Warum bin ich gerade ich?

Wären wir rein motorisch veranlagt, dann hätten wir kein Bewusstsein welches sich diese Frage überhaupt stellen kann. Da wir jedoch in der Lage sind, über unser "Ich" zu reflektieren, stellt sich die Frage ob es wirklich nur Zufall war, dass wir Bewusstsein zu einer bestimmten Zeit, an einem bestimmten Ort, erlangt haben.
Meiner Meinung nach, ist unser bewusstes Denken über uns selbst und der Welt, der Beweis für eine konkrete Vorstellung eines höheren Systems, das in unserem Diesseits interagiert.. und kein willkürliches, rein-biologisches Resultat.

@mr.dragon
Wo genau siehst du hier denn den Beweis? Könntest du das vielleicht etwas näher erläutern? Wie genau schließt du aus der Reflexion auf ein höheres System, das über dem Menschen steht? Oder habe ich dich falsch verstanden?

Vielleicht sind wir auch nur ein reiner Zufall der Natur. Wesen, die nichts besseres zu tun haben, als sich solche Fragen zu stellen...

ich bin ich, weil ich es mir so ausgesucht habe

Und ich bin ich weil ich was ich bin und kein anderer bin.

Naja, man ist eben wer man ist
und wäre man nicht sich, wäre man trotzdem sich weil man dann ja doch sich wäre
;)

Ja, so ungefähr hab ich das gemeint :D

Ich bin ich,weil es meine Bestimmung ist.Genauso wie es es mein Schicksal ist,
auf die Welt gekommen zu sein,wo das Blut meiner Ahnen fliesst...

Manches sollte man glaube ich, nicht so intensiv durchdenken...da wird man nur verrückt davon

ich bin ich
und ich will ich sein
denn wäre ich nicht ich
dann gebe es mich garnicht

Vielleicht denken wir ja nur dass jeder von uns ein "ich" hat weil wir das so gelernt haben. Könnt ihr euch an die Zeit erinnern kurz nachdem ihr gebohren worden seid? Vielleicht würden wir anders denken wenn wir es anders gelernt hätte, vielleicht dann zwar unseren Körper steuern, aber wenn man uns jetzt beigebracht hätte es gäbe kein ich? Dann würde es so etwas wie einen eigenen Willen auch nicht geben...

hmm. gute frage. aber wer sollte ich sonst sein wenn ich nicht ich bin?
diese frage würde ich mir aber auch dann stellen wenn ich jemand anders wäre.
und selbst wenn da ein system hinter stände. wie sollten wir es dann nachweisen bzw. begründen?

horusfalk3 schrieb am 30.11.2009:@mr.dragon
Wo genau siehst du hier denn den Beweis? Könntest du das vielleicht etwas näher erläutern? Wie genau schließt du aus der Reflexion auf ein höheres System, das über dem Menschen steht? Oder habe ich dich falsch verstanden?

Nein hast du nicht. Ich kann verstehen, dass meine Schlußfolgerung schwer nachzuvollziehen ist. Den Grund für alles sehe ich in unserem Schicksal, von dem unser Leben hier abhängt. Wir sind intelligente Lebewesen, die im Stande sind in die Vergangenheit zu blicken, die Gegenwart als bewusstes Ich wahrzunehmen und unsere Zukunft vorzuplanen. Für mich, fängt das "Ich" nicht mit der Geburt auf der Erde an zu existieren, sondern wird unserem physischen Körper "eingehaucht". Wo sehe ich den Unterschied zwischen motorischem und intelligentem Verhalten und die Relevanz eines höheren Systems in diesen beiden Fällen? Motorisches Verhalten, könnte man behaupten ist in gewisser Form "instinktiv" und braucht keinen Willen, um seine Arbeit zu erledigen. Es macht, was es machen muss und nichts darüber hinaus. Wir Menschen sind alle einzigartig und individuell, diese Individualität wird nur durch die heutige Gesellschaft etwas unterdrückt und kommt deshalb bei vielen nicht stark zum Vorschein. Dies schafft viele Vorurteile gegenüber dem Verhaltensmuster bestimmter Gruppen/Ideologien. Trotzdem ist sie vorhanden und ich frage mich, weshalb stellen sich soviele die Frage nach dem "Ich", wenn sie keinen wichtigen Stellenwert in unserem Leben hätte und bloß rein-biologisch wäre? Die empirische Erklärung dafür ist mangelhaft und wer sind damit zu 100% zufrieden gibt, hat entweder wenig Kenntnisse in diesem Bereich, oder persönliche Probleme mit dem Glauben an eine höhere Macht.


Deshalb kann Bewusstsein meines Erachtens nach, nicht bloß ein chemischer Prozess im Gehirn sein. Man kann mir nicht klar machen, dass das WISSEN über unser rein-biologisches Wissen, ein bloß solches ist :)
Unsere teils arrogante Haltung führt uns nur zu der Erkenntnis:
Wir leben in einer Welt voller Geheimnisse von denen wir behaupten, sie zu begreifen.

Warum bin ich gerade ich? Weil mein Leben unter diesen Umständen nie vergleichbar mit dem Leben eines anderen ist. Weil ich andere Erfahrungen mit mir bringen werde, als sonst jemand. Weil mein Schicksal im Netzwerk der Schicksale, notwendig für dieses irdische System ist und meine Prüfung des Lebens, meine bleibt.

@mr.dragon
Ich sehe da drin trotzdem noch keinen Beweis. Du kannst dir vielleicht keinen anderen Weg vorstellen aber das heißt ja noch nicht, dass auch kein anderer da ist ;)

Also das Hautproblem siehst du darin, dass dieses Bewusstsein darüb was man biologisch gesehen ist, nicht aus sich selbst heraus entspringen kann? Aber es kann doch genauso gut sein, dass das Verständnis über die Funktionsweise unseres Gehirns noch nicht genügend verstanden wird?


Also ich sehe auf beiden Seiten für mich noch keinen Beweis und halte mir deswegen erstmal offen ob ich an eine Art Seele glaube oder nicht ^^

@horusfalk3

text stelle von der seite http://heyer.firma.co.at/cms/1/ (Archiv-Version vom 14.08.2009) :

Warum hat, genau betrachtet, KEIN Mensch Selbstachtung und hat demzufolge kein Recht auf Menschenwürde? Weil der moderne Mensch es gelernt hat, sich selbst durch die wissenschaftliche Brille zu sehen. Der Grundfehler, den ich der Wissenschaft und den wissenschaftshörigen "Philosophen" vorwerfe, ist ihre unreflektierte (oder verlogene?) Anwendung der wissenschaftlichen Methodik. Es ist die METHODE, die dieses fatale Menschenbild erzwingt, denn erforscht man den Menschen wissenschaftsmethodisch, KANN man PRINZIPIELL weder ein Ich, noch ein Bewußtsein, noch Leben, noch einen freien Willen, finden. Statt ehrlicherweise zuzugeben, daß die wissenschaftliche Methode nicht taugt, um Fragen nach der Existenz dieser Qualitäten zu beantworten, tönen die sog. "Experten" großmundig davon, die Menschheit müsse auf die dritte große Kränkung vorbereitet werden: Der Mensch sei weder eine Schöpfung Gottes, noch Zentrum des Weltalls, noch ein bewußtes oder denkendes Lebewesen. Der Mensch müsse begreifen, (wer???) daß er nichts als ein toter, sich selbstorganisierene Zellhaufen sei. Das Fatale an der ganzen Sache ist, daß im Falle des Erfolges der Chruchlands & Co. diese im Nachhinein Recht haben werden, denn die Seele des Menschen ist flexibel genug, sich selbst in eine tote Maschinenstruktur umwandeln zu können

Essenz: Wir werden zum Maschinendasein manipuliert. Leider ist die ewige Seele des Menschen so sehr dynamisch, daß sie zur Selbstzerstörung überredet werden kann. Das haben einige Herren der Welt erkannt und nutzen dieses Herrschaftswissen schamlos aus. Ich habe die "Schule für Lebenskunst" gegründet, um diesen Machenschaften Einhalt zu gebieten. Ich verfüge über die Fähigkeit, bereits reduzierten Menschen die verlorengegangene Dimension ihres Geistes zurückzugeben. Ich vermag tote Seelen wiederzubeleben...

@horusfalk3

Erschaffe einen Roboter, der über sich selbst weiß und bring ihn dazu, ansatzweise etwas zu wissen und von sich zu geben, was inmateriell ist :)
Du kannst ihn eventuell so programmieren, dass er Dinge sagt, die in einem Menschen etwas auslösen könnten. Aber da liegt auch schon der springende Punkt; es wird nur was im Menschen selbst auslösen und nicht im Roboter. Ich denke, du würdest scheitern.

Das Gehirn ist nur das materielle Medium des Geistes und das zusammen kann man vielleicht als Medium der Seele bezeichnen.

horusfalk3 schrieb:Du kannst dir vielleicht keinen anderen Weg vorstellen aber das heißt ja noch nicht, dass auch kein anderer da ist

Ich behaupte ja nicht, ich hätte das endgültige Wissen erlangt, ich gebe mich nur mit den heutigen Erklärungen nicht zufrieden. Ob du in meinen Worten Beweise findest oder nicht, liegt an dir und der Gefühlsmäßigkeit des Ganzen. In der heutigen Zeit haben Gefühle sowieso keinen sonderlichen Stellenwert und werden ziemlich untergeordnet, deshalb verlieren wir auch so schnell unsere Menschlichkeit :)

@baraga

ich frag mich immer , ob ich auch noch ich wär , wenn ich nur meine jetzige mutter hätte und aber einen anderen vater - wäre ich dann nur zur hälfte ich ? - und zur hälfte wer anderer ????? - sehr verwirrend

@Genosis
Natürlich hat auch die heutige Wissenschaft ihre Grenzen. Andere Behauptungen werden aber auch selten von Wissenschaftlern aufgestellt sondern eben von denen, die ohnehin die Wissenschaft kritisieren. Ich sehe hier viel mehr ein gesellschaftliches Problem. Der Mensch wird tatsächlich auf seine Produktivität beschränkt. Du bekommst einen Geldwert zugeordnet und das ist der Betrag, den du wert bist. Dass dieses Weltbild irgendwie schon sehr krankhaft ist müssen wir denke ich nicht diskutieren (also zumindest wir sind uns hier einig denke ich). Aber die Wissenschaft spielt hier wohl eher eine indirekte Rolle. Sie hat uns nur das ein oder andere Mal desillussioniert. Das finde ich auch ganz gut denn es werden tatsächlich zB durch die moderne Medizin Menschenleben gerettet.

Dass die Seele stirbt und man sie wiederbeleben muss denke ich nicht.


@mr.dragon
Die zwei Möglichkeiten sind ja tatsächlich:
1. Das Gehirn erschafft das Bewusstsein
2. Das Bewusstsein kommuniziert über das Gehirn mit dem Körper (auf unbekannte Art und Weise)

Man kann jetzt aber nicht Möglichkeit 2 beweisen in dem man 1 ausschließt. Es können ja noch zahllose andere Möglichkeiten existieren, die wir nicht kennen.

Aber auch 1 kann man nicht so einfach widerlegen. Es wurde schon länger erkannt, dass das Gehirn anders arbeitet als die bis dahin bekannten Computer. Die Entwicklung von neuronalen Netzwerken ist sicherlich ziemlich interessant und zeigt erstmals ansatzweise zu wie viel denn so ein Netzwerk fähig ist. Da gibt es auch schon einige Beispiele, die selbstständig lernen sollen.
Man könnte also sicherlich bald einen Roboter programmieren, der erstmal kein Wissen hat und irgendwann fragt wer und was er denn eigentlich ist.

Dass das Gefühl heutzutage schon fast als unwichtig und nebensächlich angesehen wird finde ich auch äußerst schädlich. Sclhießlich gillt unser aller Streben ja nur dem GLücksgefühl. Also leugnen wir im Moment, dass Emotionen mindestens so wichtig sind wie der Verstand.

Ich bin ich - und ich kann Euch sagen: Es war ein verdammt hartes Stück Arbeit.