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Das Asperger-Syndrom

364 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Asperger-syndrom ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das Asperger-Syndrom

26.07.2023 um 06:56
Moin,

diagnostiziert bin ich ich nicht,.habe mich letztes Jahr jedoch dazu entschlo, mich auf eine Warteliste zur Testung setzen zu lassen.

Eigentlich habe ich schon seit Teenager-Zeiten Symptome bemerkt, aber "früher" hat man ja alles laufen lassen und bei meinen Sorgeberechtigten hieß es eher "stell dich nicht so an".

Den Anstoß zur Testung gab mir der Fakt, dass mir Vorstellungsgespräche unheimlich schwer fallen und trotz sehr gutem Abi in einem Alter von 31 Jahren nur abgebrochene Studiengänge und keine Berufsausbildung vorzuweisen habe.

Inzwischen muss ich mich bei jedem vorbeifahrenden PKW fragen, ob ich jetzt grüßen muss/sollte oder nicht (Formelle Höflichkeit ist eines meiner Prinzipien).
Auch habe ich mich zu Kindern überreden lassen. In dem ersten 1, 2 Lebensjahren ging es noch, inzwischen kann ich ihnen jedoch keine körperliche Nähe mehr bieten. Das muss mein Partner übernehmen. Selbst bei ihm ist es mir oft unangenehm. Und bei sowas Probleme zu haben, ist nun echt hinderlich.

Denn an sich möchte ich ja nicht allein oder einsam sein. Und vor allem ist es wichtig, dass (meine) Kinder in einer intakten und wohlgesonnenen Familie aufwachsen können. Sie sollen es diesbezüglich besser haben als ich.

Bei zweien meiner Kinder zeigen sich inzwischen ebenfalls Symptome. Ob es sich um eine ASS handelt, ist noch nicht sicher. Ich selbst habe aber das Gefühl. Die ersten Fachleute haben jeweils eine "soziale Störung, "etwas zwischen ADS und ADHS" und "höhere Intelligenz, was ja noch keine Hochbegabung darstellt" (IQ jeweils 120 und 125) diagnostiziert. Wir Eltern sehen aber eher stakre Tendenzen Richtung ASS. Zuhause ist das pure Chaos, in der Öffentlichkeit funktionieren sie aber einfach.

Eines meiner Kinder hat bereits vor Diagnostik einen Schulbegleiter zugesprochen bekommen. Es wird demnächst eingeschult. Er ist dann 5 Jahre alt. Die Ärztin meinte, sozial-emotional sei er noch nicht so weit, aber vom Kopf her brauche er unbedingt Input. Er fing mit 4 Jahren an zu lesen und schreiben. Inzwischen kann er genauso gut und flüssig lesen, wie mein inzwischen 2. Klässler. Wir Eltern haben uns im Übrigen nicht eingemischt. Er hat sich das alles wortwörtlich "abgeschaut" und kopiert.
Bei meinem Jüngsten, zwei Jahre alt, habe ich inzwischen auch Sorgen, wie er sich weiter entwickeln wird. Er hat schon vor seinem 2. Geburtstag Interesse an Buchstaben und das Lesen gezeigt, inzwischen möchte er auch lernen, wie man sie schreibt... Bisher wirkt er trotz dessen ganz normal. Er reiht aber gern alles mögliche aneinander, das sieht schon skurril aus.

Wenn diese regelmäßigen Wutausbrüche und andere Dinge nicht wären, könnten wir ja über alles hinweg sehen, aber so funktioniert kein harmonisches Familienleben. Demnächst starten wir wohl noch die Diagnostik bei anderen Ärzten. Es ist fast unmöglich in erreichbarer Nähe einen Arzt zu finden, der ASS auch erkennt. Und dann muss man sich noch Termine ergattern...

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Das Asperger-Syndrom

26.07.2023 um 23:12
Mehr als dir zu empfehlen, die Netflix-Serie Atypical anzusehen, kann ich ad hoc nicht beitragen. Das im Kontext, dass eure Kids spezielle Zuwendung und Lernmethoden benötigen werden, wie etwa das Brettspiel, dass die Familie dort gebastelt hat (ist mal Thema in einer Folge. Die Serie ist aber insgesamt sehenswert. Es war mein Augenöffner, dass ich Aspi bin.).
Wichtig zu wissen wäre, dass Aspies die sozialen Spielregeln nicht von allein lernen, sondern inrellektualisieren müssen. Also sich Situationen und angemessene Reaktionen bewusst machen müssen.
Co-Problem bei Asperger ist nach meiner Erfahrung oft eine generalisierte, soziale und/oder hochfunktionale Angststörung. Bei sozialer Angststörung kann man oft Emotionen in Gesichtern schlecht erkennen, sieht neutrale Gesichter schon als aggressiv.
Aspies haben oft auch recht konkrete Pläne und Vorstellungen, wie die Dinge laufen müssen. Frust und Wut sind die Konsequenzen, wenn's anders kommt.
Mit 5 schon einschulen könnte kritisch sein (ohne dass ich davon Ahnung habe), bei mir war es in den ersten Schuljahren extrem mit Wut und Konflikten. Frühzeitig Sozialkompetenzen fördern, das heißt aber NICHT, in soziale Interaktion zwingen (wie Clubs etc.). Ihr habt Aliens, die erst die Sprache und das Verhalten dieser anderen Spezies lernen müssen. Glück, wenn es früh erkannt und entsprechend gefördert werden kann.


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Das Asperger-Syndrom

29.07.2023 um 02:58
Ich habe einen Arbeitskollegen mit Asperger-Syndrom.

Mit ihm zusammen zu arbeiten ist nicht immer ganz einfach, er braucht im Grunde genommen immer gleich bleibende Arbeitsabläufe, sobald sich kurzfristig / spontan etwas ändert, überfordert ihn das, mitunter kann das dann auch ziemlich extreme Konsequenzen nach sich ziehen, z B dass er autoagressiv reagiert, das nimmt teilweise bei ihm sehr heftige Ausmaße an, habe es u a schon mehrfach erlebt, dass er seinen Kopf mit voller Wucht gegen eine massive Holztür schlägt.

Oft ist er auf ganz spezielle Art "nervig", bei Personen, die nicht autistisch sind, würde man wohl in dieser Hinsicht von "übergriffig" sprechen.
Manchmal könnte man dann meinen, man habe es mit einem Kleinkind zu tun und nicht mit einem erwachsenen Mann.

Technik ist sein großes Hobby/Interessengebiet und da hat er auch wirklich Ahnung und Talent.
Wir sind manchmal alle höchst erstaunt, was er z B am Arbeitsplatz mal "so eben nebenbei" repariert.

Grundsätzlich ist er ein lieber Kerl und sucht gewissermaßen auch sozialen Anschluss, indem er z B für uns, seine Kollegen*Innen kocht und backt und dann auch gerne mit uns zusammensitzt.
Wenn man seine "Besonderheiten" entsprechend zu nehmen weiß und ihn so akzeptiert und toleriert, wie er ist, kann man gut mit ihm auskommen, ganz nach dem Motto "leben und leben lassen".


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Das Asperger-Syndrom

30.07.2023 um 21:49
Bei mir wurde auch Asperger diagnostiziert und ich bin auch absoluter Grobmotoriker was praktisches Arbeiten angeht, bin so der klassische "Theoretiker" in der Schule super aber in der Praxis voll am abkacken.
Und Freunde habe ich auch kaum, weil ich keine Kontakte knüpfen oder Freundschaften aufrecht erhalten kann für lange Zeit.
Das alles wirkt sich auch negativ auf mein ganzes Leben aus.


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Das Asperger-Syndrom

16.08.2023 um 13:38
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb am 18.07.2023:Das ist vielleicht deine Eigenwahrnehmung. Was andere wahrnehmen, ist auch zu beachten.
Meist fällt es einem selbst nicht mal auf.
Aber ich möchte dich da nicht verwirren.

Traumatisiert können auch und gerade Autisten werden, weil sie nicht so gut Menschen lesen können und zu naiv sind.
Deshalb lassen sie sich gut ausnutzen und manipulieren.
Da hast du natürlich recht, auch traumatische Erfahrungen, können Verhalten hinterlassen, was einen Autismus sehr sehr nahe kommt. Aber weiß jetzt nicht ob man es dann auch autistisch nennen kann, oder doch eher anders.

Habe letztens von Psyischer Deprivation gelesen, denke sowas kann auch ähnliches hervorrufen an Symtomen. Ich liebe meine Elttern sehr, mein Vater, leider 2014 verstorben, aber meine Mutter hat schon Fehler gemacht, das sie als Mutter nie so die Kompetenz hatte, nichts gegen sie, wie gesagt ich liebe meine Eltern sehr. Aber ich denke, all das wird auch entwicklingstraumatisch was bei mir hinterlassen haben, schon bevor ich mit 6 Jahren auf die verbrecherische Art und weiße schwerst traumatisiert wurde, hier aber nicht von meinen Eltern.


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