Anthroposophie - die Wissenschaft des Übersinnlichen

Och, ich kann der Didaktik absolut was abgewinnen.. in Zusammenhängen zu lernen, ist definitiv von Vorteil..

Bin letztens über ein Interview mit Harald Lesch gestolpert, der die Nachteile unseres Bildungssystems ganz gut zusammenfasst:

Lesch fordert: "Schule erst ab 09:00 Uhr!" - Markus Lanz vom 05.03.2020 | ZDF

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Kältezeit schrieb:Och, ich kann der Didaktik absolut was abgewinnen.. in Zusammenhängen zu lernen, ist definitiv von Vorteil..

Bin letztens über ein Interview mit Harald Lesch gestolpert, der die Nachteile unseres Bildungssystems ganz gut zusammenfasst:

So als Waldorf-Fan würde ich mich an deiner Stelle erst einmal um die Probleme der Waldorfpädagogik kümmern. Mir scheint es, als wolltest du nur von den Problemen, die du nicht sehen möchtest ablenken.

@Wurstsaten
Ich bin verrutscht, das sollte eigentlich in den Waldorfthread gehen, als Ergänzung zu meiner persönlichen Erfahrung, die ich heute geschildert habe.. :D

Wurstsaten schrieb:Mir scheint es, als wolltest du nur von den Problemen, die du nicht sehen möchtest ablenken.

Doch, ich sehe sie- zwar nicht in Waldorf- meine Erfahrungen sind da, wie gesagt, bisher durchweg positiv, aber ich sehe sie.. halt im Schulsystem allgemein und man sollte sich schon auch fragen, wieso der Trend immer mehr zu alternativen Schulformen geht (Montessori, etc. ).
Wenn ich mir anschaue, wer heutzutage für das Grundschulstudium zugelassen wird oder wer als Quereinsteiger in den Schuldienst einsteigt, brauch ich mich über die Waldorflehrerausbildung nicht beschweren, wenn ich generell auf Qualität bei Lehrpersonen setze. :D

Kältezeit schrieb:Wenn ich mir anschaue, wer heutzutage für das Grundschulstudium zugelassen wird oder wer als Quereinsteiger in den Schuldienst einsteigt, brauch ich mich über die Waldorflehrerausbildung nicht beschweren, wenn ich generell auf Qualität bei Lehrpersonen setze. :D

Ja ja, die Jugend ischt schlecht, die können nix mehr und haben keine Ahnung, alles Flitzpiepen, nur an den Waldorflehrerseminaren gehen echte Pädagogen hervor, nee klar.

In dem anthroposophischen Aufsatz „J. Robert Oppenheimer – Naturwissenschaft und Sünde im zwanzigsten Jahrhundert” heißt es, „dass die Elektrizität eine Naturkraft ist, die gleichzeitig moralische Qualität hat, nämlich die des objektiv Bösen, außerhalb der subjektiven Normen der Ethik. Ganz neue Begriffe sind da zu erobern … Es ist doch gar nicht denkbar, dass die Menschen, die fortwährend mit dieser Kraft umgehen, die im Vergleich zur Atomkraft ja noch harmlos ist, nicht in ihrer menschlichen Substanz affiziert werden von den antimoralischen Kräften des Bösen, die damit zusammenhängen.”

„Kann mal jemand schnell das Licht ausmachen, damit wir die neuen Begriffe erobern können?!”, denkt L., aber inzwischen hat er gelernt, an den wichtigen Stellen zu schweigen.

Im Seminar hört man das Wort „Gehirnwäsche”, aber nicht von L., und das wird belohnt: Aus heiterem Himmel bekommt er ein Stellenangebot. Unter der Hand. Normalerweise werden Stellenangebote für alle sichtbar am Aushang platziert, aber dieses wird ihm exklusiv vom Dozenten überreicht. „Danke! Ich lass’ es mir durch den Kopf gehen”, sagt L. artig, aber er weiß, dass seine Antwort „Nein” ist. Wieso ist sich L. da plötzlich so sicher? Wollte er denn nicht Lehrer werden? Doch, aber jetzt weiß er: nicht bei den Anthroposophen. Er hat etwas „Verbotenes” getan, eine Schrift Rudolf Steiners gelesen, die ausdrücklich dem „Eingeweihten” vorbehalten ist.

Quelle: https://krautreporter.de/4675-verzogert-das-system-waldorf-die-aufklarung-von-gewalttaten#lesen

Wurstsaten schrieb:Ja ja, die Jugend ischt schlecht, die können nix mehr und haben keine Ahnung, alles Flitzpiepen

Nee, das ist schon seit Jahren gelebte Praxis..

Ohne akademischen Abschluss als Lehrer in die Verbeamtung: Was in einem Bundesland schon möglich ist und in einem weiteren kommen könnte, stößt auf scharfe Kritik des Philologenverbands. Chefin Lin-Klitzing befürchtet einen rapiden Qualitätsverlust im Unterricht.

Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland/article239510859/Lehrermangel-Quereinsteiger-sollen-Dauerloesung-werden.html

Kältezeit schrieb:Nee, das ist schon seit Jahren gelebte Praxis..

Ohne akademischen Abschluss als Lehrer in die Verbeamtung: Was in einem Bundesland schon möglich ist und in einem weiteren kommen könnte, stößt auf scharfe Kritik des Philologenverbands. Chefin Lin-Klitzing befürchtet einen rapiden Qualitätsverlust im Unterricht.

Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland/article239510859/Lehrermangel-Quereinsteiger-sollen-Dauerloesung-werden.html

Ja, gleiches Recht für alle, nicht nur für die Waldorfschulen :D

Sozusagen staatliche Waldorfschule ohne Steiner, kann man machen, muss man aber nicht.

Wurstsaten schrieb:Sozusagen staatliche Waldorfschule ohne Steiner, kann man machen, muss man aber nicht.

Es braucht keinen Steiner, um ins Verschwörerische abzudriften oder Angst vor rechtsgerichtetem Lehrpersonal zu haben. Ich sag nur Bernd Höcke und den Volkslehrer, um mal die Bekanntesten zu nennen. :D
Hilft auch, sich mal den schulischen Werdegang Abgeordneter der rechten Parteien anzuschauen.
Und wenn man die Problematiken unseres Bildungssystems einmal ernst nehmen und Veränderungen vornehmen würde, würde es auch weniger Menschen geben, die sich nach Alternativen umsehen.

Liebe @Kältezeit, würdest du bitte deine wirkliche Meinung zu den Problemen und Kritikpunkten bezüglich Waldorfschulen teilen und wie diese angegangen werden können?

@Wurstsaten


Meine mama sagte immer, Menschen mit große Ohren sind großzügig.
Und ich muss sagen es stimmt. Die Menschen mit große Ohren lernte ich so kennen :-D

Zufall?

Wurstsaten schrieb:Liebe @Kältezeit, würdest du bitte deine wirkliche Meinung zu den Problemen und Kritikpunkten bezüglich Waldorfschulen teilen und wie diese angegangen werden können?

Kann ich nix zu sagen; bin aber- wie gesagt- im Thread verrutscht.
Ich denke, im Waldorfthread wird es legitim sein, die Nachteile der Regelschule zu benennen, um den Trend zu alternativen Schulformen zu begründen, also können wir uns gerne dort weiter über die Kritikpunkte und Für und Wider der unterschiedlichen Schulformen austauschen. :)

@Kältezeit

Die Problem der Regelschulen sind auch im Waldorfthread OT.

klompje1 schrieb:Meine mama sagte immer, Menschen mit große Ohren sind großzügig.
Und ich muss sagen es stimmt. Die Menschen mit große Ohren lernte ich so kennen :-D

Zuletzt würden nur mehr Braun- und Schwarzhaarige da sein können; aber wenn nicht abgeholfen wird, so bleiben sie zugleich dumm. Denn je stärker die Körperkräfte sind, desto weniger stark sind die seelischen Kräfte. Und die Erdmenschheit würde vor der Gefahr stehen, wenn die Blonden ausstreben, dass die ganze Erdenmenschheit eigentlich dumm würde. (...)

Quelle: Rudolf Steiner Über Gesundheit und Krankheit. Dornach 1983, S. 103

Wurstsaten schrieb:Die Problem der Regelschulen sind auch im Waldorfthread OT.

Sehe ich nicht so, wenn ich als Waldorfmutter, die selbst Regelschulschülerin war und in 3 Schulen gearbeitet hat (Berufsschule, integrierte Gesamtschule und Gymnasium) begründen will, wieso ich diese Alternative gewählt habe.

@Kältezeit
@Rosenbund
@Nemon
@emanon
@Rotmilan


Die Anthroposophie basiert auf Rudolf Steiners erleuchteter Wahrheit und wird von Außenstehenden oft als fundamentalistische Religion angesehen. Trotz Steiners rassistischer und antisemitischer Äußerungen halten viele Anthroposophen an ihnen fest, was zu Ablehnung von Kritik und Abweichungen vom "Urtext" führt. Abweichende Meinungen können zum Ausschluss aus der Gemeinschaft führen, der sich oft in Ignoranz äußert, ähnlich wie gegenüber Nicht-Anthroposophen.

Wurstsaten schrieb:Abweichende Meinungen können zum Ausschluss aus der Gemeinschaft führen, der sich oft in Ignoranz äußert, ähnlich wie gegenüber Nicht-Anthroposophen.

Aber würde es da nicht Sinn machen, Nichtgläubige im Vorfeld auszusortieren?
Wir wurden weder im "Einstellungsgespräch" noch sonstigen Gelegenheiten zu unserer Einstellung zu Steiner oder der Anthroposophie befragt..Hardliner gibt's sicherlich, aber die Mehrheit ist einfach nur gefrustet vom Regelschulsystem und will seinem Kind eine Alternative anbieten.

Kältezeit schrieb:Aber würde es da nicht Sinn machen, Nichtgläubige im Vorfeld auszusortieren?
Wir wurden weder im "Einstellungsgespräch" noch sonstigen Gelegenheiten zu unserer Einstellung zu Steiner oder der Anthroposophie befragt..Hardliner gibt's sicherlich, aber die Mehrheit ist einfach nur gefrustet vom Regelschulsystem und will seinem Kind eine Alternative anbieten.

Zumindest eine Aufklärung über die Anthroposophie wäre sinnvoll. Das Regelschulsystem hat sicherlich schwere Mängel, trotzdem halte ich die Waldorfschule nicht für eine akzeptable Alternative, da sie zwar in anderen Bereichen, aber noch schwerere Mängel hat.

Ich halte es auch für unredlich beim Regelschulsystem immer die "Hökes" dieser Welt anzuführen, denn an Regelschulen sind die Verboten und werden früher oder Später gechasst, An Waldorfschulen wird das so lange wie geht unter den Tisch gekehrt, und erst wenn die Fälle in der überregionalen Presse publik werden, wird eingeschritten, und keiner hat was gewusst.

Kältezeit schrieb am 15.04.2023:Haben Hochschulen/Universitäten Probleme mit Lehrenden, die anthrosophisches Gedankengut verbreiten, oder wie kann man das verstehen?

Einige Hochschulen/Universitäten haben ein Problem mit "gestifteten" Stellen/Instituten/Professoren die dann an den HS Pseudo-Wissenschaft im Sinne ihren Geldgeber betreiben, aber als Mitarbeiter der HS veröffentlichen (meistens nicht als wissenschaftliches Paper sondern als Pressemitteilung, Werbe-Artikel usw.)

Das ist aber auch kein neues Phänomen:

In der Zeit gab es bereits 2011 einen Artikel "Der akademische Geist - Esoteriker unterwandern die deutschen Hochschulen. Der Unterschied zwischen Wissenschaft und Unsinn verwischt." (https://www.zeit.de/zeit-wissen/2011/04/Dossier-Esoterik-Esoterisierung)

Mit Sorge beobachtet Ernst-Ludwig Winnacker, langjähriger Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft und immer noch eine der wichtigsten Stimmen der Wissenschaft, den Einzug der Esoterik in die akademische Welt. »Eine Universität muss nicht alles machen, und Homöopathie und Anthroposophie gehören eindeutig nicht zu ihren Aufgaben«, sagt er. »Hier bekommen Dinge einen wissenschaftlichen Anstrich, den sie nicht verdienen.«

Ganz aktuell hat die taz einen Artikel (https://taz.de/Anthroposophische-Medizin-an-der-Charite/!5930859/) über die "Stiftungsprofessur Integrative und Anthroposophische Medizin" an der Charité. Die Stiftungsprofessur wird von der anthroposophischen "Software AG Stiftung" finanziert (Auf den Seiten der Charité steht nur Stiftungsprofessur, nicht von wem die bezahlt wird)

Das scheint auch ein Teil des "Masterplan der Anthroposophie - Verbreitung der Anthroposophischen Medizin statt nur Binnenanerkennung" (https://medwatch.de/alternativmedizin/das-vermeintliche-mistel-wunder-der-masterplan-der-anthroposophie/) zu sein

@FrankM
Interessant. Danke, ich werd mir die Links mal zu Gemüte führen.

@FrankM
Es gibt auch noch den Novalis Hochschulverein, Seine Vorläufer wurden bereits ende der 1970er Jahre an der Ruhruniversität Bochum gegründet. Inzwischen betreibt er eine »Akademie« in Kamp Lintfort mit Sprachgestaltug und Eurythmie für Studierende.

Der Novalis Hochschulverein hat Ostern 2014 ein Spiritistisches Semiar Beim Virar Zweig in Bochum organisiert, Man hat dort wohl versucht »Kontakt« mit James Graf von Moltke aufzunehmen. Kann man machen, muss man aber nicht.

Ich denke, die indoktrinieren auch Studierende.