Bedeutet krank oder behindert sein gleich einsam sein?

eines ist ganz sicher...wenn man krank ist...da wollen die Gesunden davon nichts wissen...zudem sie auch nicht wissen wie sie damit umgehen sollen.

Natürlich liegt es an der inneren Einstellung...dann die oberflächliche Fragerei...na wie gehts dir denn, stellen sich dann viele immer so doof an...anstatt normal zu bleiben...das nervt einfach...dann die Medikamente die einen runterziehen...schwer dagegen anzugehen. Nun ja es kommt natürlich immer auf dei Krankheit an. Ich rede nicht von Behinderung...

ja @Hornisse

man weiß erst wie damit umgehen kann,wenn man selbst einen Kranken/behinderten Menschen kennt!

nun ja...ich war auch mal krank...doch die beste Erfahrung habe ich durch meine Arbeit gemacht. Einen lieben Mann mit Krebs...sie haben ihn alle mit Samthandschuhen angefasst...und die Anderen haben ihn schnell vergessen.

Ich hab sja live mitgekriegt....er war nur noch am Rumschrein..fragt mich doch nicht jeden Tag...seit normal...ich will kein Mitleid...usw. Ich habe immer probiert normal..bzw locker mit ihm umzugehen...sogar am Schluss als es klar war das er stirbt wenn er nun die Therapie beendet die einfach nichts brachte. Er war immer ein harter Brocken...doch an diesem Tag hat er nur geweint. Ich bin daneben gestanden und habe nicht gewusst was ich ihm sagen könnt. Scheiss Situation....das hat mich wirklich sehr runtergezogen...

Menschen die Krank /behindert sind wollen auch kein Mitleid haben.
es fällt für die menschen in der umgebung verdammt schwer damit umzugehen,das stimmt wohl.

im gegensatz gibt es aber auch menschen die den mitleid haben wollen.

ja da hast du natürlich recht...daher ist es ja schwer...der Eine so...der Andere so^^

Muss ja nicht immer sein.
Ich hab mal im Fernsehen gesehen,dass der kleinste Mann der Welt (glaube er war 50 cm gross) eine Frau gefunden hat,die eine "normale" Grösse hatte.
Solche Menschen müssen aber nicht direkt einsam sein. Sie können doch genauso gut mit "Gleichgesinnten" leben.

Aber auch wenn sie nicht Freunde finden,die nicht gehandicapt sind,liegt es womöglich dadran,dass die anderen Leute Vorurteile gegenüber ihnen haben ! Heisst: Sie beurteilen sie nach ihrem Äusserem.
Gerade für die Gehandicapten Leute ist das schwer zu ertragen,da sie ja auch nur ein normales Leben führen wollen. Und solch ein Leben haben sie allemal verdient !

@Mr.Dextar

ja, auch diese menschen, obgleich die krank oder gehandicapt sind, wollen ein für sich normales leben führen und auch ganz normal behandelt werden und auch ganz normal akzeptiert werden.

ich kann es ja selbst beurteilen. ich habe auch ein handicap. kann nicht mehr gut laufen und wenn ich raus will, nutze ich einen rolli, weil ich die welt erkunden will. ich liebe die natur, bin gnaz locker, humorvoll und gehe auch so raus in die welt.

seltsam finde ich, dass man als junger mensch vor allem von älteren menschen dann so herablassendd beobachtet wird. können die menschen es nicht einsehen, verstehen, dass man trotz handicap glücklich daher kommt? ich bin halt kein verbitterter mensch.

im grunde habe ich keine probleme, neue menschen kennen zu lernen. manchmal etwas schwerer, aber sonst "no problemo" ;-)

und ich kenne viele gehandicapte und genauso viele normalos... um es salopp auszudrücken.

es hat viel mit der inneren einstellung zu tun, wie man sich nach außen gibt.

es gibt viele gehandicapte, die wollen einfach aufmerksamkeit und tun aber kaum was dafür. mitleid wird dann auch gesucht. aber es gibt auch solche, die können sich nicht ausdrücken. würden gern, können es aber nicht.

oder die bettlägrigen schwerstkranken oder -behinderten... diese sind im grunde sehr einsam und können es nicht ändern.

Das ist alles eine Frage der Einstellung - ich hatte einen Bekannten, der nur immer rumgejammert hat über all die Dinge, die er nicht kann und nur zuhause gesessen hat, und peinlich darauf geachtet hat, was ihm alles weh tut und was für Krankheiten er noch so haben könnte...ein totaler Hypochonder, der sich dermaßen da reingesteigert hat, dass er Asthmaanfälle gekriegt hat, wenn ich ihm gesagt hab er soll sich zusammenreißen.
Furchtbar sowas, und dafür hab ich keinerlei Verständnis.
Wenn ich mich damals so aufgegeben hätte, würde ich hier nicht posten können.

@düsselkatze:

düsselkatze schrieb:seltsam finde ich, dass man als junger mensch vor allem von älteren menschen dann so herablassendd beobachtet wird. können die menschen es nicht einsehen, verstehen, dass man trotz handicap glücklich daher kommt? ich bin halt kein verbitterter mensch.

Also das man,wenn man zb. im Rollstuhl gefesselt ist,schneller bemerkt wird,ist eigentlich selbstverständlich und,wie ich finde,auch nicht allzu schlimm.
Schlimm wird es erst DANN,wenn diese "Beobachter" anfangen,atkiv zu werden !
Heisst,sie schenken dir ein fieses Grinsen oder fangen an,sich lustig drüber zu machen.
Einige werden sogar gewalttätig ! :|

düsselkatze schrieb:im grunde habe ich keine probleme, neue menschen kennen zu lernen. manchmal etwas schwerer, aber sonst "no problemo"

Natürlich ;) Ich will auch erst lieber eine Person besser kennenlernen,um sie dann zu beurteilen. :) Nur,weil du gehandicapt bist,heisst das noch lange nicht,dass du innerlich anders bist als andere !

düsselkatze schrieb:es gibt viele gehandicapte, die wollen einfach aufmerksamkeit und tun aber kaum was dafür. mitleid wird dann auch gesucht. aber es gibt auch solche, die können sich nicht ausdrücken. würden gern, können es aber nicht.

oder die bettlägrigen schwerstkranken oder -behinderten... diese sind im grunde sehr einsam und können es nicht ändern.

Ja,solche Leute tun mir echt Leid. Aber trotzdem müssen sie ja nicht einsam sein ! Es gibt immer Familienmitglieder,die sich um sie kümmern. Alte Freunde sind ja auch noch da,falls sie erst nach einer Zeit gehandicapt sind.

Es gilt also, trotz einer Behinderung, eine gute Lebenseinstellung zu zeigen und nie zu verzweifeln !

da ist es aber wieder.
gibt leute die brauchen mitleid (steigern sich da noch rein).
Und es gibt leute die wollen ganz normal behandelt werden. (wie man sie auch behandeln sollte)

Wie sagte mir mal ein Freund im Rollstuhl:

Behindert ist man nicht, behindert wird man.


Und sei es nur durch die Assoziationskette: Krank/Behindert/Einsam/Hilfebedürftiges armes Schwein/Ich braver Gutmensch traue mich, Behinderte anzufassen/Kann er froh sein, dass er mich hat/Mann, bin ich toll.

Wer sagt denn, dass man einsam, allein und ohne Freunde ist, nur weil man eine Behinderung hat? Das halte ich für ein Vorurteil. Und wenn es so wäre, liegt das nicht an den Behinderten, sondern an den Nicht-Behinderten, weil die aus Unwissenheit mit Behinderten nicht unbefangen umgehen können.

Und wenn dann so ein Gutmensch auf einen Jammerer trifft, braucht man sich nicht zu wundern, woher die Vorurteile kommen.

Das makabre ist auch, dass ich Leute kenne, die nur zu 50% behindert sind und regelrecht neidisch auf meine 80% und meine EU-Rente sind. Anstatt sich zu freuen, dass sie "gesünder" sind als ich - für mich auch völlig absurd...

Wenn man plötzlich schwerkrank wird, weiß man wer zu einem steht. Mein Bruder hat MS und als die Krankheit so schlimm wurde, dass er seinen Kumpels halt nicht mehr für umme an den Autos rumschrauben konnte, war doch aufeinmal recht alleine. Böse Sache, das! Vor allem, er sieht von der Statur her aus als könnte er Bäume ausreissen und doch fehlt ihm manchmal schon die Kraft Grashalme zu pflücken. Da wirkt es schon befremdlich, wenn seine zierliche Frau dann den schweren Einkauf zum Auto trägt. Und die Leute reden...

Weil die Leute eben dumm sind und sich lieber ihren eigenen Stuss zusammenreimen, als mal was zu hinterfragen - mankönnte ja was schlimmes als Antwort kriegen...
Mein Freundeskreis ist durch meinen Umzug eingebrochen, dafür hab ich hier neue und gute Freunde gefunden. Eine meiner besten Freundinnen ist leider kürzlich verstorben und meine beste Freundin ist nach NRW zurückgezogen.Von allen anderen
habe ich mich zurückgezogen, weil es mir meist zu eng wurde mit der Zeit

Viele Menschen wissen halt auch nicht, wie sie mit Behinderten umgehen sollen.
Woher auch? Schon in Kindergarten und Schule werden sie in spezielle Einrichtungen gegeben, die sie fördern sollen.

In der Schweiz geht grad ein Umdenken vonstatten. Man schult Behinderte normal ein, und es wird eine zusätzliche ausgebildete Person stundenweise als Unterstützung eingestellt.
So lernen Kinder den unbeschwerten Umgang mit Behinderten.

Wobei es natürlich auf den Schweregrad ankommt, und das nicht in jedem Fall geht.


Wichtig finde ich auch, dass die Behinderten/Kranken offen sind und eine Bereitschaft zur Kontaktaufnahme signalisieren.

Dann ist der Umgang einfacher für die Gesunden, und eine Hemmschwelle wird leichter abgebaut.

Dazu baut man doch die romantischen Krankenhäuser und Heime, damit sie nicht einsam sind :|

Aber ein wirklich sehr rührendes Thema, Rüsselkatze

Bluna-Sprüche a la "Sind wir nicht alle ein bisschen behindert?", "Behindert ist man nicht, behindert wird man." etc. klingen in meinen Ohren sehr naiv ...

Aber so ist es doch oft, yoyo...Der schlimmste Beweis dafür ist die versuchte Bevormundung weil Hinz und Kunz meint zu wissen, was für den Behinderten gut und richtig ist...Hab ich selber schon erfahren müssen, und dann gibt es das andere Extrem, die Leute die einen nicht für voll nehmen.
Ich hab gelernt, mich dagegen extrem zu wehren, manchmal sogar mit sehr drastischen Mitteln

Für einen behinderten oder chronisch kranken Menschen ist es naturgemäß schwer eine Beziehung zu führen also einen Menschen zu finden der sich darauf einlässt.

Wer hat schon die Stärke eine langfristig stark eingeschränkte Beziehung zu führen, auf vieles zu verzichten und sozusagen auch behindert zu sein durch die Behinderung des Partners.

Ich habe während meiner Zivi-Zeit die Erfahrung gemacht, dass gerade behinderte Männer extrem selten eine Partnerin finden, bei behinderten Frauen ist dies nicht ganz so gravierend.
Ich vermute weil Frauen einen hilflosen /schwachen Mann nicht als attraktiv wahrnehmen, er kann weder Versorger noch Beschützer sein, während behinderte Frauen den Beschützerinstinkt bei manchen Männern wachrufen.