Ossis & Wessis - Der Thread zur Völkerverständigung

@klapsbude666

Du sollst nicht auf den armen Wessis rumhacken, denn was machst du als Ossi,
wenn du eine Schlange in der Wüste siehst: Du stellst dich hinten an! ;-)

@ramisha :D :D :D

Witze zur Völkerverständigung. :D

Aber mal zurück zum Ernst:

Wer hat schon mit dem Fall der Mauer in den 60er, 70er, 80er Jahren gerechnet?
Hüben wie drüben war es der sehnlichste Wunsch, aber es war nicht abzusehen.
Und so hatte der Bruder im Westen immer ein gutes Gefühl, wenn er Pakete
schicken und ein/zweimal im Jahr einen Besuch abstatten konnte - schwer bepackt
mit Kaffee und Schokolade und einem guten Gewissen und warmen Worten.

Und dann fällt die Mauer und der arme Bruder aus dem Osten ist auf einmal garnicht
mehr so arm, denn der wohnt ja in dem Häuschen von Papa, der noch zu DDR-Zeiten
das Zeitliche segnete und den man als Wessi seinerzeit nicht beerben konnte. Was aber
heute wohl die Scholle wert ist? Und sein gutes Ein- und Auskommen hat der ehemals
arme Bruder auch noch und vielleicht noch mehr als man selbst! Wenn er wenigstens
Hartzer wäre!

Und mit Malle kann man dem auch nicht mehr imponieren, denn der war inzwischen
schon auf den Bahamas!

Also irgendwas muss bei der Wiedervereinigung falsch gelaufen sein!
Waren das noch Zeiten, als die Mauer noch stand und man zeigen konnte,
wie lieb man seinen Bruder doch hatte!

Und der Witz war, meine Verwandtschaft im „goldenen Westen“ erschien mir so reich (durch eigene Angaben), :D als die Mauer dann offen war, sah die ganze Sache ganz anders aus. :)

Was soll es, Hauptsache man versteht sich.

Ich bin glücklich eine fröhliche Ost- Berlinerin zu sein. :) Und so ziehe ich durchs Land.

Boa, wie mich diese Trennung nervt ganz ehrlich ey.
Ich mag die "Ossis" eh viel mehr als manche hier im Westen. Sind viel netter und halten zusammen.
Ist mir scheiss egal wo jemand her kommt, ist alles DE.

Btw, bin geboren und aufgewachsen im Westen. Nächste Woche bekommen wir Besuch aus Grimma. Ich freu mich. Ich hoffe sie bringen mir sächsisch bei. Find's cool.

So. :)

Ich wohne jetzt im "Osten" und habe meine Entscheidung nicht bereut.
Alerdings muss ich sagen, dass auf beide Seiten auch so lange Zeit nach dem Mauerfall die Mauer in den Köpfen der Menschen verblieben ist.
Vorurteile sind eine Seite davon. Die gibt es offenbar immernoch zu Hauf. Aber es ist mehr, das Ossis und Wessis durch die Trennung und das aufwachsen in den beiden sehr unterschiedlichen Systemen, kulturell unterschiedlich geprägt sind. Da ist das eine oder andere Missverständnis natürlich vorbestimmt. Alles in allem glaube ich das es in der Erwartungshaltung(in die andere Seite) von beiden schlimmer ist, als im Realitätscheck. ;)

Mein Beitrag zum Thema Rassismus:

Ich finde, der Unterschied zwischen "Nordis" und "Südis" ist grösser. Mit Grausen erinnere ich mich an kreischige Kölner, besoffene Bayern und schwätzende Schwaben.

Da lob ich mir den wortkargen Mecklenburger/Vorpommern. Gern erinnere ich mich an eine Episode eines Rügen-Besuches. Am späten Abend versuchte ich, einem Zigaretten-Automaten an einem Kiosk am Hafen von Sassnitz eine Schachtel für meine unter Entziehungserscheinungen leidenden Ehefrau zu entlocken. Geld rein, keine Zigaretten raus. Heftiges Gerüttel meinerseits lockte den Kiosk-Betreiber aus seiner Leichtbauhütte: "Na, geht er nicht?" "Nee," antwortete ich. "Denn isser wohl kaputt!" Kurz, klar und zugleich zutiefst philosophisch. So ist er, der Nordi.

DamageControl schrieb:Nächste Woche bekommen wir Besuch aus Grimma. Ich freu mich.

Die letzten Hochwasseropfer?

Anja-Andrea schrieb:Ich war schon öfter in Berlin, aber ich weiß meist nicht ob das nun früher Ost oder West gewesen ist wo ich dort gerade war. Es spielt auch keine Rolle, glücklicherweise nicht mehr.

Einfach das nächste Mal nen Kompass mitnehmen. Ehemals Ostberlin liegt immer noch im Osten. ;)

89 waren wir noch ein volk, und ab der wiedervereinigung wurden es dann doch zwei. so schnell gehts manchmal. du bist der hüter deines bruders, solang er dir nicht auf der tasche liegt halt.. wie eh und je

@Doors
wobei wieder der nordosten und der südwesten recht ähnlich ist find ich. wie das wohl aussähe, wenn es einen südosten gäbe.. wobei sich münster und prag auch nicht so viel nehmen ;)

Wie sangen einst sympathische Österreicher über den Mauerfall?

http://www.myvideo.de/watch/8918740/EAV_Es_steht_ein_Haus_in_Ostberlin

Hier im Norden ist man eher sparsam mit Worten, wie ich gern mit folgender Geschichte verdeutliche:

Zwei Männer treffen sich seit vielen Jahren jeden Freitag abend in der Eckkneipe an einem Tisch und trinken ihr "Lütt und Lütt" (Kleines Pils plus Korn). Eine Lage nach der anderen. Ohne ein einziges Wort miteinander zu wechseln. Bis sie im Morgengrauen ziemlich betrunken nach Hause wanken, ohne in all den Jahren je auch nur ein einziges Wort miteinander gesprochen zu haben.
Eines Morgens hebt der eine sein Glas und sagt "Prost!" Darauf fährt der andere ihn an: "Wüllt wi nu sabbeln oder supen?" (Wollen wir nun reden oder saufen?)

Das lob ich mir.

@martialis
Yepp und Freunde zugleich, stell dir vor.

DamageControl schrieb:Grimma

Meine Ecke :Y:

Leider wird es hier keine Zeitzeugen mehr geben (selbst Doors ist glaub ich zu jung :) ), die noch aus der Zeit VOR der Teilung berichten könnten. Da war Ostdeutschland noch ein bisschen weiter östlich, und ging bis nach Königsberg... Daher hat sich ja übrigens für das Dreiländereck Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen die Bezeichnung Mitteldeutschland erhalten, weil wir früher halt in der Mitte des Staates lagen.
Jedenfalls gab es vor dem Krieg überhaupt noch keinen Gedanken an Ost gegen West, es ist eigentlich irre, wie sehr 50 Jahre Trennung uns entzweit haben...

@Grymnir

Grymnir schrieb:Jedenfalls gab es vor dem Krieg überhaupt noch keinen Gedanken an Ost gegen West, es ist eigentlich irre, wie sehr 50 Jahre Trennung uns entzweit haben...

Ich glaube, ohne die Medien wäre die Teilung schon fast vergessen ;)!

@Grymnir

Allerdings.
Fällt mir, seitdem ich gestern in den Thread geschaut habe, mehr auf denn je.

Grymnir schrieb:es ist eigentlich irre, wie sehr 50 Jahre Trennung uns entzweit haben...

Schon krass wie sich das so entwickelt hat.
Aber es ist wie im Garten(Grundstück), bau zwischen dir und deinem netten, Nachbarn eine große Mauer und nach mind. 5 Jahren redet man nicht ein Wort mehr miteinander. :/

@Bone02943
Komischerweise ist es nicht mal nötig, heuer eine Mauer zum Nachbarn zu bauen. Ich komme ja aus einem 1000-Mann-Dorf, da gab es früher einen Zusammenhalt, es war irre. Du wirst das ja kennen. Vor der Wende hatte man nichts, und half sich deshalb gegenseitig. Nach der Wende war sich plötzlich jeder selbst der Nächste, und machte fortan sein Ding...
Also,der Zusammenhalt ist nicht völlig erloschen, aber er ist schon signifikant weniger geworden.

Ich hatte Grosseltern und noch n Haufen anderer Verwandter u. Bekantner in der ehemaligen Ex.Sogar mit Bauernhof!War für mich jedes Jahr ein absolutes Highlight Oppa Herbert aufm Hof zu besuchen.Wir hatten das volle Programm:Filzerei am Grenzübergang Herleshausen und stundenlanges warten im Passat Variant mit Kunstledersitzen inclu. 2 hechelnen Hunden im Kofferaum (dünst!),die Vopo´s auf der Transitstrecke auf der Jagd nach Devisen (Westautos fuhren ja grundsätzlich zu schnell!),Die Städte und Gemeinden die oft aussahen als wäre der 2.WK gestern erst vorbei gewesen....Erstaunlich war immer die Herzlichkeit der DDR-Bewohner,der Umstand das mein Vadder nach etwa einem Tag Aufenthalt mit der alten Gang stark "sächselte" und nicht mehr Rheinländich-bergisch sprach (lustig) und das durch real existierenden Sozialismus und mangelhafte Planwirtschaft verursachte Talent aus Scheisse Gold zu machen und alles erdenkliche tauschen und aus allem etwas basteln und improvisieren zu können...sagenhaft!
Für mich als Kind war es irgendwie immer ein Ausflug in einen grossen Sozialistischen Vergnügunspark!Ich fands toll und bin,wenn ich mal hinkomme immer wieder Überrascht wie viel sich dort seit 89 verändert hat.Viele Städte sehen besser aus als bei uns,es gibt eigentlich kaum Autos die älter als 8 Jahre sind,man erkennt es kaum wieder!
Vielleicht hatte ich als Punk genau deswegen,freiwillig,eine Simson und keine Kreidler!(War ausserdem schnell das Teil!).Und gurke auch heute noch mit ner MZ rum und nicht auf ner 1000er Kawa.
Kurz gesagt ich mochte die DDR,hatte als Kind eh keine Politik im Sinn...und hab auch heute keine Probleme mit "Ossi´s"....Deppen gibts Überall und im Westen auch nicht weniger.

Grymnir schrieb:(selbst Doors ist glaub ich zu jung :)

Gerüchtehalber soll @Doors schon den Dreißigjährigen Krieg miterlebt haben, da sollte der 2. Weltkrieg ja kein Problem sein ....

Grymnir schrieb:es ist eigentlich irre, wie sehr 50 Jahre Trennung uns entzweit haben...

Das ist auch eine ganz schön lange Zeit. (Außer vielleicht für Doors).

Grymnir schrieb:Also,der Zusammenhalt ist nicht völlig erloschen, aber er ist schon signifikant weniger geworden.

Wenn Du selbst wenig hast, bist Du eher darauf angewiesen, Dich mit anderen, die Dir vielleicht helfen können, gut zu verstehen. Da gehst Du auch Kompromisse ein, die Du nicht mehr eingehen willst wenn Du Dir überwiegend selbst helfen kannst.

gibts da drüben mittlerweile bananen?

@D4VE
Ja aber nur in kleinen Mengen und man muss Stunden lang anstehen ;)

Ungefähr die Hälfte meiner Kommilitonen kommt aus dem ehemaligen Westen. Die meisten Vorurteile hatten wir nach zwei Wochen bereinigt. Dann mussten wir denen nur noch beibringen, dass man in der Kneipe nicht mitzählt wie viele Runden man ausgibt und ausgegeben bekommt und das Sächsisch reden hat sich auch schnell eingestellt :D

rockandroll schrieb:wobei wieder der nordosten und der südwesten recht ähnlich ist find ich.

Also ich Rüganer - was man wohl zum Nordosten zählen kann, auch wenn ich darauf bestehe es Norden zu nennen - der inzwischen im Südwesten der Republik gelandet ist, kann sagen dass da absolut nichts dran ist . . . die Ausnahmen halt, aber sonst.

Ich traf in Berlin mal eine Kielerin, die gesabbelt (Ich habe das Wort echt lange nicht mehr benutzt. Danke @Doors ^^) hat wie keine zweite . . . ich konnte gar nicht glauben, dass sie aus Kiel stammen wollte.