkommt?
Tabletten geben?

Wenn sie an einer Entwicklungsstörung leidet, dann verkraftet sie möglicherweise solche mehrmaligen Wechsel des Umfelds besonders schlecht.
Lies mal meinen letzten Link, da könnte etwas klarer werden, um was es da geht.

@Tajna
Ich bin mit dem Hinweis, dass sie einen vollstationaeren Platz bekommen muesste, wenn sie sich selbst einweisen moechte, lediglich auf die Meinung des TE eingegangen, dass sie eine solche Behandlung braeuchte. Ob sie die wirklich braucht oder nicht, kann ich nicht beurteilen! Was ich aber beurteilen kann, ist, dass es wohl nicht sein kann, dass da die Aerzte einfach sagen sollen "Wir koennen ihr nicht helfen". Kann ich mir auch nicht vorstellen, dass das so ist.

Tajna schrieb:ob es in Berlin eine geeignete Einrichtung gibt oder nicht?

Klar, in der Bundeshauptstadt wird es sicherlich keine Einrichtung geben, die helfen kann. Wahrscheinlich muss sie hierfür erst kilometerweit reisen. Ins Brandenburger Umland, oder so. :palm:

Ich würde nicht schreiben "Berliner Charité", wenn ich nicht wüsste, dass genau da eben solche Leiden behandelt werden. Aber natürlich muss das eine andere Stelle entscheiden, welcher Schritt der Nächste und Beste ist. Es klang nur so, als gäbe es in Berlin weit und breit keine Möglichkeit, diagnostiziert und behandelt zu werden und das ist nunmal falsch.

Alarmi schrieb:Was ich aber beurteilen kann, ist, dass es wohl nicht sein kann, dass da die Aerzte einfach sagen sollen "Wir koennen ihr nicht helfen". Kann ich mir auch nicht vorstellen, dass das so ist.

Ich kann dir nur eins sagen, wenn du Ärzte irgendwie dazu bringst, dass sie etwas behandeln, von dem sie zuwenig verstehen, kommt oft nichts Gutes dabei raus.

Kältezeit schrieb:Ich würde nicht schreiben "Berliner Charité", wenn ich nicht wsste, dass genau da eben solche Leiden behandelt werden.

Wie genau weißt du das?
Ich denke, sie könnten das schon, aber sie haben einen anderen Schwerpunkt.

Tajna schrieb:Ich kann dir nur eins sagen, wenn du Ärzte irgendwie dazu bringst, dass sie etwas behandeln, von dem sie zuwenig verstehen, kommt oft nichts Gutes dabei raus.

Wie kommst Du auf die Idee, dass sie in einer Psychiatrie nicht genug von einer Zwangsstoerung verstehen? Sie wuerden dort ja erst einmal eine Diagnostik durchfuehren.

@Tajna
Nein, dort werden auch psychosomatische Beschwerden behandelt. Ambulant und auch stationär. Wie gesagt - ich würde das nicht schreiben, wenn ich es nicht wüsste.
Wäre demnach auch eine mögliche Anlaufstelle für die Mutter.

Was ich sagen wollte: es gibt auf jeden Fall eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich Hilfe zu suchen & zu erhalten. Gerade innerstädtisch.

Alarmi schrieb:Wie kommst Du auf die Idee, dass sie in einer Psychiatrie nicht genug von einer Zwangsstoerung verstehen? Sie wuerden dort ja erst einmal eine Diagnostik durchfuehren.

Eine Zwangsstörung wäre kein Grund jemand stationär aufzunehmen.

Wahrscheinlich steht sowieso die Entwicklungsstörung im Vordergrund und dafür braucht man eine Diagnostik, die in einer normalen psychiatrischen Klinik nicht verfügbar ist und auch eine andere Art von Therapie.

Du hättest doch diesen Link anschauen sollen.
Die Uni-Klinik in Marburg hat sich auf die Diagnose solcher Störungen spezialisiert:
https://www.uni-marburg.de/fb20/kjp/forschung/aut/ass/tes
Übersicht über Entwicklungsstörungen:
https://www.dimdi.de/static/de/klassi/icd-10-who/kodesuche/onlinefassungen/htmlamtl2013/block-f80-f89.htm#F84 (Archiv-Version vom 14.06.2018)

@Kältezeit

Aber mit Psychosomatik hat das nichts zu tun.

Tajna schrieb:Eine Zwangsstörung wäre kein Grund jemand stationär aufzunehmen

Das kommt darauf an wie stark die Zwangsstoerung ist. Wenn ein normales Leben nicht mehr moeglich ist, waere es, natuerlich auf Wunsch des Betroffenen, durchaus eine Option!

Es gibt selbstverständlich in Berlin die Möglichkeiten Zwangsstörungen und Entwicklungsstörungen behandeln zu lassen. Die Diagnostik und die anschliessende Therapie was wann in welchem Umfang wo geleistet werden muss sollte man den Ärzten überlassen.

Tajna schrieb:Aber mit Psychosomatik hat das nichts zu tun.

Dann sollte sie wohl mal bei dir vorstellig werden - hast du einige Termine frei? Scheinbar hast du da mehr Durchblick.

emanon schrieb:Es gibt selbstverständlich in Berlin die Möglichkeiten Zwangsstörungen und Entwicklungsstörungen behandeln zu lassen. Die Diagnostik und die anschliessende Therapie was wann in welchem Umfang wo geleistet werden muss sollte man den Ärzten überlassen.

Das war der Ausgangspunkt:

Averses schrieb: Die Ärzte meinen in Berlin gäbe es keine Einrichtung für sie...

@Tajna
Es gibt in der Charite eine Spezialsprechstunde für Syndromologie/geistige Retardierung und in der Humboldt eine Spezialambulanz für Zwangsstörungen.
Die Einrichtungen/Angebote sind vorhanden, da beisst die Maus keinen Faden ab.

Wir hören hier lediglich eine Seite und wissen nicht wie exakt die Gespräche wiedergegeben bzw. verstanden wurden.
Es wurde auch erzählt man könne sich nur von einem Arzt im gleichen Bezirk behandeln lassen. Hat sich ja auch als falsch herausgestellt.
Man kann nicht jede Erzählung einfach so für bare Münze nehmen.

emanon schrieb:Es gibt in der Charite eine Spezialsprechstunde für Syndromologie/geistige Retardierung ...

Das ist eine genetische Beratung:
https://genetik.charite.de/klinische_genetik/sprechstunde_syndromologieentwicklungsstoerung/

Es gibt einige Praxen, die sich auf Entwicklungsstörungen spezialisiert haben, wie ich auf der Vorseite schon geschrieben habe.

emanon schrieb:Es wurde auch erzählt man könne sich nur von einem Arzt im gleichen Bezirk behandeln lassen. Hat sich ja auch als falsch herausgestellt.

Und wenn das Sozialamt die Behandlungen bezahlt, weil keine Krankenversicherung vorhanden ist?
Das müsste man aber vermutlich auch nicht so hinnehmen.
Ist das so @Averses?

@Tajna
Du hast in Deutschland freie Arztwahl.
Wenn das Recht zu Ungunsten einer Bevölkerungsgruppe eingeschränkt würde hätte man davon wohl schon gehört.

guten Abend! also zuerst danke ich euch allen !
ich werde aufjedenfall versuchen euren Ratschlägen nachzugehen.
ich bin jetzt gerade bei meiner Mutter und Schwester. ich habe genau nochmal nachgefragt wie ihr Werdegang war . vor ca.6 Jahren fing es damit an das sie einmal wöchentlich beim Psychologen war zum Gespräch da war sie 11 .allerdings nur wegen sozialphobie . damals hatte sie die Zwangs Störung nicht Es ist auch so, dass sie über die Jahre immer mal wieder sich ein neues Verhalten aneignet wie z.B sich selbst hauen oder mit sich selbst sprechen. Sowas kommt und geht.

nachdem diese Gespräche nichts gebracht haben , hat sie Verhaltenstherapie einmal die Woche gekriegt. allerdings wurde da nur gespielt und es wurden nicht wirklich auf ihre Zwänge und Ängste eingegangen.

danach hat meine Mutter ihr einen Psychologen gesucht extra für Zwangsstörungen. das ging zwei Jahre und auch das hat nichts gebracht.

der bereits erwähnte leitende psychologe war früher ein Therapeut von meiner sis. ich war mal dabei und kann sagen , das sie nur Brettspiele gespielt haben. und das war wohl immer so . dann wurde er befördert und ist nun Leiter der Kinderpsychologie Abteilung am Krankenhaus Neukölln. meine Schwester geht da eins die Woche hin und hat ein Gespräch.fast jedesmal mit einer anderen Psychologin. die meinen das wäre dort normal das oft gewechselt wird .und die Gespräche sind nur dazu da, um zu prüfen ob sie auf die Medikamente anspringt usw also nichts mit behandeln von zwängen. der Oberarzt hätte meiner Mutter gesagt, dass meine Schwester auf die Therapie nicht anspringen es und nichts bringen würde das hätten all die vorherigen Gespräche usw gezeigt. und das sie nur Medikamente nehmen und zur Schule gehen soll. .. ich überlege da echt morgen anzurufen und zu fragen was der Scheis soll . meine Schwester hat überall an den armen und Händen ekzeme weil sie sich so oft wäscht das sieht schlimm aus. sie kratzt sich dauernt. und da gibt dieser typ sie einfach so auf ???

sie sind gesetzlich bei der AOK versichert. falls das die Frage war.