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Die versunkene Kapelle

66 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geschichte, Legende ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Chris0815 Diskussionsleiter
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Die versunkene Kapelle

14.09.2007 um 16:21
Hallo zusammen,
an dieser Stelle möchte ich eine Legende, Geschichte aus meiner Heimatstadt Süchteln zum besten geben.
Die Kapelle ist dort wirklich? versunken, ob übernatürlich oder auch nicht, interessant ist es trotzdem.


Eine anmutige Sage erzählt, daß das älteste christliche, dem heiligen Johannes ( dem Täufer ) geweihte Süchtelner Gotteshaus, im Johannistal gestanden habe. Es versank plötzlich in den Schoß der Erde und an seiner Stelle bildete sich ein tiefer Weiher. Geheimnisvoll töne in der Johannisnacht dort dumpfes Glockengeläute aus dem Wasser heraus.


Von schlanken Föhren rings umgeben,
In roter Heide hellem Strahl
Liegt bei der Abendlüfte Beben
Das liebliche Johannistal.

Ein Brünnlein rinnt in tiefem Grunde
Ein einz’ger Pfad zieht sich durchs Grün,
Goldgelber Ginster schmückt die Runde,
Und schnelle Schwalben sieht man zieh’n.

Es ist so still an diesen Hügeln,
Kein Tierruf hebt sich weit und breit;
Der Fuhrmann lenkt mit losen Zügeln
Lautlos durch diese Einsamkeit.

Im Osten steigen bleiche Sterne,
Und wer die Heide geht entlang,
Hört träum’risch oft, wie aus der Ferne,
In Luft verweh’nden Glockenklang.

Wo ragt die graue Kirchenmauer,
Der dieser dumpfe Klang entquillt,
Der wie ein Mahnruf tiefer Trauer
Das stille Tal unheimlich füllt ?

Wo haust die klagende Gemeine,
Die sich in diesem Raum verliert,
Wo aus vermorschtem Gruftgesteine
Sich Klang auf Klang stets neu gebiert ?

Doch keiner sagt, woher es klinget
Aus längst versunk’ner Glocke Mund;
Ob’s aus der Ferne zu dir dringet,
Ob unter dir aus tiefem Grund.

Dem Hirten, der von naher Weide
Der Herde folget unbewusst,
Dem müden Jäger in der Heide
Tönt’s wie in seiner eig’nen Brust.

Von dieser Kirche schweigt die Sage,
Uralter Zeiten frommer Gruß;
Der Jungfrau tönt’s wie Liebesklage,
Dem Manne wie ein ernstes Muß;

Dem Kinde klingt’s wie Lerchenreigen,
Dem Jüngling pocht es ungestüm,
Jedoch dem Greis beim tiefsten Schweigen
Der Christnacht nur, da lauscht er ihm.

Daß eine Kirche hier gestanden,
Vermelden Schrift und Sage nicht;
Kein Chronikbuch ist uns zu Handen,
Das aus so fernen Zeiten spricht.

Als uns’re Väter Heiden waren,
Zog Sankt Suitbertus durch dies Land,
Drum wird noch heut’ nach tausend Jahren
Dies Tal am „ Heidenweg “ genannt.

Und durch die Seele bebt ein Schauer,
Und um die Hügel klagt die Nacht,
Ein Mahnen tief geheimer Trauer,
Die auf der Erde endlos wacht.

So fühlt das Herz in tiefem Beben,
Wenn dieser Glockenklang ersteht,
Daß jedes Leid und jedes Leben
Wie Lied und Lust zu Ende geht.


http://img19.imagevenue.com/img.php?image=79092_Zeichnung_01_123_1167lo.jpg

Bild oben : Zeichnung der versunkenen Kapelle St. Johannes in Süchteln.

Die Gründung der ersten Kirche in Süchteln erfolgte wahrscheinlich schon sehr früh. Es läßt sich aber nicht mehr bestimmen, wann und wo sie hier erbaut wurde. So weist aber die Sage auf das hohe Alter des Gotteshauses hin und auf die Annahme, daß sich schon zur Zeit der ältesten niederrheinischen Glaubensboten ( Willibrordus/Clemens - gest. im Jahre 739 und des heiligen Suitbertus - gest. 713 ) die Süchtelner Pfarre bildete. Sie gewinnt dadurch an Gewißheit, daß Süchteln an der Kreuzung zweier Römerstraßen lag, und Gotteshäuser baute man in der ersten christlichen Zeit bevorzugt an wichtigen Verkehrsknotenpunkten.

http://img162.imagevenue.com/img.php?image=79277_tal-jo_Kopie_123_988lo.jpg

Bild oben : Ausschnitt einer Ansichtskarte von Süchteln um 1899.



Die Sage vom Johannistal

Vor vielen hundert Jahren stand im Johannistal
Zu Nutzen frommer Christen ein Kirchlein eng und schmal.

Die Gläubigen der Gegend, sie wallten hier zu Gott,
Erflehten seinen Segen gar oft in bittrer Not.

Als einst zur Abendandacht, just am Johannistag,
Des Herren Lob zu preisen, vereint sich hat die Schar,

Da fing es an zu blitzen, es donnert, heult der Sturm,
Die Kirchglock läut’t von selber, der Hahn kräht auf dem Turm.

Es bebt in seinen Fugen das Gotteshäuslein gar
Und sinkt drauf in die Erde mitsamt der Beter Schar.

Als bald der Morgen graute, verzog des Nebels Flor,
Da sah man statt des Kirchleins ein düster schwarzes Moor.

Und aus dem Sumpfe sah man die Kirchturmspitze ragen,
Die Sage uns erhalten aus längst entschwundnen Tagen.

Noch stets in der Johannisnacht zur mitternächt’gen Stund’
Hört Orgelton und Sang man tief aus dieses Sumpfes Schlund.

Die Geister sind’s von ehedem der Gläubigen, die dort
Gesungen haben Gottes Lob. Sie singen’s heut noch fort.


http://img145.imagevenue.com/img.php?image=79603_076_0_123_1109lo.jpg

Bild oben : Alte Fotographie der versunkenen Kapelle um 1890.


Einer anderen Überlieferung nach hat im Johannistal in grauer Vorzeit eine Burg gestanden. Der Burgherr, Ritter Johannes Balduinus, war weit und breit als Raubritter ebenso bekannt wie gefürchtet. Reisende Kaufleute, die ihre Ware hinüber nach Holland in Fuhrkolonnen schaffen wollten, wurden von dem Ritter mit seinem Troß oft überfallen und gänzlich ausgeraubt. Mit dem Raube zogen die Schnapphähne zur Burg des Ritters, wo dann wüste Zechgelage veranstaltet wurden. Während eines dieser Zechgelage zog ein schweres Gewitter herauf und entlud sich mit zuckenden Blitzen und gewaltigen Donnerschlägen über der Burg. Als plötzlich ein ohrenbetäubender Donnerschlag die Burg in ihren Grundmauern erschütterte und die Fensterscheiben erklirrten, wurden die Zechkumpanen des Ritters sehr kleinlaut und zitterten wie Espenlaub. Da forderte der Ritter sie mit einer abscheulichen Gotteslästerung zum Zechen auf. Kaum war die furchtbare Gotteslästerung seinen Lippen entschwunden, da fuhr ein greller Blitzstrahl in den Rittersaal und mit einem entsetzlichen Donnerschlag versank die Burg in die Tiefe. An der Stelle, wo die Burg gestanden hatte, bildete sich ein Weiher.

Gruß Chris


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14.09.2007 um 16:23
Ich wusste in Süchteln sind einige Irre aber....lassen wir das..Gladbacher Humor...kann man denn irgendwo Bilder oder alte Zeihcnungen dazu finden?


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Chris0815 Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Die versunkene Kapelle

14.09.2007 um 16:24
Das ist auch hinter der Irrenanstalt, Bilder gibt es im Thread.


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Die versunkene Kapelle

14.09.2007 um 16:26
Verzeihung die Bilderlinks habe ich irgendwie überlesen. Ist sowieso eine seltsame Umgebung dort. Aber ich habe einmal einen "Rundgang" durch die Anstalt machen dürfen das ist einfach ein beängstigendes Klima das was sich wohl durch die ganze gegend zieht.^^


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Chris0815 Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Die versunkene Kapelle

14.09.2007 um 16:30
Das ist wirlich beklemmend da oben, vor allem die alten Villen und das Gelände an sich, Wenn mal daran denkt, dass dort auch viele "Insassen" zu damaligen Zeiten mit Elektroschocks behandelt wurden und dann noch der alte Anstalts-Friedhof, schon "spooky"


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Die versunkene Kapelle

14.09.2007 um 18:02
Ich finde es fürchterlich dort. Ich "durfte" einmal die geschlossene sozusagen inoffiziell besichtigen. Das erlebt zu haben ist nichts gegen alle seltsamen Fotos und Beiträge in diesem Forum. Denn es sind alles Menschen....nur es kommt dir nicht mehr so vor. Zurück zud er Kapelle. ich hatte noch nie davon gehört. War nochmal jemand da?


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Chris0815 Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Die versunkene Kapelle

14.09.2007 um 20:23
Die ganz krassen, die du sicher meinst, sind ja zum Glück hinter Schloss und Riegel, aber 80% sind "nur" wegen Drogen, Depressionen und vorübergehenden psychologischen Krankheiten da und die geistig Behinderten haben ein schönes Leben (Mein Arbeitsbereich).
Die wohnen in Gruppen bis zu 8 Menschen und können auch raus wann sie wollen, gehen morgens in bestimmten Einrichtungen arbeiten und sind absolut harmlos. Ist nur traurig das ihre Familien sich nicht um sie kümmern, oder die Angehörigen tot sind. Aber die haben alles was man so zum Leben braucht, Einzelzimmer, richtiges Essen (Jede Gruppe hat eine Küche), Fernseher, Taschengeld, Kaffee, Zigaretten etc. .
Die fahren auch jedes Jahr 2 Wochen in den Urlaub, Kreta, Holland, Italien, Spanien, Österreich, hinzu kommen noch jede Menge Freizeitaktivitäten.

Aber zurück zur Kapelle.
Wenn Sonntag schönes Wetter ist (damit meine ich kein Regen), gehe ich mal hoch ins Johannistal und mach ein paar aktuelle Fotos, wennich einmal da bin auch vom alten Anstaltsfriedhof.


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15.09.2007 um 11:29
Das wäre sehr geil. Und tauhc nicht zu tief^^....poste dann mal die neuen bilder


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15.09.2007 um 22:00
gibt es da auch noch andere links wo man was darüber lesen kann oder nur die bilder?


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lamam ehemaliges Mitglied

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Die versunkene Kapelle

18.09.2007 um 21:18
Was ist denn jetzt mit der Kapelle weiter
??
@Chris0815
geh doch da selbst mal bitte mit Kamera bewaffnet hin und stell uns mal bitte aktuelle Bilder von der besagten Örtlichkeit zur Verfügung.
Ich befürchte,sonst versinkt Dein thread hier im Untergrund ,wie die Johannis-Kapelle .

Was ich persönlich eigentlich schade fände...denn die Sage ist sehr interessant und man findet im net so wenig dazu.

Oder bist Du vom Viersener Touristik-Büro und wir sollen uns das alle persönlich anschauen??
Isch will nicht nach Süüüüchtelln:-O


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Die versunkene Kapelle

19.09.2007 um 10:36
Wenn ich die Zeit hätte würd ich das auch mal suchen. Aber dann springt mir mein Weibchen wieder an den Hals. Was ist denn Chris0815 bist du auch versunken oder hast du noch immer keine Bilder?


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kore ehemaliges Mitglied

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Die versunkene Kapelle

19.09.2007 um 13:02
bei mir funktionieren die Links net!


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lamam ehemaliges Mitglied

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19.09.2007 um 13:06
@ Kore
dann google das..;-)


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19.09.2007 um 13:06
Doch, die gehen


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19.09.2007 um 14:45
hmm ich komme aus Viersen aber gehört hab ich davon noch nicht .... Ich werd auch mal paar fotos machen von da....sind ja nur 10 min. mit dem Auto :D


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19.09.2007 um 14:50
Erinnert mich ein wenig an den Reschensee! :D


/dateien/mt39419,1190206233,KirchturmReschensee


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Die versunkene Kapelle

19.09.2007 um 14:53
Was isn der Hintergrund beim Reschensee?


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Die versunkene Kapelle

19.09.2007 um 14:55
Das isn künstlich angelegter Stausee, da wurden eigendlich alle Häuser gesprengt, die noch im Dorf waren, nur den Kirchenturm hat man aufgrund des Denkmalschutzes stehen gelassen, der is ausm 14 jhd glaub ich!
Naja jedenfalls nix mysteriöses, sondern nur der Fortschritt!


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Die versunkene Kapelle

19.09.2007 um 15:09
Ja, dasselbe wie am Edersee. Bei Niedrigwasser kann man die Kirchturmspitze sehen.


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Die versunkene Kapelle

19.09.2007 um 15:09
Muss ja auch nicht immer mysteriös sein. Das Ding in Viersen liegt nur mehr so wie in nem Sumpf, so schaut das aus. Die Gegend da ist da sowieso nur unheimlich, mehr nicht. Da gibt es echten horror in Form von ausgebrochenen Irren.^^


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Chris0815 Diskussionsleiter
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Die versunkene Kapelle

19.09.2007 um 20:42
Sorry, war heute 4 Stunden im Wald, finde die Stelle nicht mehr. War da zuletzt vor ca. 10 Jahren. Aber irgendwo ist die, nur wo ???
Werde morgen aber in der Bibliothek in Viersen mal genauer nachfragen, die haben ein großes Archiv, was auch öffentlich zugänglich ist. Muß nur eine Karte oder was ähnliches kopieren, dann find' ich die auch.
Ist halt nur im Moment sehr schwierig, da alles zugewuchert ist. "Kyrill" hat da oben ganz schön zugeschlagen, sieht stellenweise aus wie die Barriere aus Friedhof der Kuscheltiere



Gruß Chris


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