Die Bank ist fort...

In der Nähe von meinem Haus fließt ein kleiner Bach. Eine sehr idylische Stelle.
Man geht eine kleine Steintreppe hinunter und gelangt in ein Miniwäldchen mit einer kleinen Bank, direkt an einer Laterne.
20 m weiter gelangt man über eine kleine Holzbrücke wieder auf die Straße in eine kleines Wohngebiet.
Auf dieser Bank saßen zeitweilig schon mal ein paar Obdachlose.
Sie saßen dort und tranken zuweilen ihr Bier.
Ich bin oft dort lang gegangen, weil es der einzige Weg ist um zum nächsten Supermarkt zu gelangen und zum Gassi gehen mit Hund.
In der ganzen Zeit bin ich nicht einmal blöd angequatscht worden oder um Geld gefragt worden.
Im Gegenteil - ich hatte auch schon nette Gespräche.

Jetzt ist die Bank fort - und mit ihnen die Obdachlosen.
Was natürlich Sinn und Zweck war.
Und was mit Sicherheit so von den umliegenden Bewohnern so gewünscht war , weil ihnen die Menschen wohl ein Dorn im Auge waren -sei es aus Angst oder Abneigung oder sonst was...

Sie und die Stadt denken nun wahrscheinlich: Toll - Bank weg - Problem gelöst.

Natürlich werden sich die Leute jetzt einen neuen Platz suchen - wo sie dann auch wieder vertrieben werden.
Mir hat es heute morgen weh getan.
Warum hat man ihnen diesen Platz nicht gelassen?
Ich versteh unsere Gesellschaft da nicht - und ich sage Gesellschaft , weil ich denke dass mind. 70%, wenn nicht 80% so denken...

Was meint ihr dazu?

Ist es richtig , dass die Bank nun fort ist?
Fühlt ihr euch von Obdachlosen bedroht oder belästigt?

Welche Erfahrungen habt ihr mit Obdachlosen ( oder sagt man Berber? )



~ Die Ewigkeit dauert lange - besonders gegen Ende ~

Woody Allen

Grr, hier wird schon verschoben wenn man noch schreibt. :)

Tja, es ist nun mal so. Was nicht in die Normen der Gesellschaft passt und sich nicht anpassen läßt, versucht man aus der Gesellschaft zu verdrängen.
Traurig aber menschlich.

NICHTS lebt ewig !

schlechte erfahrung habe ich mit betrunkenen obdachlosen gemacht. das übliche: gepöbel, agressionen, etc..

ansonsten kenne ich viele obdachlose die verdammt nett sind. die hatten einfach nur pech im leben. manche davon sind freiwillig obdachlos. denen gehts wirklich gut.

das diese bank weg ist, find ich scheisse, aber kann ich verstehen. schliesslich gibts in jeder grösseren stadt obdachlosen häuser. in denen können die ihre zeit wunderbar verbringen. nur ist da ebend kein bier gestattet.

und vielleicht hatten man che anwohner auch angst um ihre kinder.. in der heutigen zeit vertraut nunmal niemand niemandem mehr.


gespräche sind gegenseitige geistige berührung

@julietmordec

Es sind Kinder in der Nähe - gleich in dieser Siedlung hinter der Brücke.
Aber wenn man sich die Statistiken so anschaut sind es nicht die Obdachlosen von denen vorrangig Gewalt ausgeht. Das ist eher der unscheinbare "Normalbürger" und ansonsten freundliche Nachbar.

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Woody Allen

naja.... das problem ist, mensch geht nicht nach statistiken.. er geht nach dem äusseren. und wenn einer bedrohlich aussieht, obwohl er lammfromm ist, wird er dennoch gemieden.. aus angst..


gespräche sind gegenseitige geistige berührung

@shiver
Ich habe mit einigen Obdachlosen geredet, und es sind normalerweise vernünftige und teilweise ziemlich intelligente Menschen! Sie hatten einfach irgendwelche Probleme, z.B. kein Geld mehr, nachdem sie die Arbeitsstelle verloren haben usw.!
Also denke ich, daß es falsch war, die Bank zu entfernen.

"If you want to imagine the future - imagine a boot stomping into a human face forever"
- George Orwell, "1984"

Ganz schön dumm...dabei kann man durch das "Aufeinanderzugehen" lernen , dass dem nicht so ist...

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Woody Allen

@conspiration

Ich weiß - in unserer heutigen Zeit kann es soo schnell gehen, dass man plötzlich auf der Staße landet.
Ich kenne auch einige Geschichten. :(


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Woody Allen

also ich muss sagen es gibt solche und solche obdachlose...wo ich herkomme sitzen auch einige..total nette menschen die für ihr schicksal nichts können...dazu kommt wenn sie jemand sehn dem was angetan wird sind das die einzigen die nicht wegschauen...also ich denke es war falsch sie zuvertreiben

wer mich dick nicht mag hat mich schlank nicht verdient

ich hatte ein sehr trauriges erlebnis....
ich sass an der bushaltestelle und auf der gegenüberliegenden seite war ein betrunkener obdachloser. der stolperte über den randstein und viel volle kanne auf die schnau....

alle sassen da, flüsterten und sassen einfach. erst als ich hingerannt bin ihn auf zu helfen, kam noch mit jemand dazu.

die leute denken "iiih nich anfassen, der könnte krank sein" oder "iihhh.. der is dreckig.."

gespräche sind gegenseitige geistige berührung

Ich finde es ganz schön traurig, aber typisch...mit solchen Menschen will man nichts zu tun haben.
Das geht jedem so, wer anders ist und nicht ihrer Norm entspricht, der hat nichts zu erwarten und den will man so weit wie möglich weg haben.

Am Besten in Ghettos, wo sie nicht mehr rauskönnen...

Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein.

ich weiß nciht wsa das für eine Art von Problemlösung sein soll...vor allem welches Problem...das Problem haben daswohl einige Anwohner die sich durch ws belästigt fühlen was wenn es Jugendliche tun normal ist...ich frage mich warum man nciht lieber dafür sorgt das diese Menschen sich wo Dushcen können und sie Kleidung bekommen..wenn sie wie jeder andere auch da sitzen und ihr Bier trinken ist es ja in ordnung..oder hat shconmal jemand einen Angler gesenhend er beschimpft wurde weil er sein Bier trinkt oder Jugendliche die sich auf einer Dorfbank niedergelassen haben um ihr Bierchen zu trinken...aber ich denke man sollte versuchen die Bank von der Stadt wieder zu bekmmen...mal ein gespräch mit dem bürgermeister sollte man da führen...und wennmehr Leute das gespräch in die Richtung suchen...vieleicht pasiert dann etwas...

Manchmal muß man erst sehr tief in die Dunkelheit fallen um wieder Licht zu sehen...danke denen die mir ein Licht waren und sind


Freunde sind etwas wunderbares....aber gibt es denn Wunder?...ja...aber nur sehr selten...

@Absimiljard... diese einrichtungen gibt es... nur nutzen sie die wenigsten weisst du.


gespräche sind gegenseitige geistige berührung

Die Geselschaft ist das allerletzte, dummerweise sind wir alle die Gesellschaft.

User die ignoriert werden:
DeadPoet/besternick

diese Einrichtung gibt es in größeren Städten..aber auf ORten und kleinen Städten ist da nichts...

Manchmal muß man erst sehr tief in die Dunkelheit fallen um wieder Licht zu sehen...danke denen die mir ein Licht waren und sind


Freunde sind etwas wunderbares....aber gibt es denn Wunder?...ja...aber nur sehr selten...

@baal
Das Allerletzte vielleicht nicht, sie kennen es nur nicht anders.

Wenn jeder in seiner Umgebung ein wenig daran arbeitet, gibts vielleicht noch Hoffnung.
Ich denk mir, wenn man was Großes verändern will, muss man erst mal im Kleinen damit anfangen...

Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein.

ich habe positive als auch negative Begenungen mit Obdachlosen gehabt....es gab welche die waren aufdringlich, manchmal sexistisch und bettelten nach Geld, liefen einem hinterher.

Es gab welche die haben dezent gefragt nach Geld und es dann sein lassen.

Es gab auch welche die einen vollkommen in ruhe lassen und höchstens mal nach der Zeit oder sonstwas fragen.

Es gibt halt dumme und nette Obdachlose, genau wie alle anderen Menschen

WeNn EiNeM dIe ScHeIsSe BiS zUm HaLs StEhT...sOlLtE mAnN dEn KoPf NiChT hÄnGeN lAsSen

tja im innern sind wir eben doch alle rassisten, denn alles was nicht unseren vorstellungen entspricht, muss irgendwie weggeschafft werden. und wenn man es nicht töten kann, muss man es eben anders los werden. in diesem falle in dem man den menschen seinen ruheplatz nimmt. traurige welt...

@shiver

Das kenne ich auch. Alle Menschen, die keine Arbeit haben, kein Zuhause, kein Geld werden verurteilt deswegen. Man gibt ihnen sogar oft den Ruf als "Verbrecher".
Man hat Angst vor ihnen, und das meist ohne Grund. Es sind doch nur Menschen, die nichts mehr haben - sage ich - doch die anderen sagen, red nicht mit denen, die sind gefährlich.

Meine Mutter zerrt mich instinktiv weg von denen, wenn sie welche sieht. Ich mag das nicht. Ich frage sogerne diese Leute, wieso sie so geendet sind. Ob sie "noch" zukunftsperspektiven haben, etc.

Es gibt wirklich oft darunter Prolos, aber viele sind auch sehr nett, muss ich behaupten.

Das gleiche gilt auch für "Augustin" und "DieBunte"-Verkäufer in Wien ( in Deutschland gibts das wohl nicht .. auf jedenfalls sind das wirkliche "Armen"Zeitschriften die von Obdachlosen, Kranken etc. verkauft werden, bei Ubahnstadtionen)
Sie tun nur ihren Job, verkaufen diese Zeitschriften, und wollen nichts weiter, als ein bisschen Geld verdienen. Sie werden verspottet, gemieden ...
als kleines Kind hatte ich auch ab und zu Angst vor denen

Inzwischen weiß ich aber, dass sie ganz " normal" sind. Finde ich auf jeden Fall.


Eine "Angst" wird immer bleiben, die Gesellschaft will nichts "Ärmeres" akzeptieren. Das finde ich persönlich auch schade.
Ich hätte denen wenigstens IHRE Bank gelassen, vielleicht war das wirklich das einzige, was für sie "da" war.
Anstatt sie zu verbannen, sollte man denen helfen.
Dann braucht man auch keine Angst mehr haben, wenn man sie neher kennt ;)


Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.
Ein Bettler, der schon alles hatte, lief nur noch so herum, um die Leute auf ihre Barmherzigkeit zu prüfen.
Die Summe der Intelligenz auf diesem Planeten ist eine Konstante - die Bevölkerung wächst.

@ shiver

Ja, die Bänke und die ach so bösen Obdachlosen/Nichtsesshaften, oder wie Sie auch immer genannt werden.

Es ist wie überall das gleiche Spielchen – Bank weg – Ärger weg – Probleme weg

Heiliger St. Florian, zünd mein Haus nicht an – gehe eines weiter...

(Oder doch nicht?)

Oder doch nur verschoben?
Ich kenne das Prozedere aus meinem Berufsleben leider zu genau.

Entweder sind die bereits oben erwähnten Leute oder es sind die bösen Jugendlichen, die lärmenden Kinder, die Nachbarn oder das Leben an sich.

Obdachlos = schlecht/schlimm?

Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein (Hallo Gabriel..)
Im Ernst – das geht heutzutage so schnell –
Job weg
Auto weg
Wohnung weg
Partner weg
=?
Die „gesellschaftliche“ Ächtung folgt auf dem Fuße. Doch wir sollten die Nase nicht zu hoch tragen – heute mein Nachbar und eventuell morgen ich.

Doch zurück zur Bank – liegt es an der Bank, an den Leuten oder doch vielleicht an uns selber?

Wo ist Toleranz / Mitgefühl / Menschlichkeit geblieben?

Richtig, auch hier gibt es Ausnahmen, Leute, die die Sozialgesetze ausnutzen, Jugendliche, die bewusst etwas zerstören, bewusst auf Ärger aus sind.
Und immer wieder muss die Gemeinschaft unter dem Fehlverhalten einiger weniger leiden.

Zur Bank an sich : An den oder diejenigen wenden, der das Sitzmöbel hat verschwinden lassen.

Notfalls einen Brief an die Stadtspitze mit Kopie an die Presse

Nachbarschaft mobilisieren

Denn, geht es hier um die Bank oder doch mehr um das Miteinander, um Menschen, die weniger „Glück“ haben als wir?


Die Leichtigkeit des Seins wird beeinflusst durch die Bürde des Vergangenen und das Joch des Zukünftigen...

Eigentlich beruht das Problem ja auf einem althergebrachten Charakterzug des Menschseins an sich, wo man sich in seiner heilen Welt distanziert und die unheile Welt manchmal sogar mit unmoralischen oder unmenschlichen Methoden verdrängt. .

Ich selber bin der Typ, der eigentlich immer ne Münze auf der Straße inne Mütze schmeißt, um zu helfen und manchmal kommt man dann auch ins Gespräch. So erfährt man auch von schicksalen, wo ein Mensch wirklich nichts ändern konnte und einfach da gelandet ist, wo er jetzt ist. An Leute die dagegen sprechen und meinen jeder Mensch kann es zu etwas bringen, sag ich ja stimmt aber nicht jeder Mensch hat das gleich Selbstbewußtsein und die gleiche Stärke. .

Schönste Geschichte hat mir mal mein ex Reli-Lehrer, der am Heiligenabend nen Obdachlosen mit zum Fest seiner Familie genommen hat. .

wer würde das schon machen ?!

"Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt." ~Jean Cocteau