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Sagen aus Eurer Heimat...

462 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geschichten, Legenden, Sagen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sagen aus Eurer Heimat...

20.07.2008 um 22:27
Österreich:

Der Basilisk von Wien:

Große Aufruhr herrscht gegen Ende der Nacht im Juni des Jahres 1212 im Haus des habgierigen, jähzornigen Bäckermeisters Garhibl in der Schönlaterngasse 7. Kathrin sollte Wasser aus dem Brunnen holen. Nun steht sie da und stammelt etwas von einem Untier, das sie am Grund des Brunnens gesehen haben will, von bestialischem Gestank, der von unten heraufsteigt, und von seltsamen Geräuschen, die sie gehört haben will.

Meister Garhibl ist wütend über die vermeintlichen Phantasien des Mädchens. Doch auch er kann nicht leugnen, daß ihm ein unangenehmer Geruch in die Nase steigt.

"Ich schau nach", meint Geselle Heinrich, greift sich eine Pechfackel, läßt sich an ein Seil binden - das der Garhibl und der andere Geselle, der Hans, halten - und steigt in den Brunnen hinab.

Plötzlich schreit er, daß es einem durch Mark und Bein geht. Das Licht im Brunnen verlöscht. Schnell zieht man ihn herauf. Er ist ohnmächtig. Sie öffnen ihm das Hemd und fächeln ihm Luft zu. Endlich erwacht er.
"Ein Untier", stammelt er. "Scheußlich! ... den Kopf vom Hahn ... den Leib von der Kröte ... den Schwanz soooo lang und schuppig ... und es trägt eine Krone mit leuchtend roten Edelsteinen ... und stinkt!!!"

Sie glauben ihm - der Garhibl, die Garhiblerin, die Kathi und der Hans.
"Ja was tun wir denn da?" fragt die Kathrin schaudernd.
Der Meister weiß Rat und schickt sie los, um den Stadtrichter zu holen.

Es dauert wohl eine Stunde, bis er, der ehrenwerte Herr Jakob von der Hülben, eskortiert von der Scharwache und von zahllosen Schaulustigen beim Bäckermeister eintrifft. Dankbar und erleichtert berichtet ihm der Meister, was geschehen ist.

Der Stadtrichter überlegt ratlos. Da tritt ein Mann aus der Menge hervor - ein Studierter, ein Doktor und in allen Naturerscheinungen bestens bewandert.

"Da unten sitzt ein Basilisk", erklärt er.
"Ein Basilisk?" fragt die Kathi. "Wos is'n des?"
"Wenn ein Hahn ein Ei legt", spricht der Mann weiter, "und das Ei von einer Kröte ausgebrütet und das Junge dann von einer Schlange aufgezogen wird, dann entsteht dieses Untier. Sein Atem stinkt nach Verwesung und sein Anblick ist abgrundtief häßlich. Wer es ansieht, ist dem Tod geweiht. Kein Speer, kein Schwert, keine Lanze, ja nicht einmal Feuer können dem Basilisken etwas anhaben."
"Ah wui!" sagt die Kathi leise.
Der Stadtrichter, die Bäckersleute und das staunende Volk sind entsetzt.

"Gibt's nicht irgendwas, was das Untier vernichtet?" fragt Meister Garhibl, der sich bereits gezwungen sieht, Haus, Hof und Backstube wegen diesem Basilisken aufzugeben.
"Doch, doch", antwortet der Gelehrte. "Einer muß sich hinunter wagen und dem Tier einen Spiegel vorhalten, auf daß es bei seinem eigenen Anblick zerplatzt."

Totenstille herrscht. Verlegen blicken die Männer der Scharwache zu Boden. Die Menge weicht unmerklich zurück.

"Ich probier's!" ruft der Geselle Hans. Und zum Bäckermeister gewandt sagt er: "Und wenn ich's schaff', dann krieg ich die Agathe zur Frau."
Garhibl stimmt zu - lieber seine Tochter mit dem Gesellen verheiraten, als Haus und Hof verlassen müssen.

Schnell wird der Wandspiegel des Bäckermeisters aus der Stube geholt. Dem Hans wird noch ein bißchen Wachs in die Ohren gestopft, dann wird er an das Seil gebunden und in den unheimlichen Brunnen gelassen. Den Spiegel hält er vor sich wie ein Schild.

Plötzlich ein grauenvoller, herzzereißender Schrei - ausgestoßen vom Basilisken, der sich zum erstenmal selbst sieht. Dann ein ohrenbetäubender Knall!
"Tot ist er!" schreit Hans überglücklich von unten herauf.

Wohlbehalten, aber trotz der Ohrpfropfen vorerst ein bißchen schwerhörig, verläßt Hans unter dem Jubel der Menge den Brunnen. Heinrich stirbt noch am selben Tag. Der Brunnenschacht wird zugeschüttet. Und der tapfere Hans hat bald die hübsche Agathe geheiratet.

Noch heute erinnert in der Schönlaterngasse im 1. Bezirk obige Wandmalerei samt steinernen Basilisken an die Begebenheit.

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Sagen aus Eurer Heimat...

21.07.2008 um 00:34
Bei uns gab es mal eine Geschichte vom Mühlensee,wo eine Nixe drin wohnen soll,und welche immer Kinder ins wasser zieht.



Oder ein berggeist der für den Tod eines ganzen dorfes gesorgt hat.#



diese Hügel gibt es heute noch.


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Sagen aus Eurer Heimat...

21.07.2008 um 10:01
@ SenTeX
Der Basilisk von Wien:
tolle Geschichte...habe gerade bei Traumstein was über Basilisken/Wasserspeier eingestellt

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Sagen aus Eurer Heimat...

21.07.2008 um 10:03
Link: www.sagen.at (extern) (Archiv-Version vom 10.06.2007)

^^ auch über Wien...


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Sagen aus Eurer Heimat...

21.07.2008 um 10:22
Bist auch Wiener oderwas ? :)


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Sagen aus Eurer Heimat...

21.07.2008 um 10:24
Leider nein...aber irgendwie schon immer eine schwäche dafür gehabt....hat einfach was...... ;)

Ach doch....Verwandte haben wir dort* aber nicht so viel Kontakt


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Sagen aus Eurer Heimat...

21.07.2008 um 11:21
Achso (:


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Sagen aus Eurer Heimat...

21.07.2008 um 20:56
ok ich erzähl auch mal ne Geschichte, deren Wahrheit jedoch zu bezweifeln ist:
Im hessischen Odenwald gibt es einen Berghang, der das Felsenmeer genannt wird. Den Namen erhielt er durch die unzähligen Felsbrocken, die sich von oben bis unten erstrecken und sich übereinander türmen. Er erfreut sich großer Beliebheit, da er häufig als Ausflugsziel erwählt wird. Im Schutz der Bäume ist es dem Besucher möglich über die Steine nach oben zu kraxxeln, wo ihn als Höhepunkt eine antike Säule erwartet, welche die alten Römer dort hinschafften. Niemand weiß wie all diese Felsen dorthin gelangt sind und wie es zu ihrer Aufhäufung kam, weswegen man sich in der Umgebung erzählt, dass Riesen die Gestalt der Landschaft geprägt hatten, als sie sich bekämpften und Steinbrocken aus dem Berg brachen, um sich damit gegenseitig zu bewerfen. Von den Riesen ist nichts mehr zu sehen, doch das Rätsel bleibt: Wie entstand das derartige Aussehen des Berghangs?


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22.07.2008 um 08:28
^^ habe ein bisschen was dazu....die sache mit den Riesen finde ich trotzdem schöner... :)

Der nördlich von Reichenbach oberhalb des Felsenmeeres gelegene Felsberg besteht aus Granit, mit einigen anderen Einschlüssen. Infolge der Verwitterung im Laufe von Jahrmillionen, unter Einwirkung von Wasser, Frost und Pflanzen, ist besonders harter Grus abgesprengt worden. Durch Auswaschungen fielen diese Brocken in einer Mulde von einem Kilometer Länge zusammen. Das ist die wesentlich nüchternere Erklärung der Geologen für die Entstehung des Felsenmeeres.

Das Felsenmeer wurde schon in früher Zeit als Steinbruch genutzt. Deutliche Spuren haben die Römer am Felsberg hinterlassen, als sie hier Werkstücke für Gebäude im Trierer Dombereich im vierten Jahrhundert n. Chr. bearbeiteten. Über 300 teilweise bearbeitete Steine haben sie hier hinterlassen, besonders zu nennen sind die Riesensäule und der Altarstein. In andere teilbearbeitete Steinbrocken hat man Formen hineininterpretiert, so z.B. die Riesenrutsche, den Riesensessel, die Tischplatte, den Riesensarg, das Riesenschiff oder den Krokodilfelsen.

Die Arbeitsweise der römerzeitlichen Arbeiter lässt sich gut erkennen: In ausgepickelte breite Taschen oder in eine Nut wurden Holzklötze eingesetzt, die durch Feuchtigkeit aufgequollen sind und so die gewünschten Stücke abgesprengt haben. In der neuzeitlichen Bearbeitung verwendet man viel kleinere und enger gesetzte Keillöcher.

Während der höher gelegene Teil des Felsenmeeres durch die teilbearbeiteten Steine seinen besonderen Reiz hat, laden die kleineren Geröllsteine in der zum Tal hinunterführenden Mulde zum Herumklettern ein. Gerade für Kinder ist das Felsenmeer ein attraktives Ausflugsziel.

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/dateien/mt2067,1216708119,13zprth


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Sagen aus Eurer Heimat...

22.07.2008 um 08:37
Auch aus meiner Heimatstadt oder genauer gesagt aus meiner straße wo ich Wohne gibt es auch ne Sage, ich wohne direkt in einer senke. Damals im Mittelalter war hier ein Feldweg der Zwischen Feldern herging und durch einen Wald führte. Der Sage nach hauste hier damals ein Riesiger Geister Hund der Wanderern und anderen Leuten die zu später Stunde diese wege bereisten einen Morz schreck einjagten und sie vertrieb.
Schön interessante sage, aber ich bin auch schon zu später stunde nach hause gekommen und da war kein Hund.


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22.07.2008 um 08:45
GEISTERHUNDE

1.

Zwei Diebe aus Burgeis waren nachts in den Obstgarten des Widums in Mals gestiegen und füllten mit Äpfeln ihren großen Sack. Da kam plötzlich ein großer, schwarzer Hund daher, sprang auf den Baum zu und kletterte rasch wie eine Katze hinauf. Die warfen den Sack über die Mauer und schwangen sich von einem Aste über die Mauer auf den Weg und gingen heimwärts. Aber der Hund war ebenfalls über die hohe Mauer gesprungen und trottete den beiden Dieben nach. Sie liefen bis zum Kreuze, das zwischen Mals und Burgeis steht. Da sagte der Sackträger: "Luis, nimm du den Sack! dann will ich das Ludervieh schon zurückjagen!" Er gab den Sack ab und ging auf das Tier los. Dieses aber stellte sich und seine großen Augen funkelten wie Feuer. Da warf der Träger den Sack fort und beide liefen über Stock und Stein gegen Burgeis, der Hund ihnen nach. Im Dorfe waren alle Türen geschlossen und sie liefen, da sie nirgends Einlaß fanden, bis zum Ende des Dorfes, der Haide zu, da war ein Stall offen, in diesen sprangen sie hinein und schlugen die Türe zu. Auf dieser war, wie üblich, ein geweihtes Kreuz befestigt, und deshalb konnte der Hund nicht durchkommen. So legte er sich knurrend vor das Tor und erst, als Ave-Maria geläutet wurde, verschwand er. Andere erzählen, der Hund sprang einem der beiden Diebe auf den Rücken und er mußte das unheimliche Tier, das furchtbar schwer war, bis auf denPestplatz tragen, wo ein großes Pestkreuz steht. Da war das Gespenst verschwunden. (Mals.)

2.

Als einmal ein Mann bei geschlagener Nacht von Lichtenberg nach Glurns ging, begleitete ihn plötzlich ein kleiner, schwarzer Hund mit feurigen Augen. Er ging hart neben seinen Füßen einher, und alle Versuche, das Tier abzuschütteln, blieben erfolglos. Nur sobald sie zu einer Kapelle oder einem Wegkreuz kamen, winselte der Hund laut auf und verschwand - aber nur, um einen großen Umweg um die Kapelle oder das Wegkreuz zu machen, und kehrte dann wieder zu dem verschreckten Wanderer zurück. Erst bei dem Söleshofe verschwand das unheimliche Tier.



Quelle: Zingerle, Ignaz Vinzenz, Sagen aus Tirol


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Sagen aus Eurer Heimat...

22.07.2008 um 08:48
wegen der Frankreichnähe.....

Auf Quinipily, nahe dem Städtchen Baud, lebte ein alter, reicher Herr, der Millionen besaß und doch nicht glücklich war. Er konnte es auch nicht sein, denn er hatte keine Kinder.

Um das Schicksal doch noch zu versöhnen, hatte er oft an die Armen und Kranken Spenden verteilt, Wallfahrten gemacht, Kerzen entzündet und Andachten gehalten - vergeblich. Sein Wunsch ging nicht in Erfüllung. Traurig und einsam schlich das Alter heran, denn der Herr war mehr als sechzig Jahre alt, und seine Frau kam dem halben Jahrhundert ziemlich nah.

Als sie schon alle Hoffnungen aufgegeben hatten, beglückte die Natur sie doch noch mit einem reizenden Mädchen, das bei der Taufe den Namen Alice erhielt.

Unmöglich ist es, die Freude zu schildern, die das Ehepaar über die Geburt dieses so ersehnten Kindes empfand, noch die Sorge zu beschreiben, mit der die Kleine behütet wurde.

Mit zwölf Jahren war Alice schlank wie ein Hanfstengel, geschmeidig wie ein Schilfrohr, frisch, aber blaß wie die wilde Rose; freilich war sie sehr zart, und ihre schwache Natur, die ihrer Schönheit einen unnachahmlichen Reiz lieh, beunruhigte auch ihre Eltern, deren einziger Lebensinhalt sie war. Die berühmtesten Ärzte waren nicht zu teuer, um dem hübschen, aber schwächlichen Kind eine Lebensweise vorzuzeichnen, die seine Gesundheit kräftigen könnte; sie rieten Alice geregelte Tätigkeit, reine Feldluft, Spazierritte und verboten für immer durchwachte Nächte.

Alice befolgte die Ratschläge gewissenhaft. Von zwei Freundinnen begleitet, ritt sie täglich auf ihrem Pferd, das weiß wie Milch, sanft wie ein Lamm und flink wie ein Eichhörnchen war, durch die Gegend; sie besuchte die Katen und Hütten der Landarbeiter und Bauern, um Hilfe und gute Worte zu verteilen, sprach mit allen, gab ihnen Geld. Ihr Herz war aus Gold.

Mit sechzehn Jahren war Alice blühend wie die Gartenrose, denn einen guten Charakter setzt die Natur auch in Ansehnlichkeit um. Das Mädchen war groß und gekräftigt, und aus zwanzig Meilen in der Umgebung kamen, gelockt durch ihre jungen Reize, die Männer zu Besuch, entbrannt in Liebe und Begehren.

Ihr alter Vater, bedenkend, daß seine Jahre gezählt waren, und von dem Gedanken beunruhigt, seine geliebte Tochter könne einst ohne Mann zurückbleiben, drang oft in sie, einen der Bewerber zu wählen; aber Alice, die selbständig und frei war, wollte sich nicht binden.

Eines Tages kam ein junger, schöner Mann aus Versailles, ausgezeichnet durch Anmut und edle Haltung, als ein entfernter Verwandter der Eltern nach Quinipily; er sah Alice, verliebte sich in sie, gewann auch ihr Herz, und sie beschlossen, zu heiraten.

Nie hatte es eine schönere, fröhlichere, reichere Hochzeit gegeben, nie waren so viele Gäste so glücklich gewesen, niemals hatten zu so klangvollen Sackpfeifen und Brummbässen so viel Leute getanzt. Und doch nahm, mitten in dem Glanz und dem lärmenden Jubel, alle Herzen eine ängstliche Beklemmung ein und erstickte die Freude.

Es hatte jedoch, für den, der es hören konnte, am Abend vor dem Fest die Hundemeute des Anwesens die ganze Nacht geheult; die Kerzen für die Braut hatten nur schwach gebrannt und waren ohne Rauch verloschen; beim Essen war Salz auf den Tischen verschüttet worden; Alice war an einem Dreizehnten des Monats getraut worden, und dreizehn Frauen hatten am Morgen ihrer Garderobe beigewohnt.

Ganz in ihr Glück versunken, hatte Alice keines dieser Vorzeichen bemerkt. Konnte sie eine unglückliche Zukunft ahnen, sie, der damals im Leben alles zulächelte?

Doch kein Kopf ist so beschäftigt, kein Herz so voll, daß nicht eine Begierde dazu darin Platz finden könnte. Wenige Tage nach der Hochzeit also verlangte Alice, nach Versailles abzureisen, wovon ihr Mann soviel Erstaunliches erzählt hatte. Und an einem Freitag darauf fuhren sie auch.

Dort angekommen, vergaß sie bald die Mahnungen der Ärzte, ihre Nächte brachte sie auf Bällen, ihre Tage im Strudel von Festen zu. Bald verblichen die Rosen ihrer Wangen, verwelkte ihre schöne Gesundheit, die das geordnete Landleben ihrer Heimat ihr gegeben hatte.

Sowie Alice an dem Fieber, das sie schüttelte, die Bedenklichkeit ihres Zustandes erkannte, wollte sie zu den Eltern zurückkehren und zu Hause neue Kraft schöpfen; aber es war zu spät. Die Pflege konnte nur ihr Leiden lindern, nicht seinen Fortschritt aufhalten.

Umsonst verbarg man der jungen Frau ihr nahes Ende, es wurde ihr bald klar. Denn in einer schlaflosen Nacht hörte sie an ihrem Fenster ein Käuzchen sein klägliches Gewimmer ausstoßen und die Räder des Totenkarrens ächzen, der vor dem Tor hielt, und diese schrecklichen Anzeichen gaben ihr zu verstehen, daß auf der Welt für sie alles zu Ende ging.

Da bereitete sie sich auf den Tod vor. Um keine Spur ihrer Eitelkeit und Oberflächlichkeit zurückzulassen, wollte sie mit allen Kleidern und Schmuckstücken begraben werden. Dann starb sie, nicht ohne Klage, doch gefaßt.

Lange und bitter wurde sie von allen beweint, die sie gekannt hatten. Ihre Eltern überlebten den Schmerz nicht, und das Anwesen ging in fremde Hände über.

Zu der Zeit lebten auf dem Bauernhof, der dem Anwesen angegliedert war, ein junger Knecht und eine hübsche Magd, die einander versprochen hatten, sobald sie sich von ihrem kärglichen Lohn genug gespart hätten, ein kleines Gut zu pachten. Aber der Lohn war zu gering, obwohl sie unermüdlich bis in die Nacht hinein arbeiteten, und so nahm Verzweiflung von den Liebenden Besitz.

"Ach", sagte der junge Knecht zu seiner Liebsten, "man hat mit Alice einen Schatz in die Erde verscharrt, der niemand etwas nützt, während ein einziger von diesen Juwelen für unser Glück ausreichen würde!" Und er seufzte laut, und seine Freundin weinte.

Wenn der Gedanke keinen vernünftigen Widerstand findet und das Herz ihn mit starken Wünschen trägt, dann unterliegt man ihm schließlich. Noch am selben Abend waren die beiden Liebenden an Alices Grab und raubten es aus. Beim Anblick der Reichtümer, die dort aufgehäuft waren, wuchs ihre Habgier. Ein einziges Schmuckstück befriedigte sie nicht mehr, wie auch Alice zu ihren Lebzeiten nur an vielen Genuß gefunden hatte, sie rissen alles an sich, wie es die reichen Adligen im Land ihnen täglich vormachten; und sie machten selbst nicht halt vor dem reichverzierten Seidenkleid, das der Toten als Leichentuch diente. Dann schlössen sie das Grab sorgfältig zu.

Einen Monat nach dieser Tat, die nach ihrer Hoffnung das Glück gründen sollte, waren die beiden nicht wiederzuerkennen. Bleich und abgezehrt gingen sie umher, mieden alle Feste und wiesen ihre Freunde ab. Bei jedem Wort, das man an sie richtete, wurden sie rot, und wenn man sich gar von der Verstorbenen unterhielt, wurden sie so verwirrt, daß es jedermann bemerkte, ohne indessen die Ursache verstehen zu können. Gewissensqualen und Schrecken folterten ihren Geist, und in jeder Nacht weckte sie ein Gespenst aus dem unruhigen Schlaf, das eine kalte Hand auf ihre Stirn legte, und eine Grabesstimme rief ihnen immer wieder zu:" Gib mir mein Sterbekleid wieder!"

Die junge Magd konnte die entsetzliche Angst endlich nicht mehr ertragen. Sie beschwor ihren Geliebten, die geraubten Schätze wieder zurückzutragen, und nach langem Zögern willigte er ein, ebenfalls zerrüttet von den Alpträumen.

In einer schwarzen, stürmischen Nacht begaben sich die beiden heimlich auf den Friedhof. Was sich dort zutrug - niemand hat es erfahren, niemand kann es wissen. Aber am anderen Tag konnten alle, die am Friedhof vorbeigingen, neben dem Grab den Hut des Knechtes, den Rosenkranz der Magd und die beiden Buchsbaumzweige sehen, die sie zum Schutz mitgenommen hatten. Das war alles.

Niemals hat man in der Gegend von Quinipily die beiden Menschen wiedergesehen, niemals hat man etwas von ihnen vernommen!


Quelle: französiche Volkssage "Alice de Quinipily".


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22.07.2008 um 10:46
/dateien/mt2067,1216716404,180px-Bochum hamme ehrenmal
Ich komme aus Bochum und wohne in der Nähe eines Friedhofes (ca. 10 Gehminuten). Dieser Friedhof ist wunderschön, als Kind bin ich gerne dort gewesen, keine Ahnung, irgendwie strahlt dieser Ort eine angenehme Ruhe aus :)

Naja auf jeden Fall gibt es dort ein Bergleute-Denkmal, recht groß auch. Dieses Denkmal steht vor einer Wiese, diese ist wiederum "eingezäunt" von hohen Hecken. Auf dieser Wiese liegen Steintafeln mit Namen von verunglückten Bergleuten. Ob diese Bergleute wirklich dort liegen kann ich nicht sagen, jedoch hat man immer gesagt man solle niemals auf der Wiese laufen, auch wenn dort keine Steintafeln liegen. Dies würde die Ruhe der Toten sehr stören und man hätte daraufhin großes Unglück. Natürlich kommt keiner auf die Idee jemals auf ein Grab zu laufen, aber es gibt natürlich auch Stücke der Wiese auf denen keine Tafeln liegen und man problemlos drüberlaufen könnte. Ich habe das nie gemacht...Es gibt kleine Steinwege auf der Wiese...

Außerdem soll es Glück bringen wenn man die Laterne einer der Bergleute anfasst oder ein Grablicht dorthinstellt.

Ich weiß nicht ob das alles wahr ist...ich hatte immer großen Respekt davor ;)

Hier noch ein Bild, leider klein aber ich hab kein besseres gefunden:


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22.07.2008 um 11:34
Ich wohn neben einem großen Schloss.

Schloss Neugebäude heisst das..

Als ich 10 Jahre alt war hab ich dort mal im Wald etwas entdeckt.. überwuchert, hab alles weggeschnitten und dann war dort sowas wie ein Eingang.
Hab das dann dem Förstner gemeldet und der hat sofort leute dorthin geschickt die nachgeschaut haben was das ist.
Es stellte sich dann heraus das das ein Fluchtweg war, falls jemand das Schloss angreift.
Ich hab daraufhin 1000€ (In Euro umgerechnet) bekommen.

Aber nun mal zur Sage:

Es heisst das beim Gelände des Schlosses ein immenser Schatz aus der 2. Türkenbelagerung versteckt sein soll.

Den Schatz hab ich auch damals schon immer gesucht, hab nur eine Tee Dose ausm 2 Weltkrieg gefunden und Patronen ausm Weltkrieg usw... hat mir insgesamt 150 € eingebracht. :)


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22.07.2008 um 13:06
^^ hey..also hast du doch irgendwie einen SCHATZ gefunden.....nicht wahr* Schön !!


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22.07.2008 um 16:16
die story mit dem zu tragenden hund erinnert mich an das aachener bahkau (frag mich jetzt bitte nicht nach der schreibweise, heißt wohl aber "übersetzt" bachkalb), der sage nach ist das ein kalb großes tier mit schuppen und klauen, das springt den betrunkenen männern nachts auf die schulter und die müssen es dann bis nach hause tragen. wenn man bettelte solls schwerer geworden sein und wenn man geschimpft und geflucht hat solls leichter werden. angeblich hat pippin (vater von karl dem großen) mal gegen es gekämpft.
unter dem aspekt das aachen in ner talsenke liegt und man auf seinem nach hause weg evtl den "hang" hoch muss, kann ich auch aus eigener erfahrung bestätigen das man betrunken das gefühl hat das man auf einmal mehr schleppen muss *g*


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22.07.2008 um 16:27
huuuuuuuuuuuu, bisher kannte ich aachen nur die Printen *gg* man lernt eben immer wieder was dazu.... :)


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05.09.2008 um 17:22
Link: www.soetele.de (extern)

Süchtelner Spukgeschichten




In einer Gaststätte am „Porteneng“, in der Nähe des „Hagenbroicher Port“ genannten Süchtelner Stadttores, spielten einmal drei leidenschaftliche Kartenspieler um viel Geld. Am späten Abend kam ein gutgekleideter Herr herein und setzte sich zu den drei Spielern an den Tisch. Schon bald ließ man ihn mitspielen. Der Gast, der anfangs ein Geldstück nach dem anderen verlor, fing nach einer halben Stunde an zu gewinnen und gewann den Spielern die ganze Barschaft ab, sodaß diese sich sogar beim Wirt noch Geld leihen mußten. Als die Standuhr die Mitternachtsstunde schlug, fiel einem der drei Spieler eine Karte zu Boden. Er bückte sich, um sie aufzuheben und bemerkte zu seinem Schrecken, daß der geheimnisvolle Fremde einen Pferdefuß hatte. Vor Entsetzen und Schrecken wurde er kreidebleich, warf die Karten in eine Ecke, bekreuzigte sich und wollte aufspringen, um davonzulaufen, jedoch er war an seinen Stuhl gebannt. Als der unheimliche Fremde das Kreuzeszeichen des Mitspielers sah, stieß er ein fürchterliches Geheul aus und entfloh durch das offenstehende Oberlicht, einen schwefligen Gestank hinterlassend. Die drei Spieler aber sollen von dieser Stunde an keine Karten mehr angerührt haben. Vom „Leibhaftigen“ wird in der Teufelssage berichtet, daß er oft unvermutet und unerkannt in eine Schenke kam und sich gerne zu leidenschaftlichen Kartenspielern an den Tisch setzte, um mitzuspielen.



In der französischen Zeit ging die Rede von einem Werwolf im Nordkanal, der den Vorübergehenden auf den Rücken sprang und sie erst wieder vor den Toren Süchtelns, oder wenn diese völlig erschöpft und verängstigt unter seiner Last zusammengebrochen waren, verließ. Auch an der Geyrentormauer hauste ein Werwolf, der auf „arme Seelen“ Jagd machte.


mehr dazu* LINK


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05.09.2008 um 18:27
Gasteiner Sagen aus heidnischer Vorzeit.

An die Zeiten germanischen Götterglaubens erinnern die Sagen von Riesen und wilden Männern und Frauen. Diese Gestalten waren in der Phantasie des Volkes aber noch lebendig, als längst das Christentum heimisch geworden war. Daher stattet die Sage diese Riesen auch mit ungeheuer langem Leben aus, so daß einer von ihnen den Sallesenwald neunmal absterben und wieder aufgrünen gesehen habe und es ihm noch erinnerlich gewesen sein soll, wie der Böcksteinkogel im Kötschachtale einem Kranawettvogel und das Schareck einem Wecken geglichen hätte. Die Stärke dieser Männer war ungeheuer und es war ihnen ein Leichtes, eine Pflugschar über die ganze Breite des Tales zu schleudern. Ja, als einmal einer dieser Riesen seinen Stock an das Haus des Reiterbauern am Badberge lehnte, wurde dieses in seinen Grundfesten erschüttert und Jahrzehnte lang zeigte man die Sprünge in der Mauer. Aber sie waren den Menschen, die sich zu ihren Füßen angesiedelt hatten, nicht gram. Wohl warfen sie oft Äpfel, die vor ihrer Höhle, dem Heidenloch, wuchsen, auf die Talwanderer hinab, sie zu schrecken, aber sie waren ihnen auch hilfreich und brachten ihnen oft Milch und Butter vor die Haustüre.

Eine hübsche Sage, ähnlich der vom Riesenspielzeug, erzählt: In den sogenannten Heidenlöchern oberhalb der Gasteiner Klamm unweit der "Brandstatt" lebte auch ein Riesenmädchen mit ihrem uralten, blinden Vater. Einst stieg dieses in die Felder des Tales hinunter und fand da ihr unbekannte Wesen, die es für Grasmücken hielt. Leicht war es ihr, einige zu fangen und in ihrer Schürze brachte sie diese in die Höhle zu ihrem Vater. Dieser betastete die in ihrer Angst zappelnden Dinge und sagte: "Kleiner Wildling, das sind keine Grasmücken, sondern unsere Nachkommen, Menschen genannt." Es waren eben Bauern, die gerade bei ihrer Feldarbeit unsanft zusammengepackt wurden.

Da gelüstete es den alten Riesen, die Stärke der Menschen zu prüfen und er sagte zu einem Bauern, der eben zitternd, um sein Schicksal besorgt, vor ihm stand: "Reich' mir einmal einen Finger, damit ich fühlen kann, wie stark euere Knochen sind."

Die wilde Maid aber winkte dem Bauern zu, es ja nicht zu tun und reichte ihrem Vater einen "Streicher", ein Stück Stahl, wie man es zum Wetzen der Messer verwendet. Der Riese nahm es, zerbrach den Stahl zwischen den Fingern und meinte: "Ihr habt doch ziemlich starke Knochen."

Darauf packte die Maid die Bauern wieder in ihre Schürze, trug sie zurück auf das Feld und ließ sie frei. Da dankten sie dem lieben Gott, daß sie so glimpflich davongekommen waren und liefen so rasch von dannen, daß sich das Wildfräulein vor Lachen schüttelte.


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05.09.2008 um 18:31
^^ @ CharlesLuis
oh ja....das kenne ich....da kommen Erinnerungen hoch.... DANKE*


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