Alkoholverbot am Vatertag

Daak schrieb:Ein Auto gibt mir die Möglichkeit, andere zu überfahren.
Ein Küchenutensil die Möglichkeit, andere damit zu verletzen.

Die Vergleiche hinken, weil weder ein Auto noch ein Küchenutensil den Verstand vernebelt und wie ein Teufelskreis durch intensive Nutzung aus der Möglichkeit eine Gewissheit werden lässt.

Daak schrieb:Jedes mögliche Fehlverhalten schon im Vorfeld verhindern, wird sowieso nicht funktionieren können

Jedes sicher nicht, aber ein in sich selbst begründetes schon.
Alkohol ist ein Problem, das meiner Meinung nach unterschätzt wird.

Daak schrieb:Im Deinem Beispiel war es ein Mitarbeiter, der das System mißbraucht hat.
Ich gehe mal stark davon aus, der der MA auch eine Abmahnung, oder Kündigung für sein Verhalten bekommen hat.

Es gibt also keinen Grund anzunehmen, das andere seinem Verhalten nacheifern werden, insbesondere, wenn deren Telephon-Verhalten bislang sowieso unauffällig war.

Wozu also private Telephon-Gespräche jetzt für alle verbieten?

Ich weiß nicht, ob er eine Abmahnung bekommen hat. Jetzt führt er seine Privatgespräche von einem anderen Telefon aus. Aber "meins", also das in dem Raum, in dem ich arbeite, geht nicht mehr nach draußen. Meine Versuche, das beim Chef rückgängig zu machen, liefen ins Leere. Man verbietet es also nicht für alle, macht es aber speziell mir unmöglich, die manchmal notwendigen Telefonate zu erledigen.

Ist aber hier OT und sollte nur als Beispiel dienen.

Die Mehrheit wird davon nicht geschädigt.
WAS die Mehrheit schädigt, sind die Einschränkungen, von denen sie auch betroffen werden.

Siehe oben. Ich glaube das Problem Alkohol wird unterschätzt. Also kann auch der Eindruck von Minderheiten oder Mehrheiten eine Fehleinschätzung sein.

Vielleicht meint man aber auch nur, es sei eine Mehrheit, die randaliert, weil diese Fälle halt bekannt werden, die friedlich vor sich hinsaufenden aber nicht.

Ich denke mal, worauf es kein Recht gibt, ist: Besoffen Scheiße bauen.

Sprich rumpöbeln, Leute verletzen, Gegenstände zerstören, alles zumüllen...

Ich kann schon verstehen, wenn in manchen Orten an einigen Plätzen Alkoholverbote verhängt werden.
Z.B. an Orten mit Denkmälern.

Allerdings meine ich, dass dies Polizisten in den meisten Fällen selbst machen können, etwa mit Platzverweisen.


Generelle Verbote sind unnötig, falsch und unterstützen nur diesen unsäglichen Drang in Deutschland möglichst alles zu reglementieren und zu verbieten.

By the way: Genauso wie ,,Muttertag" von der Industrie erfunden wurde, gilt das auch für ,,Vatertag".

oldbluelight schrieb:keine sau regt sich auf,wenn wieder mal irgendeine weltmeisterschaft oder europameisterschaft ist und die städte 2 wochen lang komplett vermüllen

Das ist eine krasse Fehleinschätzung. Siehe ab hier:

Warum geht Fußball über fast alles bei so vielen Menschen (Seite 5)

oldbluelight schrieb:etwas mehr rücksicht auf die allgemeinheit wäre vielleicht auch nicht schlecht

Zustimmung.

Vermüllen kann man seine eigenen 4 Wände oder seinen eigenen Garten, aber ansonsten finde ich, endet die Freiheit des einzelnen da, wo die Freiheit eines anderen beginnt.

Wie könnte ein Kompromiss aussehen?

Übrigens: Die Vergleiche, dann sollte man ja sofort generell Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit verbieten, wenn man es schon an Himmelfahrt verboten ist, passen keineswegs.

Denn an normalen Tagen ist es eher selten, dass sich überall laute, saufende Typen zusammen rotten und viel Müll produzieren.

Man sollte es auch mal mit Verständnis für die Stadt und die Reinigungskräfte versuchen.

Da hatte man vielleicht eine saubere Wiese oder ein Seeufer, das für die Touristikbranche sehr wichtig ist oder für den Naturschutz - und am nächsten Tag hat man dann da einen Haufen Müll, Urin, Scheiße, Kippen...

Ist doch Assi, wenn man sich so verhält und alles kaputt macht oder rumsaut.

Hacknslay schrieb:Und Rücksichtsnahme ist sicherlich keine Einbahnstraße.
Aber sag das mal nem betrunkenen

Das ist ja genau das Problem. Man erreicht den Menschen nicht mehr. Der Verstand ist vernebelt, was gefährlich ist.
Wenn man einen Betrunkenen auf ein Fehlverhalten anspricht, kann es passieren, dass er z.B. losprügelt, was er bei klarem Verstand sicher nicht täte.
Bei klarem Verstand wäre wahrscheinlich auch das Fehlverhalten nicht vorhanden.
Da beißt sich die Kuh in den Schwanz.

@Kc

Sehr gut formuliert. Zustimmung.

Na ich werde jetzt noch mal die Industrie unterstützen und gleich am Vatertag einige Bierchen trinken. ^^

Heute kümmern mich noch keine möglichen Alkoholverbote in der Öffentlichkeit.

Ach ja, in Amiland ist der Genuß von Alkohol in der Öffentlichkeit auch verboten.. hat es etwas genützt? Oder zu Zeiten der Prohibition? Denkt mal darüber nach..

@Kc

Kc schrieb:Da hatte man vielleicht eine saubere Wiese oder ein Seeufer, das für die Touristikbranche sehr wichtig ist oder für den Naturschutz - und am nächsten Tag hat man dann da einen Haufen Müll, Urin, Scheiße, Kippen...

Da machen aber auch viele Picknicker die glaubenstechnisch schon Alkohol nicht trinken oder mit der ganzen Familie einen Ausflug machen um zu grillen, am Baggersee.

Das Vermüllen ect. der Umwelt ist ein generelles Problem. Nicht nur der, alkoholisierter Menschen.

Auch Schlägereien gibt es zu Hauf, ohne Einsatz von Alkohol zur Enthemmnis.

Um die Wurzeln des Übels zu packen, muß ein kompletter Paradigmenwechsel her. Aber das ist leider Fiktion.

Aber die Enthemmnis verschärft das Problem.

Natürlich gehen auch andere Menschen manchmal zu lax mit dem Problem Müll um und schmeißen einfach alles in die Landschaft.

Wenn ich morgens um 6 beim Mac Donalds vorbeilaufe, kann ich nur den Kopf schütteln.

Logisch, dass bei Enthemmnis sich das Problem vervielfacht.

@wulfen
der versuch des alkoholverbotes am vatertag, ist demokratisch nicht haltbar.
zum glück haben die richter es genauso gesehen.

was wäre diesen bürgermeister noch eingefallen wenn sie mit dem alkoholverbot durchgekommen wären?
so schleicht sich langsam aber sicher der demokratieabbau ein und das alles im namen der sicherheit.

ich pfeife auf die sicherheit wenn dadurch die freiheit eingeschränkt wird.
unser GG sicher uns die freiheit zu. 100% sicherheit kann kein gesetzt garantieren und würde nur die freiheit einschränken.

das die journalisten eine richterschelte veröffentlichen ist ihr gutes recht.
aber ist diese richterschelte nicht das lebensfremde? wie schnell kann im namen der sicherheit eine zensur eingeführt werden!

@Gwyddion

Ach tue doch nicht so, als ob das täglich passiert.

Wie gesagt: An einem durchschnittlichen Tag treten normalerweise nicht an Naturschutzgebieten oder öffentlichen Plätzen zahlreiche, teils stark alkoholisierte Prolls auf, die alles zumüllen und verschmutzen.

Wäre das der Fall, hätte man tatsächlich schon lange ein Alkoholverbot für solche Orte.


Der springende Punkt ist, dass es an Himmelfahrt allgemein nicht so eng gesehen, sondern eher akzeptiert wird, wenn man säuft und Mist baut.

Entweder der Alkohol muss allgemein erlaubt oder komplett verboten werden und nicht nur für einige wenige Tage. Was macht wohl mittlerweile durchzieht: ein Alkoholverbot in Fußballstadien.
Der Grund dürfte Euch klar sein.

Grüße!

@wulfen
@Kc
@Plan_B
@Gwyddion
@25h.nox
@old_sparky
@Puschelhasi
@Mailo
@BlackFlame
@oldbluelight
@Hacknslay

die frage ist doch die: welches gut ist höher zubewerten?
die freiheit oder die sicherheit oder welches gut man auch nimmt?

meine ansicht: ohne freiheit ist alles nichts!

@dasewige

Es muss nicht zwangsläufig ein Entweder Oder sein.

@Plan_B
ein mehr an sicherheit schränkt automatisch die freiheit ein!

@dasewige

In Fachkreisen Kompromiss genannt.

@dasewige

Deshalb schrieb ich ja, dass die Polizei das grundsätzlich übernehmen könnte, falls nötig Platzverweise zu erteilen und man kein generelles Verbot erlassen muss.

Ich denke, es gibt kein Recht darauf, zu pöbeln, verschmutzen und zu zerstören, vor allem dann nicht, wenn andere es wegmachen müssen.


Wie es schon mehrere Leute geäußert haben: Gegenseitige Rücksichtnahme wäre nicht schlecht.

So in der Art, dass z.B. die Stadt sagt:,,Okay, wir sehen es nicht so eng, wenn ihr heute mal feiert. Aber verdreckt nicht alles und macht nicht alles kaputt."

Und die Feiernden:,,Hey, wir wollen unseren Spaß haben. Aber wir benehmen uns auch nicht gar zu schlecht, denn andere werden das Wegmachen müssen, was wir hinterlassen."

@dasewige

Ich denke nicht, dass ein Mehr an Sicherheit auch die Freiheit einschränkt. Jedenfalls nicht immer im negativen Sinne.

Wenn du dir mal überlegst, ob du Bungeejumping mit Billigseil oder mit gutem Seil machen willst, dann nimmst du wahrscheinlich eher das SICHERE Seil, nicht wahr?

Kc schrieb:Wenn du dir mal überlegst, ob du Bungeejumping mit Billigseil oder mit gutem Seil machen willst, dann nimmst du wahrscheinlich eher das SICHERE Seil, nicht wahr?

Aber das geht dann auf den Geldbeutel und ist Diskriminierung der Armen. Also wirklich! ;)

@Plan_B
in sachen freiheit kenne ich kein kompromiss.

@Kc
zwei lebensmotten von mir:

ich brauche die freiheit des anderen um selber frei zu sein.
der sinn ist der: nur mit freien menschen kann man freiheit erleben.

der zweite: meine freiheit hört da auf wo die freiheit des anderen beginnt!

dasewige schrieb:in sachen freiheit kenne ich kein kompromiss.

In Fachkreisen Fanatismus genannt.