Mitgefühl oder Mitleid!

ich habe schon manche heftige diskusionen geführt wegen diesen beiden begriffen.

ich gehe davon aus, das mitleid ein negatives menschliches gefühl ist.

ich kann mitgefühl haben für ein unglück oder für ein menschliches schicksal.

aber mitleid?


der mensch versucht zeit seines lebens jedliches leid von sich fernzuhalten, dass das nicht gelingt, ist eine tatsache, jeder mensch erfährt in seinen leben das eine oder andere leid.

aber jetzt freiwillig, mit-zu-leiden, widerspricht der menschlichennatur der leidvermeidung.

@dasewige
Ich finde schon, dass Mitleid wein tolles Gefuehl ist, weil man ja was gutes dabei tut, wenn man das Leid mit einem Menschen, dem es momentan nicht gut geht, teil.

geteiltes leid ist doppeltes leid^^ aber man ist wenigstens nicht mehr alleine damit.
aber ist das fair, wenn ich z.b. leide, jm. anderen auch in traurige gedanken bringe, nur damit ich nicht mehr alleine bin? ist irgendwie egositisch, aber dafür hat man ja freunde.

ein freund ist ein mensch, der meine sorgen trägt (indianisches sprichwort)

@meteora
du findes es also gut zu leiden?

ich könnte ja jetzt eine indizkrete frage stellen,aber ich belasse es mit meiner gestellten frage.

Meiner Meinung nach ist Mitleid nichts anderes, als eine Art Versuch, durch das Nachempfinden oder dieses "Mitleiden", von oben auf eine Person herab zu schauen. Somit sehe ich das ganze als absolut egoistische Handlung an. Anders bei der Empathie, wo es tatsächlich darum geht, die selbe Ebene zu finden, und somit eine Hilfestellung zu geben. Diese Menschen wollen nicht bemitleidet werden, sondern, sie wollen, dass man sie versteht und ihnen aushilft.

@dasewige
Nee, hab ich ja auch nicht erwaehnt. Ich meine nur, dass es ein gutes Gefuehl ist, mit einem leidenden Menschen zu reden, um ihm seine Sorgen ein wenig abzunehmen. Deshalb ist Mitleid meiner Meinung nach ein tolles Gefuehl

@Tineoidea
genau,durch das eigene mitgefühl gibs du zu verstehen das du deinen gegenüber in seinen leid verstehst und sich nicht in seinen leid zu suhlen.

@meteora
wenn ich mich um einen menschen kümmere der leid erfahren hat und mit ihm rede bzw ihn mit rat und tat zur seite stehe, bedarf ich kein mitleid, es bedarf ein mitgefühl um zu verstehen.

ich werde mir nie das leid anderer mensch mir zu eigen machen

Hallo,

Das sehe ich wie @dasewige

Um es bildlich darzustellen:
Wenn ich mitfühle, kann ich das Leid des anderen nachvollziehen, verliere aber nicht meine Kraft, ihn zu unterstützen, wieder aus seinem Loch herauszukommen.
Wenn ich mitleide, setze ich mich mit der leidenden Person ins gleiche Loch und hab nicht einmal mehr die Kraft, selbst herauszukommen.

Gruss

Shade

Wenn ich mit jemanden mitfühle, der Leid fühlt, dann ist es wohl egal, ob ich das Mitleid oder Mitgefühl nenne.
Möglicherweise geht es hier nur um den Ersatz eines negativ behafteten Wortes, wie bei "Neger", "arbeitslos" oder "sinnlos".

Wenn jemand leidet, ist man doch zuerst betroffen...wenn man das gleiche vielleicht auch schon mal durchgemacht hat, dann leidet man aber auch in gewisser Weise etwas mit, weil man die Gefühle des Betroffenen ja nachempfinden kann und man dadurch selber wieder an die eigene Situation erinnert wird. Aber die Betroffenen wollen ja nicht bemitleidet werden, sondern erwarten eher Verständnis und evtl. Hilfe...und dann kann man solchen Menschen sein Mitgefühl zeigen, indem man einfach für sie da ist, ihnen zuhört und versucht diese Menschen wieder aufzubauen!

Nur Personen, die schon mal gelitten haben, können auch Verständnis aufbringen.
Mitgefühl und Mitleid sind zwei verschiedene Dinge.

Ich denke mal, Mitleid ist in der Tat ein negativ behaftetes Wort. Dabei tut einem die Person einfach leid. Mitleid bringt uns manchmal zu bestimmten Handlungen. Manches tun wir eben dann, weil wir Mitleid mit dieser bestimmten Person haben. Wir bevorzugen sie z. B. oder kümmern uns besonders gut um sie oder stehen ihnen in Situationen bei, wo wir ihnen normal nicht beistehen würden.
Negativ behaftet ist das Wort dann, weil niemand nur aus Mitleid bevorzugt werden will.

Ich denke, Mitgefühl bewegt uns dazu, dass wir dem Menschen einfach zuhören und ihm helfen. Wir fühlen dann eben wie er. Ich denke, allein aus Mitgefühl wird man nicht zu solchen Handlungen bewegt wie bei Mitleid.

Mitleid bedeutet mit Jemandem zu leiden.....Mitgefühl bedeutet mit Jemandem zu fühlen....

Ich leide mit einem Schwerstkranken mit....er leidet, ich teile das....mit dem Partner des Schwerstkranken fühle ich mit....er ist in einer total beschissenen Situation gefangen und ich fühle es mit.....

Was davon bitte ist negativ?
Ich kann doch im positiven mit Jemandem leiden, dem es nicht gut geht, der seinen Job verloren hat, der die Wohnung verliert, etc.
Ich kann doch im positiven mit Jemandem fühlen, der einen geliebten Menschen leiden sieht, der am Burn Out leidet, einen Zwang hat, etc.

Solange man etwas für einen Menschen empfindet, und sei auch "nur" Hass, solange ist einem dieser Mensch nicht egal.
Gefährlich wirds doch erst dann, wenn einem Jemand vollkommen schnuppe ist. Absolutes Desinteresse, komplette Nichtachtung: schlimmer kann man einen Menschen nicht strafen.

Hallo @Metanoia

Kennst du jemand, der wirklich leidet, und es alleine dort rausschafft?
Wenn du mit-leidest, bist du keine Hilfe.
Ich hab das in meinem Umfeld, wo ich helfen sollte oftmals miterlebt, wie der Mit-Leidende eben auch so im Leid drin war, dass er nicht mehr helfen konnte.

Was ist daran NICHT negativ?

Gruss

Shade

@The_Shade

und ich sehe daß 100% so wie @The_Shade.
Da kann ich nichts mehr zufügen.

Mitleid ist der heuchlerische Versuch sich mit jemand anderem zu identifizieren!

Ich würde das Wort eher als eine Floskel bezeichnen, die man einfach so daher sagt wenn jemand Jammert, aber ihn nicht die Desinteresse spüren lassen will.


Mitleiden tut man eigentlich nur dann, wenn man in einem Team/Gruppe ist, einer es verbockt hat und jeder unter den Sanktionen leiden muss.

@The_Shade
Ja, ich kenne Jemanden, der leidet und alleine nicht rauskommt. Und ich leide mit....was versteht Ihr eigentlich unter "Mitleid"? Sich stundenlang heulend in den Armen zu liegen, sich gegenseitig vollzuschluchzen mit dem Elend der Welt, um sich dann kollektiv vorn Zug zu werfen?

Mitleid bedeutet für mich, mich in die Situation des Betroffenen reinzuversetzen, so gut ich es eben kann, ohne in der Situation wie er zu sein, sein Leid nachempfinden zu können, mich damit auseinanderzusetzen und ihn zu stützen.....

mitgefühl kommt vorher, mitleid ist schon zu spät ;)

du kannst nicht zu jemandem kommen und ihm was schenken, weil es ihm gerade jetzt schlecht geht..

menschen im rollstuhl wollen auch nicht bevorzugt werden an der kasse weil sie keine nerven in den beinen haben..

Hallo @Metanoia

Was du beschreibst, ist das was allgemeinhin unter Mitgefühl verstanden wird.
Mitleid ist effektiv dieser 'bedauer-bedauer-Trip"

Gruss

Shade