Hatte Corona auch etwas Gutes?

@nairobi
Doch tatsächlich durch den lockdown und Kurzarbeit hab ich gemerkt wie viel als Familie fehlt wenn du wirklich jedes Wochenende und Feiertag im Restaurant stehen musst

Frau.N.Zimmer schrieb:Keine Ahnung wie du mit dem Arzt kommunizierst hast, es scheint eher dein Problem gewesen zu sein, denn die Krankheit ist lange bekannt und es wird auch krankgeschrieben.

Na klar, ich war zu dumm...

Frau.N.Zimmer schrieb:Das kann zu einer Diagnostik durchaus sein und was ist denn so schlimm einen Facharzt aufzusuchen, wenn man krank ist?

Vielleicht die monatelange Wartezeit?

Aberacadabera schrieb:In meinem beruflichen und privaten Umfeld hat es die Entwicklung/ Erkenntnis gegeben, dass longcovid/postcovid als gute Ausrede für längere Auszeiten genommen werden kann.

Woran machst Du es fest, dass das "gute Ausreden" sind?

Aberacadabera schrieb:Ich hatte in meinem Leben schon so einige Infektionen, wo ich nicht nach einer oder zwei Wochen wieder leistungsfähig war, trotzdem gab es es nie weitere Krankmeldungen

Haderst Du damit? Empfindest Du Neid auf Personen, die länger als 1 oder 2 Wochen krank geschrieben wurden (es liest sich fast so?)

nairobi schrieb:Woran machst Du es fest, dass das "gute Ausreden" sind?

Weil es ganz offen zugegeben wird. Ich hab keinen Bock mehr, aber ich hatte ja Mal COVID, dann mach ich einen auf longcovid. Und falls hier wieder von Reha-Maßnahmen die Rede sein sollte, ich kenne keinen, der bisher in Reha damit musste, die Einrichtungen und Plätze muss es ja auch erst Mal geben.

nairobi schrieb:Haderst Du damit?

Mit dem Kopf unterm Arm arbeiten zu müssen, weil die Ärzte keine Notwendigkeit für weitere krankschreibungen sehen/ Diagnosen/ icd Codes nicht kennen/ Patienten eh immer alle Lügner sind....findest du also ok. Dann ist man nicht nur selber schuld, irgendwie hat man es auch verdient und neidisch ist man eh.

nairobi schrieb:Die Naturstrände bei uns haben sich in kurzer Zeit erstaunlich gut erholt.
Karakachan schrieb:
Es wurde auch viel weniger Müll aus dem Meer angeschwemmt
Syringa schrieb am 05.06.2023:
Beerdigungen nur im kleinsten Rahmen möglich, Angehörige von außerhalb konnten gar nicht erst anreisen, wie z.B. die Geschwister meines Vaters.
Das fand ich auch schlimm, dass gerade das so eingeschränkt war.

Da kann ich dir jetzt nicht ganz folgen. Das mit den Beerdigungen und auch Besuchen bei Menschen in Krankenhäusern und auch Pflegeheimen, das war sehr schlimm für die Menschen.

Aber warum hast du mich da zitiert mit den positiven Auswirkungen für die Natur?

Also ich könnte jetzt nur von mir selber schreiben und wie ich mich in der Zeit verhalten habe, aber da Anekdoten unerwünscht sind und ich die Regeln dieser Community voll ernst nehme, sehe ich davon ab.


Was ich aber als sehr positiv erlebt habe, das darf ich dir, @nairobi , ja auch schreiben, da du uns alle danach fragst, ist, dass mein persönliches Umfeld und ich so geblieben sind wie wir sind und jeder die Entscheidung des Anderen respektiert hat wie sie ist. Keine einzige Freundschaft ist auseinandergegangen und alle leben sogar noch.


Ganz ehrlich? Ich habe auch nichts Anderes erwartet.

@Do-X herzlichen Glühstrumpf zum 100. Beitrag 🥳 😉

Do-X schrieb:dass mein persönliches Umfeld und ich so geblieben sind wie wir sind und jeder die Entscheidung des Anderen respektiert hat wie sie ist. Keine einzige Freundschaft ist auseinandergegangen

Das ist schön. Ich glaube, dass man an solchen Krisen auch wächst.
Ich finde auch, dass Erwachsene für ihre eigenen Entscheidungen verantwortlich sind. Sie müssen aber ggfs. auch daraus folgende Konsequenzen tragen.
Minderjährige konnten ja erst zu einem späteren Zeitpunkt geimpft werden, als entsprechend angepasste Impfstoffe freigegeben worden waren.
Auch Minderjährige hatten eine gewisse Entscheidungsfreiheit und Mitspracherecht.

Do-X schrieb:alle leben sogar noch

Das ist schön, aber nicht selbstverständlich.
Einer der Brüder meines Partners hat sich zu einem frühen Zeitpunkt bei einem erkrankten Arbeitskollegen infiziert. Er sagte, so schlecht habe er sich noch nie im Leben gefühlt und er war kurz davor, einen Krankenwagen zu rufen.
Und ein anderer Arbeitskollege, ein Mann von Ende 50, ist zu dieser Zeit sogar an Corona verstorben!
Wahrscheinlich kennt fast jeden jemanden, in dessen Umfeld ein Todesfall war.

Aberacadabera schrieb:Weil es ganz offen zugegeben wird. Ich hab keinen Bock mehr, aber ich hatte ja Mal COVID, dann mach ich einen auf longcovid.

Solche Leute wären mir glaube ich unsympathisch.

Aberacadabera schrieb:Mit dem Kopf unterm Arm arbeiten zu müssen, weil die Ärzte keine Notwendigkeit für weitere krankschreibungen sehen/ Diagnosen/ icd Codes nicht kennen/ Patienten eh immer alle Lügner sind....findest du also ok.

Hier ziehst Du eine unzutreffende Schlussfolgerung!
Wenn das bei Dir so war, würde ich versuchen, einen Arzt zu finden, mit dem ich besser zurecht käme und der mich nicht unberechtigt abwimmelt.

Ich gehe nicht arbeiten, wenn ich mich krank fühle. Erstens einmal trägt es nicht zu meiner Genesung bei, wenn ich mich zur Arbeit schleppe. Zweitens kann ich mich nicht richtig konzentrieren und bin nicht richtig leistungsfähig. Und drittens gefährde ich möglicherweise andere Kolleg:innen.
Durch Corona wurde man da, nach meinem Eindruck, in dieser Hinsicht nochmal neu sensilisiert. Dass man andere nicht einer Ansteckung aussetzt und mit Krankheitssymptomen daheim bleibt.

Karakachanka schrieb:Aber warum hast du mich da zitiert mit den positiven Auswirkungen für die Natur?

Ich habe versucht, Rückmeldungen verschiedener User: innen etwas zusammenzufassen.
Zu den positiven Auswirkungen auf die Natur durch Lockdowns gehören auch Deine Beiträge hinsichtlich den Naturstränden und dem Meer.

Das mit den Einschränkungen bei Familienzusammenkünften zählt natürlich nicht zu den positiven Dingen.
Einige scheinen überwiegend nur Negatives erlebt zu haben und können gar nichts Positives erkennen.
Das muss man auch mal so stehen lassen.

Do-X schrieb:Was ich aber als sehr positiv erlebt habe, das darf ich dir, @nairobi , ja auch schreiben, da du uns alle danach fragst, ist, dass mein persönliches Umfeld und ich so geblieben sind wie wir sind und jeder die Entscheidung des Anderen respektiert hat wie sie ist. Keine einzige Freundschaft ist auseinandergegangen und alle leben sogar noch.

Ganz ehrlich? Ich habe auch nichts Anderes erwartet.

Es kommt, wie so häufig eigentlich, auch auf die Art und Weise der Begründung und der Kommunikation an. Ich kenne allerdings generell nur sehr wenige Menschen, die sich nicht haben impfen lassen.

Einer von denen war der Cousin meiner Mutter. Bei jedem Gespräch ist der allerdings in eine komplette Wahnwelt aus Verschwörungserzählungen abgedriftet, dass die Regierung uns mit Hilfe der Pharmalobby vergiften wolle, also völlig fernab jeglicher Vernunft und Rationalität. Noch schlimmer war allerdings, dass er selbst seine 90-jährige Mutter (also die Tante meiner Mutter) dermaßen mit seinem Gesülze zutextete, dass sie sie auch nicht impfen ließ, obwohl sie schon altersbedingt höchst anfällig für einen schweren Verlauf war. Zum Glück ist alles gut gegangen. Beide waren, soweit ich weiß, auch niemals erkrankt. Dennoch, ich emfpand das als in höchstem Maße verantwortungslos.

Eine andere Person, die sich gegen die Impfung sträubte, aber sich letztendlich aufgrund von 2G doch dafür entschied, war eine gute Freundin. Bei ihr war es eine Mix aus genereller Angst vor Medikamenten plus dem Gedanken, als junge, sportliche Frau sei sie gut geschützt. Das waren immerhin Gedanken, die logisch nachvollziehbar waren.

Balumpa schrieb:Einer von denen war der Cousin meiner Mutter. Bei jedem Gespräch ist der allerdings in eine komplette Wahnwelt aus Verschwörungserzählungen abgedriftet, dass die Regierung uns mit Hilfe der Pharmalobby vergiften wolle, also völlig fernab jeglicher Vernunft und Rationalität.

Das ist anstrengend. So einen Müll mag man sich gar nicht anhören. Eine Diskussion bringt da auch gar nichts.

Balumpa schrieb:Noch schlimmer war allerdings, dass er selbst seine 90-jährige Mutter (also die Tante meiner Mutter) dermaßen mit seinem Gesülze zutextete, dass sie sie auch nicht impfen ließ, obwohl sie schon altersbedingt höchst anfällig für einen schweren Verlauf war.

Da war die negative Beeinflussung also umgekehrt. Nicht Eltern/Kind, sondern Kind/Mutter.

Balumpa schrieb:Zum Glück ist alles gut gegangen. Beide waren, soweit ich weiß, auch niemals erkrankt. Dennoch, ich emfpand das als in höchstem Maße verantwortungslos.

Da hatten sie wohl auch Glück. Denn trotz Vorsicht haben sich schon Leute infiziert und konnten gar nicht nachvollziehen, wo das gewesen sein konnte.

fischersfritzi schrieb:Nur weil du dich mit einer Menge Drückebergern umgibst, musst du nicht so tun, als gäbe es die Erkrankung nicht.
Ist ja auch schön, das ist bei euch offenbar eine Art Doc Hollyday gibt, der/die mal so eben langfristig krank schreibt. In der Regel ist es allerdings für diejenigen die tatsächlich Long Covid haben ziemlich schwierig die entsprechende Diagnose zu bekommen.
Es besteht ein großer Leidensdruck und es gibt immer noch sehr, sehr wenig Heilungsmöglichkeiten.

Man erfährt immer mehr davon, nicht nur von Menschen, die unter den Spätfolgen einer Corona-Infektion leiden, sondern auch von Personen, die durch die Schutzimpfung selbst einen gesundheitlichen Nachteil erlitten haben. Da ist die Kausalität oft schwerer nachzuweisen.
Die Menschen leiden zum Teil stark und müssen sich dabei u.U. noch vorwerfen lassen, Simulanten zu sein, auch, weil es solche Knalltüten wie im Umfeld von @Aberacadabera gibt 🤦‍♀️

flyflower schrieb:Ich möchte mich jetzt auch noch mal zu Wort melden.
Hab jetzt alle weiteren Kommentare durch gelesen, und ich muß sagen, eins stört mich ganz gewaltig, und zwar diese Vergangenheitsform der Coronazeit.

Corona ist ja nicht vorbei, nur die Maßnahmezeit ist vorbei.

Das ist natürlich richtig. Corona hat aber wohl inzwischen seinen Schrecken weitgehend verloren. Das sah vor 3 Jahren halt noch ganz anders aus, als Bilder von Leichenbergen die ganze Welt schockten.

flyflower schrieb:Wer von beiden uns nun angesteckt hat, keine Ahnung, auf jeden Fall wäre beides vermeidbar gewesen.

Gute Besserung!

flyflower schrieb:Nach über einer Woche kamen die Ärzte mal drauf auf Corona zu testen, vorher hieß es sie hätte Tuberkulose oder so, man wüsste es nicht, und zuerst wollte man sie im Krankenhaus nicht aufnehmen.

Nicht zu fassen. Coronatests gibt es doch inzwischen reichlich, gerade auch in einem Krankenhaus.

cachalot schrieb:Corona wird nie mehr vorbei sein. Wir werden damit Leben wie mit Grippe.

So sieht es aus.

cachalot schrieb:Wir, zumindest ich, will damit nicht auf Dauer leben

Ich bin auch froh, dass die Maßnahmen aufgehoben worden sind.
Es steht ja jedem frei, weiter Schutzmasken zu tragen usw.

darkflame88 schrieb:tatsächlich durch den lockdown und Kurzarbeit hab ich gemerkt wie viel als Familie fehlt wenn du wirklich jedes Wochenende und Feiertag im Restaurant stehen musst

Dann hatte Corona in dieser Hinsicht wohl eine positive Wirkung.

Wissbegier schrieb am 06.06.2023:auch das mit den Terminvereinbarungen usw. habe ich mitbekommen.
Bei diversen Ärzten und FIrmen geht das nun alles digital. Egal, ob Buchungssystem, Website von Dritten oder Firmen-WhatsApp, es geht. Jahrelang hatte ich mich vorher schon gefragt, warum Firmen das im 21. Jahrhundert nicht umsetzen wollen. Und nein, es ist keine Raketenwissenschaft!

Das ist zwar gut, alternativ sollte eine telefonische Terminvereinbarung weiter möglich sein. Nicht jeder hat Internet oder ist firm mit allem. Und manchmal hat man ja auch noch Fragen.

Wissbegier schrieb am 06.06.2023:Zwecks Möglichkeiten hinsichtlich Beruf, Weiterbildung usw. haben sich bei mir auch Türen geöffnet. Also war das auch positiv.

Inwiefern war das? Magst Du mehr dazu schreiben?

Wissbegier schrieb am 06.06.2023:Wobei ich aber generell ein Mensch bin, der Lösungen sucht bzw. das Positive nutzt.

Es ist gut, wenn man diese Grundeinstellung hat 👍

Balumpa schrieb:Einer von

.... vielen ....

Natürlich kenne ich auch diese Menschen.
Die Pandemie an sich hat gar nicht mal etwas in mir ausgelöst, sondern die mediale Präsenz und was sie aus Informationen macht. Sie hat dafür gesorgt, dass ich mein eigenes Impfverhalten der letzten Jahrzehnte absolut hinterfrage und auch das Leben/Gesundheit/Krankheit vieler meiner Angehörigen.
Behutsam mit andersdenken Menschen umgehen, besser noch, ihnen nur zuzuhören, hat vieles doch immer ein Stück weit entkräftet und wieder Ruhe einkehren lassen. Es sind trotzdem liebevolle Menschen ...


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Deine Kommentare, @Aberacadabera , sind vollkommen berechtigt. Das, was du jetzt erlebst, kenne ich schon seitdem ich lebe. Dazu bedarf es gar keiner Pandemie. Ich finde es furchtbar, wie viele Jahrzehnte sich Menschen quälen, herumschleppen müssen, die absolut dieselben Symptome wie Post-Vac-/-Covid Patienten haben und mit div. Vorurteilen zu kämpfen hatten und immer noch haben.
Da kann ich wirklich nur sagen, ich hasse gar nicht das Virus an sich, ich hasse die egoistische, blinde Gesellschaft.

Ich bin davon überzeugt, dass sich durch Corona die Digitalisierung beschleunigt hat und das ist sehr positiv.
Wieso sollen Arbeiten oder auch Dienstleistungen länger manuell erledigt werden als nötig, wenn es technisch auch einfacher geht?

Für mich persönlich ist das Thema Homeoffice das mit Abstand Positivste, was sich durch Corona verbessert hat.

Ebenso positiv sehe ich, dass ich in dieser Zeit meine Wohnung noch mehr zu schätzen lernte, als ich es eh zuvor schon tat.

Ebenso war es mehr als angenehm, dass zu Maskenzeiten keiner von meiner Familie Erkältungskrankheiten oder ähnliches bekam. Auch jetzt, wo wieder "Normalzustand" herrscht, werden wir weniger von Husten, Schnupfen,... befallen als zu Vor-Coronazeiten.

Ich kann dieser Zeit, die ich als unheimlich, bedrückend u. belastend empfand, nichts Gutes abgewinnen.
Wenn mich Corona etwas gelehrt hat, ist es, besser auf mich aufzupassen.

Fellhase schrieb:Ich kann dieser Zeit, die ich als unheimlich, bedrückend u. belastend empfand, nichts Gutes abgewinnen.

Ich auch nicht. Ich fands auch zeitweise geradezu gruselig, wie in einem Science-Fiction-Film, als plötzlich so gut wie alles geschlossen war. Ich erinnere mich noch daran, als ich in dem Kaufhaus in meinem Stadtviertel Lebensmittel eingekauft habe und alle Bereiche, die nichts mit Lebensmitteln zu tun hatten, mit Absperrbändern und Planen abgetrennt waren. Oder die komische Situation, dass man beim Bäcker sich zwar noch einen Kaffee zum Mitnehmen kaufen durfte, aber zum Trinken einen Mindestabstand von 50 Metern zum Geschäft einhalten musste.

Besonders unheimlich fand ich die ersten Wochenenden des ersten Lockdowns, als bei uns alte, fast historisch aussehende Feuerwehrautos langsam durch die Straßen fuhren und die Leute per Außenlautsprecher aufforderten, zuhause zu bleiben. Ich weiß noch, dass ich mir damals mmer eine Geschichte zurechtgelegt hatte, warum ich trotzdem draußen im Freien zu Fuß unterwegs war. Zum Glück bin ich nie von der Polizei aufgehalten worden, obwohl auch die mit ihren Streifenwagen durch die Parks patrouilliert sind.

FerneZukunft schrieb:Ich bin davon überzeugt, dass sich durch Corona die Digitalisierung beschleunigt hat und das ist sehr positiv.

Absolut!

FerneZukunft schrieb:Für mich persönlich ist das Thema Homeoffice das mit Abstand Positivste, was sich durch Corona verbessert hat.

Ich bin auch froh mit der alternierenden Telearbeit. Ohne Corona wäre es dazu wahrscheinlich nicht gekommen.

Fellhase schrieb:Wenn mich Corona etwas gelehrt hat, ist es, besser auf mich aufzupassen.

Das könnte man dann immerhin unter "positiv" verbuchen, oder?

martenot schrieb:Ich erinnere mich noch daran, als ich in dem Kaufhaus in meinem Stadtviertel Lebensmittel eingekauft habe und alle Bereiche, die nichts mit Lebensmitteln zu tun hatten, mit Absperrbändern und Planen abgetrennt waren. Oder die komische Situation, dass man beim Bäcker sich zwar noch einen Kaffee zum Mitnehmen kaufen durfte, aber zum Trinken einen Mindestabstand von 50 Metern zum Geschäft einhalten musste.

Ja, das waren zum Teil echt skurrile Regelungen...
Im Schwimmbad war es anfangs so, dass man zwar vor dem Schwimmen duschen sollte (was ja auch normal ist), aber nach dem Schwimmen nicht duschen und sich auch nicht die Haare fönen durfte. Diese merkwürdige Regelung wurde aber nach ein paar Wochen und vielen Beschwerden gekippt.
Die Termine zum Schwimmen waren in Stundenblocks. Neue Badegäste durften erst ins Becken, wenn auch der Letzte von der vorherigen Gruppe das Becken verlassen hatte.

martenot schrieb:Besonders unheimlich fand ich die ersten Wochenenden des ersten Lockdowns, als bei uns alte, fast historisch aussehende Feuerwehrautos langsam durch die Straßen fuhren und die Leute per Außenlautsprecher aufforderten, zuhause zu bleiben.

Das ist wirklich krass und für meinen Geschmack auch beängstigend.
Ebenso Livebilder von Metropolen, wo ansonsten das Leben pulsiert hat, die aber, coronabedingt, menschenleer waren.

Ich bin froh, das ich den Alltag wieder habe und der Alltag mich^^

nairobi schrieb:Das könnte man dann immerhin unter "positiv" verbuchen, oder?

Ja, stimmt.
Auf der anderen Seite nervt es mich, wenn vor mir einer hustet oder wenn das Obst angegrabscht und wieder weggelegt wird.
Seit Corona bin ich in solchen Dingen empfindlicher, aber gibt bekanntlich Schlimmeres.

Fellhase schrieb:Ich bin froh, das ich den Alltag wieder habe und der Alltag mich^^

Ich bin 2020, gerade in der Zeit, wo der erste LD losging, in Urlaub außerhalb meines Bundeslandes mit einem derart mulmigen Gefühl gefahren, dass ich stellenweise mehrere Parkplätze ausgelassen habe, weil ich dachte, da könnte ja Polizei stehen und mich kontrollieren und wieder nach Hause schicken.
Im nächsten Bundesland stand die Polizei an der Autobahn gefühlt ca. alle 2 km. Mir war schon ganz schlecht. Was war geschehen? Nichts! Gar nichts! Die haben mein farblich nicht übersehbares Fahrzeug einfach ignoriert.

Fellhase schrieb:Seit Corona bin ich in solchen Dingen empfindlicher, aber gibt bekanntlich Schlimmeres.

Das geht mir bei Fremden ähnlich. Und ich achte jetzt sogar zunehmend auf die Abstandshaltung im Kassenbereich, ob sich nachwievor (auch wieder nur gefühlt) jeder 2. dran hält. Erinnerung: Auch nicht jeder trug seine Maske korrekt.

Nein, ich will diesen Zustand wirklich nie wieder in dieser krassen Form von Einschränkung erleben, und deshalb - auch, wenn's mich ekelt - soll ruhig 1,5 m neben mir irgendwer niesen oder husten, ich werd's überleben, wie sonst auch. Ich vertraue meinem Immunsystem und meinem Kopf!

nairobi schrieb:Die Termine zum Schwimmen waren in Stundenblocks. Neue Badegäste durften erst ins Becken, wenn auch der Letzte von der vorherigen Gruppe das Becken verlassen hatte.

Bei uns sollten die Badegäste auch im Freibad zeitweise ihren Aufenthalt vorher online buchen, was oft schief gegangen war, weil das System irgendwie die Aufenthaltsdauer der Badegäste nicht korrekt erfasst hat und deswegen zum Nachmittag hin kaum noch "Plätze" verfügbar waren.

Mein Partner und ich haben eine Fernbeziehung über zwei Bundesländer, und anfangs war ich zeitweise fast der einzige, der sich noch getraut hat, eine ICE-Fahrt zu unternehmen. Jedenfalls waren die Züge fast menschenleer, nur ich und einige wenige verstreute Personen. Zum Glück waren Besuche des Lebenspartners immer erlaubt gewesen, und wenn mich jemand gefragt hätte, hätte ich gesagt, dass ich zu meinem Partner fahre.

Ich weiß nicht, ob es eine Nachwirkung von Corona ist, aber neulich ist mir im Fitnessstudio ein jüngerer Mann aufgefallen, der das Desinfizieren außergewöhnlich exzessiv betrieben hat. Er hat jedes Gerät vor der Benutzung ausgiebig von allen Seiten mit Desinfektionsmittel eingesprüht und abgeputzt, selbst die Stellen, die er gar nicht oder nur mit den Schuhen berührt hat. Häufig hat er sogar während der Übung unterbrochen, um noch einmal nachzusprühen. Ich glaub, der hatte fast eine Flasche Desinfektionsmittel geleert während seines Trainings.

martenot schrieb:neulich ist mir im Fitnessstudio ein jüngerer Mann aufgefallen, der das Desinfizieren außergewöhnlich exzessiv betrieben hat. Er hat jedes Gerät vor der Benutzung ausgiebig von allen Seiten mit Desinfektionsmittel eingesprüht und abgeputzt, selbst die Stellen, die er gar nicht oder nur mit den Schuhen berührt hat. Häufig hat er sogar während der Übung unterbrochen, um noch einmal nachzusprühen. Ich glaub, der hatte fast eine Flasche Desinfektionsmittel geleert während seines Trainings

Das ist ja total übertrieben und möglicherweise schon fast krankhaft. Es gibt Menschen mit Paranoia vor Keimen und Viren und Bakterien. Das wurde durch Corona sicherlich massiv verstärkt.