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Problem Introversion?

119 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Leben, Introversion ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Problem Introversion?

02.06.2024 um 15:49
Woraus setzt sich die Bewertung in der Praxis zusammen?
Wird sie strukturiert vergeben (in meiner Ausbildung gab es z.B. Bewertungsschemen in denen z.B. Pünktlichkeit, termingerechte Fertigstellung, Bestehen betriebsinterner Fortbildungen... erfasst wurden), oder eher "nach Gefühl" des z.B. Ausbilders?
Wie schätzt sie sich selbst ein: Denkt sie, dass ihr die Tätigkeit liegt und "nur" die Kollegen unangenehm sind?

(Anekdote hierzu:
Mir hatte man als Jugendliche eine Ausbildung in einem Verwaltungsberuf oder einem kaufmännischen Beruf empfohlen - sehr gute Noten, Mittlere Reife, ruhig und fleißig, da meinte man das passe. Die Praktika habe ich dann gemacht, war immer pünktlich, zuverlässig, alles feinsäuberlich erledigt, aber man störte sich daran dass ich z.B. in der Kantine wenig interagiere, Smalltalk nicht mag und Anweisungen nicht immer als solche interpretiere (nahm einfach vieles wortwörtlich, z.B. somit Tätigkeiten mit "Falls Sie evl. mal Zeit hätten, könnten Sie evl." als wenig wichtig eingeschätzt). Einen Ausbildungsplatz bekam ich dort auch nicht.
Allerdings (!) hätte mich eine Ausbildung in einem kaufmännischen/verwaltenden Beruf auch nicht interessiert, und es störte sich auch niemand an meiner Introversion (und in meinem Fall sogar tatsächlich vorhandenem Autismus) in dem Beruf der mir zusagt(e).)
Zitat von kittykakittyka schrieb:Zuletzt vermutete man eben, dass sie krank sei. Von Autismus, Adhs, bis zu Narzissmus und Depression war alles dabei.
Derartiges sollte m.E. höchstens eine Vertrauensperson freundlich und hilfsbereit und ergebnisoffen, und nicht als Vorwurf ansprechen.

(Hatte an verschiedenen Arbeitsplätzen auch erlebt dass Vorgesetzte Mitarbeiter (nicht mich) bzgl. Auffälligkeiten die darauf hindeuten dass es jemandem nicht gut geht angesprochen haben. Das wurde aber nicht vorwurfsvoll angesprochen, sondern damit derjenige bemerkt: wir übersehen es nicht falls da etwas ist. Betraf einmal z.B. eine junge Mitarbeiterin bei der wir die Vermutung hatten dass Heimweh - sie kam für ihre Stelle aus dem Ausland - sie belastet.)


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Problem Introversion?

02.06.2024 um 15:50
Zitat von kittykakittyka schrieb:Es gibt im Amt eine Auszubildendenvertretung, ja.
dann würde ich ihr das empfehlen. Vlt kann sie ja was mitnehmen für die zukunft

Ich hatte btw auch eine ausbildung im büro mit mehreren abt., die einen beurteilt haben, und das war auch nicht immer rosig...
Alles gute für deine freundin <3


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02.06.2024 um 15:57
Zitat von TimScottTimScott schrieb:dann würde ich ihr das empfehlen. Vlt kann sie ja was mitnehmen für die zukunft

Ich hatte btw auch eine ausbildung
Ja sie bewirbt sich bei anderen Stellen im ÖD und bei privaten Unternehmen.


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02.06.2024 um 16:52
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Allerdings (!) hätte mich eine Ausbildung in einem kaufmännischen/verwaltenden Beruf auch nicht interessiert, und es störte sich auch niemand an meiner Introversion (und in meinem Fall sogar tatsächlich vorhandenem Autismus) in dem Beruf der mir zusagt(e).)
Wo arbeitest du?


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02.06.2024 um 17:06
Zitat von kittykakittyka schrieb:Wo arbeitest du?
Ich habe zunächst nach der Mittleren Reife eine Ausbildung als Fachinformatikerin gemacht (Technik fand ich immer wesentlich interessanter als Verwaltung; viele technische Berufe wie z.B. Mechatroniker oder Physiklaborant fielen nur leider wegen einer körperlichen Behinderung weg sodass man zunächst für mich die "Verwaltungsschiene" ins Auge gefasst hatte - Fachinformatiker war und ist da ein guter Kompromiss: Büroarbeitsplatz, aber technische Inhalte).
Die Ausbildung hat mir inhaltlich sehr zugesagt, und bin auch menschlich mit dem Leuten - Kollegen, Mit-Azubis, Ausbildern - sehr gut zurechtgekommen. Viel, viel besser als z.B. zuvor in der Schule.
Danach habe ich auf dem 2. Bildungsweg das Abitur an einer Berufsoberschule im Technikzweig nachgeholt (studieren wollte ich "schon immer", war aber, siehe oben, trotz sehr guter Schulleistungen an einer Realschule). Nach Physikstudium und Promotion, zwei Postdoc-Stellen, arbeite ich heute als Assistenzprofessorin in Raumfahrttechnik/ Astrophysik, viel Forschung, ein bisschen Lehre.

All das entsprach und entspricht wesentlich mehr meinen Interessen (als Verwaltung und kaufmännische Berufe), und ich passe menschlich auch besser dazu. Auch wenn es mit dem Studium aus welchen Gründen auch immer nicht geklappt hätte wäre eine weitere Tätigkeit in der Softwareentwicklung entsprechend Ausbildungsberuf für mich völlig in Ordnung gewesen.

Mein Mann, auch introvertiert, arbeitet übrigens nach Fachinformatikerausbildung, Abitur an einer Berufsoberschule im Technikzweig (falls die Parallelen im Lebenslauf auffallen: daher kennen wir uns) und einem Soziologiestudium wieder als Softwareentwickler und ist mit der Tätigkeit wie auch dem Kollegenumfeld sehr zufrieden.

Tendenziell - aber es muss einem natürlich auch fachlich zusagen und liegen - habe ich in technischen Bereichen wesentlich mehr Toleranz für z.B. Introversion (viele sind es sowieso) aber auch allgemein etwas anders sein, "schräg sein" (positiv gemeint!), individuell einfach so sein wie man ist anstatt sich anpassen, gesehen.
Wenn sie sich eigentlich inhaltlich mit Verwaltung wohl fühlt: Vielleicht wäre für sie Verwaltung an einem Forschungsinstitut (Max-Planck, Helmholtz etc.) etwas? Oft nur kleine Verwaltungsteams, ruhig und gewissenhaft ist gefragt, und auch sich nicht daran stören dass Mitarbeiter tendenziell etwas introvertierter sind.


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02.06.2024 um 17:18
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Vielleicht wäre für sie Verwaltung an einem Forschungsinstitut (Max-Planck, Helmholtz etc.) etwas? Oft nur kleine Verwaltungsteams, ruhig und gewissenhaft ist gefragt, und auch sich nicht daran stören dass Mitarbeiter tendenziell etwas introvertierter sind.
Das wäre vielleicht ne Möglichkeit. Als Absolventin kann man nach Bestehen der Laufbahnausbildung eigentlich auch in anderen Verwaltungs-Bereichen arbeiten und ist nicht nur auf ein Amt beschränkt. Vielleicht wären kleinere Teams tatsächlich besser für sie. Da kann man ggf auch mehr Rücksicht nehmen.


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02.06.2024 um 17:34
Zitat von kittykakittyka schrieb:Vielleicht wären kleinere Teams tatsächlich besser für sie. Da kann man ggf auch mehr Rücksicht nehmen.
Wie viel Rücksichtnahme ist aufgrund der Tätigkeit tatsächlich nötig?
Bislang wirkte es mir so, als wenn man sich persönlich an ihr stört ("die Chemie nicht stimmt", sie nicht mag), und nicht als wenn ihr Teilbereiche der Tätigkeit schwer fallen. Z.B. Unsicherheit am Telefon, Anrufe aufschieben, sich nicht trauen von sich aus nachzufragen? In die Richtung ging auch meine Nachfrage, wie denn die Leistungen in der Praxis bewertet werden.

Das nur zur Einschätzung, nicht als Kritik! Bestimmte Rücksichtnahme kenne ich auch, funktionierte aber besser in größeren Teams bei denen sich Tätigkeiten gut verteilen lassen, anders als bei kleinen bei denen einer alles machen muss. Beispiel Fachinformatiker, Telefonieren, Kunden rumführen... ist nicht mein Ding ("nicht mein Ding" = stresst mich, Arbeitsergebnis auch nicht gut); oder Beispiel Tätigkeit am Institut, ich werde nicht die Kindergartengruppe für die Sternwartenvorführung "Peterchens Mondfahrt" nehmen. Bei genügend Kollegen: kein Problem, immer jemand, der das sogar gerne (!) macht. Wären wir nur wenige, wäre es schwierig bis nicht möglich. Z.B. Fachinformatiker-Azubi in einem anderen, einem kleinen Betrieb mit einem Azubi und zwei ausgelernten Mitarbeitern (von denen auch mal einer krank, in Urlaub, beim Kunden sein kann), der musste natürlich ans Telefon, wenn ein Praktikant da war mit demjenigen in die Mittagspause gehen etc. Diese Stelle hätte für mich weit weniger gepasst.


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02.06.2024 um 17:36
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:In die Richtung ging auch meine Nachfrage, wie denn die Leistungen in der Praxis bewertet werden.
Sie wird als langsam beschrieben, macht angeblich nie wirklich was richtig....sei überfordert...


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02.06.2024 um 17:45
Zitat von kittykakittyka schrieb:Sie wird als langsam beschrieben, macht angeblich nie wirklich was richtig....sei überfordert...
Welchen Eindruck hat sie selbst?
Ein Eindruck wäre z.B. "Ausbilder erklärt es schlecht und ich weiß nicht was ich genau machen soll", oder Konflikt langsam vs. Genauigkeit.

Z.B. kann "nie wirklich etwas richtig machen" auch daran liegen, dass eher locker formulierte Anweisungen nicht richtig verstanden werden. Ich hatte z.B. mit Formulierungen wie "Falls Sie vielleicht...", "Es wäre schön, wenn...", "Mal drübersehen..." im typischen Azubi-Alter extreme Probleme. (Heutzutage etwas weniger - da ich weiß dass sie eigentlich etwas anderes bedeuten; entnehmen kann ich dem oft dennoch nicht was exakt gewollt ist und frage dann nach. Glücklciherweise sind solche Formulierungen an meinem Arbeitsplatz unüblich.)


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02.06.2024 um 17:55
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Welchen Eindruck hat sie selbst?
Ein Eindruck wäre z.B. "Ausbilder erklärt es schlecht und ich weiß nicht was ich genau machen soll", oder Konflikt langsam vs. Genauigkeit.
Mit dem letzten Ausbilder kam sie gar nicht klar. Waren halt komplett verschiedene Persönlichkeiten. Ausserdem fand sie ihn aufdringlich.
Er erklärte auch nie was, weil sie von selbst drauf kommen sollte.


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02.06.2024 um 18:21
Zitat von kittykakittyka schrieb:Mit dem letzten Ausbilder kam sie gar nicht klar. Waren halt komplett verschiedene Persönlichkeiten. Ausserdem fand sie ihn aufdringlich.
Er erklärte auch nie was, weil sie von selbst drauf kommen sollte.
wie alt ist sie eigentlich?

der letzte satz ist natürlich blöd, hat was von auflaufen lassen


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02.06.2024 um 18:22
Zitat von TimScottTimScott schrieb:wie alt ist sie eigentlich?
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02.06.2024 um 19:36
Zitat von kittykakittyka schrieb:Er erklärte auch nie was, weil sie von selbst drauf kommen sollte.
... Ich vermutete es fast. (Mir persönlich gelingt das bei Anweisungen zu z.B. kaufmännisch-organisatorischen Bürotätigkeiten, oder privat (Besuch z.B.), Festen etc. schlecht. "Von selber drauf kommen" bei eine physikalischen Problem, einer technischen Fragestellung - gelingt mir relativ leicht, z.B. Fehler in einer Schaltung finden. Aber die (angeblich) "einfachen": schwierig. Erkenne ich auch mit 40 Jahren schlecht.)
Oft entsteht dann auch (bei Menschen die eher extravertiert sind und eher die als "einfach" geltenden Dinge gut abschätzen können) der Eindruck: langsam, macht einfach nichts.
Und umgekehrt der Eindruck den ich von denjenigen habe: sie sind (für mich zu) aufdringlich und erklären zudem nicht gut.


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02.06.2024 um 19:47
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Und umgekehrt der Eindruck den ich von denjenigen habe: sie sind (für mich zu) aufdringlich und erklären zudem nicht gut.
Ja, scheinbar soll sie von selbst drauf kommen, er knallt ihr ein paar Blätter auf den Tisch, so mach mal. Steht ja alles irgendwo im Script.
Bis 10 Uhr will ich das erledgt haben!!
Wenn sie nicht weiterkommt, heißt es sie sei überfordert, rafft nichts, die Augen werden verdreht....etc...
Meistens waren das Aufgaben, die sie vorher noch nicht so erledigt hat und nicht verinnerlichte.


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03.06.2024 um 00:58
Wenn alles wie beschrieben, abgelaufen ist, kann sie froh sein, nicht mehr dort zu arbeiten nach der Ausbildung.

Neue Stelle, somit ein Neuanfang.
Sollte jedoch dieser Betrieb, das Gleiche behaupten, sollte sie relativ zeitnah das Gespräch suchen mit ihrem Vorgesetzten.


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03.06.2024 um 01:20
Zitat von kittykakittyka schrieb:Bis 10 Uhr will ich das erledgt haben!!
Von (insbesondere neuen) Tätigkeiten von Azubis soll/darf nie etwas abhängen. (War selbst Ausbilderin (für Fachinformatiker-Azubis), betreue heutzutage HiWis sowie ab und zu Azubis in technischen Berufen.)
Einen besonders leistungsstarken Azubi kann ich ggf. bei bekannten Aufgaben als "volle Kraft" ansehen, muss aber dennoch im Hinterkopf behalten dass mehr Fehler passieren können und diese abzufangen sind. Erst recht bei komplexen neuen Aufgaben: Mehr denn als Übung werde ich die Aufgaben nicht ansehen - ist das Ergebnis auf Anhieb brauchbar, umso schöner.
Zitat von YariYari schrieb:Sollte jedoch dieser Betrieb, das Gleiche behaupten, sollte sie relativ zeitnah das Gespräch suchen mit ihrem Vorgesetzten.
Ebenso. Allein Introversion macht nicht die beschriebenen Probleme.
Zuerst - nach anfänglicher Beschreibung - dachte ich, es ginge um Probleme im Privaten, oder dass einen Kollegen als seltsam empfinden weil man z.B. in der Mittagspause nicht mit in die Kantine gehen will. Hier sehe ich jetzt dass es offensichtlich Probleme mit der Arbeitsleistung gibt - kann ausgehend vom Ausbilder/Vorgesetzten sein, kann aber auch sein (das nicht als Vorwurf, kenne es auch selbst von mir) dass Erklärungen die für viele Menschen gut verständlich sind für einen nicht gut nachvollziehbar sind, oder auch man aufgrund von sehr guten Leistungen anderweitig (hier genannt: Theorie) komplett überschätzt und überfordert wird a la "muss man nicht erklären".

Falls Zeit und Möglichkeit besteht, würde ich in dem Fall auch versuchen in Erfahrung zu bringen wie andere Auszubildende mit den selben Personen zurechtkommen. Es scheint ja mehrere Auszubildende zu geben?

Falls die Probleme woanders wieder auftauchen, falls andere Auszubildende rückmelden mit den selben Personen gut zurechtzukommen, oder auch bereits jetzt oder nach der stressigen Abschlussphase würde ich empfehlen sich unverbindlich (!) doch bzgl. z.B. AD(H)S oder Autismus zu informieren (ob man das möchte oder lieber sein lässt da man es als belastend ansieht muss jeder selbst wissen). "Informieren" heißt nicht einen Psychologentermin ausmachen sondern nur nachlesen und mal schauen inwieweit man sich darin wiederfindet. Dass Autismus oder ADHS doch zutreffen, man nur selbst nie darauf gekommen wäre weil man davon falsche Vorstellungen hat, ist gar nicht so selten. Auch dass jemand seinen Mitmenschen (die von ADHS oder Autismus wenig bis keine Ahnung haben) als seltsam auffällt, diese (abwertend, unwissend) diese Begriffe benuzen und es doch (dann bzgl. tatsächlicher dafür typischer Eigenheiten) zutrifft, ist nicht selten.

Warum ich das anführe: Nicht als Anschuldigung und auch nicht weil man jeder Zuschreibung durch andere nachgeben muss, sondern weil es tatsächlich helfen kann. Manchmal merkt man selbst auch nur etliche Zeit dass man immer wieder aneckt, dass es immer wieder heißt man sei langsam, begriffsstutzig, kann es aber nicht zuordnen. (Für mich war es z.B. eine Erleichterung herauszufinden dass andere Menschen (zumeist) tatsächlich wesentlich besser als ich Menschen am Gesicht erkennen können, menschliche Mimik identifizieren und bewerten, sowie aus einem Hintergrundgeräuschpegel wie Bahnhof, Kantine... Stimmen heraushören und dort an Gesprächen teilnehmen können. Ebenso, dass andere Menschen sehr viel nonverbal kommunizieren. War mir nicht bewusst. Seitdem ich das weiß, kann ich mich mehr danach richten nebst das schleichende Gefühl, ich müsse mich nur mehr anstrengen, ist weg.)


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03.06.2024 um 09:51
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Allein Introversion macht nicht die beschriebenen Probleme.
Das nicht. Aber meistens macht man so seine Erfahrungen irgendwie immer als anders empfunden zu werden. Es wird einem oft nichts zugetraut und man wird übergangen, gemobbt, Meinungen und Vorschläge werden ignoriert, so kommt dann oft eins zum anderen.


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03.06.2024 um 10:26
Hast recht. Einige Nicht-Introvertierte nehmen es auch persönlich, wenn man keinen Smalltalk führt. Reißen dumme Sprüche. Vielleicht kann man Extrovertierten mal sagen, dass sie ihre gottlose Klappe halten und nicht so viel Bullshit reden sollten. Ich habe kein Bock mich zu anderen zu setzen und mit denen über "Wie war dein Wochenende" zu reden, ich will nur meine Arbeit machen, ich möchte mein Privatleben gerne einfach PRIVAT halten. Ich möchte auch nicht mit lästern und jeden Tag übers Wetter reden. Meine Kollegen sind nicht meine Freunde.

(Ich formulieren das bewusst so. Im echten Leben würde ich deswegen nie jemanden anblaffen.)


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03.06.2024 um 11:01
Zitat von HatoriHatori schrieb:Meine Kollegen sind nicht meine Freunde.
Schade....

Meine Kollegen sind nie meine besten Freunde, dafür hat man ja mal gewechselt und auch mal andere, aber so drastisch würde ich das nie sagen:
Zitat von HatoriHatori schrieb:ich will nur meine Arbeit machen, ich möchte mein Privatleben gerne einfach PRIVAT halten



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03.06.2024 um 11:49
Zitat von HatoriHatori schrieb:Ich habe kein Bock mich zu anderen zu setzen und mit denen über "Wie war dein Wochenende" zu reden, ich will nur meine Arbeit machen, ich möchte mein Privatleben gerne einfach PRIVAT halten.
Joa, wenn man nicht gerade einen Job hat, bei dem man den ganzen Tag für sich ist (und selbst da) ist Arbeit auch immer ein wenig Sozialleben. Man kann natürlich den einsamen Wolf fahren, sich abkapseln bzw. abgrenzen, was aber womöglich schnell dazu führt, dass man selbst am Ende ausgegrenzt wird. Bin auch nicht der große, freiwillige Smalltalker oder jemand, obwohl die Möglichkeit besteht, der nach der Arbeit mit Kollegen abhängt, jedoch ganz ohne zwischenmenschlichen Invest funzt auch die Beziehung zu Kollegen/Vorgesetzten selten. Was gerade dann nachteilig wirkt, wenn man mal auf Unterstützung und Hilfe angewiesen ist.


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