Rituale und ihre Bedeutung / Wichtigkeit

Rituale sind Ereignisse mit genau festgelegten Abläufen und Regeln. In der Biologie spricht man von Ritualen, wenn es um bestimmte, genetisch festgelegte Verhaltensmuster, speziell bei Nahrungsaufnahme und Fortpflanzung, geht.

Die Religionen haben den Hang der Menschen zu Ritualen stets sehr gut zu nutzen gewusst. Mithilfe des klar definierten Verhaltenskodex und der stets wiederkehrenden Gebetsformeln lässt sich eine Gemeinde ausgezeichnet führen. Die Gläubigen finden Trost und Halt in den regelmäßigen und berechenbaren Handlungszeremonien.

Auch im Arbeitsalltag mit seinen regelmäßigen Rhythmen und wiederkehrenden Aufgaben, sind Rituale bestens geeignet um Halt zu geben und den Arbeitstag besser zu bewältigen.

Rituale ermöglichen einerseits den Ausbruch aus dem Alltag und festigen andererseits den Arbeitsrhythmus.

Es gibt einige Gelegenheiten Rituale in den Arbeitsalltag zu integrieren, viele davon haben wir längst ritualisiert, ohne uns darüber bewusst zu sein:

das Frühstück
der Arbeitsweg
die Ankunft am Arbeitsplatz
verschiedene Arbeitsvorgänge
Sitzungen und Besprechungen
die Pausen
der Feierabend


von:
http://www.infoquelle.de/Gesundheit/Gefuehle/Freude_Rituale.c fm



Mich würde mal interessieren, ob ( wahrscheinlich schon ) und welche Rituale ihr habt.

Welche Bedeutung sie für euch haben - wie wichtig sie euch sind und wie ihr reagiert wenn ihr ihnen nicht nachkommen könnt.

Und : Was haltet ihr generell von Ritualen...

Ich glaube,dass wir einen Funken jenes ewigen Lichtes in uns tragen,das im Grunde des Seins leuchten muß und welches unsere schwachen Sinne nur von ferne ahnen können.

Ein schönes Thema.
Also ich möchte da mal unterscheiden zwischen religiösen und weltlichen Ritualen, zwischen welchen, die ich mir selbst setze und welchen, die mir aufgezwungen werden.
Zu kirchlichen Ritualen kann ich nur sagen, dass sie mir nichts bedeuten und dass der jährliche Kirchgang für mich zwar ein Riual ist, aber ich diesem nicht gerne nachkomme.
EsIm Alltag gibt es schon einige Sachen, die ich jeden Tag wiedermache, die mich stützten. Morgens stelle ich meinen Radiowecker so ein, dass ich noch eine halbe Stunde im bett liegen kann. dann geht es eine viertel Stunde ins Bad und dann in die Schule.
Rituale aufzwingen, wie zum Beilspiel das gemeinsame morgendliche Frühstück lasse ich mir nicht.

Die schönsten Rituale, die ich habe sind allerdings die, die mir genommen werden können. Es war zum beispiel immer schön 1-2mal im jahr zu meinen Großeltern zu fahren und die Wohnung hat mir Wärme gegeben, ich habe mich dort so wohl wie nirgends gefühlt, wohler als in meinen eigenen 4 Wänden.
Jetzt sind sie dort ausgezogen und ich weiß, dass ich etwas in meinem Leben verloren habe. Die Stadt, in die ich später ziehen möchte und die Wohnung.

Sonst gibt es natürlich freundschaftliche Rotuale...
Anstoßen... Umarmungen und so etwas oder ein Ritual von meinem Freund und mir, die mir auch sehr wichtig sind.

Aber solche Sachen wie mit meinen Großeltern gibt es mehrere und wenn die nicht mehr da sind, dann fehlt etwas. :)

Eine Frau, die Ziele hat, wird "Emanze" genannt, während ein Mann, der Ziele hat, den Erwartungen entspricht. (Toni Morrison)

Da ich ein spontaner Mensch bezüglich meiner Lebensgestaltung bin, fällt mir überhaupt kein Ritual ein ... Hilfe ... ;)

Das Hauptproblem unserer Zeit ist nicht der rasante Fortschritt des Wissens,sondern das Zurückbleiben der Herzensbildung.

Nicht viel, es gibt einige Dinge die ich immer jeden Tag tue, aber als Ritual würde ich es nciht bezeichnen, das wäre ein Schritt zu weit.

Aber ich bin auch sehr chaotisch, deswegen wohl eher weniger

Es gibt keine Antworten nur Erwiderungen...

Ich denk mal auch die Kleinigkeiten sind Rituale.
Wie z.B. zu einer bestimmten Zeit aufstehen -danach erst mal nen Kaffee - Zeitung - dann ins Bad..etc.
Halt alles das was jeden Tag gleich abläuft.
Meld mich später nochmal - kochen ist angesagt ;)

Ich glaube,dass wir einen Funken jenes ewigen Lichtes in uns tragen,das im Grunde des Seins leuchten muß und welches unsere schwachen Sinne nur von ferne ahnen können.

Ich esse nicht regelmäßig, ich trinke ständig Kaffe...und ins Bad, wenn mir danach ist...und wenn es vier mal am Tag ist oder nur ein mal.

Neeee...kann man auch nciht schaffen, denn wie oft klingelt das Telefon, oder Kinder oder tiere machen unfug und und und, es gibt zu viele ablenkungen.

Es gibt keine Antworten nur Erwiderungen...

Hi shiver !

In meinem Alltag gibt es reichlich Rituale...

So gehe ich z. B. nach dem Aufstehen erstmal im Dunkeln in die Küche
und zünde dort nur eine Kerze an.

Paramahansa Yogananda sagt :

" Wer GOTT nicht dem ersten Platz in seinem Leben anbietet,
bietet IHM gar keinen Platz an. "

Und diesen ersten Platz soll die Kerze symbolisieren...


Dann kommt die erste Tasse Kaffee, oft schreibe ich dabei etwas auf,
was mich grade beschäftigt.

Dann höre ich die Morgenandacht im Radio, - das ist nicht immer der Hit, -
aber ich habe auch schon ganz tiefgehende Anstöße daraus bekommen...

Anschließend meditiere ich kurz 10-15 Min.
Und spreche wenigstens das "Vater Unser"

Dann geht es ins Bad und während des Waschens und Rasierens
rezitiere den Psalm 23 :

"Der HERR ist mein Hirte !
Nichts kann mir mangeln; - Nichts kann mir fehlen..."

Wenn man so ein Schriftwort über einen langen Zeitraum
immer wieder aufnimmt, erschließen sich einem Einsichten darin,
die vielleicht nicht einmal der Autor in dieser Tiefe erlebt hat...

Dann geht es zur Arbeit : /
Und da werfe ich erstmal die Kaffeemaschine an,
bevor ich mich dem Arbeitsablauf beuge... ; )

Im weiteren Tagesablauf verlieren sich die Rituale dann aber immer stärker, -
und oft komm ich völlig "von der Welt vereinnahmt" nach Hause
und bin nur noch gefrustet und platt...

Dein Tread weckt in mir die Überlegung, mir über den Tag verteilt
mehr kurze Rituale und Besinnungszeiten zu schaffen.

An den schlechten Tagen sind sie ein gutes Gerüst oder Geländer,
an dem man sich entlanghangeln kann, -
an den guten Tagen sind sie eine Quelle der Freude und der Kraft !

Möge DIE MACHT mit Dir sein !

MIKESCH

In liebevoller Hingabe an den EINEN gebiert sich der EINE wiederum liebevoll in uns.

"Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben !" P.Pilatus

@MIKESCH


Danke für deine ausführliche Beschreibung! :)

Ja - ich denke auch Rituale bieten einen gewissen Halt und Sicherheit - die nicht immer nötig ist - und man sollte sie auch desöfteren überdenken und schauen , ob sie noch sinnvoll sind und einen nicht eher behindern.

Ich hab in meinem Leben einige hinderliche Rituale über Board geworfen - aber auch einige beibehalten und gepflegt.
Aber ich stelle fest , das mir einige meditative Rituale fehlen - ich muss sehen , das ich sie in meinen Tag integriert bekomme.

Ich glaube,dass wir einen Funken jenes ewigen Lichtes in uns tragen,das im Grunde des Seins leuchten muß und welches unsere schwachen Sinne nur von ferne ahnen können.

@ mikesch

wunderbar :) :) :)

time to unlearn
Ego Tu Sum, Tu Es Ego, Uninus Animi Sumus

Omnia Vincit Amor

Ich denke, dass solche Alltäglichen Rituale anfangs entzwickelt wurden um die Menschen zu kontrollieren, sie so in ein System zu zwängen.
Was aber auch durch den Tagesablauf durch die Natur sicherlich sein kann, Sonnenaufgang-Sonnenuntergang, günstige Zeiten zur Ruhe.

Manches ist vielleicht unbewusst entwickelt worden manches bewusst->sprich Geschenke zu Weihnachten...ein Ritual das der Industrie auf die Sprünge hilft oder Valensdienstag.

Für manche Menschen sind Rituale ein Punkt im Jahr an dem sie sich orientieren können.

Doch auch kleine Rituale sind von Bedeutung.
Auch wenn solche Dinge schön sein können, eine bestimmte alltägliche Abhängigkeit bringen sie immer mit sich.


LEBEN und LEBEN lassen, darin liegt die wahre Stärke!

Hi Amila !

Es ist sicher sinnvoll, seinen Alltag auf Rituale hin zu überprüfen,
die von Aussen bzw. von Anderen hineingebracht wurden
und nur an den Ritualen festzuhalten, zu denen man innerlich selbst steht.

Aber sich selbst Rituale zu schaffen und an ihnen festzuhalen,
ist auch eine Quelle der Kraft und Freude.

Und das können schon ganz kleine Dinge, ohne viel Aufwand sein...

Dazu gibt es eine schöne Geschichte aus der Bhagvad Gita :

KRSNA erklärt seinem Schüler Arjuna, das Opfer sinnlos sind :

Denn,- Alles was der Mensch hat, hat er vorher von GOTT empfangen
und es dann wieder GOTT zu opfern ist paradox...

Aber dann sagt KRSNA trotzdem :

" Wer mir ein Blatt, eine Blume, eine Frucht, -
oder auch nur einen Schluck Wasser opfert,
über den werde ich mich freuen. "

Das ist so, als wenn Kinder Sandkuchen im Sandkasten backen
und der Mutter dann ein Stück davon bringen...
Die Mutter kann damit nichts anfangen,
tut aber so, als würde sie davon esssen
und :

Sie freut sich darüber das ihr Kind an sie gedacht hat....

Versuch es mal mit :

" Einem Blatt, einer Blume, einer Frucht, -
oder auch nur mit einer Schale voll Wasser "...

Die Freude KRSNA´s fällt sofort auf Dich zurück ! - Auch dann,
wenn Du IHN Christus, Allah, Jave oder Sonstwie nennst... ; )

Möge DIE MACHT mit Dr sein !

MIKESCH

In liebevoller Hingabe an den EINEN gebiert sich der EINE wiederum liebevoll in uns.

"Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben !" P.Pilatus

Man sollte zwischen Gewohnheiten und Ritualen unterscheiden.

Ein Ritual führt man bewusst durch, Gewohnheiten können auch unbewusst sein/entstehen.

In der Religion "verkommen" Rituale oft. Man denke an auswendig gelernte Gebete, die oft stupid vor sich hingemurmelt werden, ohne sich des Inhalts oder Sinn und Zwecks richtig bewusst zu sein.

Ein Ritual muss aber nichts religiöses sein. Vermutlich tun Rituale einer Gemeinschaft gut, da sie einen gemeinsamen Focus ermöglichen. Wenn du z.B. aus welchem Grund auch immer Groll hegst, gegen ein Gemeinschaftsmitglied, einen Mitmenschen, und du siehst, dass dieser auch zur Ruhe kommt in diesem Ritual, und ihr den gleichen Focus haben könnt, dann hilft es dir möglicherweise, diesen Groll abzulegen, und ihm wieder gereinigt zu begegnen.

Ich sehe das ähnlich wie Mountain.
Man sollte zwischen Ritual und Gewohnheit unterscheiden.
Gewohnheit ist zum Beispiel morgens immer den gleichen Ablauf zu haben... wenn das mal anders läuft dann stört einem das nicht weiter und man kann damit umgehen.
Ein Ritual läuft dagegen IMMER gleich ab, egal was ist.
Wir haben (familienintern) zum Beispiel zu Weihnachten so eins. Ohne ins Detail gehen zu wollen, es ist halt einmal im Jahr und eben nicht täglich!
Wenn aber dabei etwas anders laufen würde als sonst oder womöglich jemand fehlt, das wäre schlimm!


I know it's only Rock'n'Roll... but I LIKE it!

Es wäre wohl auch nciht so tramaisch, wenn Mikesch mal den Lichtschalter benutzen würde und mal nciht Vater unser runterrattern würde...Rituale sind ncihts was lebenswichtig ist.

Es gibt keine Antworten nur Erwiderungen...

Hi Absimiljard !

Oh, ich benutze durchaus den Lichtschalter, - zur rechten Zeit,
und ich "rattere" das "Vater unser" auch nicht herunter...

Entweder spreche ich es BEWUSST, oder ich lasse es ganz sein !

Aber es gibt, - für mich zumindest -, durchaus diese Tage,
an denen meine Rituale gradezu überlebenswichtig für mich werden.

Das ist aber sicher in meiner Persönlichkeit und Situation begründet...

Und es ist ja nur ein Angebot zum selber ausprobieren
und keine Vorschrift oder gar ein Zwang dabei, -
das würde nämlich de Wirkung eines Rituals sofort zerstören...

Wenn es nicht FREI-&-WILLIG ausgeübt wird, läßt man es besser ganz bleiben !

Möge DIE MACHT mit Uns sein !

MIKESCH

In liebevoller Hingabe an den EINEN gebiert sich der EINE wiederum liebevoll in uns.

"Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben !" P.Pilatus

@MIKESCH


schöne Geschichte :)

>>Aber sich selbst Rituale zu schaffen und an ihnen festzuhalen,
ist auch eine Quelle der Kraft und Freude. <<
Da gebe ich dir ganz recht!

@absimiljard

Ich stimme MIKESCH da zu, auch kleine Sachen können eine große Wirkung haben.

LEBEN und LEBEN lassen, darin liegt die wahre Stärke!

Das war nicht böse gemeint...du passtest nur grade als Beispiel...mea culpa...

Ich glaube nicht an Gott, aber ich tolleriere durchaus den Glauben anderer

Es gibt keine Antworten nur Erwiderungen...

@absimiljard :

Ich nehm das auch garnicht persönlich, -
ich lerne ja auch noch durch Meinungsaustausch, -
sogar nanchmal noch etwas über mich !

Und : >>>Ich glaube nicht an Gott...<<<

Das tut mir in der SEELE weh ! - Für Dich...

MIKESCH

In liebevoller Hingabe an den EINEN gebiert sich der EINE wiederum liebevoll in uns.

"Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben !" P.Pilatus

Braucht es nicht...ich glaube nicht an Gott so wie du es tust...ich glaube das da was ist was ein Ziel hat...und ich glaube an das Gute und an Nächstenliebe(so wird das wohl bei euch Christen genannt)...das sollte ausreichen um das zu sein was man als "guten Menshcen" versteht

Es gibt keine Antworten nur Erwiderungen...

@absimiljard :

>>>...ich glaube das da was ist was ein Ziel hat...<<<

Das ist gut so, - besser, als ein "Bild" anzubeten !

Das Wort GOTT hat arg gelitten in den Jahrtausenden...

Deshalb sage ich ja auch :

Möge DIE MACHT mit Uns sein !

und nicht :

"Es segne und behüte uns der allmächtige GOTT..." ; )

MIKESCH

In liebevoller Hingabe an den EINEN gebiert sich der EINE wiederum liebevoll in uns.

"Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben !" P.Pilatus

Ich trinke regelmäßig Wasser. Ich esse unregelmäßig regelmäßig.
Irgendwann schlafe ich auch mal. Ich schalte Akte X ein, regelmäßig, schaue es aber nicht, ich erwische mich regelmäßig bei dem Gedanken, dieses Land zu verlassen und erkenne regelmäßig, daß ich nicht weiß, wo es hingehen soll.
Sind dies schon Rituale?

q.


No More Excuses.