Düstere Boofe im Elbsandsteingebirge

@federa

Hätte der Hund nicht so ein Spektakel gemacht, wären wir ja da reingelaufen. Ich war auch erst am Überlegen, ob ich ihn trage...
Ich denke, das muss irgendein Wetterphänomen gewesen sein, es war den Tag strahlender Sonnenschein und morgens schon echt warm, dazu dann vielleicht der Temperaturunterschied von warmer Luft und nachtkühlem Waldboden...
Warum der Hund aber nun so ein Fass aufmachte, wegen Nebel? Ein Schisser war er eigentlich nicht. Vielleicht sah das für ihn genauso merkwürdig aus, wie für uns, sah ja echt aus, wie eine gezogene Wand.
Blöd, dass es damals noch keine Fotohandys gab, das wären wirklich spektakuläre Fotos gewesen.

ShauntheCreep schrieb:Hätte der Hund nicht so ein Spektakel gemacht, wären wir ja da reingelaufen. Ich war auch erst am Überlegen, ob ich ihn trage...

Und wenn ihr durchgangen wärt? Glaubst du, dass ihr in einer anderen Dimension gelandet wärt oder einfach nur 10 m auf dem Waldweg weiter?
Wenn Leute im Wald verschwinden, steckt meistens so ein Typ wie der Göhrdemörder dahinter.

@MajorQuimby
Es geht ja eben darum, dass da vermutlich nichts 'Übernatürliches' hintersteckt. Trotzdem ist es unheimlich und irgendwie auch mysteriös.

federa schrieb:Trotzdem ist es unheimlich und irgendwie auch mysteriös.

Weil du es so gelernt hast, ein Kind ohne Vorbehalte fürchtet sich nicht, weil es ruhig ist, eher wenn es was hört, was unbekannt ist.

@MajorQuimby
Ich habe nicht gelernt, dass Stille mit Furcht gleichzusetzen ist. Stille ist unter Umständen etwas Schönes, allerdings ist totale Stille in der Natur eben auch erfahrungsgemäß ziemlich ungewöhnlich. Das war für mich beunruhigend, denn ich bin häufig draußen und das war für mich gänzlich neu. Dazu das ganze andere drumherum.

federa schrieb:Ich habe nicht gelernt, dass Stille mit Furcht gleichzusetzen ist.

Doch, wir alle sehen Gruselfilme und da muss es einfach an der gruseligsten Stelle ruhig sein.
Niemand kann mehr von sich behaupten, keine Filmsozialisation durchlebt zu haben.

Die meisten der Geisterstories hier sind 1 zu 1 aus Filmen übernommen.

Ich habe nur einmal etwas total merkwürdiges, für mich beängstigend erlebt.

Wir leben sehr ländlich. Ich bin im Winter gegen 20 Uhr mit unseren Hunden zur letzten Runde in ein nahegelegendes Wäldchen gegangen. Es war auch total still. Wir liefen also unsere Runde und ur Plötzlich schrie etwas. Das klang so schrecklich bin dann nachhause gerannt und hätte richtig Angst.

Es hat sich herausgestellt das der Schrei von einer schleiereule kam. Das hätte ich vorher noch nie gehört und will es auch nie wieder hören.

@Evolet84
Bei uns stand mal ein Fuchs in der Auffahrt und schrie! aus vollem Halse. Bis ich mitbekam, dass dieses furchterregende Geräusch von dem Fuchs kam, hatte ich einige sehr erschrockene Minuten. Im Nachhinein ziemlich witzig xD

@MajorQuimby
Ich denk eher, dass Stille in der heutigen, sehr lauten Zeit einfach sehr schwer zu ertragen ist. Gerade wenn man wie ich aus einer Großstadt kommt. Hier ist es eigentlich nie leise und das führt dazu, dass man die Abwesenheit von Geräuschen gar nicht mehr gewohnt ist. Aber und das ist der Punkt, auf den ich vorhin schon hinaus wollte, in der Natur herrscht selten absolute Stille. Flora, Fauna und das Wetter sind zu jeder Tages- und Nachtzeit aktiv, wovon ich mich selbst oft überzeugt habe. Es ist also mein Erfahrungswert aus der Praxis mit der Natur, der mich in dem Moment hat schaudern lassen.
Sicherlich determinieren u.a. Medien unsere Art zu empfinden und Dinge wahrzunehmen, da widerspreche ich dir gar nicht. Aber ich finde, hier fehlt der Bezug der Dinge zueinander.

@MajorQuimby

MajorQuimby schrieb:Und wenn ihr durchgangen wärt? Glaubst du, dass ihr in einer anderen Dimension gelandet wärt oder einfach nur 10 m auf dem Waldweg weiter?
Wenn Leute im Wald verschwinden, steckt meistens so ein Typ wie der Göhrdemörder dahinter.

Es wäre uns ganz sicher überhaupt nichts passiert. Das war ein höchst seltenes, mir bis jetzt unerklärliches Wetterphänomen. Trotzdem war es, gerade auch wegen der Reaktion des Hundes, sehr furchteinflößend.

@ShauntheCreep
Hattest du denn keine Erfahrungswerte wie sich dein Hund sonst bei/im Nebel verhalten hat?
Und hatte der Jäger sein Hund mit? wenn ja, wie verhielt der sich?

Bei der Sache mit der sich ungewöhnlich anfühlenden Stille im Wald musste ich an die 411-Fälle denken, wo ja auf mysteriöse Weise (was aber umstritten ist) Menschen verschwinden laut Paulides. Da gab es auch Berichte wo es plötzlich völlig still im Wald war. Paulides erzählte das er sowas mit seinem Sohn auch mal erlebt hatte. Er stellte sich dann glaub mit ihm mit dem Rücken an einen Baum. 5 Min. später kamen die natürlichen Geräusche wieder und er ging weiter mit seinem Sohn.

@Regosch
Hast du nen Link dazu? Noch nie von gehört

@federa
Schau mal hier https://www.spurensucher.eu/index.php?id=91

Du kannst dann ja weiter recherchieren

@KFB
Vielen Dank!

Also ich bin im tiefen Erzgebirge aufgewachsen, direkt an der tschechischen Grenze, also ich kenne Wald und Wild somit auch sehr gut!
Völlige Stille habe ich im Wald noch nie erlebt, und das möchte ich auch ehrlich gesagt nich wirklich, denn die wäre einfach im Wald, im Gebirge, einfach nich normal!

Davon abgesehen ist es sicher sehr gut einfach auf sein Bauchgefühl zu hören, grade wenn einem eine eigentlich völlig normale Situation plötzlich total unwohl fühlen lässt, warum dann in dieser ausharren?
Es pssiert dann eher was, auch wenn es vielleicht tatsächlich keinen Grund geben sollte...
Ich hatte es auch erst letztens erlebt!
Ich wohne jetzt in Leipzig, gehe Nachts mit meinem Hund in 8 von 10 Fällen immer eine Runde zwischen Kleingärten durch, die größtenteils sogar beleuchtet sind, und erst letzte Woche ging es eines Abends einfach nicht!
Ich stand an den Eingängen der Wege (es gibt zwei Eingänge und läuft im Kreis) und wollte einfach diesmal nicht rein, ich hab mich wahnsinnig unwohl gefühlt, beim beleuchteten Anfang und beim Ausgang im dunkeln erst recht.
Ich hab mich beobachtet gefühlt, mein Hund war sehr aufmerksam, was aber auch an Katzen oder Marder usw liegt, aber ich wäre diese Nacht definitiv dort nicht lang gegangen obwohl ich das regelmäßig tue.

Sowas muss nicht mal einen Grund haben, ganz zu schweigen von paranormalen, aber man merkt ja auch recht gut das man beobachtet wird, vielleicht sagt einem das Bauchgefühl halt auch einfach "geh da heute mal lieber nicht lang", wer weiß denn ob es grade dann einem vielleicht grade echt hilft.

Selbst wenn im Wald bei euch absolut nix gewesen sein könnte, ich würde trotzdem imner auf mein Bauchgefühl hören, am Ende ist es wirklich ein Typ der im Dunkel hockt und einen beobachtet, oder doch der Geist eines mehrfachen Axtmörders, wer weiß wer weiß... 😃
Rausfinden muss ich beides nich.

Ich kenne so was auch.

War im Mühltal/Würmtal bei München auf dem Weg zum Grab der Seherin.
Da ich nicht genau wusste welches von den vielen Hügelgräbern es ist, ging ich davon aus das es das Größte sein musste.

Auf dem Weg dahin, wurde mir immer komischer, ich fühlte mich bedrückt und regelrecht unwillkommen. Als ich dann auch noch bemerkte das der Hund schon weit hinter mir stand und keinen Schritt vorwärts machte...bin ich ganz schnell wieder umgedreht.

Es war ziemlich strange, der Wald ist übersäht mit Gräbern, aber nur bei dem Einen ging es mir so.

Als ich dann endlich das richtige Grab gefunden hatte war alles in Ordnung.

Der Hund kam mit, die Stimmung am Grab war sehr positiv

Ich musste irgendwie sofort an Infraschall denken. Vielleicht war das eine Stelle, an der es (zb durch Windgeneratoren, auch weiter weg stehend) zu einer "Infraschall-Ansammlung" kam. Das klingt vielleicht verrückt, aber ich hab mal in nem Haus gewohnt hinter dem ein sogenannter Windpark war und die Infraschallbelastung hat man einfach gemerkt.
Würde auch erklären, warum Tiere sich dort nicht (gerne )aufhalten.

@Regosch

Regosch schrieb:Hattest du denn keine Erfahrungswerte wie sich dein Hund sonst bei/im Nebel verhalten hat?
Und hatte der Jäger sein Hund mit? wenn ja, wie verhielt der sich?

Doch, wir haben hier öfter mal Nebel, das hat den Hund nie gestört.
Der Nachbar hatte zu der Zeit keinen Hund, sein alter Hund war im Jahr zuvor verstorben und mit dem Gedanken an neuen konnte er sich zu der Zeit noch nicht anfreunden.

Hier mal ein soeben gemachtes Foto, das ist der Eingang zu besagter Schonung.

Original anzeigen (2,7 MB)

Original anzeigen (6,6 MB)

Da wo auf dem 2. Foto die Buchenzweige in den Weg hängen, lag damals die Nebelbank.

Ganz eindeutig: Ihr hattet eine Begegnung mit dem Boofmaster. Seid froh, dass er gut gelaunt war, Euch nur ein wenig erschreckte, anderenfalls wären Köpfe gerollt. Er bowlt gerne.

Evolet84 schrieb:Es hat sich herausgestellt das der Schrei von einer schleiereule kam. Das hätte ich vorher noch nie gehört und will es auch nie wieder hören.

Schleiereulen schreien sehr sehr fies. Deshalb hat man sie im Mittelalter zur Gefahrenabwehr an Scheunen genagelt.

Was Geraeusche im Wald angeht, ist mir auch schon einiges Unheimliches begegnet. Rehe machen ziemlich gruselige Geraeusche, und einmal hab ich ein Bellen gehoert, das definitiv nicht von einem Hund stammte (meiner hat aber direkt darauf reagiert!). Da habe ich mich hinterher sehr beeilt.

@federa
Stille im Wald empfinde ich auch als bedrueckend, habe aber festgestellt, dass sie saisonal bedingt sein kann. Das intensive Vogelgezwitscher im Fruehjahr hoert irgendwann im Sommer einfach auf, und an manchen Tagen ist es wirklich totenstill. Ich denke, man empfindet das als bedrueckend, weil Stille als Gruselklischee so wunderbar ausgeschlachtet wird.

Vielleicht hing die Stille mit der akustischen Beschaffenheit der Boofe zusammen?

@ShauntheCreep
Die Nebelbank lag in einer Senke, sehe ich das richtig? Der Hund hat sich vielleicht so aufgeregt, weil er euer Unbehagen gespuert hat.

@Alarmi

Alarmi schrieb:Die Nebelbank lag in einer Senke, sehe ich das richtig? Der Hund hat sich vielleicht so aufgeregt, weil er euer Unbehagen gespuert hat.

Es ist dort wo die Bank lag schon leicht abschüssig, der Grund der Senke liegt aber noch ein gutes Stück weiter in der Schonung.
Mit dem Hund war es anders herum. Erst als der anfing am Teller zu drehen, kriegten wir Bammel. Ich schätze mal, dass es für ihn wie eine neu errichtete Barriere aussah und er deshalb austickte. Schliesslich kannte er den Weg in und auswendig, wir sind da ja fast jeden Tag lang, und so eine Wand gehörte da einfach nicht hin, in seinen Augen, vielleicht.

Alarmi schrieb:Was Geraeusche im Wald angeht, ist mir auch schon einiges Unheimliches begegnet. Rehe machen ziemlich gruselige Geraeusche, und einmal hab ich ein Bellen gehoert, das definitiv nicht von einem Hund stammte (meiner hat aber direkt darauf reagiert!). Da habe ich mich hinterher sehr beeilt.

Das Bellen sind auch Rehe, wenn sie schrecken. Hab ich schon öfter live miterlebt, wenn ich unvermutet ein Reh aufgescheucht hab.