Burnout-Syndrom

Es geht mir nicht um Gruppen(du merkst etwas...keine anglizismen)...sondern um meine Lebenseinstellung...die nicht jeder teilen muss...

Hm...das größte Merkmal einer Persönlichkeit ist immer noch die Individualität.:)
Natürlich nicht, weil jeder Mensch eine andere Wahrnehmung besitzt.
Das ist auch das Besondere an ihm.

...es gibt kein ende das leben ist ein geschlossener kreis...

:)...eigentlich meinte ich damit die Renovierung des Hauses....

Kennen eigentlich Frauen und Kinder in afrikanischen oder asiatischen Bürgerkriegs-Regionen den Begriff "Burn Out"?
Nein, nicht bezogen auf ihre Hütten!
Menschen, die meilenweit gehen, um einen Plastikkanister voll brackigen Wassers durch minenverseuchte Landstriche nach Hause zu tragen, nicht wissend, ob ihre Familie noch am Leben ist, wenn sie zurückkehren.
Wie würden die wohl denken, wenn sie sich die Wehklagen rundum pumperlgesunder und wohlversorgter Mitteleuropäer anhören müssten, die über den "allgemeinen Stress", den "gesellschaftlichen Druck" klagen?
Ob sie sich wohl vor Lachen die leeren Bäuche hielten?

@Doors,

jedes Volk hat seine kulturelle psychische Störung, wenn man es so bezeichnen will !

Sicherlich, sie kennen den Fachbegriff nicht, aber die von dir erwähnten Menschen leiden häufig an PTBS, dass deren Nöte eine ganz andere Baustelle als die unsrige ist, was kulturell geprägte Störungen und Erkrankungen betrifft, steht außer Frage, dennoch wie geschrieben, jede Kultur, jedes Volk jeder Mensch hat heutzutage mit ganz speziellen Auswirkungen seines Alltags zu kämpfen !

Es spielt dabei keine Rolle ob nun gejammert wird oder nicht, denn auch diese Haltung ist soziokulturell geprägt...

Wenn ich mich mit alten Menschen über das Bournout-Syndrom unterhalte, weil eine Kollegin deswegen krank geschrieben ist, bekomme ich solche- oder ähnliche Antworten:

"Ach Kindchen, ich habe 8 Kinder groß gezogen, in der Fabrik gearbeitet und mich um den Hof gekümmert. Was hätte ich da sagen sollen?! Euch jungen Dingern geht es so gut, ihr habt doch alles. Was jammert ihr dauernd rum?!"


Was sagt man nun dazu?
Burnout- eine neue Modekrankheit? Selbst auferlegt? Einbildung? Ausreden?

@Merlina:

Marktlücke!

@Doors

Genau so ist es !

Man kennt diese Phänomene des boomenden Psychomarktes schon von ADS/ADHS, multiplen Persönlichkeiten, posttraumatischem Stress, Borderline etc. etc.

Das soll nicht heissen, dass es diese Krankheitsbilder nicht gibt, heisst nicht, dass Betroffene und Angehörige darunter nicht leiden.

Aber die "modische Auswalzung", die spontane Epidemie, die alle paar Jahre durch den Blätterwald rauscht, die Katastrophenszenarien des "immer mehr, immer schlimmer, immer jünger, immer tödlicher!" verdecken oft durch persönliche Leidschilderungen, worum es hier tatsächlich geht:
Um GELD, sehr viel Geld, vom Therapieangebot bis zum Selbsthilfehandbuch, von Krankenhausbetten bis zum Forschungsprojekt wollen Pfründe erwirtschaftet und verteilt werden. Da kommt jeder wie auch immer definierte und begründete Therapiebedarf gerade recht.

Doors,

das sehe ich auch so. In der Klasse meiner Großen, sind drei Kinder die unter ADHS leiden. Alle drei bekommen Ritalin.

Auf Anhieb könnte ich ca. vier Frauen benennen, die beim Psychologen in Behandlung sind, auf Kuren waren und Medikamente bekommen.

Das aller neueste ist Tinnitus, das Ohrengeräusch.
Dagegen verabreichen sie mittlerweile Cortisone per Infusion. Ähnlich wie beim Hörsturz.

Ich würde es weniger als "Modeerscheinung" verstehen, denn sind wir mal ehrlich, wir sind heute schon mehr Reizen ausgesetzt als noch vor ca. 100 Jahren. Zum heutigen Alltag gehört neben Zeitdruck auch ein erheblicher "Alltagslärmpegel", welcher sich auf uns ebenso als Stress auswirkt !

Sinnliche Überreizung kann krank machen, dass dabei auch ein "Markt" entstanden ist, den du erwähnst Doors ist nur die Folge dessen, denn wirtschaftlich bringt dieser eben schon auch etwas ein !

@Sister:

Hast Du Dich schon mal mit den Arbeitsbedingungen der Menschen in der Industrie oder in Büros vor 50 oder 100 Jahren beschäftigt?
12- bis 16-Stunden-Tage, 6 Tage die Woche unter höchstem Stress, mit mangelnder Ernährung und Gesundheitsversorgung, von nicht vorhandenen Arbeitssicherheit wie Sicherheit des Arbeitsplatzes mal ganz zu schweigen.

Da wundert es einen doch irgendwie, dass die nicht gleich alle spontan tot umgefallen sind, zumindest wahnsinnig wurden, oder?

Klar gab es da auch schon Lärm und sicherlich gibt es einige Berufe in denen es schon immer sehr laut zuging, oder aber viel von den Arbeitern abverlangt wurde, ich spreche aber vom Alltagslärm !

Ich will nicht wissen wieviele Arbeiter schon zu Anfang der Industrialisierung sich Gehör, Rückrad und Lungen kaputtgewirtschaftet haben, nur um ihre Familien durch zu bekommen. Unter gewissen Berufszweigen wird es sicherlich genügend "Frührentner" geben, deren Arbeitsunfähigkeit genau darauf fußt, dass sie sich kaputt gearbeitet haben.

Was ich jedoch sagen wollte ist, dass sich der Hintergrundslärm dem wir heute ausgesetzt sind, ebenso als Stress vom menschlichen Körper wahrgenommen wird, dazu zählen Faktoren wie Autobahn, Flug und Schienenverkehr, Baustellenlärm ect pp und da kannst du nicht behaupten diese Faktoren gäbe es nicht !

@Doors

Doors schrieb:Wie würden die wohl denken, wenn sie sich die Wehklagen rundum pumperlgesunder und wohlversorgter Mitteleuropäer anhören müssten, die über den "allgemeinen Stress", den "gesellschaftlichen Druck" klagen?
Ob sie sich wohl vor Lachen die leeren Bäuche hielten?

Dafür müssen die sich nicht mit komplizierten Steuererklärungen herumschlagen oder mit idiotischen komplizierten Gebrauchsanweisungen,
entscheiden für oder gegen Zahnspange beim Nachwuchs, und ob frühkindliche embryonale Förderung nur sinnvoll ist oder nicht, ;) usw. usw.

kurzum: Stress ist relativ, und Vieles davon hausgemacht sozusagen ;)

Link: www.grundkurs-physik.de (Archiv-Version vom 20.02.2010)
Da wir ja hier immer mal gerne dazu aufgefordert werden irgendwelche Quellenangaben bzw Links zu setzen worauf die eigene Ansicht beruht, hier mal ein Link über die Auswirkungen von Lärm !

@DieSache

Ja, Sisterhyde, vom Lärm gar nicht zu reden ! Interessanter link!

Das kommt noch dazu in den Grosstädten zumindest, gut, leb ich ländlich - ein Stressfaktor weniger :)

Burnout - Syndrom entwickeln hat aber auch mit der eigenen Einstellung zu tun.

Wenn man dauernd darüber nachsinnt, wie gestresst man doch ist, anstatt Wege zu suchen, wie man diesen Zustand ändern könnte.

Für Ruhepausen sorgen immer wieder zwischendurch, und sei es nur ein paar Minuten die Augen zu schliessen und tief durchzuatmen .

Mein Mann erkrankte vor knapp zwei Jahren an burnout.
Es äußerte sich unter anderem durch Dissoziative Angstzustände, die Körperlich übergreifen, Herzrasen Schweisausbrüche, Fluchtbereitschaft. etc. Behandelt wurde er vom Psychotherapolten, unterstützend mit starken Medikamenten. Es ist eine Krankheit die nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf.
Ursschen können durch selbst gestelleten Leistungsdruck, Ehrgeiz, Perfektionismus sein, Ziehe die nicht erreicht wurden...
hier ein relativ guter Link
www.medizinfo.de/kopfundseele/

Ich habe mich damals stark mit dem Thema auseinander setzen müssen, da es eine schlimme Zeit war für alle Beteiligten. Mein Mann konnte sich fast ein Jahr lang nicht mit seinen zwei kleienen Töchtern auseinender setzten geschweige denn mit mir... Es hat viel Kraft gekostet, wieder halbwegs eine normales Familienleben zu führen, geschweige wie schwer es meinem Mann gefallen ist aus dieser Krise, wieder herraus zu kommen.

Kein Betroffener sollte sich scheuen in Behandlung zu gehen. Es ist eine Krankheit, die durch Mangel an Hormonen und Botenstoffen zum Ausdruck kommt.

Liebe Grüße Mina

Das Burnout entwickelt sich oftmals auch aus dem Helfer-Syndrom.
Von dem Spruch die meisten Probleme sind Hausgemacht halte ich nicht viel, weil auf den Menschen IMMER alle drei Faktoren einwirken, sprich Umwelt, Erbanlagen und Selbststeuerung.
Bei mir wurde auch ADS diagnostiziert und ich nehme keine Medikamente, ist aber dennoch gut das ich es jetzt weiß da ich jetzt für meine Vergangenheit eine Erklärung besitze!
Keine Rechtfertigung, sondern eine Erklärung.
In so gut wie allen Krankheiten spielt Stress eine wesentliche Rolle, und dies auch bei der Genesung.
Hierbei spricht man auch von der ganzheitlichen Pflege, das Dreiecksmodell, wie man es nennen will.....
Wird aber auch nicht gemacht!
Die Politiker sehen uns nur als Geldesel, was haben die schon die letzten 10 Jahre groß erreicht?
Da wären wir alleine oder gar unter einem anderen Land sogar besser dran als heute.
Und da kommt dann die Frage was wir zu jammern haben?

ich erlebe es eben auch und halte mich eigentlich für einen stabilen menschen, physisch wie psychisch.

das als modekrankheit hinzustellen oder einem den eigenen stresspegel abzusagen finde ich nicht korrekt.ich habe es mir nicht selbst eingestanden, bis zum letzten donnerstag.

@Doors
leute, die hier in einem gedrückten und gewinnorientierten arbeitsleben stehen mit kriegsgebeutelten leuten zu vergleichen ist doch absurd.die situationen sind doch verschiedene.jeder hier würde unter so einem stress im kriegsgeschehen anders reagieren, als wie im arbeitsleben.

zudem kommt es auch noch auf die erziehung des arbeitnehmeres an, das verständnis zur korrektheit, zu verlässlichkeit.

man rutscht in solch eine ausgelaugtheit rein. es kommt nicht von heute auf morgen.man missdeutet und ignoriert die warnzeichen.erst meint man, man schafft das alles, aber das geht nicht ohne selbstaufgabe.man wird ausgesaugt, bzw. man lässt sich aussaugen.dabei wollte man doch nur seinen job machen.aber in dieser leitungsorientierten zeit, wo der profit zählt, werden immer weniger leutre eingestellt und diese müssen meherer jobs machen.das noch und das noch.da wird geschaut, was kann derjenie noch alles leisten, ohne seine fresse auf zumachen?
da werden absichtlich zeiten vorgegeben, die realistisch betrachtet nicht zu bewältigen sind und man hängt - weil man meint, man schafft es nicht, weil man man "hätte es nicht drauf" -
automatisch unbezahlte überstunden dran, was den chef natürlich freut.man wollte doch nur arbeiten.aber das ist keine arbeit.das ist kalkuliertes ausnutzen und die personelle fluktuation in solchen jobs ist enorm. sind ja genug draussen, die da rein wollen oder müssen.

ich verstehe das immer noch nicht ganz, wie ich da reingeraten konnte.ich werde auch kündigen, je länger ich zuhause sitze, umso mehr denke ich, wie blöd ich war.

ich fühle mich kaputt und ja, ausgebrannt.wie eien fast leere batterie,

und erst, als ich abstand hatte, bemerkte ich, was ich da trieb.ich hatte letzte woche urlaub.eigentlich. und ich merkte schon vorher, dass ich den brauche...und schon am ersten tag wurde ich von einer kollegin angerufen, weil dieses dumme schaf nix peilt...die andere kollegin ist krank geschrieben (wurde am arm operiert), da sagte ich" ruf die cheffin doch an, die weiß das gaaanz genau, ich habe urlaub!"- "ja, aber sie ist krank geschrieben, du hast nur urlaub"-genau da..genau da...hätte ich sie eigentlich durch telefon ziehen müssen und ihr ordendlich die fresse polieren müssen! - "wie bitte? ich habe u-r-l-a-u-b, die cheffin ist am arm operiert worden und deshalb krank geschrieben, sie ist NICHT geistig krank!" ich verkrümmelte mich 2 tage zu meiner freundin nach braunschweig und war mit den gedanken doch bei der arbeit..klappt das alles mit diesem dummen schaf? cheffin nicht da ich nicht da? was erwartet mich, wenn cih wieder komme? wie sieht der laden aus? die kunden haben sich schon zigmale über sie beschwert....und dann auf den weg nach hause im auto..schmerzte meine schulter wie verrückt.

ich rief meinen mann an und sagte, er solle einen termin beim hausarzt machen, ich halte das nicht aus.angekommen erzählte mir mein mann, dass diese blöde schaf meinet, ich müsse so wie ich wieder komme das und das und das noch machen.okay..jetzt reicht es.wie oft habe ich was zurückgeschoben, gesundheitlich wie privat? und mir kam es hoch.kunden, die ich sah, überall waren sie.in der arztpraxis, 2 davon.ich hatte so einen hass..ich will davon niox mehr sehen und hören.jeden tag, den ich abstand habe, umsomehr ärgere ich mich über mein verhalten.das ist eh nicht mein job, aber ich wollte wieder ins berufsleben, meinen lebenslauf pimpen und dann so etwas..was die alles von einem wollen, alles 1-mann besetzung!

geklagt hatte ich schon öfters, mal gab es stunden, mal nicht.hört man sich um, scheint es überall so zu sein.

man wird zugeballert mit verschiedensten aufgaben und schafft es nie in der "normalen" zeit, das belastet, wenn man ein korrekter arbeiter ist.und dann diese unfähigen kollegen, die bei jedem scheiß anrufen.

wie geschrieben; es ist wie ein deckel, der zu war und langsam geöffnet wird.und ich verstehe mich selbst nicht einmal, wo "plötzlich" diese TOTALE aversion gegen meinen job und die arbeitstelle kommt.

die ganze zeit ist man in strammen arbeitsprozess gefangen, täglich und nonstop.das nochund das noch und dies noch.man geht wie berauscht nach hause, isst nix und fällt ins bett...und trotzdem findet man keinen schlaf.man grübelt, wie organisiere ich das?und wenn man dann früher da ist, wird man zugeballert mit anderen sachen.ja, wir haben auch e-mail.dringend!erledigen sie dasd sofort..und da kommen ja -wie immer - aktionen, machen sie das gestalten sie so, umgehend, ach ware kommt ja auch noch, reduzieren sie warengruppe blabalba.und am nächsten tag schon wieder.werbung muss auch noch gemacht werden.aufbauen, abbauen, umbauen..ach..die kunden..fast vergessen, die wünschen beratung und wollen kassiert werden..2 mann besetzung? das wäre wohl zu teuer, besser; es würde nicht so fett profit abwerfen, wenn man da zu zweit steht.

ich möchte klarstellen: ich bin eine gestandene frau, ich habe immer viel ausgehalten und mir nix gefallen lassen..aber das, was mir hier passiert ist, hätte ich nie gedacht, dass ich dafür anfällig bin.
und ich bin da "reingerutscht", schleichend, erst wenn man abstand bekommt, fasst man sich am kopf.schlaflosigkeit, nervös, unkonzentriert, genervt und diverse körperliche beschwerden, apettitlosigkeit und erschöpftheit.gewissensbisse

gewissensbisse habe ich...ich lasse mich krankschreiben..wie geht es da weiter`?hab ich versagt? ich?ich brauche doch die ruhe? wie sehen die mich an?bin ich faul? hysterisch?
nein, ich sitze hier klar im kopf.ich bin nicht hysterisch.überarbeitet und ausgelaugt.udn mir kann keiner erzählen, dass die arbeitgeber genau auf das setzen: mach deinen vorgaben, egal wie udn bist du weg, kommt was neues.

mönsch..beim arzt...ja, erst wegen meiner schulter und der arzt schaut mich an und fragt: "und weswegen sind sie noch da?" - "die lassen mich nicht in rughe..ich kann nicht mehr abschalten..ich will ruhe"..usw. usf."das, was sie haben nennt man burnout-syndrom, viele leute, die gewissenhaft udn korrekt arbeiten bekommen das, sie kommen mit den vorgaben und ihrem verständnis von arbeitspflege nicht mehr mit" so oder so ähnlich sagte er es mir.als er von psychologen sprach, rükcte ich ab..ne...ich will nur abstand und diesen laden NIE mehr sehen!

MIR fehlt einfach dieses "leckt-mich-am-arsch-ich-mach-jetzt-feierabend"..aber wenn ich es nicht mache, dann wartet es auch morgen noch auf mich.zuviel arbeit, zuwenig personal.

ich habe meine konsequenz gezogen.die kündigung ist geschrieben.

http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=3870464


hab da vieles wiedererkannt.