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Lügenkonstrukte

73 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Psychologie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Lügenkonstrukte

14.09.2022 um 22:00
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Das pseudo-philosophische Problem dabei ist, dass eine Wahrheit nie so 100%ig "wahr" sein kann wie eine Lüge 100%ig falsch.
(Was man sich selten vergegenwärtigt - lügt man sich dadurch an?)
Ein Beispiel:
Als mir meine Mutter erzählte, ich sei eine unbefleckte Empfängnis, war für mich klar, dass es auch keinen Vater in meinem Leben gab. Den gibt es auch nicht, versicherte sie mir.
(das ist eine vererbte Lüge, der Lügner pflanzt eine falsche Information in meinen Speicher und ich gebe die Informationseinheit als für mich geltende Wahrheit weiter.) Diese Information gilt für mich als wahr.
Als ich eines Tages gefragt wurde, wie mein Vater heißt, antwortete ich wahrheitsgemäß, das ich keinen hätte, da unbefleckte Empfängnis.
Der Lehrer war, zu meinem Erstaunen, etwas ungehalten und knallte mir eine.
Willst du mich verarschen, mir hier Lügenmärchen aufzutischen?
Ich blieb bei meiner Meinung, da ich nichts anderes kannte. Der Lehrer wollte mir nicht glauben.
Als ich älter wurde, erzählte mir meine Mutter, das es doch einen Vater gab, es war der Weihnachtsmann. Weil dieser nur einmal im Jahr seine viel beschäftigte Runde machte, konnte er uns bisher nicht besuchen.
So ähnlich fängt für den einen ein Lügenkonstrukt an und der andere wird unwissentlich zum Teil der Konstruktion gemacht.
Aber zum Lügenkonstrukt und dessen Zustandekommen im Allgemeinen, möchte ich sagen, ich habe viel mit Menschen zu tun und Lügen gehören leider oft zum Alltag. Die Gründe sind unterschiedlicher Art, meist müsste man gar nicht lügen, aber um sich nicht bloß zu stellen oder um sich zu schützen fängt man an ins Anglerlatein abzudriften.
Eigentlich muss mich niemand anlügen. Dennoch gibt es immer Leute die das tun und dabei in dem Glauben sind, ich würde es nicht merken. Doch ein paar Kontrollsätze und sie sind entlarvt.
Dabei muss ich sagen, bei einem komplexen Lügenkonstrukt ist meist der Lügner das erste Opfer. Er muss viel Aufwand betreiben um sein Gebäude instand zu halten. Mir persönlich ist das völlig egal. In den meisten Fällen weiß ich um die Lügen, lass aber meinem Gegenüber freien Lauf, da ich dabei alles und noch viel mehr von ihm erfahre und so die Situation unter Kontrolle habe.
Auch Lügen haben einen bestimmten Wahrheitsgehalt, wenn man versteht sie richtig zu deuten und sein Gegenüber richtig einschätzen kann.
Eine andere Geschichte ist, dass sich viele Menschen selbst verleugnen, weil sie manche Wahrheit nicht ertragen. Das ist natürlich nur ein Teilaspekt.
Sie verteidigen meist ihre Lebenslüge mit Hieben und Klauen, um nicht mit der Wahrheit ihrer eigentlichen Existenz konfrontiert zu werden. Das würde ihr gesamtes Lebenskonstrukt zerstören.
So erschaffen wir mit einem Teil Lügen und etwas Wahrheit eine kleine Realität in der es sich meist ganz passabel leben lässt.
Von P. Watzlawick gab es mal eine interessante Geschichte, wie wir uns die Realität zurecht zimmern. Die ging so ähnlich.
Ein Mann benötigt einen Hammer. Er sucht im ganzen Haus, kann aber keinen finden. Da fällt ihm ein, sein Nachbar, war gestern auf der Veranda und hat einen Nagel in die Wand geschlagen. Der hat also einen Hammer. Er überlegt kurz und ist schon bei der Tür, da fällt ihm ein, dass ihn der Nachbar neulich angeschnauzt hatte, weil er sein Auto vor dessen Garage geparkt hatte. Soll er jetzt rüber gehen und trotzdem fragen?
Er überlegt: was, wenn der Nachbar ihn nochmal anschnauzt? Er zögert, was wenn der Nachbar ihm den Hammer gar nicht leihen will? Was wenn der Nachbar ihn auslacht, weil er keinen Hammer besitzt? So überlegt er hin und her , bis er wutentbrannt über die Straße zum Haus seines Nachbarn stürmt und klingelt. Als dieser öffnet, schleudert er ihm eine Schimpftirade entgegen … und deinen scheiß Hammer kannst du behalten, du Arschloch.
So entsteht ein Stück gedachte Wirklichkeit. Wie viel Wahrheitsgehalt besitzt diese Wirklichkeit?
Der Typ der aus dem Haus ging und einen Job vortäuscht, hat ja noch nicht die Unwahrheit erzählt. Erst wenn das, was er tut und das, was er erzählt nicht übereinstimmt, ist es eine Lüge.
Jedoch, je näher die realen Ereignisse an die eigene Substanz/Existenz gehen, um so überzeugter wird an einem Lügenkonstrukt gebastelt.
Aus Angst entsteht ein Lügenkonstrukt. Die Schuldfrage erzeugt Angst.
Wer hat das falsch gemacht? Alle schauen sich an, keiner war es. Das Unglück ist geschehen.
Anstatt zu sagen, Mist, da ist was schiefgelaufen, wie bringen wir das wieder in Ordnung, kommt sofort die Keule. WER WAR DAS???? Deutsch für Runaways. Alle ducken sich weg.
So entsteht aus Angst ein Haufen Lügen. Man lügt sich in die eigene Tasche.
Ich erinnere mich an eine Zeit, da saßen wir , die Projektleiter, krawattiert, in Anzüge verpackt, wichtig in der Runde. Der da vorne an der Flipchart fragte, wie das Quartal gelaufen ist. Keiner hatte die richtigen Zahlen auf dem Tisch. Wie wird das kommende Quartal laufen? Obwohl die meisten wusste, das Quartal wird scheiße, habe alle hoffnungsvoll in die Zukunft gelogen und die Zahlen entsprechend hingebogen.
Oder glaubt wirklich einer, Stuttgart 21 würde wie ursprünglich veranschlagt 4,5 Milliarden kosten, oder der Berliner Flughafen, oder die Hamburger Philharmonie, oder oder oder?
Im Großen wie im Kleinen wird halt gelogen, damit die Realität ein bisschen erträglicher wird.
Weil wir eigentlich bei Lichte besehen, meist in einer Blase aus teilweise Gelogenem, und ein bisschen Wahrheit irgendwo einen Weg durch die Wirren des Lebens finden müssen.

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Lügenkonstrukte

14.09.2022 um 23:07
@SonnyFlowers oh, ja, ich sehe, was du meinst.
(Was für ein fieser Pfarrer, der hatte ja wohl auch ein Problem, Sex und Gender auseinander zu halten...
Hat dem nie einer den Unterschied zwischen "Vater" und Erzeuger erklärt?)

Hmm, abgesehen davon, dass Lügen 100% falsch sein können ist ein weiterer Unterschied,
dass man sich einer Wahrheit ja annähern kann. Eine Ungenauigkeit ist ja nicht gleich ne Täuschung,
bzw. das hängt dann halt davon ab, wie sehr man an seinem Glauben hängt.
"Wir irren uns empor."

Was in Watzlawicks Beispiel passiert erklärt ja nicht nur, warum er keinen Hammer bekommt,
sondern wie er sich selbst einredet, keinen mehr zu wollen.
Es geht ja gar nicht darum, den eigenen Nagel in die Wand zu bekommen,
sondern darum, einem Grund für das eigene nicht-Handeln zu frönen.
Zitat von SonnyFlowersSonnyFlowers schrieb:Wie viel Wahrheitsgehalt besitzt diese Wirklichkeit?
Naja, die Möglichkeit, ein Bild aufzuhängen besteht ja noch.
Dass unser Man aus dem Beispiel dem Nachbarn dafür dankt, sich nicht auf die Finger gehauen zu haben
ist allerdings ausgesprochen unwahrscheinlich.
Zitat von SonnyFlowersSonnyFlowers schrieb:Der Typ der aus dem Haus ging und einen Job vortäuscht, hat ja noch nicht die Unwahrheit erzählt. Erst wenn das, was er tut und das, was er erzählt nicht übereinstimmt, ist es eine Lüge.
Wen hat er nicht angelogen, wenn er "pünktlich" aus dem Haus geht?
Mir war gar nicht bewusst, wieviel Philosophie ich lebe, wenn ich bewusst auch den Dialog mit mir selbst in die Rechnung aufnehme. Oder anders gesagt: wie krank es ist, das - und wohl auch noch automatisch - nicht zu tun.
Zitat von SonnyFlowersSonnyFlowers schrieb:an die eigene Substanz/Existenz
Das mit dem Dialog mit sich selbst ist doch das, was die "eigene Substanz" ausmacht, das, womit ich meine Existenz forme und bestimme.
Scheiß auf Schuld, aber so viel ist man sich selbst doch schuldig.
Zitat von SonnyFlowersSonnyFlowers schrieb:Im Großen wie im Kleinen wird halt gelogen, damit die Realität ein bisschen erträglicher wird.
Naja, die Realität bleibt unerträglich, auch wenn ich ehrlich zu mir bin, logo. Aber mit "Orientierung" lässt sich diese Unerträglichkeit dann doch deutlich besser ertragen.
Zitat von SonnyFlowersSonnyFlowers schrieb:Weil wir eigentlich bei Lichte besehen, meist in einer Blase aus teilweise Gelogenem, und ein bisschen Wahrheit irgendwo einen Weg durch die Wirren des Lebens finden müssen.
Mir war schon immer wichtig, meine "Subjektivität" behalten zu dürfen. Und eigentlich ist das beim Thema "Orientierung" sehr nützlich. Wahrheit wird sozusagen überbewertet, "Präzision im Ausdruck" würde schon einiges verbessern können und ist zumindest ein erreichbares Ziel.

Und das Unterscheiden zwischen Gefühl und Tatsachen natürlich, weil es ja auch um "Vertrauen" geht,
darum, wann man was prüfen könnte und an was man glaubt.


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Lügenkonstrukte

15.09.2022 um 10:12
@SonnyFlowers

Wow, was für eine Geschichte. Hast Du denn mal versucht, herauszufinden, wer denn Dein Vater ist. Vielleicht weiss der ja gar nichts von seiner Vaterschaft und wäre gerne Dein Vater gewesen oder kann es jetzt noch sein.
Irgendwie höre ich aus der Geschichte gar keine Wut Deinerseits heraus. Ich wäre stocksauer, wenn mir als Heranwachsender aufgefallen wäre, dass mir so eine Räuberpistole aufgetischt wurde.

Oder war das nur eine Beispielgeschichte? Ich hoffe es eigentlich.

Die Masche mit der unbefleckten Empfängnis haben schon ganz andere probiert und am Ende schläft man dann im Stall neben dem Feldgetier.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:(Was für ein fieser Pfarrer, der hatte ja wohl auch ein Problem, Sex und Gender auseinander zu halten...
Hat dem nie einer den Unterschied zwischen "Vater" und Erzeuger erklärt?)
@DalaiLotta
Aus echter Neugier: Ich habe das jetzt mehrmals gelesen und da kam irgendwie gar kein Pfarrer vor.


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15.09.2022 um 10:30
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:@DalaiLotta
Aus echter Neugier: Ich habe das jetzt mehrmals gelesen und da kam irgendwie gar kein Pfarrer vor.
Upsala - stimmt, sorry. Es war der doofe Lehrer. Danke für den Hinweis.

(Hat mich echt berührt, die Geschichte. Und ich hab mal was ähnliches erlebt, allerdings weit harmloser:
als mein Meerschweinchen starb hab ich unsern Pfarrer gefragt, ob es in den Himmel käme - und er hat "nein" gesagt.
Ich hab mich daraufhin mit meinem (toten) Meerschwein "am Rande des Himmels" verabredet. Da war ich 9.)

Hab mich halt geärgert, weil es eine "Autorität" war, die eigentlich diese "soziale Rolle" des Väterlichen einnehmen können sollte
- statt nur "das Konstrukt" so grausam zu verteidigen. Ich schätze, darum hab ich es verwechselt.
(Dabei hab ich den Post echt mehrmals gelesen - komisch.
Sorry, @SonnyFlowers )
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Irgendwie höre ich aus der Geschichte gar keine Wut Deinerseits heraus.
Oh doch, also ich hör da ein sehr deutliches Zähneknirschen.
Und mahlende Zahnräder, die immer noch nach "Wahrheit" suchen.
(Wie gesagt, ich empfehle den Begriff "Orientierung" an der Stelle, sonst nehmen "Lügen" zu viel Platz weg...)


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15.09.2022 um 10:35
Schlimm finde ich es ja auch, wenn man nicht nur schwindelt, wie Arbeit vortäuschen...Sondern sein Umfeld auch noch versucht zu manipulieren oder so. Es gab mal bei die Frage auf YouTube so ein Fall, da glaubt eine Frau, ihre Mutter habe sie absichtlich krank gemacht...nur um vor anderen dann als Super-mom dazustehen. Ihr selber habe die Mutter ständig neue Krankheiten eingeredet. Dann ist sie mit ihr bei Ärzten aufgeschlagen und hat sie emotional genötigt das Spiel mitzuspielen.
Mit den Medikamenten hat sie sie dann erst krank gemacht und dann wieder beim Arzt aufzulaufen.
Das ging Jahre so, bis die Frau ausgezogen ist und da besserten sich ihre Zustände schlagartig.


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15.09.2022 um 10:46
Zitat von kittykakittyka schrieb:da glaubt eine Frau, ihre Mutter habe sie absichtlich krank gemacht...nur um vor anderen dann als Super-mom dazustehen.
Jep, das gibt es, nicht nur bei youtube. Nennt sich Münchhausen by proxy oder Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom.
Laut des Rechtsmediziners Martin Krupinski von der Universität Würzburg gehen konservative Schätzungen von 0,2 bis 0,4 Missbrauchsfällen pro 100.000 Kinder und Jugendlichen bis 16 Jahren aus. Andere Quellen schätzen bis zu 3 Fälle pro 100.000 Kinder.[20] Die Mortalitätsrate der Opfer liege je nach Studie zwischen 5 % und 35 %.[21]
Echt krass.


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15.09.2022 um 10:58
@DalaiLotta

Bis auf die Ohrfeige (geht absolut gar nichtt) kann ich mir vorstellen, dass der Lehrer sich einfach verarscht fühlte. Kommt natürlich auf das Alter des Kindes drauf an. Bei einem 7jährigen weniger als bei einem 14jährigen.

Wenn ich mal bedenke, was ich Lehrern so alles für eine Scheisse erzählt hatte früher, halte ich das nicht für abwegig.

Mein Sowi Lehrer (bekanntes DKP Mitglied) war sicher auch nicht begeistert über meine wiederholt vorgetragene Forderung nach einem nuklearen Präventivschlag gegen die Sowjetunion. Das war auch nur um den zu triggern, hat ja auch geklappt.

Aber zurück zum Thema: Schrecklich die Ungewissheit, nicht zu wissen wer der eigene Vater ist. Mögliche Hintergründe der Mutter sind ja ganz unterschiedlich vorstellbar.


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15.09.2022 um 11:27
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Schrecklich die Ungewissheit, nicht zu wissen wer der eigene Vater ist.
O.K., ich bin ne Pest mit meinen Meta-Analysen - aber, hey, wenn ich ne Mutter habe, die mir so ne Scheiße über ihre "Elternschaft" erzählt, dann hab ich auch keine "anständige" Mutter.

Wenn man einem Adoptivkind in den ersten Jahren nicht erzählt, dass "Papa" nicht der Erzeuger ist, entsteht doch keinerlei Schaden.
(Irgendwie kommt das Konzept "Sex (Biologie) vs. Gender (soziale Rollen)" nicht so richtig in den Köpfen an, scheint mir...)

Es ist, was ich auch als @SonnyFlowers Punkt begreife, die Geschichte ("das Konstrukt"), die erzählt wird, die den Schaden anrichtet - oder verhütet. (Das, was dann als "Sprachmacht" wirkt.)

Ob sich auf diese "Version" etwas aufbauen lässt, ob sie "Anschlussfähig" ist, damit man als Erwachsener "seine Wahrheit" leben kann, also sich als Subjekt empfindet und nicht als "Objekt" von irgendwem oder -was.
(Bei einem Adoptivkind, das sich geliebt fühlt, reduziert sich die Notwendigkeit, den biologischen Vater zu kennen auf Erbkrankheiten.)
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:dass der Lehrer sich einfach verarscht fühlte.
Der hat sich "Verohnmachtet" gefühlt, er kam nicht dagegen an. @SonnyFlowers ja auch nicht. Das hat er mit seiner Ohrfeige "demonstriert" - seine Schwäche. Jedenfalls in meinen Augen. (Boah, da war ich als Kind auch verdammt gut drin. Und es hat Jahre gedauert, die "dahinter liegende Wahrheit" zu erkennen. Fuck!)
---------------------
Disclaimer: ich will nicht auf irgendein Gender-Gedöns hinaus, aber die "Theorie", dass halt alles, was wir annehmen, "Konstrukte" sind,
also Wörter, die man sich mal dafür ausgedacht hat, halte ich halt für "wahr".
Allerdings nicht im philosophischen Sinne einer "absoluten Wahrheit", sondern einer möglichen Hilfe zur besseren Orientierung an/in der Realität.
Womit sich der Kreis zu der Frage, wie mit Lügen umzugehen sei, schließt. (Hoffentlich.)


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15.09.2022 um 20:49
@DalaiLotta
@sacredheart
Sooo, jetzt die Auflösung. Die Story war natürlich erfunden. Wenn wir jetzt rekapitulieren und rückwirkend unsere Reaktionen beurteilen wollen fällt auf, dass wir alle kleine Teilchen einer Lügenkonstruktion zusammen gebastelt haben. Wie war die emotionale Erfahrung dabei?
Aus der Reaktion lässt sich gut ablesen wie sich eine Fantasie in die Realität schmuggelt und eine eigene Wendung nimmt. Das war nur ein Beispiel. Wenn am Anfang eine bewusste Lüge steht und daraus Realität wird, dann ist es nicht mehr so einfach ein Urteil abzugeben.

Nicht zu vergessen, der Stille-Post-Effekt. Je mehr Personen beteiligt sind um so verschwommener wird die Wahrheit und damit die Realität.

Immer reflektieren und hinterfragen. Nicht um eine Lüge aufzudecken, sondern damit umzugehen. :)


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16.09.2022 um 08:30
@SonnyFlowers könntest du das vielleicht mal etwas genauer ausführen, welches "Urteil" da deiner Ansicht nach gefällt,
bzw. abgegeben wurde, welches jetzt nicht mehr stimmen würde, weil du zugibst, dir die Story nur ausgedacht zu haben?
Das kann ich nämlich nicht wirklich sehen.

Was ich sehe ist nur, das du nun behauptest, uns an der Nase herum geführt zu haben und dass dich das irgendwie
von einer anderen Antwort als "gilt ja sowieso nicht!" entbinde.
Wieso soll es nicht gelten?

Es hat keinen Bezug zu dem von dir gesagten, weil das von dir gesagte nicht stimmte.

Aber warum soll das für die Feststellungen gelten, die sich auf derartiges Geschehen beziehen?
Ich seh da nicht wirklich nen Zusammenhang.

Du kannst von dir behaupten, gelogen zu haben, solange du lustig bist.
Wenn du mir ne Unwahrheit unterstellst, sollte die dennoch begründet werden - um zu behaupten,
auch andere Aussagen als deine würden nicht stimmen, hast du nicht genug geliefert.

Du kannst aus der Tatsache, dass Lügen innerhalb zwischenmenschlicher Beziehungen "verunsichern" nicht solche Schlüsse ziehen,
das ist kindisch.
Wenn wir beide ne "zwischenmenschliche Beziehung" gehabt hätten, wäre ich als mitfühlende Person evtl. verunsichert,
haben wir aber ja nicht, ich kenn dich gar nicht.

Ich habe also auch vorher nicht über dich, sondern über einen hypothetischen Fall gesprochen.
Was hat sich denn bitte an dem hypothetischen Fall geändert? Nichts, soweit ich das sehe.
Also dürfte meine Aussage weiter stimmen - sofern sie vorher gestimmt hat. Sie trifft halt nur auf dich nicht zu.

Es mag wahr sein, dass es nicht auf dich zutrifft, da du ja gelogen hast.
Aber wo soll das ein Grund dafür sein, meine Aussagen in ihrem Kontext als "unwahr" zu bezeichnen?

Der Kontext einer Beziehung zu dir fehlte doch von Anfang an, da wir hier in einem Forum schreiben.
Im Moment seh ich darin die für diese Frage relevante Falschaussage, bzw. Implikation: wir zwei haben keine Beziehung.

Was ich geschrieben habe, ist immer noch gültig, egal, ob es für dich gilt oder nicht - argumentiere, wenn du anderer Meinung bist.
(Du kannst natürlich auch so tun, als "habest du Schluss gemacht" - aber das ist, wie gesagt, eher kindisch.)


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16.09.2022 um 20:19
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Was ich geschrieben habe, ist immer noch gültig, egal, ob es für dich gilt oder nicht - argumentiere, wenn du anderer Meinung bist.
@DalaiLotta,
ich wollte dich jetzt nicht verwirren.
Deshalb schrieb ich ja: “Ein Beispiel“, um zu zeigen, was für unterschiedliche Gedanken aus einer einzigen Informationsquelle entspringen können.
Ich will den Beitrag jetzt nicht in die Länge ziehen, zumal ich wohl auch nicht so richtig auf der ursprünglichen Thematik mit reite.
Das war nur ein spontaner Einfall zum Thema und nicht zu einer solch umfangreichen Durchleuchtung gedacht.
Am Abend verwandle ich mich immer in einen kleinen Filou. Nicht böse sein.

Also alles gut. Denke ich. 😊 LG


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16.09.2022 um 22:13
Zitat von SonnyFlowersSonnyFlowers schrieb:ich wollte dich jetzt nicht verwirren.
Ich bin oder war nicht verwirrt.

Die Annahme, deine Lüge müsse am möglichen Urteil über meine Aussage was ändern - ist irreführend.
Und das habe ich ganz ohne Verwirrung feststellen können.
Zitat von SonnyFlowersSonnyFlowers schrieb:was für unterschiedliche Gedanken

Du kannst den Qualitätsunterschied nur für deine Worte ableiten, nicht für meine. Du hast gelogen, ich meine präzisiert zu haben.
(Hast du auch, "präzisiert" - aber auf "ungültig".)

Ob etwas wahr ist oder nicht liegt nicht an der Person, sondern bleibt eine inhaltliche Frage des Bezugs.
Sender/Empfänger Spielchen haben damit nix zu tun.
Ob du was glaubst oder nicht hat nicht diese Art Bedeutung, weder im Positiven noch im Negativen.

Ein Lügner kann dich manipulieren, aber nicht "die Wahrheit".
Bei Kindern kann es die Rezeptoren fucken - ja. Aber halt nicht die Qualität meiner Aussage dazu ändern.

Und darum gings doch.
Nicht um "unsere Beziehung".

Kein Problem, wenn du nen Rückzieher machen willst, aber doch bitte nicht so "auf meine Kosten".
(No front, aber da es mir wichtig ist, war "nicht ernst gemeint" kein optimales Argument.)


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11.10.2022 um 18:36
Ich hatte mal einen Kumpel, der zeigte Bilder aus dem Internet, z.B. ein Flugzeug, mit dem er angeblich in den Urlaub flog. Dann zeigte er Bilder her von seiner Ex-Frau und seiner jetzigen Frau, die Bilder stammen aber bestimmt aus dem Internet.....So einen Menschen vertrauen wir nicht!


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18.10.2022 um 11:05
Ja @josie321 da müssen wir gewaltig Aufpassen


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20.10.2022 um 12:52
Ich könnte darüber ein ganzes Buch schreiben. Aber wichtiger ist, dass es dafür offensichtlich keinerlei rechtskraft gibt. Und kein Verständnis in der Gesellschaft, dass andere Menschen daran regelrecht zugrunde gehen können.nicht nur finanziell. Emotional. Vor allem in Beziehungen. Nach 14 Jahren wusste ich nicht mehr, wen ich vor mir habe. Es war und ist ganz schrecklich.


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16.11.2022 um 12:57
Mich beschäftigt gerade ein Thema und zwar:
Ich übe gerade (noch) einen Minijob aus. Im August habe ich bei diesem Arbeitgeber gearbeitet.
Den Lohn gibt es immer zur nächsten Monatsmitte. Zum 15.9. erhielt ich keinen Lohn, hakte nach. Kurz vor Monatsende kam dann die knappe Nachricht, ich hätte 16 Stunden im August gearbeitet, dass sei so im System und man würde das mit dem Gehalt von September verrechnen, was man auch gemacht hat.
Meine Hinweise, ich dass ich gar kein Geld bekommen habe, werden seitdem meiner Meinung nach absichtlich falsch verstanden/ignoriert. Ich bekam Excel-Gehaltsabrechnungen zugeschickt, aus denen scheinbar klar hervorgeht, dass man mir überwiesen habe.
Eine Überweisungsbestätigung will man mir jedoch nicht geben. Dass ginge angeblich nicht.
Ich kann jedoch klar belegen, dass kein Gehaltseingang bei mir zu Mitte September dieser Firma war. Man behauptet das jedoch stumpf.

Was meint ihr dazu? Wird man hier auch angelogen?


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16.11.2022 um 13:06
Zitat von kittykakittyka schrieb:Was meint ihr dazu? Wird man hier auch angelogen?
Ich sag dir das was ich dir im anderen Thread auch gesagt habe:
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb am 05.10.2022:Naja, wenn es einen angeblichen Screenshot von der Überweisung gibt, aber auf dem Konto kein Geldeingang verzeichnet ist gibt es jetzt nicht so wahnsinnig viele Möglichkeiten. Man sagt ja auch nicht umsonst dass reine Überweisungsaufträge kein Beleg sind. Klar kann da auch ein Fehler dahinterstecken wie eine Unterdeckung, Buchung vom falschen Konto oder was auch immer, aber das würde ja dann im Buchungssystem auch irgendwo auftauchen, da würde man ja nicht bei der Story bleiben dass alles in Ordnung wäre.
Gehaltsabrechnung von Zeitarbeitsfirma (Seite 2) (Beitrag von bgeoweh)
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb am 05.10.2022:Das mit dem Überweisungsauftrag ist doch Fuppes. Auf Unternehmensseite steht ja selbst bei den allerkleinsten Buden etwas mehr dahinter als irgendein Privatkunden-Onlinebanking, man muss ja als Unternehmer z.B. auch dem Finanzamt klarmachen dass man das Geld tatsächlich als Betriebskosten verausgabt hat, gegenüber den Sozialkassen usw. dass es sich tatsächlich nur um einen Minijob handelt und was man sonst noch alles so zu beachten hat. Schon für die eigene Buchhaltung braucht man doch einen Überblick über seine Personalausgaben. Dass da einer mit dem 0815-Kontoauszug oder irgendeinem Screenshot wedelt und die ganzen anderen Belege nicht existieren sollen ist für mich eher ein Hinweis darauf dass deine Bekannte da verarscht wird. Oder dass es sich um einen absolut unprofessionellen Idiotenbetrieb handelt der schon durch seine Inkompetenz akut Gefahr läuft Pleite zu gehen.
Gehaltsabrechnung von Zeitarbeitsfirma (Seite 2) (Beitrag von bgeoweh)

Selbstverständlich wäre es technisch überhaupt kein Problem dir den Beleg einer Buchung vorzulegen, das kann ja bereits jedes Privatkunden-Onlinebanking für den Heimanwender. Warum das nicht gehen soll ist überhaupt nicht zu erklären. Die verarschen dich.


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16.11.2022 um 14:25
Ich finde solchen dicken Lügenkonstrukte, noch dazu innerhalb der Familie, für das Schlimmste, was einem passieren kann und leider hatte ich das. Ich mag das hier jetzt nicht schreiben aber es hat dazu geführt,dass ich mit dem gesamten Haufen (schon lange) nichts mehr zu tun haben will.


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17.11.2022 um 03:54
Zitat von kittykakittyka schrieb:Eine Überweisungsbestätigung will man mir jedoch nicht geben. Dass ginge angeblich nicht.
Kann ich mir nicht vorstellen, dass das nicht gehen soll.
Zitat von kittykakittyka schrieb:Im August habe ich bei diesem Arbeitgeber gearbeitet.
Bist Du noch dort oder war das nur der eine Monat?
Zitat von kittykakittyka schrieb:Was meint ihr dazu? Wird man hier auch angelogen?
Es ist möglich...
Was wirst Du jetzt tun? Das Geld steht Dir ja zu.


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17.11.2022 um 04:16
Zitat von nairobinairobi schrieb:Kann ich mir nicht vorstellen, dass das nicht gehen soll.
Es sei eine Lohn-Sammelüberweisung, daher könne man mir keine Überweisungsbestätigung zusenden.

Ich werde halt zum Arbeitsgericht gehen.
Wie man sieht ist es nicht möglich, dass so zu klären, da weiter stumpf behauptet wird, das überwiesen zu haben und ich nicht noch mehr Zeit mit sinnlosen Briefen und Geschreibsel zubringen will.
Schade, wenn man seine Mitmenschen für dumm verkaufen möchte.
Vielleicht wird diese Masche öfter abgezogen.
Also dass Leute keinen Lohn bekommen und es dann plötzlich heißt, hoppla wir haben zu viel überwiesen und das dann abgezogen wird.

Es ist ja ein Catering mit vielen temporär beschäftigten Aushilfen.


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