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Noctemeron

8 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vampire ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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psychoangel Diskussionsleiter
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Noctemeron

26.11.2005 um 18:20
hey Leute, bin vor kurzer Zeit auf eine Seite geraten, auf der Seite ging es um das noctemeron. Es soll ein Buch über Vampirismus sein.Wisst ihr mehr darüber??

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Noctemeron

26.11.2005 um 18:23
Vampire haben sich im letzten Jahrhundert vom abscheulichen Monster zum melancholischen Verführer gemausert und erfreuen sich einer immer noch wachsenden Beliebtheit: Indiz dafür sind die zahlreichen Romanreihen und Filme, die in schöner Regelmäßigkeit auf den geneigten Fan losgelassen werden. Und mal zugegeben, wer hat sich bei der Lektüre nicht wenigstens einmal die Frage gestellt, ob Vampire nun existieren oder nicht?


Für Frater Mordor ist diese Frage nichtig. Er nämlich ist ein Vampir und präsentiert mit dem "Buch Noctemeron" eine Sammlung originärer Vampirtexte über Wesen und (Un-)Leben der Schatten. (Das Wort "Vampir" ist ihm zu missverständlich besetzt, folglich also politisch unkorrekt.) Diese Texte, den meisten heutigen Vampiren (ich mag es, politisch unkorrekt zu sein) unbekannt, sollen ihnen ihre eigene Geschichte und Magie wiedergeben und ihnen zeigen, wer sie eigentlich sind. Nun ist so eine Prämisse für den normalen Durchschnittleser (den, der also eher Coke denn Blut trinkt) ein wenig abwegig, doch genau hier liegt natürlich der Knackpunkt des Buches. Schon der Walachenfürst Dracula kommt vom Vampir-Image nicht mehr los, seit ihn Stoker in seinem Roman buchstäblich unsterblich gemacht hat. Anne Rice führte die verwirrende Verquickung von Fiktion und Realität weiter, als sie ihren Protagonisten Lestat darüber lachen ließ, dass die Menschen die Wahrheit in seinen (!) Büchern ohnehin nicht erkennen würden. Und Frater Mordor treibt es nun auf die Spitze, indem er einen menschlichen Leser scheinbar von vorneherein ausschließt – das "Noctemeron" ist von Vampiren für Vampire zusammengetragen worden. Zur Sicherheit werden gleich mehrere Disclaimer und Warnungen angefügt, um Lesern mit schwachen Nerven den Schock zu ersparen. Und dass diese Warnungen nicht nur ein geschickter Werbeschachzug des Verlags sind, beweist die Tatsache, dass bereits die Staatsanwaltschaft beim Verlag Bohmeier angeklopft hat, um das scheinbare Gefahrenpotenzial des Buches zu investigieren.

Dabei geht es zunächst gemütlich los. Wer sämtliche Warnungen, Vorwörter und Prologe erfolgreich gemeistert (oder geschwind überblättert) hat, kommt zunächst zu dem Teil des Buches, der mit "Reflektionen" übertitelt ist. Hier gibt es, als Einstimmung sozusagen, Text(fragmente) unterschiedlicher Vampire – Nachlässe, Briefe, Essays, Gedanken –, damit man als Leser auch eine Ahnung davon bekommt, mit welcher Art Vampir man es hier zu tun hat. Grundsätlich handelt es sich wohl um den einsamen Wanderer, den unglücklich Liebenden, den an seiner Existenz Zerbrechenden, den kaltblütig Mordenden, den unsichtbaren Außenseiter, den unmenschlichen Übermenschen. Alle Texte dieses Teils strahlen eine solche Trostlosigkeit aus, dass man sofort jegliche Lust auf ein eventuelles vampirisches Dasein verliert. Worte wie Trauer, Tod, Unglück, Leid, Dunkel, Verzweiflung, Tränen, Hofflungslosigkeit, Hass, Schmerz, Einsamkeit dominieren alle Texte und wer nach der Lektüre nicht in eine spontane Depression verfallen ist, der muss krankhaft glücklich sein. Auffallend ist jedoch, dass alle "zitierten" Vampire den gleichen schwülstigen Stil an den Tag legen – entweder beeinflusst das Vampir-Gen unter anderem auch das Sprachzentrum oder der geneigte Leser muss an der Existenz eben jener Vampire zweifeln. Ich überlasse es dem Einzelnen, zwischen den beiden Möglichkeiten zu entscheiden.

War das "Noctemeron" bis dahin ein Konglomerat mittelmäßiger literarischer Ergüsse mit einem pathologischen Überhang sinnschwangerer Adjektive, wird es ab Seite 100 durchaus interessant – wenn auch jeder für sich selbst die Glaubhaftigkeit der Aussagen beurteilen muss. Da geht es um die Natur des Vampirs, um die Erschaffung eines Schattens, um genetische Veränderungen, um magische Symbole, um Blutrituale, um Möglichkeiten Blut zu gewinnen, um die Regeln innerhalb eines Tempels und vieles mehr. Die Bandbreite geht von mythischen Wurzeln bis zu praktischen Tipps. Vieles bleibt jedoch fragmentarisch, um den Eindruck einer Sammlung heterogener Texte zu verstärken. Durchaus spannend ist die wilde Mixtur aus Esoterik, Religion und Popkultur. Natürlich darf beispielsweise das Ankh nicht fehlen – jenes alte ägyptische Symbol, das gern mit Vampiren in Verbindung gebracht wird. Der eine oder andere wird es noch aus Tony Scotts Film "The Hunger" (dt. "Begierde") kennen, wo Catherine Deneuve es als stylisches Schmuckstück mit sich herumträgt, mit dem sich auch gut eine Vene öffnen lässt.

Auch eine mögliche medizinische Erklärung für Vampirismus wird dem Leser nicht vorenthalten, die Potenzial hat und gerade für Leser mit medizinischer Vorbildung ein interessantes Gedankenspiel darstellen dürfte. Um alles etwas zu würzen, gibt es mehr oder minder deutliche Anspielungen auf Literatur und Film, so beispielsweise Anne Rice (logisch), "The Crow" und sogar "Superman". Außerdem wurde jeweils ein gesunder Schuss Geschichte, Parapsychologie, Hypnose, Magie und Esoterik hinzugefügt. Zusammen ergeben diese Ingredenzien eine ziemlich spannende Lektüre, die schon mal eine Gänsehaut hervorrufen kann. Zwar fügt Frater Mordor aus Sicherheitsgründen keine Hinweise zur Vernichtung von Vampiren an, doch sollte man sicherheitshalber den Vorrat an Knoblauch und Kruzifixen aufstocken. Man kann ja nie wissen... Schließlich ist es relativ beunruhigend, über sich selbst als Futter zu lesen und detailliert darüber informiert zu werden, wie ein Vampir am erfolgreichsten ans wohlfeile Blut gerät.

Das "Noctemeron" könnte eine finstre Bibel für Vampire sein – und solche, die es gern wären. Frater Mordor gibt sich jedoch große Mühe, seine Zielgruppe vom gemeinen Rollenspieler-/Goth-/Real-Vampyre-Milieu abzugrenzen. Der normale Durchschnittsbürger wird sich ohnehin vom Thema befremdet fühlen. Was bleibt da als Leserschaft noch? Tatsächlich nur die Vampire... Nicht gerade ein Gedanke, der einen ruhiger schlafen lässt!




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But wi solid as a Rock,
Could no haffi hold wi back,
But wi headin to the TOP!!!!



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psychoangel Diskussionsleiter
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Noctemeron

26.11.2005 um 18:53
Danke


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Noctemeron

26.11.2005 um 18:54
Hab ich doch gerne gemacht!
Gibbet auch zu kaufen!
Musst nur mal Googeln!

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Noctemeron

26.11.2005 um 19:58
Bitte schliessen, Rata hat gesprochen und die Frage beantwortet.

Plattfuß:"Du willst also tatsächlich mal Polizist werden?!"
Bodo:"Ja, so einer wie du, der den Verbrechern den Gesichtserker einklappt!!"



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Noctemeron

13.10.2008 um 00:18
Ziemlich ausführlich sogar...

Sag mal König Rasta, schaffst du es noch, dienem Spiegelbilöd in die augen zu kucken?
:-( :-o 8-O

CU m.o.m.n.


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Noctemeron

13.10.2008 um 00:26
Warum sollt ich es nicht schaffen?!?


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Noctemeron

13.10.2008 um 01:52
Vampire können das doch nicht mehr... und so genau wie du das Buch und seinen Inhalt und seine Zielgruppe beschrifben hast scheinst du selber einer zu sein. 8-O

CU m.o.m.n.


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