Anonyme Bewerbungen: Eure Meinung?

Es gibt ja mehrere Pilotprojekte mit anonymen Bewerbungen. Also Bewerbungen ohne Angabe von Namen, Alter, Bild, Anzahl möglicher Kinder usw. Die sollen "Diskriminierungen" verhindern. Die Bewerber sollen nur noch Anhand ihrer Qualifikation ausgesucht werden.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich davon halten soll.....

An Bildern kann man schon sehen, was das für ein Mensch ist. Was nützt mir, als Arbeitgeber, ein extrem qualifizierter Mitarbeiter, der aber sozial absolut inkompetent ist und nicht mit den Kollegen auskommt? So etwas kann man auch schon oft am Bild sehen.

Was nützt mir als Arbeitgeber eines Saunaclubs oder Sportstudios eine 150-Kilo Frau? Die will da mit Sicherheit niemand sehen. Ist zwar Scheiße, aber so ist nun mal die Realität. Auch das könnte man an einem Bild sehen.

Und fällt den Befürwortern der anonymen Bewerbung nicht ein, dass es auch umgekehrte und positive Vorurteile geben kann? Dass man auf einem Bewerbungsfoto sympathisch lächelt und der Arbeitgeber deswegen ein paar Mängel in der Qualifikation bzw. Bewerbung übersieht und man trotzdem zum Bewerbungsgespräch eingeladen wird?

Ich bin ein Gegner solcher anonymer Bewerbungen. Da fehlt die menschliche Komponente. Und am Ende, beim Bewerbungsgespräch, sieht man sich ja sowieso und wird sowieso gefragt, wie man heißt, wie alt man ist, wie viele Kinder man hat usw.

Am Ende, wenn es an die Entscheidung geht, nützt es also nichts.

ich bin deiner meinung .... andererseits kannst du auch anhand der handschrift erkennen welcher mensch der bewerber ist was glaubst du warum so viele firmen immer noch handgeschriebene lebensläufe verlangen :)

Ich habe es in den Nachrichten auch gesehen.
Meine Meinung ist: Sobald der Arbeitsgeber den/die Bewerber/in sieht, ist seine Entscheidung genau gleich, ob die Bewerbung anonym war oder nicht.

@GrandOldParty
es geht doch darum, überhaupt erstmal zu einem Vorstellungsgespräch geladen zu werden, oder? dafür finde ich anonyme Bewerbungen sehr gut, denn dann lernt man den Menschen ja erst im Gespräch kennen und sortiert nicht schon vorher aus. Fotos geben doch meist gar nicht wieder, wie der Mensch eigentlich ist, schon gar nicht Bewerbungsfotos. Es ist auf jeden Fall dann nicht mehr möglich zu sagen, man wurde erst gar nicht zum Gespräch gebeten, wegen dem Aussehen, Alter, Kindern.......

GrandOldParty schrieb:An Bildern kann man schon sehen, was das für ein Mensch ist.

Oberflächlich vielleicht. Fotos kann man auch retuchieren. Alleine wegen eines Bildes würde ich mir kein Urteil über einen zukünftigen Mitarbeiter erlauben.

@martialis

martialis schrieb:Alleine wegen eines Bildes würde ich mir kein Urteil über einen zukünftigen Mitarbeiter erlauben.

du erkennst aber ob dir der mensch sympathisch ist oder nicht und das reicht doch schon

@martialis
Bei überlaufenen Stellen nimmt sich der Chef/Personaler in der Regel nur einige Sekunden für eine Mappe oder Email zur Sichtung Zeit. Da kann ein sympathisches Bild schon ne Menge reissen.

@-Therion-
in den seltensten Fällen ist es doch so, dass die Bewerbung direkt an den geht, mit dem man dann auch arbeitet. Es gibt eine Personalabteilung, die sortiert vor, nach bestimmten Präferenzen.....die vorsortierten gehen dann an den jeweiligen Chef, der geht dann wieder nach bestimmten Präferenzen.......und schwupps haben 80% der Bewerber schon keine Chance gehabt, sich persönlich vorzustellen. Was ist nur so schlimm daran, einem Menschen, der offensichtlich Interesse an einem Job hat, die Gelegenheit zu geben, sich in Persona vorzustellen?

Was ist nur so schlimm daran, einem Menschen, der offensichtlich Interesse an einem Job hat, die Gelegenheit zu geben, sich in Persona vorzustellen?

Weil es enorm viel Zeit kostet, darum gibt es ja das Bewerbungsverfahren. Sonst könnte man gleich ins Stelleninserat schreiben: Sie wollen bei uns arbeiten? Schauen Sie ruhig vorbei. @Tussinelda

Bei überlaufenen Stellen nimmt sich der Chef/Personaler in der Regel nur einige Sekunden für eine Mappe oder Email zur Sichtung Zeit. Da kann ein sypathisches Bild schon ne Menge reissen.

Naja, wer bewirbt sich denn mit Fotos, die unsympathisch wirken?

Ich denke mal eher es geht hier darum eine Frau oder einen Ausländer zu erkennen bzw. nicht erkennen

@martialis
Hast du ne Ahnung. Allein schon die Zahl der Bewerber, die aus Kostengründen den Fotografen scheuen und meinen, Selfmade wäre besser.

Zudem hat jeder Entscheider ein anderes Sympathieempfinden, was sich natürlich entsprechend auswirkt.

@univerzal
man sortiert doch sowieso vor, nach Qualifikation......also kommt natürlich nicht jeder zum Gespräch. Ausserdem gibt es ja trotzdem noch ein Bewerbungsschreiben, das, auch wenn es anonym ist, viel aussagen kann.......

@martialis

martialis schrieb:Naja, wer bewirbt sich denn mit Fotos, die unsympathisch wirken?

sympathie kannst du nicht beeinflussen du wirst auf jede person anderst wirken egal wie toll dein foto auch ist !

@Tussinelda
Bei vielen Firmen findet diese Vorsortierung nicht statt, wie gesagt, da wird in wenigen Sekunden die Bewerbung gesichtet und nach den unterschiedlichsten Eckpunkten entschieden. Erst bei der engeren Auswahl wirft man dann einen Blick auf die Qualifikationen.

@univerzal
also umso besser, wenn einige dieser Eckpunkte wegfallen und man sich auf das Wesentliche konzentriert

-Therion- schrieb:sympathie kannst du nicht beeinflussen du wirst auf jede person anderst wirken egal wie toll dein foto auch ist !

Mag alles sein. Wenn ich Personalchef wäre, würde mich die Qualifizierung eines Mitarbeiters interessieren. Ob Sympathie vorhanden ist, könnte ich nur feststellen, wenn ich einem Menschen live begegne

@Tussinelda
Nicht unbedingt. Bei einem Pedanten kann dich da schon ein Knick in der Mappe den künftigen Job kosten, obwohl daran der Postbote Schuld ist. ;)

@martialis
Ja, hätte, wäre, würde. Bist du denn Personalchef? ^^

univerzal schrieb:Bist du denn Personalchef?

Nee bin ich nicht.

Gibt aber sicher auch Unterschiede, ob ich mich in nem kleinen Betrieb bewerbe oder bei einem großen Konzern.