Woran erkennt man böse Menschen?

»Die Bosheit war sein Hauptpläsier, drum« - spricht die Tante - »hängt er hier!«" - Wilhelm Busch

Ja ganz einfach...
sagt es doch schon....
Menschen....
so wie sie schon immer sind....
da gibt es kein wirkliches Vertrauen....
Traue niemanden, sondern nur dir selbst....

LG.
Madadschian

@jk1 ,

natürlich kannst du die Werte die ich als schlecht empfinde gut empfinden. Darum ging es auch. Der eigene Charakter ist ja nicht angeboren. Er bildet sich im Laufe des Lebens.

jk1 schrieb:Auch schlechte Verhaltensweisen werden nicht grundsätzlich übernommen.

Wenn es für diese Verhaltensweisen keine Alternativen aufgezeigt werden, dann werden diese grundsätzlich übernommen. In deinen Beispielen (Mißhandelter/Krimineller usw.) darfst du nicht vergessen, dass Kinder in diesen Fällen nicht nur schlechte Verhaltensweisen, sondern auch gutes Verhalten kennen lernen. (Schule/Freunde/Fernsehen) Deswegen habe ich auch nie die These: "schlechte Kindheit - drum schlechter Erwachsener" aufgestellt. Es ist jedoch trotzdem so, dass Menschen mit einer schlechten Kindheit gefährdeter sind.

jk1 schrieb:Auf mich wirkt das eher wie - Verantwortung von sich schieben, nicht für sein eigenes Tun geradestehn ...

Wie du bereits geschrieben hattest: "Wir sprachen hier von Werten. Selbst Werte die du als schlecht empfinden magst, kann ich als gut empfinden." Wieso sollte also jemand überhaupt die "Verantwortung" übernehmen müssen. Welche "Verantwortung" überhaupt? ;) :D

jk1 schrieb:Was für eine tolle Idee. Pädagogen werden begeistert sein, dass sie auch diese Aufgabe erfüllen dürfen ... natürlich immer nur so lange, bis es den Erziehungsberechtigten zu 'bunt' wird und sie das unterbinden. ;-)

Das ist wieder keine "Idee" oder "Einstellung", sondern die Wirklichkeit. (Es gehört sowohl zum Lehrerberuf als auch zu der Institution an sich dazu) Und nein, die Erziehungsberechtigten können das nicht unterbinden. (Bzw. höchstens dann, wenn sie in ein Land ziehen in dem es keine Schulpflicht gibt.)

Die Schulen haben sogar eine ganz zentrale Erziehungsfunktion. Sie müssen die Verinnerlichung gesellschaftlicher Normen und Werte sicherstellen und die spätere Beruflichen und sozialen Situation regeln.

jk1 schrieb:Nicht nur, dass diese Aufgabe unsere Pädagogen überfordert, sondern auch schlicht, weil es Familiensache nunmal ist.

Die Erziehung der Kinder ist eben nicht nur Familiensache. Solange es eine Schulpflicht / Jugendamt gibt, kann es gar nicht nur Familiensache sein.

http://www.lehrerfreund.de/in/schule/1s/schule-als-sozialisationsinstanz/

jk1 schrieb:Was dem einzelnen übernehmenswert scheint, ist weniger eine Frage des Lernens, als eine Frage des persönlichen Empfindens ...

Da sind wir wieder :D

Das, was du "persönliches Empfinden" nennst muss ebenfalls angelernt werden. Liebe, Mitgefühl, Zuneigung, Abneigung, Hass entstehen nicht einfach aus der Luft. Wenn du etwas über die sogenannten "Wolfskindern" liest, verstehst du vielleicht die Bedeutung der Sozialisation für einen Menschen. :)

rottenplanet schrieb:natürlich kannst du die Werte die ich als schlecht empfinde gut empfinden. Darum ging es auch. Der eigene Charakter ist ja nicht angeboren. Er bildet sich im Laufe des Lebens.

Natürlich ist Persönlichkeit auch angeboren. Ob du ein lebhafter oder eher ruhiger Typ bist, eher optimistisch oder pessimistisch und vieles mehr sind angeboren.
Wäre dies nicht so, so müssten alle Kinder einer eines Elternpaares gleich in ihrem Wesen sein, aber das sind sie nicht, nichtmal wenn sie erst ein paar Tage alt sind.
Werte sind etwas das man sich erwirbt, dennoch glaube ich nicht dass ein vom Charakter her positiver Mensch, zum negativen Menschen mutiert aufgrund Werte, die in der Familie gelebt werden.

rottenplanet schrieb:Das ist wieder keine "Idee" oder "Einstellung", sondern die Wirklichkeit. (Es gehört sowohl zum Lehrerberuf als auch zu der Institution an sich dazu) Und nein, die Erziehungsberechtigten können das nicht unterbinden. (Bzw. höchstens dann, wenn sie in ein Land ziehen in dem es keine Schulpflicht gibt.)

Die Schulen haben sogar eine ganz zentrale Erziehungsfunktion. Sie müssen die Verinnerlichung gesellschaftlicher Normen und Werte sicherstellen und die spätere Beruflichen und sozialen Situation regeln.

Ich kenne Pädagogen, die dir hier aufs Heftigste widersprechen würden.
Es kann nicht angehn, dass das normalste, nämlich, die Verantwortung über die Erziehung des eigenen Kindes zu übernehmen, der Allgemeinheit, bezw. Schulen aufgebürdet wird, und dies auch noch als etwas Selbstverständliches dargestellt wird.
Sicher prägen auch Pädagogen, sicher tragen sie mit Verantwortung dafür, was in der Zeit passiert, in der Kinder sich in ihrer Obhut befinden, aber das kann niemals Ersatz für elterliche Verantwortung sein.

rottenplanet schrieb:Die Erziehung der Kinder ist eben nicht nur Familiensache. Solange es eine Schulpflicht / Jugendamt gibt, kann es gar nicht nur Familiensache sein.

Jugendämter greifen dort ein, wo Familien, wo Eltern, überfordert sind.
Eine wichtige und gute Institution wenn Bedarf besteht.
Zu den Schulen schrieb ich da oben schon.

rottenplanet schrieb:Wenn es für diese Verhaltensweisen keine Alternativen aufgezeigt werden, dann werden diese grundsätzlich übernommen. In deinen Beispielen (Mißhandelter/Krimineller usw.) darfst du nicht vergessen, dass Kinder in diesen Fällen nicht nur schlechte Verhaltensweisen, sondern auch gutes Verhalten kennen lernen. (Schule/Freunde/Fernsehen) Deswegen habe ich auch nie die These: "schlechte Kindheit - drum schlechter Erwachsener" aufgestellt. Es ist jedoch trotzdem so, dass Menschen mit einer schlechten Kindheit gefährdeter sind.

Als ob es nur schwarz oder weiß gäbe ...
Es gibt immer auch Grautöne dazwischen. Und hier komme ich auch direkt zum Verantwortung übernehmen.
Auch wenn ich überzeugt bin, du wußtest was ich meine, schreibe ich es aus ...
Verantwortung für das eigne Handeln übernehmen.
Leider kriege ich immer öfter das Gefühl, soll die Verantwortung fürs eigene Tun übernommen werden, das von der Gesellschaft (Achtung, hier kommt deine Mathematik ins Spiel) zum überwiegenden Teil als moralisch oder gesellschaftlich verwerflich angesehn wird, versteckt man sich flugs hinter einer miesen Kindheit - und DAS kanns ja nun auch nicht sein ...

ich glaub nicht, dass man böse Menschen wirklich erkennen kann.
Klar, beim äusseren und am Auftreten kann man seine Erfahrung einsetzen, aber ...
ich denke nicht, dass es zuverlässig funktioniert. :/

Ich höre immer auf mein Bauchgefühl. Das stimmt meistens zu 98%

'boese' ist am ende immer das, was mich bedroht, was mir missfaellt oder was ich ablehne. und genau deswegen gibt es keine allgemeingueltige version eines 'boesen' menschen, sondern nur subjektive denkweisen. das duerfte aber ohnehin klar sein.

aus meiner sicht ist jemand 'boese', der sich an schwaecheren vergreift, tiere quaelt, voreingenommen/intolerant ist oder unzuverlaessig ist (im sinne von jemand weiss, dass ich warte und gibt kein zeichen der antwort von sich)

@azerate

azerate schrieb:oder unzuverlaessig ist (im sinne von jemand weiss, dass ich warte und gibt kein zeichen der antwort von sich)

Sowas muß aber nicht unbedingt böse sein, sondern kann auch einfach Gedankenlosigkeit sein - böse ist für mich persönlich etwas anderes, wenn jemand mir oder einem anderen absichtlich Schaden zufügen will bzw zufügt ... das ist böse!

@Thalassa: kommt halt immer auf den einzelfall an. wenn es aus gedankenlosigkeit passiert, dann ist es zu verkraften, ich habe auch manchmal geistige aussetzer :D

aber wenn es mit absicht geschieht, e.g. um mich zu provozieren oder um mir einen reinzuwuergen (aus rache zum beispiel), dann sehe ich die angelegenheit nicht mehr ganz so locker ;)

@azerate

azerate schrieb:wenn es aus gedankenlosigkeit passiert, dann ist es zu verkraften,

Eben, nur in deinem Post klang das ziemlich pauschal ;) .

Ich denke, jeder von uns hat etwas böses in sich, nur halt nicht jeder lebt das aus.
Ob jemand Böse ist, erkennt man meist erst wenn es zu spät ist, denke ich.
Unser Nachbar oder sogar ein Freund von uns könnte Böse sein, ohne das man es merkt.
Die Leute, von denen man es am wenigsten erwartet, sind meist die schlimmsten.
Der Freund meiner Schwester zum beispiel. Wir haben uns immer super mit ihm verstanden und so, aber im endeffekt hat er sachen getan die alles andere als inordnung waren. Im gegenteil, es waren serh schlimme Sachen, die er getan hat.
Man kann sich nie sicher sein, ob jemand lieb oder böse ist.
Die menschen sind unberechenbar!!!

@Thalassa: okay^^
ich war eben gestern, als ich den beitrag verfasste, ziemlich angemuffelt ;)

@azerate

"Führe nicht auf Boshaftigkeit zurück, was man
auch mit Dummheit erklären könnte."

Das hab ich schonmal gepostet ;) ... Ungeduld ist ein schlechter Ratgeber !

@Thalassa: das mit der dummheit kommt der sache recht nahe. demnach ist also mein arbeitgeber dumm, weil ich um eine woche lohn betrogen wurde und jemand, der mir einen nebenjob als deutschlehrer versprochen hatte, ebenfalls?
nun ja...wenn ich jemandem sage 'i give you a ring tomorrow' (und das ist drei tage her), dann rufe ich dort auch an ;)

@azerate

Trotzdem, unter richtig böse verstehe ich etwas anderes

@Thalassa: du hast vermutlich recht^^

ich denke mal, da war auch ein stueck persoenliche enttaeuschung im spiel, als ich das geschrieben habe...nun ja...man hat eben solche tage, und ich hoffe, dass meine verbalattacke keine unschuldigen getroffen hat ;)

@azerate

Richtig böse Menschen erkennt man leider manchmal nichtmal an ihrem Verhalten - viele sind so böse, daß sie sich erfolgreich verstellen können und lügen, daß sich die Balken biegen.

@Thalassa

Sehe ich genauso. Ich habe auch einige sehr fragwürdige Charaktere in meinem Leben kennengelernt und diese haben trotz ihrer Lügen und Betrügerein einen großen Freundeskreis. Die meisten Menschen wissen meistens nicht, wie der andere Mensch wirklich tickt oder ihnen ist es einfach egal.

"ist ja nicht mein Problem!"

@Thalassa: genau. manch ein boesartiger mensch hat es zu seiner berufung gemacht, seine mitmenschen zu verletzen oder zu hintergehen...nur gut, dass es immer wieder solche gibt, die ihre machenschaften durchschauen

@azerate

Es gibt aber auch Menschen, die das eben nicht die Bohne interessiert. Auf der anderen Seite würden solche Unmenschen wahrscheinlich Amok laufen, wenn sie nicht genügend Aufmerksamkeit bekommen.

Zumindest kenn' ich so ein-zwei Experten, die ohne solche Aktionen nicht lebensfähig wären.

@Hesher: gutes stichwort, das verlangen nach aufmerksamkeit ist etwas, nach dem diese zeitgenossen in vielen faellen suchen. dann ist es doch die hoechststrafe, in dem man sie ignoriert und ihnen ihre geliebte aufmerksamkeit entzieht