Bedeutet krank oder behindert sein gleich einsam sein?

meine schuld... meinte 100 Prozent steht natürlich im ausweis *ups*

@ weethas, so stimmt das nicht. Psychisch gestörte Menschen sind oftmals einfühlsamer als Du denkst. Es gibt Tage, da leiden sie für andere, weil sie nicht verstehen, warum andere ein schweres Leben haben.
Man ist alles andere als nur mit sich selbst beschäftigt, wenn man unter Depressionen leidet. Das ist so ein schwer nachzuvollziehbares Gebiet!
Wenn man sich vorstelle will, wie ein Leben für Blinde sein muss, dann schliesst man die Augen und erkennt schnell was es heißen muss auf sein Augenlicht zu verzichten, wie unglaublich glücklich man es schätzen kann, das man sehen kann. Aber man kann sich, wenn man nie Depressionen hatte, nicht in depressive Menschen versetzen, weil man gar nicht verstehen kann, wie sie denken.

Aber man kann sich, wenn man nie Depressionen hatte, nicht in depressive Menschen versetzen, weil man gar nicht verstehen kann, wie sie denken.


natürlich gibt es Depressionen die sind so stark...dass der Mensch regelrecht ausser Gefecht ist...und es medikamentös behandelt werden muss. Aber meiner Meinung nach auch scheisse weil derjenige vollgepumpt wird...sich noch zusätzliche Erscheinungen bilden können. In solch einer Situation denke ich nicht das man fähig ist Kontakte zu pflegen, gar zu knüpfen...obwohl es genug gibt denen die Medikamente helfen und sie sich besser fühlen.Wenn sich derjenige dann wieder fängt...ist es ja gut...doch ist es nicht beispielsweise eine derzeitige Lebenssituation sonder eine Krankheit...na dann Gut Nacht....

@Dublina
Es liegt mir fern Depressionen nicht ernstzunehmen - aber sie bleiben in den meisten Fällen behandelbar. Dies ist bei vielen körperlichen Handicaps einfach nicht der Fall.

Aber das ist ja nicht das Thema. Natürlich ist eine physische Behinderung nicht behandelbar aber das hat nichts mit mit der Fähgkeit "soziale Kontakte knüpfen zu können" zu tun.

@asesis:

100% gehörgeschädigt ist taub. 99,9% gehörgeschädigt ist immer noch was anderes als taub. dummgelaber hin oder her.

@Dublina:

ja gibt auch solche. bei einer depression bezieht man das was man denkt gezielt und betont auf sich selbst. alle psychischen störungen sind auf das eigene Ich zurückzuführen und spiegeln eine gewisse Ablehnung eines Teils der Persönlichkeit wider. Wird man nun mit der Ablehnung direkt konfrontiert enstehen Störungen. Siehe Sigmund Freud.
Also im Prinzip beschäftigen sich diese Leute ausschliesslich mit sich selbst.

Das macht aber sowieso jeder, ohne dabei psychisch krank zu sein.

Es hat sehr viel damit zu tun wie man mit Behinderungen umgeht, und wie man diese bereit ist anzunehmen...

Wir hatten wegen Gesundheitsgründen keinen Kinder, und so nahmen wir 2 Gesunde Mädchen auf. Doch irgendwann da zwischen ihnen 6 Jahre Altersunterschied war und die Jüngere auch schon über 2 Jahre alt wurde, beschlossen wir noch ein Kind dazwischen drinnen an zu nehmen. Wir beschlossen dass dieses Kind muss nicht unbedingt vollkommen Gesund sein, da wir damit umgehen können... so dachten wir... und wenn ein wenig Körperlich Behindert... dass ist ein Problem.. so bekamen wir in Deutschland - da wir damals dort lebten - eine Angebot von der Jugendamt, aus ein Heim. Da Kind sei 4 Jahre alt gewesen, und etwas Gehbehindert, wgen ein Hüftleiden.

Als wir ankamen, da zeigten sie uns erst d Heim. das Kind wusste nichts davon dass wir kommen und ihm kennen lernen wollen... Als wir durch die Zimmern geführt wurden, da lag ein weißblonde Junge in eine der Bettchen und rief: Endlich seit ihr da! Habt ihr meine Geschwister mitgebracht und wollt mich mit nachhause nehmen? und er freute sich sehr... und konnte sich kaum bewegen in sein Bettchen... Ich ging hin und nahm ihm auf... und er freute sich sehr... und ich sagte, dass ich versuchen werde... und ich redete nacher gleich mit der Ärzte, und erfuhr ich dass er aus ein Familie kam, der ihm nicht wollte, da die Mutter Gymnasiastin war und sie sagte d Freund das sie schwanger sei, doch er ging darauf hin weg... Als die Eltern erfahren haben, die streng Katholisch waren, haben sie ihre Tochter herausgeworfen und sich losgesagt, da sie nicht Fromm gelebt hat. Darauf hin hat sie ihm los werden wollen... So ist Dominic in der 6. Schwangerschaftsmonat geboren, und hatte knapp 900 Gramm. Er kam in d Brutkasten, und die Mutter hat ihm in d Klinik "vergessen"...

Ich habe manches versucht, und habe auch in seiner Akten geforscht was man machen kann, und ob man ihm mitnehmen könnte, oder ständige Pflege benötigt... Wir könnten ihm am Nächste Tag sogar schon mitnehmen,da es war zu beführten dass er sich so aufregt,dass er Krämpfe bekommt wenn wir ohne ihm weg gehen...

Wir haben gelernt mit ihm auf alle 4-en durch die Wohnung zu krabbeln da er wie ein Frosch nur seiner Hüfte benutzen konnte.. und er bekam ein Topf mit Hupe, und durfte Hupen wenn etwas in d Töpfchen ging... Er war knapp 8 Jahre alt und hatte Kleidungsgröße für 3-4 Jahre, und hatte 15 Kilo.

Er lernte auch normale Nahrung zu essen und nicht nur Brei, und kam dann in d Schule. Er lernte viel und gerne, und wir taten was ging... als er dann so 14-15 Jahre alt war, und in der behinderte Schule das Thema groß war: "Warum gerade ich..." redete ich sehr viel mit ihm auch über vieles... auch darüber dass oft die angeblich "gesunde" und angeblich "Normale" - somit nicht Rollifahrer - viel, sehr viel behinderter sind, als sie... eines tages kam er aus d schule, und sagte mir nachdenklich: Weist du, ich bin inzwischen froh darüber dass ich gehen kann. Ich fragte ob er dies begründen könnte? da antwortete Dominic: Weist du, wenn ich laufen könnte, wies nicht wie weit ich von dem Leben weg gehen würde... Und ich war glücklich dass er mehr begriffen hat, als die meisten "Gesunden" und viele andere - auch Erwachsene - Behinderten.

Die zeit ist weiter gegangen... und ich bin sehr froh darüber dass wir ihm genommen haben.. (und auch noch ein behinderte, der ein Klassenkamerad von Dominic war, und in d Heim lebte... und immer gerne bei uns war...) Inzwischen ist Dominic ein 38 Jährige, Erwachsene Mann, der sein Arbeit nach geht, seiner eigenen Wohnung hat, und der nicht jammert dass er Behindert ist, sondern es ist sein/unser Normalität. Die Mädchen die gesund sind haben durch solche Erfahrung nicht gelitten, sondren alle beide haben in d Gesundheitswesen ihre Berufung/Beruf gewählt...

Ich bin sehr,sehr dankbar für das leben mit meine behinderte Kinder, und das sie Menschen geworden sind, die innerlich gesünder sind, als die meisten "Gesunden" ....

Tiqvah Bat Shalom

krank ist gut.

Krank ist gut? Ich wünsche es keinem!
@ wheethas, das stimmt nicht, wenn man Depressionen hat heisst das nicht automatisch, dass man mit sich selbst Probleme hat. Nein, man fängt an anders zu denken, mehr zu suchen, Gefühle mehr auf sich Einfluss nehmen zu lassen.
Psychische Störungen können auch andere Gründe haben, Schicksalsschläge vor allen Dingen, Veränderungen der Lebensumstände etc...

Es kommt meiner Meinung nach im Wesentlichen drauf an, was man aus seiner Behinderung macht.

Wenn man sich selbst abkapselt und keinen Mut hat, sich mit anderen Menschen zusammenzutun, dann wird man natürlich auch als Sonderling gesehen und wird es schwer haben, Freunde zu finden.
Wenn man aber nicht aufgibt, sich von einer Behinderung nicht unterkriegen lässt, dann wird man auch vernünftige und gute Freunde finden.

Jedenfalls ist das meine eigene Erfahrung gewesen ;).

Man ist halt ,,anders". Na und, Sch... drauf, es kommt drauf an, was man drauß macht.
Wahre Größe erkennt man nicht daran, ob jemand K.O. geht oder nicht, sondern daran, ob er wieder aufsteht und weitermacht ^^.

Aber bei einer Depression geht das einfach nicht. Da ist jedes Gespräch schon eine unglaubliche Herausforderung und richtig anstrengend.
Man will aber kann nicht, man kommt nicht hoch, man ist noch nicht mal in der Lage T.V. zu schauen, weil man zu viele Gedanken in sich hat.

krank ist krank.

@Dublina:

Depressionen sind aber nicht unheilbar, es gibt genug Leute, die sich ernsthaft auf deren Beseitigung spezialisiert haben und den Menschen helfen wollen.

Wichtig ist auch immer, dass man an irgendetwas glaubt, finde ich.
Wenn man ein Ziel oder bestimmte Ideale hat, die man verfolgen und erreichen kann, dann hilft das ungemein.


Es sind natürlich beileibe nicht alle Krankheiten gleich, aber bei vielen kommt es doch drauf an, wie man damit umgeht, ebenso mit Behinderungen, dabei bleibe ich :).

düsselkatze schrieb am 16.05.2008:Warum fällt es diesen Menschen so sehr schwer, selbst neue Menschen kennen zu lernen? Warum fällt es besonders diesen Menschen schwer, echte Freunde zu finden, wie der Großteil von uns sie auch hat?

Das ist natürlich Schwachsinn³Wie kommst du nur darauf?Ich habe selbst 4 Freunde im Rolli und die haben sehr viele Freunde,auf die man sich auch verlassen kann.Sie nehmen ganz normal am Leben teil und gehen auswärts usw. 2 von den vieren haben auch ne Beziehung also was soll das?Du packst die Leute in Schubladen,widerlich!

@Threadstarter natürlich

Kc schrieb:Depressionen sind aber nicht unheilbar, es gibt genug Leute, die sich ernsthaft auf deren Beseitigung spezialisiert haben und den Menschen helfen wollen.

Dazu muss diese erst einmal erkannt werden und glaub mir das ist nicht so leicht wie du dir das vielleicht vorstellst. Ich bin jetzt 26 Jahre alt und litt seid meiner Kindheit an einer Depression auch heute noch leide ich manchmal daran. Heraus gefunden wurde das ganze als ich 24 war vermutlich habe ich diese schon seid meinem 13 Lebensjahr mit mir umhergetragen.
Das hatte aber nie Auswirkung auf meine solziale Kontaktfähigkeit so das man sagen könnte ich hab mich verkrochen sondern eher hab ich in diesen Momenten den Kontakt gesucht weil es mir half. Burn Outs sind nicht selten und geheilt bin ich noch lange nicht von der Depression. Ich gehe auch zu keiner Therapie mehr ich habe gelernt mich aus den Situationen selbst heraus zu holen, mir selbst Mut zu machen und mich selbst aufzubauen. Es ist nicht immer ganz einfach aber es funktioniert.

Ich dneke das es an dem Menschen liegt wie er mit der Situation umgehen tut. Ich hoffe das mein jüngster aufgrund seiner Neurodermitis und das Teilweise echt böse aussehen denoch nicht in sich selbst verschwindet.
Immer wenn uns jemand fragt was er hat und ich das dann erkläre heisst es armes Kind. Meine Antwort darauf lautet immer "Er hat sich daran gewöhnt nur der rest der Welt noch nicht", interessant die Reaktion der Menschen dann zu sehen. Zustimmend und nicht mehr bemitleident das ist wichtig für ihn. Wie soll er je das Gefühl bekommen das er normal ist wenn ihn jeder Mitleidig anstarren tut.

Ich leide nun seit 20 Jahren an immer wieder kehrenden Ddepressionen, ich weiß nun das es eine begleiterscheinung meiner Erkrankung (Fibromyalgie) ist und ich habe gelernt damit umzugehen, auch wenn es oft nicht so leicht ist, vor lauter Schmerzen, dem leben noch Positive Seiten abzugewi´nnen.

Man kann trotz erkrankung auch ein lebven führen ausserhalb der Einsamkeit. Aber man muss es nur zum einen auch wollen aber auch zum grossen Teil müssen die
Menschen einen Tolerieren so wie man ist. Es ist für Menschen immer einfacher wegzuschauen, als auf andere Menschen zuzu gehen die einfach anders sind und sich nicht irgendwelchen "Normen" die man für "Normal sieht entspricht.

An alle die "Normal" sind, sie sollten sich auch mal mit den Menschen auseinandersetzten die krank sind, egal in welcher Form.

@Eingangspost

Die behinderten Menschen, die ich kennen gelernt habe, gehen offen durchs Leben und gehen meist offener auf Menschen zu als manch anderer. Auch Kranke oder behinderte Menschen haben Freunde und den Spaß am Leben genießen sie auch so gut es ihre Einschränkung zulässt. Also ich kenne keine Behinderten, die einsam sind und allein da stehen. Somit bedeutet für mich nach meiner Erfahrung das behindert oder krank sein sicher nicht, dass man direkt einsam ist.

Ich hab auch eine körperliche Behinderung.
Gut ich muss sagen als Kind war es nicht einfach, weil man doch von einigen Idioten gehänselt wurde. Aber dadurch wächst man auch und man lernt solche Menschen allgemein zu ignorieren.
Aber das hat mich nicht beeinträchtigt, ganz im Gegenteil. Ich hab genauso meine Freunde und meine Famile wie jeder "normale Mensch".
Mir persönlich ist es egal ob ein Mensch eine Behinderung hat oder nicht. Mensch bleibt Mensch egal was sie für ein Handicap haben oder für eine Macke.