Mitgefühl oder Mitleid!

An was sich einige so hochziehen können. Mitleid oder Mitgefühl, hatte ich bestimmt schon beides.

Verstehe nicht, wieso Menschen "Mitleid" als so negativ ansehen. Wenn ich für jemanden Mitleid empfinde, dann deshalb, weil dieses Gefühl automatisch bei mir drin entsteht. Das hat aber nichts damit zutun, dass man sich über diese Person stellt oder heuchlersich ist. Denn diese Gefühle des Mitleidens sind dann echt.

Wenn einem Menschen, den ich sehr liebe etwas schreckliches widerfahren würde, vielleicht etwas was ich auch schon selbst erlebt habe, dann hätte ich mitleid. Mein Wunsch wäre dann, dass es dieser Person wieder besser geht, dass ihr Leid aufhört.

Mitleid ist doch auch sowas wie Mitgefühl. Leid ist ein Gefühl.

Natürlich kann es sein, dass man sich bei Mitleid nicht abgrenzen kann, was man bei Mitgefühl schon kann oder könnte, heißt aber nicht, dass Menschen, die Mitleid empfinden es böse meinen.


Naja, ich weiß ja nicht so genau. Aber sollte, mir mal jemand sagen, dass sie oder er mein Mitleid nicht braucht, dann würde ich am liebsten sagen: "Ich kann selber nichts dafür, dass ich so fühle, aber spätestens jetzt, weiß ich, dass du mein Mitleid eh nicht verdient hast." Denn dafür, dass ich Mitleid empfinde kann ich nichts, kann man mir also nicht zum Vorwurf machen.

@Saphira
Mitleid werden wohl die Wenigsten annehmen wollen, geht doch für nicht Wenige mit dem Mitleid eine mehr oder minder subtile Abwertung der leidenden und eine Erhöhung der vermeintlich mitleidenden Person einher.

@luciano
Abwertend wäre Mitleid bei mir nie gemeint. Oft leidet man ja mit Menschen mit, die einem am Herzen liegen. Diese Menschen wertet man ja erst recht nicht ab. Irgendwie verstehe ich nicht, dass manche darin eine Abwertung suchen wollen. Mitlleid kann man gut dann empfinden, wenn man das gleiche Leid auch mal erlebt hat, oder ein Ähnliches, demnach müsste ich mich ja danach auch selbst abwerten.

@Saphira
Du musst es ja nicht offensiv so meinen, damit es so wirkt und ankommt, das ist ein Unterschied, den man nicht außen vor lassen sollte. Kommunikation läuft ja nun nie ganz störungsfrei, daher ist die Botschaft, die du sendest ungleich der, die auch ankommt.

Ansonsten ist das, was du beschrieben hast, bei mir eher "Mitgefühl" als Mitleid. Ich kann mit jemandem mitfühlen, wenn ich demjenigen nahe stehe und seine Situation nachvollziehen kann. Das kann dann auch durchaus konstruktiv werden und muss nicht in frommen Sprüchen verebben. Dies fordert aber einen persönlichen Bezug in der Sache und der Person. Daher ist es mir auch fremd, wenn mal wieder "unser Mitgefühl" den Menschen in "Fukushima/Libyen/Chile" gilt. Meins jedenfalls nicht. Hier trifft es wieder viel eher meine Ansicht zum Mitleid, welches ich aber wie erwähnt nicht als positiv empfinde.

Mitgefühl habe ich zu Menchen die ich mag... Mitleid habe ich öfters bei A****löchern !

@luciano
Aber sagen wir mal, jemand erlebt was schlimmes, am besten jemand, der mir viel bedeutet und ich leide mit dieser Person mit, aufgund ihres Erlebnisses. Dann würde ich soetwas doch Mitleid nennen. Oder irre ich mich jetzt hier? Also Mitleid, heißt für mich, dass man sich auch gut, in die andere Person hineinversetzen kann. Auf gewisser weise da vielleicht empatisch ist.

hallo @Saphira

Ich denke dass genau da der Unterschied liegt, den man mit dem Wort "Empathie" eben nicht mehr auf die Reihe kriegt.

Man kann überempathisch sein, und dann bekommt man alles ungefiltert mit.
Oder man ist empathisch, weil man über seinen Tellerrand schauen kann.

Genau da liegt der Unterschied zwischen Mitgefühl und Mitleid.
Es ging darum, dass Mitleid niemandem etwas bringt.
Beim Mitleid geht es nicht mehr ums Hineinversetzen, sondern eben darum, dass man glaubt, genau dieselben Gefühle aufzubauen, wie der andere... und darin unterzugehen.

Deswegen ist der Unterschied so wichtig und deswegen hilft Mitleid in keinster Weise.

Ich hoffe, so wird etwas klarer, worum es geht.

Gruss

Shade

@Saphira
Vielleicht ist das auch eine Frage der Begrifflichkeiten, wieso wir das unterschiedlich sehen.
The-Shade hat ja auch schon dazu geantwortet.

@The_Shade
Kann möglich sein, dass Mitleid nichts bringt, vielleicht eher destruktiv für einen selber ist, während Mitgefühl helfen kann. Kann auch gut sein, dass die Person für die man so emfindet rein gar nichts davon hat. Aber dafür können ja die Menschen die Mitleid empfinden auch nichts, die haben dieses Gefühl dann ja nicht mit Absicht.

Ein Beispiel: Ein Mann hatte vielleicht mal vor Jahren einen schweren Unfall. Wie der Zufall so spielt, hat jetzt sein Kind so ein ähnlichen Unfall. Beim Mann werden die Wunden des alten Traumas wieder aufgerissen, er kann sich sehr gut, in die Situation seines Kindes hineinversetzen. Da er zu sehr darunter leidet, ist er seinem Kind keine große hilfe. Was man ihm aber hier wohl nicht zum Vorwurf machen könnte. Das wäre ja dann Mitleid. Leute mit Mitgefühl können sich vielleicht besser abgrenzen und könnten dem Kind eine Hilfe sein. Aber so genau weiß ich es eh nicht.

@luciano
Ja, das mag auch möglich sein, dass wir die Begrifflichkeiten unterschiedlich definieren.

@Saphira

Naja, dein Beispiel zeigt auf jeden Fall, dass da eine Frage der Verantwortung ist.
Genaugesehen hätte der Mann psychologisch sein Traum aufarbeiten sollen (ob jetzt von ihm die Weigerung herkommt oder er nicht ausreichend informiert wurde kann man jetzt so nicht sagen).
Es geht dabei nicht um den Vorwurf, im Gegenteil, sondern um das Bewusstwerden, wie wichtig psychische Heilung ist.

Wenn dieser Mann aber nun, nachdem er dies bewusst miterlebt hat und WEISS, dass er mit seinem Trauma sich selbst und seinem Sohn etwas antut, noch einmal in die gleiche Situation gerät, dann wird es etwas anderes.

Und leider kenne ich viele, die sich alleine deswegen so gerne im Mitleid suhlen , weil es dann wieder jemand anderes gibt, der sie dann auch bedauert.

Liebe Grüsse

Shade

@Saphira
es wurde hier nie behauptet das menschen die mitleid fühlen schlechte menschen sind.
die einzige behauptung die ich aufgestellt habe ist das mitleid ein negatives gefühl ist, genauso wie hass ein negatives gefühl ist. menschen die etwas hassen sind per se nicht böse.

aber gucks du hier:

http://neueerde.wordpress.com/2011/04/01/der-unterschied-zwischen-mitleid-und-mitgefuhl/


vieleicht hilft dir das etwas weiter im verstehen des unterschied zwischen mitleid und mitgefühl.

@dasewige
das was im link steht, das ist die Meinung einer Person. Andere Menschen können aber anderer Ansicht sein. Zum Beispiel halte ich nichts von gewissen Sätzen aus dem link. Ich zitiere mal aus dem Bericht.
Zitat:
"Es gibt keine Schuld, weil jeder Mensch einfach „nur“ die 100prozentige Verantwortung für sein Handeln hat. Jeder erntet, was er sät."

Also ich würde schon sagen, dass Schwerverbrecher schuldig sind.
Und Kinder, die ohne was böses getan zu haben, von Menschen Leid erfahren, ernten bestimmt nicht das was sie gesät hatten.

Mitleid würde ich jetzt auch nicht mit dem Wort Hass vergleichen. Menschen für die ich Mitleid empfinde kann ich ja auch lieben. Zum Beispiel, wenn es Verwandte sind. Es geht auch darum, dass man nichts dafür kann, wenn man Mitleid mit jemandem hat. Ich würde es nicht nur als negatives Gefühl ansehen. Ich denke wer Mitleid hat kann sich gut in die Situationen, in welche sich andere Person befinden heinversetzen. Was auch wieder was gutes sein kann. Ist immerhin besser als Ignoranz gegenüber dem Leid anderer Menschen. Negativ an Mitleid ist dann vielleicht, dass es destruktiv für einen selbst ist. Aber hier kommt es auch vielleicht darauf an, wie stark dieses Gefühl in einem ist.

Hallo @Saphira

Leider kann man nicht so schwarz-weiss denken.
Das Problem ist, dass beim Schwerverbrecher nur diese eine Tat betrachtet wird, nicht aber sein gesamtes Leben.

Versteh mich recht, das entschuldigt die Tat nicht, aber es erklärt den Werdegang.

Weiterhin zu deinem Zitat dass es bei Mitleid auf die Stärke des Gefühls ankommt: Seufz, darüber reden wir hier ja die ganze Zeit: Die 'gesunde Stärke' von Mitleid ist Mitgefühl!

Gruss

Shade

@The_Shade
Also nur "schwarz-weis" denke ich ich in den meisten Fällen eher weniger. Aber wenn es um Schwerverbrecher geht, dann ist mir deren Leben egal. Denke viele Menschen, die Opfer eines Verbrechens wurden, interessieren sich nicht für den Werdegang des Täters.

Ich muss mir über diese beiden Begrifflichkeiten: Mitleid und Mitgefühl nochmals meine gedanken machen.

Gruß Saphira81

Hallo @Saphira

Es ist auch einfacher zu sagen, das Leben eines Schwerverbrechers ist einem egal, anstatt sich auch da in MITGEFÜHL zu üben, und zu verstehen, dass der nicht irgendwann morgens so aufgestanden ist.

Schulterzuckende Grüsse

Shade

@The_Shade
Ich habe keine Ahnung, ob du schonmal Opfer eines schweren Verbrechens warst. Ja mir ist das Leben eines Schwerverbrechers egal.

Hallo @Saphira

Jeder macht, wie er will.

Immer noch schulterzuckende Grüsse

Shade

@The_Shade

Bei Schwerverbrechern hört bei mir einfach jede Art von Mitleid und Mitgefühl auf. Ich meine hier keine kleineren Verbrechen.

Hallo @Saphira

Ich hab schon verstanden, dass du es anders siehst.
Wen versuchst du hier weiterhin zu überzeugen? Oder wartest du auf ein "Ja, du hast recht" von meiner Seite? Ich sehe es anders, Punkt.

Belass es dabei, wenn du nichts neues zu erzählen hast.

Gruss

Shade

@The_Shade
Ich teile deinen Gedankengang:

Mitleid macht passiv, Mitgefühl kann aktiv werden lassen.

LG