Robert Enke

@Tiranu
Nein halte auch für nicht gut...
Och stelle mir das lieber nicht vor und ich hoffe das es auch nie der Fall eintreten wird, ich kann vorher nie sagen was mit mir dann sein wird.
Und ich sehe auch nicht ein das ich vorher schwarz male und denken würde was heute draussen passieren könnte, denn dann könnte ich gleich in meiner Wohnung hocken bleiben.

@martialis
mir is zwar immer egal was mit mir passiert, aber ich haett einfachn shclechtes gewissen andere mit reinzuziehen...
wenn ich mir dien puls aufschneide will ich ja kurz vorm ende noch jemandem sagen, du mach mal die sauerei weg, das is ja auch nich shcoen fuer den finder oder wenn der ne halbverweste leiche findet.

@Tiranu
Auch du ziehst jemanden mit rein, nämlich der der dich dann findet.
Wow es soll sogar jemand bei dir sein während du ausblutest, meinst du das ist toll?

Warum wird um den Kerl einen derartigen Wirbel gemacht? Der Mensch und seine Angehörige tun mir zwar auch Leid, aber warum fangen die Menschen immer erst an die Menschen zu 'ehren', wenn sie bereits tot sind?

@Tiranu

Tiranu schrieb:mir is zwar immer egal was mit mir passiert, aber ich haett einfachn shclechtes gewissen andere mit reinzuziehen...

Ich hatte selbst schon Depressionen, lange her aber es war die Hölle auf Erden ! In dieser Zeit gingen mir viele Dinge durch den Kopf, aber Selbstmord war nie dabei, mein Gewissen hätte es einfach nicht zugelassen...mein Vater wäre mit Sicherheit daran zerbrochen, er konnte es schon kaum ertragen, mich so zu sehen. Er fühlte sich hilflos, wusste nicht mehr weiter mit mir.

Daher kann ich die Entscheidung von Robert nicht nachvollziehen, es ist feige, verantwortungslos und egoistisch ! Und das sagt ein Mensch, der auch die selbe Krankheit hatte wie er, ich weiß wovon ich spreche ! Entweder man hat ein grosses Gewissen, oder nicht, Charaktersache und nicht Depressions bedingt !

@sirius72
„Jemand der alles hat, Geld, Körperliche Gesundheit, eine tolle Frau ein adoptiertes Kind und Fans und Anerkennung bringt sich um wegen Depressionen. “

Offensichtlich hat er nicht alles gehabt, niemand wird sich wohl leichtfertig vor dem Zug werfen. Wer sich mit Depressionen und deren Ursachen auskennt, weis das materielle Dinge niemals das geben, was der Mensch braucht. Das haben viele in unserer Gesellschaft noch nicht begriffen. Robert Enke hatte massive Versagensängste, und darunter leiden immer mehr Menschen. Im Beruf ist es ja mittlerweile genauso. Der Druck der Menschen auf dem Arbeitsmarkt steigt, unter anderem auch weil es genug Arschkriecher auf dem Arbeitsmarkt gibt, die zu allem bereit sind. Insbesondere junge Akademiker. Kaum einer kann beides haben, nämlich Selbstwertgefühl und einen Job. Heute gibt es nur noch entweder / oder.



„Da gibt es Menschen mit weitaus härteren Schicksalen die sich nicht so aufgeben. “

Was meinst Du wie viele Menschen sich aufgegeben haben, da irrst Du Dich. Die meisten haben einfach nicht den Mut, den letzten Schritt zu tun.


„Wer denkt an die Menschen die jedes Jahr Weihnachten alleine irgendwo in der Kälte auf dem Bahnhof verbringen, “

Ich denke da oft dran, und viele andere auch. Nur unsere Eliten, die eben einmal 700 Milliarden verzockt haben, sch….. auf diese armen Menschen.

Mir tut Robert Enke leid, denn er war offenbar ein sehr netter Mensch. Dass seine ruhige nachdenkliche Art von vielen anerkannt wurde macht Mut. Ja sogar ein Länderspiel wurde abgesagt . Hätte ich nicht für möglich gehalten. Das zeigt mir das es in dieser verblödeten kalten Gesellschaft doch noch Menschen gibt, die Mitleid fühlen und innere Werte anerkennen.

Ja, natürlich tut mir der Lockführer leid. Es gibt ja kaum einen älteren Lockführer der so etwas nicht erlebt hat. Aber Schuld sind ja wohl nicht die Selbstmörder, sondern ein nicht funktionierendes System, das niemand ändern will, solange nicht noch mehr passiert. Niemand merkt dass wir schon tot sind, und unsere Regierung macht den Sterbebegleiter.

Wenn ich hier den einen oder anderen Kommentar lese, möchte ich mich auch am liebsten vor dem Zug werfen.

Aber ich möchte noch miterleben, wie die Gesellschaft zugrunde geht, und insbesondere die harten Burschen hier, schreien am lautesten nach Mama.

Er war eben nicht bereit für den Aufstieg. Ihm wurde alles zuviel. Nichts dramatisches, wenn man nicht gerade Fan des Vereines ist.

wenn ich mir dien puls aufschneide will ich ja kurz vorm ende noch jemandem sagen, du mach mal die sauerei weg, das is ja auch nich shcoen fuer den finder oder wenn der ne halbverweste leiche findet.

Naja, du "schneidest dir den Puls auf" und wenn du merkst, es ist jetzt kurz vorm Ende, sagst du jemanden 'du mach mal die Sauerei wech hier`
{' und wenn du schon dabei bist, im Wohnzimmer muss auch noch staubgesaugt werden!'}?

Das hier viele jetzt Robert Enke zerreißen, ist absolut nicht in Ordnung! Das können nur
die tun, die selbst nie von Depressionen betroffen waren. Glaubt mir, so einfach ist das nicht. Wenn man mal in so einem "tiefen Loch" gesteckt hat, weiß man, wie es einem wie
Robert Enke gegangen haben muß. Das soll keine Entschuldigung dafür sein, das er durch seinen Suizid andere Leute mit in die Sache riß. Aber glaubt mir, nur die, die mal betroffen waren oder es vielleicht noch sind, können urteilen über das, was passiert ist. Leider wird diese Krankheit in vielen Fällen mies bis gar nicht behandelt. Ich bekam "leckere Pillen" und die Aussage, das ich frühestens nach einem halben Jahr eine Chance auf einen Therapieplatz hätte! Aus dem halben Jahr wurde dann ein ganzes, zum Glück für mich hab ich es ohne ärztliche Hilfe geschafft und irgendwann diese pharmazeutische Mistzeug weggeworfen. Und ja, auch mir gingen viele Dinge damals durch den Kopf, wie gesagt, so einfach ist das alles nicht.

@Waldfreund

Waldfreund schrieb:Aber Schuld sind ja wohl nicht die Selbstmörder, sondern ein nicht funktionierendes System, das niemand ändern will, solange nicht noch mehr passiert.

Ja klar, immer sind die anderen Schuld :D Weißt du, was ich damals gelernt habe ? Bei sich selbst anfangen, nach Ursachen und Fehlern zu suchen ! Man geht nur am "System" kaputt, wenn man es zulässt. Im Fall Robert Enke kann ich nur sagen, es hat ihn niemand gezwungen, Fussballprofi zu werden, das war seine Entscheidung ! Wenn das mit dem Privatleben nicht mehr unter einen Hut zu bekommen ist, muss man halt was ändern, nur dazu sind die meisten einfach zu feige ! Man ergibt sich seinen vermeitlichen Schicksal, als gäbe es keine Alternativen auf dieser Welt...aber die gibt es in Hülle und Fülle.

Man hat immer die Wahl, Selbstmord gehört definitiv nicht dazu.

@bufordtjusti

Was mich jetzt interessiert : Gab es einen grossen Wandel in deinem Leben ? Wie hast du die Depression besiegt ?

Der ganze Terz über Robert Enke geht mir gehörig aufem Sender.
Es bringen sich täglich Menschen auf Grund von Depressionen um, zumindest spielen sie mit dem Gedanken.
Meine nicht, dass das mit dem Enke nun ein Thema ist, was man drei Tage hintereinander in den Medien ausbreiten muss.

@Kayleigh
verstehst mich grad falsch, genau das wollt ich damit auffuehren, egal wie du es machst allein dadurch das jemand deine leiche findet verpasst du jemand em ne psycho klatsche.

@martialis
ja, ka. ich wuerd das planen von vorn bis hinten, ach was, ich wuerd mich einfach totsaufen oder nen coctail schmeissen dann heist es naemlich unfall und sieht moralisch etwas besser aus!


@Chris0815
ich hab letzte woche meine antidepressiva abgesetzt, es gab mom. a hatt ich gar keinen mehr im gegensatz zu enke mit seiner frau+kind, aber wie du auch meintest, meine mutter gehts koerperlich+psychisch eh nich gut ,zum glueck hat sie nen netten typen geheiratet, aber wenn ich mich umbringen wuerde bring ich damit 2 um.
ich hab eh nch vor mich umzubringen, pah!

"Ja ja der arme Lokführer, wie soll der jetzt damit weiterleben.
Wäre es nicht das Beste, sich auch vor einem Zug zu werfen?
Natürlich ist es für den Lokomotivführer nicht schön, aber ich denke das verarbeitet auch jeder anders.
Wenn jemand wie der Torsteher von Hannover 96 sich vorm Zug schmeisst und Frau sowie Kind hinterlässt, wird es schon seine Gründe gehabt haben.
Was interessiert mich denn der Zugführer, wenn ich einfach weg will aus dieser scheiss Welt, zu der auch der Lokfahrer zählt?"

Bischen arg egoistisch, oder?
Was hat der Lokführer mit Enkes (oder sonstwem`s) Depressionen zu tun?

Aber - wie erwähnt, ich denke nicht, dass solche Überlegungen für ihn noch eine Rolle gespielt haben. Über Enke zu urteilen ist aber dennoch ebenfalls absurd. Jeder Mensch ist anders. Und ganz offensichtlich konnten ihn auch keine Euromillionen auf seinem Konto trösten.

@Chris0815

Chris0815 schrieb:Man hat immer die Wahl

glaube kaum, dass er sich die Depression gewünscht hatte

Chris0815 schrieb:Selbstmord gehört definitiv nicht dazu.

weil was? Verstehe ich nicht.
Es ist immer noch mein Leben, und ich persönlich halte es für den Ausdruck allerhöchster Freiheit, wenn ich selbst darüber bestimme, wann es zu Ende ist.
Schon alleine der Ausdruck "Selbstmord" ist völliger Unsinn, weil man sich selbst nicht ermordet, sondern eben freiwillig den Exodus sucht.
Da find ich "sepuku" schon viel netter, auch wenn die Methode selbst ganz schön düster ist.

@Realistin
nich die millionen aber die familie, er scheint ja ech ne tolle hilfbereite frau gehabt zu haben...super wete die tochter geht in paar jahren auch zum psychodoc.

@Realistin


Bischen arg egoistisch, oder?
Was hat der Lokführer mit Enkes (oder sonstwem`s) Depressionen zu tun?


Immerhin lässt er Frau und Kind alleine. Bin mir sicher, er hat sie beide sehr geliebt.
Warum sollte ihm denn nun ausgerechnet der Schaffner leid tun?

Hätte er sich aufgehängt, oder wäre er von der Brücke gehüptft, hätten auch iwelche Menschen damit zu tun bekommen

Tja Chris, so genau kann ich dir das nicht einmal sagen... Wo genau der Knackpunkt lag ist mir selbst unbekannt, es ging mir halt irgenwann besser ( nach ca 5 Monaten) und man war einfach wieder fröhlicher. Wie gesagt, das ist jetzt ein Jahr her und ich hab da kein Patentrezept, wie ich da rauskam. Ich hoffe nur, das ich diese Krankheit für immer hinter mich gelassen hab. Aber kann ich mir dessen sicher sein? Ich bekam damals 3 verschiedene Anti-Depressiva verschrieben, alle mit krassen Nebenwirkungen und als es mir besser ging, hab ich das Zeugs weggeworfen. Ein ganz großer Halt war sicherlich meine Frau, ohne die ich es bestimmt nicht so geschafft hätte. Ist schon ein beschissenes Gefühl zu sehen, wie der Partner mitleidet und man sich selbst auch nicht helfen kann, geschweige denn einem anderen. Und Fakt ist, das man mindestens ein halbes Jahr auf einen Therapieplatz warten muß. Da frag ich mich, wie das zu Verantworten ist. In einem halben Jahr kann eine Depression extrem heranreifen, so das man wirklich nur noch den einen Ausweg sieht. Und ja, bevor ihr fragt, auch ich spielte mit dem Gedanken damals und wäre ich alleinstehend, wer weiß .....

@Tiranu
Du siehst doch nur das Bild das die Öffentlichkeit sehen soll. Du warst doch (nehme ich mal an) nie bei denen im Wohnzimmer.
Gerade wenn Enke eine nette Frau, ein Kind, sowie ein allgemein priveligiertes Leben hatte, wiegt seine Entscheidung ja noch schwerer. Ob ich seine Gründe nachvollziehen kann/könnte ist die eine Sache - dass sie aus seiner Sicht ausgereicht haben die andere.