Warum seid Ihr in einem Kriminalforum?

Das Forum ist spannend, weil es Dinge nicht nur oberflächlich beleuchtet.

Mich interessieren Kriminalfälle hauptsächlich aus diesem Grund:

Ich möchte in erster Linie meine Kinder vor Entführung (Missbrauch) schützen. Darum lese ich gründlich, wie der Täter das Opfer entführt hat und was er alles tat, um nicht erwischt zu werden.

Ich versuche meine Kinder vor genau diesen Dingen (die tatsächlich passierten) zu warnen und beschützen.
Ebenso habe ich mit den Kindern Pläne erarbeitet, wie sie sich verhalten und auf was sie achten, falls es doch passiert. (was ich nicht hoffe)

Diesbezüglich kann man von Kriminalfällen viel lernen, aber 100%igen Schutz wird es nie geben.

Ich gucke gerne Dokus wie z.B. Medical Detectives.
Finde es hier unheimlich interessant, die Vorgehensweise von Leuten lesen zu können, wenn es um ungelöste Fälle geht. Ich bin oft erstaunt, worauf manche in den Threads so kommen, was mir nie in den Sinn gekommen wäre. Es ist sehr interessant und fesselnd, das zu verfolgen.
Und es geht um Schicksale, die traurig machen, Umstände, die fassungslos machen. Ich finde es nicht selten lehrreich.

Ich finde es nur traurig, dass angesichts solch tragischer Ereignisse manche Leute hier im Forum Streit anzetteln müssen. Ich habe nun schon des öfteren erleben müssen, dass gute Threads gesperrt werden mussten, weil die Diskussionen ausarteten. Sehr schade!

Ich bin durch einen Mysterythread hier gelandet, den ich aber bald nicht mehr verfolgt habe. Im Krimibereich lese ich nur mit.

Hängen geblieben bin ich im UH, sind viele tolle User dabei. :Y:

Ich bin zwar wegen einem bestimmten Kriminalfall bei Allmystery gelandet, aber als Krimiforum sehe ich es dennoch nicht an.

Warum mich sowas interessiert? Schwer zu sagen, aber wahrscheinlich ist es eine Mischung aus Emotionen und einfach nur Neugier. Ich finde es spannend mehr über die Hintergründe des Verbrechens zu erfahren. Wie konnte es zu solch einer Tat kommen? Was waren Opfer und speziell Täter für Menschen?

Auch Bücher oder Filme über wahre Begebenheiten haben mich schon immer mehr angesprochen, als erfundene Geschichten.

Erstmals hier gelandet bin ich irgendwann 2012/2013. Bei der Googlesuche über den Kriminalfall Hinterkaifeck war das. Dann wurde ich 2015 wieder aktiv, habe bei der vermissten Familie Schulze aus Drage mitgelesen. Angemeldet habe ich mich aber da noch nicht.

@joeyy

joeyy schrieb am 02.10.2019:weil die Diskussionen ausarteten

Dass Diskussionen ausarten, hängt selten vom Thema ab, aber sehr viel vom Charakter der Diskutierenden.

FerneZukunft schrieb am 15.09.2019:Ebenso habe ich mit den Kindern Pläne erarbeitet, wie sie sich verhalten und auf was sie achten, falls es doch passiert.

Wie sieht das konkret aus?

Ich habe mich hier angemeldet, weil mich ein bestimmter Kriminalfall interessiert hat.
Kriminalfälle und die geschichtliche Entwicklung interessieren mich seit meiner Jugend. Bücher und Dokus - immer gerne gelesen und gesehen.

Und: sehr nette Leute hier :)

@MissHudson
Da hast Du recht! Die meisten hier sind richtig in Ordnung. Die paar Spinner dazwischen kann man ignorieren.
Ich habe gemerkt, dass ich durch die Beschäftigung mit Kriminalfällen auch vorsichtiger geworden bin. Vor allem im Alltag, auf dem Arbeitsweg, etc. Manchmal ärgere ich mich, dass ich so denke und halte mich für paranoid. Aber vielleicht ist in einer Großstadt ein bisschen Vorsicht durchaus angebracht.

kleinundgrün schrieb:Wie sieht das konkret aus?

Als erstes habe ich ihnen immer alle Möglichkeiten erzählt, mit denen Kinder angelockt wurden. Da gibt es so einige, auf die man von selbst nicht kommt.

Dann sind sie geschult gegen aggressive Befehle. Bedeutet: Kinder führen oft Befehle im Reflex aus, die ihnen jemand scharf, laut und aggressiv gibt. Wenn jemand im entsprechendem Ton sagt: „Steig ins Auto!“ , oder „Komm her!“,…. tun manche Kinder das auch.

Dann habe ich ihnen auch beigebracht, wie man sich verhält, wenn man schon entführt wurde. Das will ich hier aber nicht genau schreiben, weil man nicht ausschließen kann, dass hier mögliche Täter mitlesen. Denen will ich keinesfalls irgendwelche Hinweise liefern.

Dann sind meine Kids auch gut ausgebildet, was Selbstverteidigung betrifft.

Garantie gibt es nicht, das ist mir klar.

@FerneZukunft
OK, danke für die Infos.

Für mich noch eine Frage zum Verständnis:
Grundsätzlich ist es ja gut, Kindern z.B. beizubringen, nicht mit Fremden mitzugehen etc.
Du scheinst das jedoch ziemlich intensiv zu tun. Gibt es hier Vorfälle in Deinem Umfeld o.ä., die Dich hier besonders sensibilisiert haben?

kleinundgrün schrieb:Gibt es hier Vorfälle in Deinem Umfeld o.ä., die Dich hier besonders sensibilisiert haben?

In meinem direkten Umfeld zum Glück nicht.
Es hat auch nichts damit zu tun, dass ich in einer berüchtigten Gegend wohne.

Wenn Du hörst, was einigen Kindern schon passiert ist und Bilder von ihnen siehst (natürlich Fotos, die vor der Tat aufgenommen wurden), zerreißt es mir jedes mal das Herz. Das bleibt dann auch ewig in meinem Kopf.
Hier gibt es Threads von Inga, Peggy, Elias, Pascal,.... das geht mir alles sehr nahe.

Ich will schlicht und einfach meine Kinder vor so etwas schützen - so gut es geht.

FerneZukunft schrieb:Ich will schlicht und einfach meine Kinder vor so etwas schützen - so gut es geht.

Ich habe auch Kinder und ich verstehe das natürlich völlig.

Bitte bedenke aber auch, dass - sofern man da ein zu starkes Gefahrenszenario aufbaut - Kinder auch dadurch Ängste entwickeln können.
Es ist wirklich ein sehr unangenehmer Spagat, einerseits seine Kinder zu schützen und andererseits sie auch zu einem weitgehend angstfreien und selbständigen Leben zu erziehen. Da gibt es natürlich kein Patentrezept.

Ich möchte nur anmerken, dass man als Erwachsener manchmal aufpassen muss, die allgegenwärtigen Risiken nicht überzubewerten. Kindesentführungen - so unfassbar schrecklich sie sind - sind extrem selten. Kinder sollten (meiner Meinung nach) da nicht in einer latenten Angst davor leben und ein gewissen Grundvertrauen anderen Menschen gegenüber und gegenüber dem Umstand, grundsätzlich in einer weitgehend sicheren Welt zu leben, ist in meinen Augen durchaus auch sehr wichtig. Diese Dinge sollte man bewusst gegeneinander abwägen.

kleinundgrün schrieb:Kindesentführungen - so unfassbar schrecklich sie sind - sind extrem selten

Das stimmt. Noch seltener werden sie von Fremden entführt.
Das ist ein Punkt, wo ich wirklich noch an mir arbeiten muss. Denn bis jetzt habe ich es nicht einmal geschafft, sie alleine im Innenhof unseres Wohnhauses spielen zu lassen.
Meine beiden Jüngsten sind immerhin auch schon 7,5 und 9 Jahre alt.

Sie haben auch eine GPS Armbanduhr, die mir auf dem Handy immer ihren Standort zeigt. Die Uhr schlägt auch Alarn, wenn sie gewaltsam heruntergerissen wird (sowohl akustisch an Ort und Stelle, als auch auf meinem, dem Papa seinem und der großen Schwester ihrem Handy)

kleinundgrün schrieb:seine Kinder zu schützen und andererseits sie auch zu einem weitgehend angstfreien und selbständigen Leben zu erziehen. Da gibt es natürlich kein Patentrezept.

Das ist wirklich schwierig. Meine Kinder sind überhaupt nicht ängstlich oder scheu. Das ist in der Schule und im späteren Leben gut, mir bereitet es aber etwas Sorgen.

@joeyy: Wenn du durch die Kriminalfälle vorsichtiger geworden bist, so ist das für mich völlig normal und nicht nur in der Großstadt. Ich plädiere sogar dafür, dass man wenigstens etwas Selbstverteidigung lernen sollte, gerade als Frau. Oder einen Taschenalarm an der Kleidung trägt, bzw. eine Trillerpfeife dabei hat.

@MissHudson
Ja- gute Idee! Ich trage meinen Schlüsselbund immer so in der Hand, dass die Schlüssel zwischen den Fingern hervorstehen. Damit hat man eine ziemlich schmerzhafte Waffe in der Hand. Es ist besser als gar nichts und man hat noch den Überraschungseffekt.
Natürlich macht das lesen in einem Kriminalforum vorsichtiger.
Außerdem finde ich es interessant, wie die verschiedenen User auf die Fälle reagieren. Einige prallen förmlich zurück vor Entsetzen, während andere den gleichen Fall ganz locker ausdiskutieren. Es hängt wohl stark vom eigenen Empfinden ab, wie jemand mit sowas umgeht.
Gutes Beispiel: der Kannibale von Rotenburg. Da gibt's so viele Meinungen. Von : "ok, hat er Mist gebaut" bis zu " ich kann das kaum verarbeiten " ist da jede Nuance dabei. Ich hab das jetzt mal ein wenig übertrieben dargestellt! Vielleicht hat es mit der eigenen Erlebniswelt zu tun, wie man reagiert?

@joeyy

joeyy schrieb:Vielleicht hat es mit der eigenen Erlebniswelt zu tun, wie man reagiert?

Selbstverständlich. Auch mit dem eigenem Temperament.

@joeyy: der Schlüsselbund ist schon einmal eine gute Idee. Er hat aber den Nachteil, wenn der Täter eben nicht flieht, er entwunden werden kann und, ebenso wie Pfefferspray, gegen einen selbst verwendet werden kann. Da halte ich Selbstverteidigung für besser, denn das sieht der Täter einem Menschen nicht an, dass er das kann. Es gibt viele Arten der Selbstverteidigung, ich selbst mache Tai Chi. Das wird zwar heute eher vom gesundheitlichen Aspekt her gesehen, es zählt aber zunächst zu den inneren Kampfkünsten. Ich weiß, die sog. 24 Formen tragen Namen, die irgendwie lustig klingen, z.B. "den Vogel am Schwanz fassen". Aber: in jeder dieser Formen ist ein Kampfanwendung verborgen und wer dann noch die Schmerz-/Vitalpunkte kennt, ist klar im Vorteil. Nicht zu vergessen die Energien, mit denen man arbeitet.

Ich denke auch, dass das Empfinden mit der eigenen Erlebniswelt zu tun hat. Da ich denke, dass ich hier zu den älteren Semestern zähle, dürfte es nicht verwundern, dass ich seit meiner Jugend gerne Krimis, auch die Klassiker, und Kriminalliteratur gelesen habe. Damals war es schon schwieriger an die Bücher zu kommen, zumeist über eine öffentliche Bibliothek, und so kenne ich Autoren wie Willibald Alexis oder das Duo Mostar/Stemmle.
In meiner Jugend wollte ich gerne zur Kriminalpolizei, war aber für die Grundausbildung, damals gab es auch schon eine Mindestgröße, zu klein. So ist es eines meiner Hobbys geworden.