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Das Licht der Welt

479 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Jesus, Bibel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das Licht der Welt

13.10.2013 um 12:18
@Optimist

Natürlich weiß ich, dass das Wort Herrenmahl deswegen so genannt wird, weil es sich dabei um unseren Herrn Jesus handelt, der es eingesetzt hat. Trotzdem finde ich es in der heutigen Zeit etwas missverständlich, da durchaus der Eindruck entstehen kann, dass Damen nicht zugelassen würden. Und mal Hand aufs Herz: Gerade in diesen freien Gemeinden ist es doch oftmals noch so, dass sich die Herren der Schöpfung für gewisse Beratungen, Diskussionen oder Tagungen unter Ausschluss der Frauen zusammen finden. Und das ist eben beim Herrenmahl nicht der Fall, deswegen sollte man vom Begriff her heute lieber vom Abendmahl sprechen. Wobei das eigentlich alles nicht so wichtig ist. Ich meine, es nennt sich Abendmahl und wird aber auch oftmals am Vormittag abgehalten, auch das ist irgendwie wieder missverständlich... Alles geht eben auf den Ursprung zurück und je weiter wir uns (nicht nur zeitlich, sondern auch geistig) vom Ursprung entfernen, um so weniger verstehen wir es heute...

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Das Licht der Welt

13.10.2013 um 14:41
@domitian
Zitat von domitiandomitian schrieb:Trotzdem finde ich es in der heutigen Zeit etwas missverständlich, da durchaus der Eindruck entstehen kann, dass Damen nicht zugelassen würden.
Stimmt. Ich hatte ja auch erst diese Assoziation dabei. :)
Zitat von domitiandomitian schrieb:Und mal Hand aufs Herz: Gerade in diesen freien Gemeinden ist es doch oftmals noch so, dass sich die Herren der Schöpfung für gewisse Beratungen, Diskussionen oder Tagungen unter Ausschluss der Frauen zusammen finden.
Ist in meiner Gemeinde nicht der Fall, da sind wirklich alle gleichberechtigt. Mit Ausnahme des laut-Betens und Predigen.
Aber das (zumindest das Predigen) ist nun biblisch, dass dies damals die Frauen nicht durften.
Zitat von domitiandomitian schrieb:Wobei das eigentlich alles nicht so wichtig ist. Ich meine, es nennt sich Abendmahl und wird aber auch oftmals am Vormittag abgehalten, auch das ist irgendwie wieder missverständlich...
Ja. Am besten wäre im Grunde Gedächtnismahl, dann kann es keine Missverständnisse geben.
Zitat von domitiandomitian schrieb:Alles geht eben auf den Ursprung zurück und je weiter wir uns (nicht nur zeitlich, sondern auch geistig) vom Ursprung entfernen, um so weniger verstehen wir es heute...
Wie wahr. :)

Um noch mal auf die Zeitintervalle zu sprechen zu kommen.
Meine Gemeinde steht auf folgendem Standpunkt:
Es ist zwar in der Bibel nicht explizit angeführt, wie oft und welchen Tag...
... aber es steht geschrieben, dass die Apostel dies wöchentlich am Sonntag machten.

Nun sagen sie weiterhin: Da ja die Apostel den HG hatten und sie immer genau das machten was in Jesu Sinne war, kann man davon ausgehen, dass es SO wie sie etwas taten richtig ist und uns ein Beispiel geben soll ... dass wir es also genauso machen sollten.

Was hältst Du (oder auch Andere) von diesem Argument?


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Das Licht der Welt

13.10.2013 um 16:24
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Was hältst Du (oder auch Andere) von diesem Argument?
@Optimist

Nicht viel. Ich bin der Meinung, dass man unseren Vorgängern nicht unbedingt alles nachmachen muss, im Glauben, sie hätten das schon richtig gemacht, weil sie ja den Hl. Geist hatten. Im übrigen ist damit auch ausgesagt (zwischen den Zeilen) das wir heute den Hl. Geist offensichtlich nicht mehr haben und daher so orientierungslos sind und uns an unseren Vorgängern orientieren. Ohne zu wissen, warum sie es so hielten, einfach nach zu machen, naja das ist noch das Stadium eines Kleinkindes :D

Man sollte es heute so machen, wie man es aus heutiger Sicht für richtig hält. Ich denke, wie gesagt, es ist weniger wichtig wann, wo, wie oft das Gedächtnismahl gehalten wird, sondern dass es überhaupt gehalten wird. Es geht nicht um die äusseren Formen an sich. Und das die ersten Christengemeinden immer alles richtig gemacht haben, stimmt natürlich auch nicht. Man denke mal an die Mahnbriefe des Paulus an seine ersten Gemeinden und da wurde so einiges kritisiert, also auch das waren genauso Menschen wie wir heute und die taten das, was sie damals für richtig hielten. Wir sollten daher heuer das tun, was wir heute für richtig halten. Ob das dann wirklich alles richtig ist oder war, überlasse ich gerne meinem Gott. Solange mich aber mein Gewissen nicht selbst anklagt, wofür soll ich mich dann für etwas schuldig fühlen, wenn ich im Glauben bin, richtig gehandelt zu haben? Selbst dann, wenn es sich später als falsch heraus stellt, aber dann habe ich es wenigstens versucht und mein bestes gegeben. Das ist immer noch besser als gar nichts zutun, weil man nicht weiß, was richtig ist oder sich blind an irgendwelche Vorgaben unserer Vorgänger zu halten, ohne zu wissen warum...


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Das Licht der Welt

13.10.2013 um 16:48
@domitian
Es ist zwar in der Bibel nicht explizit angeführt, wie oft und welchen Tag...
... aber es steht geschrieben, dass die Apostel dies wöchentlich am Sonntag machten.

... Da ja die Apostel den HG hatten und sie immer genau das machten was in Jesu Sinne war, kann man davon ausgehen, dass es SO wie sie etwas taten richtig ist und uns ein Beispiel geben soll ... dass wir es also genauso machen sollten.

-->D:
Ich bin der Meinung, dass man unseren Vorgängern nicht unbedingt alles nachmachen muss, im Glauben , sie hätten das schon richtig gemacht, weil sie ja den Hl. Geist hatten.
Das Gegenargument meiner Gemeinde wäre:
Die Urchristen haben sicher nicht alles richtig gemacht und das prangerte Paulus auch an.

Jedoch bei den Aposteln war das etwas anderes. DIESE kannten den Willen von Jesus ganz genau, denn sie waren dabei, als Jesus das Abendmahl zum Gedächtnismahl einsetzte mit allem drum und dran.
Sie wussten also ganz genau, auf welche Weise Jesus dies wollte...


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Das Licht der Welt

13.10.2013 um 17:23
@Optimist

Das Argument lass ich sogar gelten! :D
Aber wenn es andere Gemeinden heute anders handhaben würden, wäre das auch ok für mich.

Wie gesagt, ich denke es kommt gar nicht so sehr auf die Form an, sondern nur darauf, dass man das Gedächtnismahl überhaupt hält im Angedenken an Jesu Tod und Erlösung.


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Das Licht der Welt

13.10.2013 um 19:53
@domitian
Zitat von domitiandomitian schrieb:ich denke es kommt gar nicht so sehr auf die Form an, sondern nur darauf, dass man das Gedächtnismahl überhaupt hält im Angedenken an Jesu Tod und Erlösung.
Ja, das ist auch mein Gefühl dazu. :)

Außerdem denke ich bezüglich eines regelmäßigen Rhytmus's auch folgendes:

Wenn Jesus das Gedächtnismal wöchenlich immer Sonntags auch für uns gewollt hätte, dann wäre dies doch sicher in der Bibel genauso konkret festgehalten worden.

Die Regelmäßigkeit mit der es die Apostel machten, diente sicher dem Zweck, dass Keiner das Gedächtnismahl vergessen konnte, denn da gabs ja noch kein Telefon, dass man Alle hätte zusammentrommeln können...
Man muss also die Regelmäßigkeit mit der es die Apostel machten unter dem geschichtlichen Hintergrund sehen, dass sie sich nicht so leicht verabreden konnten wie wir heutzutage.

Sie hätten sicher auch z.B. sagen können jeden 1. Sonntag im Monat oder monatlich 2 Mal ...
... Aber hätten dann Alle an diesen Termin gedacht, bzw. hätte es nicht der Eine oder Andere vergessen können, dass es wieder mal so weit ist?
Bei 1 Mal wöchentlich merkt man es sich dagegen viel einfacher und so denke ich, könnte DAS der Grund für ausgerechnet DIESEN Rhytmus gewesen sein. Denn ursprünglich versammelten sie sich ja sogar täglich zum Brotbrechen bzw. Gedächtnismahl.


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Das Licht der Welt

14.10.2013 um 19:33
Der Tag des Herrn
Es ist unmöglich, den Wert und die Wichtigkeit des „Tages des Herrn“1, wie der erste Tag
der Woche in OUenbarung 1 genannt wird, hoch genug zu schätzen. Da es der Tag ist, an
dem Christus aus den Toten auferstand, so stellt er uns nicht die Vollendung der Schöpfung,
sondern den vollkommenen und herrlichen Triumph der Erlösung vor Augen. Wir sollten
die Feier des ersten Tages der Woche nicht als eine knechtische VerpWichtung, als ein
auf den Christen gelegtes Joch betrachten. Nein, es ist die Freude des Christen, diesen
wunderbaren Tag zu feiern. Daher Vnden wir, dass die ersten Christen vorzugsweise am
ersten Tag der Woche zusammenkamen, um das Brot zu brechen, und im ersten Abschnitt
der Geschichte der Versammlung wurde der Unterschied zwischen dem Sabbat und dem
ersten Tag der Woche völlig aufrechterhalten. Die Juden feierten den Sabbat dadurch, dass
sie sich in ihren Synagogen versammelten, um das „Gesetz und die Propheten“ zu lesen. Die
Christen feierten den ersten Wochentag dadurch, dass sie zusammenkamen, um das Brot
zu brechen. Es gibt keine einzige Stelle in der Schrift, in der der erste Tag der Woche der
Sabbat genannt wird, während es Beweise genug für die Verschiedenheit der beiden Tage
gibt.
Eine zukünftige Ruhezeit
Verlieren wir jedoch nicht die wichtigeWahrheit aus dem Auge, dass der Sabbat in dem Land
Israel und in der ganzen Schöpfung einmal ganz sicher gefeiert werden wird. „Also bleibt
eine Sabbatruhe dem Volk Gottes übrig“ (Heb 4,9). Wenn der Sohn Abrahams, der Sohn
Davids, der Sohn des Menschen seine regierende Stellung über die ganze Erde einnehmen
wird, dann wird ein herrlicher Sabbat anbrechen, eine Ruhe, die nicht mehr durch die Sünde
gestört werden wird. Doch jetzt ist Er verworfen, und alle, die ihn kennen und lieben, sind
berufen, mit ihm den Platz seiner Verwerfung zu teilen. Sie sind berufen, hinauszugehen
„außerhalb des Lagers, seine Schmach tragend“ (Heb 13,13). Könnte die Erde einen Sabbat
feiern, so wäre keine Schmach mehr vorhanden.
Betrachten wir jetzt die Verbindung zwischen dem Sabbat und dem aus Eden Wießenden
Strom. Es liegt viel Schönes darin. Zum ersten Mal hören wir von dem „Strom Gottes“,
der hier in Verbindung mit der Ruhe Gottes erwähnt wird. Als Gott in seinen Werken
ruhte, da fühlte die ganze Schöpfung die Segnung und Erquickung dieser Ruhe. Es war für
Gott unmöglich, einen Sabbat zu feiern, ohne dass die Erde davon einen heiligen Einfluss fühlte. Leider wurden die Ströme, die aus Eden, dem Ort der irdischen Ruhe, Wossen, bald
unterbrochen, weil die Ruhe der Schöpfung durch die Sünde gestört wurde.


Der Strom Gottes
Doch Gott sei gepriesen! Die Sünde beendete nicht das Wirken Gottes, sondern bot seiner
Tätigkeit nur einen neuen Bereich, und wo irgend man Gott wirken sieht, da spürt man auch
das Fließen des „Stromes“Wenn Er mit starker Hand und ausgestrecktem Arm seine erlösten
Scharen durch die Wüste führt, sehen wir auch den Strom Wießen, nicht aus Eden, sondern
aus dem geschlagenen Felsen – eine passende und schöne Darstellung der Grundlage, auf
der die freie Gnade dem Bedürfnis des Sünders entspricht. Hier ist es Erlösung und nicht
bloß Schöpfung. „Der Fels aber war der Christus“ (1. Kor 10,4), Christus, geschlagen, um
dem Bedürfnis seines Volkes zu begegnen. Der geschlagene Felsen stand in Verbindung mit
dem Platz des H
in der Stiftshütte, und in dieser Verbindung liegt eine große Schönheit.
Gott wohnt „unter Teppichen“ und Israel trinkt aus dem geschlagenen Felsen – welch eine
Sprache für jedes oUene Ohr, und welch eine Unterweisung für jedes „beschnittene Herz“!
(2. Mose 17,6).
Wenn wir die Geschichte der Wege Gottes weiter verfolgen, so Vnden wir den Strom, wie
er in einem anderen Bett Wießt. „An dem letzten, dem großen Tag des Festes aber stand
Jesus da und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke. Wer
an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leib werden Ströme lebendigen
Wassers Wießen“ (Joh 7,37.38). Hier sehen wir also den Strom aus einer anderen Quelle
hervorkommen und sich durch ein anderes Bett ergießen. Obwohl in einem Sinn die Quelle
des Stromes stets dieselbe blieb, nämlich Gott selbst, wurde Gott doch jetzt in einer neuen
Beziehung und auf einem neuen Grundsatz erkannt. Der Herr Jesus nahm daher in der
eben angeführten Stelle im Geist seinen Platz außerhalb der bestehenden Ordnung ein
und stellte sich als die Quelle des Stromes des lebendigen Wassers, und den Gläubigen als
den Kanal dieses Stromes dar. Einst war Eden als Schuldner der ganzen Erde bestimmt,
die befruchtenden Ströme von sich ausgehen zu lassen. In der Wüste wurde der Felsen,
nachdem er geschlagen war, ein Schuldner der dürstenden Israeliten. So ist jetzt jeder, der
an Jesus glaubt, ein Schuldner seiner Umgebung, um auf sie „Ströme lebendigen Wassers“
von sich ausWießen zu lassen.
Der Christ sollte sich stets als Kanal betrachten, durch den sich die vielfältige Gnade Christi
zum Besten einer hilfsbedürftigen Welt ergießen will, und je reichlicher er austeilt, umso
reichlicher wird er empfangen. „Da ist einer, der ausstreut, und er bekommt noch mehr;
und einer, der mehr spart, als recht ist, und es ist nur zum Mangel“ (Spr 11,24). Dies ist für
den Gläubigen ein herrliches Vorrecht, zugleich aber auch eine ernste Verantwortung. Er
ist berufen, der beständige Zeuge und Darsteller der Gnade dessen zu sein, an den er glaubt.
Je mehr er in das Vorrecht eindringt, umso mehr wird er der Verantwortlichkeit entsprechen.
Wenn er gewohnt ist, sich von Christus zu nähren, so kann er gar nicht anders als ihn
darstellen. Je mehr der Heilige Geist das Auge des Christen auf Jesus gerichtet hält, umso
mehr wird dessen Herz mit der anbetungswürdigen Person des Herrn beschäftigt sein, und umso mehr werden sein Leben und sein Charakter ein eindeutiges Zeugnis von seiner
Gnade ablegen. Der Glaube ist die Kraft des Dienstes und zugleich die Kraft des Zeugnisses
und die Kraft der Anbetung. Wenn wir nicht leben „durch den Glauben, durch den an den
Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat“ (Gal 2,20), so werden
wir weder wirksame Diener, noch treue Zeugen, noch wahre Anbeter sein. Wir mögen
dann viel wirken, aber es ist kein Dienst für Christus. Wir mögen viel reden, aber es ist kein
Zeugnis für Christus. Wir mögen viel Gottseligkeit und Hingabe zur Schau tragen, aber das
ist keine geistliche und wahre Anbetung.
Schließlich sehen wir den Strom Gottes im letzten Kapitel der OUenbarung2: „Und er zeigte
mir einen Strom von Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der hervorging aus dem
Thron Gottes und des Lammes“ (OU 22,1). „Ein Strom – seine Bäche erfreuen die Stadt
Gottes, das Heiligtum der Wohnungen des Höchsten“ (Ps 46,5). Das ist die letzte Stelle,
in der wir den Strom Vnden. Sein Wasser kann nie wieder getrübt, und sein Kanal nie
wieder zerstört werden. Der „Thron Gottes“ drückt eine ewige Beständigkeit aus, und
die Gegenwart des Lammes zeigt uns seine unmittelbare Gründung auf eine vollbrachte
Erlösung. Es ist nicht der Thron Gottes in der Schöpfung oder in der Vorsehung, sondern
in der Erlösung. Wenn ich das Lamm sehe, so erkenne ich seine Verbindung mit mir als
Sünder. „Der Thron Gottes“ als solcher würde mich erschrecken, aber wenn Gott sich in der
Person des Lammes oUenbart, so zieht Freude in das Herz und Ruhe in das Gewissen ein.
Das Blut des Lammes reinigt das Gewissen von jedem Makel und Flecken der Sünde und
stellt es mit Freimütigkeit in die Gegenwart einer Heiligkeit, die keine Sünde dulden kann.
Auf dem Kreuz sind alle Forderungen der göttlichen Heiligkeit vollkommen befriedigt
worden, so dass ich das Kreuz umso mehr schätzen werde, je mehr ich die Heiligkeit
Gottes verstehe. Je höher unsere Würdigung der Heiligkeit ist, umso höher wird auch
unsere Würdigung des Werkes am Kreuz sein. „Die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit
zu ewigem Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn“ (Rö 5,21). Darum fordert der
Psalmist die Heiden auf, dem Gedächtnis der Heiligkeit Gottes Dank zu opfern. Dies ist eine
kostbare Frucht einer vollkommenen Erlösung. Bevor ein Christ bei der Erinnerung an die
Heiligkeit Gottes danken und loben kann, muss er fähig sein, sie durch den Glauben von
der Auferstehungsseite des Kreuzes aus zu betrachten.


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Das Licht der Welt

14.10.2013 um 19:56
@Citral
Wieder mal sehr schöne Worte, danke :)

Vor allem diese Abschnitte finde ich besonders gut:
Wenn wir die Geschichte der Wege Gottes weiter verfolgen, so Vnden wir den Strom, wie
er in einem anderen Bett Wießt. „An dem letzten, dem großen Tag des Festes aber stand
Jesus da und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke. Wer
an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leib werden Ströme lebendigen
Wassers Wießen“ (Joh 7,37.38). Hier sehen wir also den Strom aus einer anderen Quelle
hervorkommen und sich durch ein anderes Bett ergießen. Obwohl in einem Sinn die Quelle
des Stromes stets dieselbe blieb, nämlich Gott selbst, wurde Gott doch jetzt in einer neuen
Beziehung und auf einem neuen Grundsatz erkannt. Der Herr Jesus nahm daher in der
eben angeführten Stelle im Geist seinen Platz außerhalb der bestehenden Ordnung ein
und stellte sich als die Quelle des Stromes des lebendigen Wassers, und den Gläubigen als
den Kanal dieses Stromes dar.

.....
Der Christ sollte sich stets als Kanal betrachten, durch den sich die vielfältige Gnade Christi
zum Besten einer hilfsbedürftigen Welt ergießen will, und je reichlicher er austeilt, umso
reichlicher wird er empfangen. „Da ist einer, der ausstreut, und er bekommt noch mehr;
und einer, der mehr spart, als recht ist, und es ist nur zum Mangel“ (Spr 11,24). Dies ist für
den Gläubigen ein herrliches Vorrecht, zugleich aber auch eine ernste Verantwortung. Er
ist berufen, der beständige Zeuge und Darsteller der Gnade dessen zu sein, an den er glaubt.
Je mehr er in das Vorrecht eindringt, umso mehr wird er der Verantwortlichkeit entsprechen.
Wenn er gewohnt ist, sich von Christus zu nähren, so kann er gar nicht anders als ihn
darstellen. Je mehr der Heilige Geist das Auge des Christen auf Jesus gerichtet hält, umso
mehr wird dessen Herz mit der anbetungswürdigen Person des Herrn beschäftigt sein, und umso mehr werden sein Leben und sein Charakter ein eindeutiges Zeugnis von seiner
Gnade ablegen.

....
Schließlich sehen wir den Strom Gottes im letzten Kapitel der OUenbarung2: „Und er zeigte
mir einen Strom von Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der hervorging aus dem
Thron Gottes und des Lammes“ (OU 22,1). „Ein Strom – seine Bäche erfreuen die Stadt
Gottes, das Heiligtum der Wohnungen des Höchsten“ (Ps 46,5). Das ist die letzte Stelle,
in der wir den Strom Vnden. Sein Wasser kann nie wieder getrübt, und sein Kanal nie
wieder zerstört werden. Der „Thron Gottes“ drückt eine ewige Beständigkeit aus, und
die Gegenwart des Lammes zeigt uns seine unmittelbare Gründung auf eine vollbrachte
Erlösung. Es ist nicht der Thron Gottes in der Schöpfung oder in der Vorsehung, sondern
in der Erlösung. Wenn ich das Lamm sehe, so erkenne ich seine Verbindung mit mir als
Sünder. „Der Thron Gottes“ als solcher würde mich erschrecken, aber wenn Gott sich in der
Person des Lammes oUenbart, so zieht Freude in das Herz und Ruhe in das Gewissen ein.
Das Blut des Lammes reinigt das Gewissen von jedem Makel und Flecken der Sünde und
stellt es mit Freimütigkeit in die Gegenwart einer Heiligkeit, die keine Sünde dulden kann.
Auf dem Kreuz sind alle Forderungen der göttlichen Heiligkeit vollkommen befriedigt
worden, so dass ich das Kreuz umso mehr schätzen werde, je mehr ich die Heiligkeit
Gottes verstehe.



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Das Licht der Welt

14.10.2013 um 19:59
@Citral
Zitat von CitralCitral schrieb:Es ist unmöglich, den Wert und die Wichtigkeit des „Tages des Herrn“1, wie der erste Tag
der Woche in OUenbarung 1 genannt wird, hoch genug zu schätzen. Da es der Tag ist, an
dem Christus aus den Toten auferstand, so stellt er uns nicht die Vollendung der Schöpfung,
sondern den vollkommenen und herrlichen Triumph der Erlösung vor Augen. Wir sollten
die Feier des ersten Tages der Woche nicht als eine knechtische VerpWichtung, als ein
auf den Christen gelegtes Joch betrachten. Nein, es ist die Freude des Christen, diesen
wunderbaren Tag zu feiern. Daher Vnden wir, dass die ersten Christen vorzugsweise am
ersten Tag der Woche zusammenkamen, um das Brot zu brechen, ...
Wie siehst DU persönlich das, "sollte" man wöchentlich (Sonntags) am Abendmahl/Gedächtnismahl teilnehmen, oder kann man Jesu Tod genauso gut gedenken, wenn man NICHT REGELMÄßIG teilnimmt?


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Das Licht der Welt

16.10.2013 um 16:20
@Optimist
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wie siehst DU persönlich das, "sollte" man wöchentlich (Sonntags) am Abendmahl/Gedächtnismahl teilnehmen, oder kann man Jesu Tod genauso gut gedenken, wenn man NICHT REGELMÄßIG teilnimmt?
Ich finde schon das man am Abendmahl wöchentlich teilnehmen sollte. Immerhin geht es um die Sündenvergebung, und die Sünde trennt uns von Gott. Außerdem steht in der Bibel, der Glaube kommt durch die Predigt. Für mich ist es wichtig am Abendmal teilzuhehmen, und dankbar bin ich das unser Heiland sein Leben für unsere Sünden gegeben hat.


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Das Licht der Welt

16.10.2013 um 16:34
@Etta
Zitat von EttaEtta schrieb:Ich finde schon das man am Abendmahl wöchentlich teilnehmen sollte.
Gut. Aber heils-notwendig ist es lt. Bibel nicht, oder siehst Du es so, wenn man nicht wöchentlich teilnimmt, dass man dann dann nicht "gerettet" ist?
Zitat von EttaEtta schrieb:Immerhin geht es um die Sündenvergebung
Nein, beim Abendmahl geht es nicht um die Sündenvergebung (DARUM geht es bei der Taufe). Nein, hier geht es um das Ehren des Leibes Christi, um das Gedenken an seinen Tod und die Dankbarkeit dafür.


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Das Licht der Welt

16.10.2013 um 16:46
@Optimist
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Gut. Aber heils-notwendig ist es lt. Bibel nicht, oder siehst Du es so, wenn man nicht wöchentlich teilnimmt, dass man dann dann nicht "gerettet" ist?

Natürlich ist es heils- notwendig. Als ich nicht zur Kirche gegangen bin habe ich fast nie an das Opfer Jesus gedacht. Und welcher Mensch denkt schon an Sünde wenn man nicht mehr un ter dem Wort Gottes, Gottesdienst, steht?
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Nein, beim Abendmahl geht es nicht um die Sündenvergebung (DARUM geht es bei der Taufe). Nein, hier geht es um das Ehren des Leibes Christi, um das Gedenken an seinen Tod und die Dankbarkeit dafür.
Da muß ich dir recht geben.Das Abendmahl wird zum Gedenken an Jesus gefeiert, ABER das Gebet vorher, das ist für die Sündenvergebung.
Die Taufe ist die Abwaschung der Erbsünde.


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Das Licht der Welt

16.10.2013 um 16:51
@Optimist
Zitat von OptimistOptimist schrieb: oder siehst Du es so, wenn man nicht wöchentlich teilnimmt, dass man dann dann nicht "gerettet" ist?
Ich denke, das dann wohl die wenigsten Menschen gerettet werden. Es steht geschrieben, viele die meinen sie werden mitgenommen werden nicht mitgenommen. Ich gehe lieber den sicheren Weg, natürlich glaube ich auch daran und achte das Opfer Jesus sehr.


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Das Licht der Welt

16.10.2013 um 16:57
@Etta
Gut. Aber heils-notwendig ist es lt. Bibel nicht, oder siehst Du es so, wenn man nicht wöchentlich teilnimmt, dass man dann dann nicht "gerettet" ist?

-->
Natürlich ist es heils- notwendig. Als ich nicht zur Kirche gegangen bin habe ich fast nie an das Opfer Jesus gedacht. Und welcher Mensch denkt schon an Sünde wenn man nicht mehr un ter dem Wort Gottes, Gottesdienst, steht?
Du gehst hier jetzt aber von einem Extrem in das Andere. :)
Ich hatte NICHT gemeint, GAR NICHT mehr daran teilnehmen, sondern z.B. nur alle 2 Wochen.
Da denke ich dann also trotzdem noch regelmäßig an Jesu Opfer aber eben nicht ganz so oft.
Und nun?
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Aber heils-notwendig...
... wohlgemerkt lt. Bibel. Ich meine findest Du eine Bibelstelle, die besagt, man MUSS jede Woche...?


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Das Licht der Welt

16.10.2013 um 17:12
@Optimist
TeDu gehst hier jetzt aber von einem Extrem in das Andere. :)
Ich hatte NICHT gemeint, GAR NICHT mehr daran teilnehmen, sondern z.B. nur alle 2 Wochen.
Da denke ich dann also trotzdem noch regelmäßig an Jesu Opfer aber eben nicht ganz so oft.
Und nun?

Wenn ich zb. lieber ins Freibad gehe als in den Gottesdienst, dann glaube ich nicht das ich noch unter der Gnade ( an diesem Tag zumindest) Gottes stehe. Nicht umsonst steht in der Offenbarung, und sie tun keine Buße für ihre Sünden und geben ihm nicht die Ehre. Habe ich allerdings keine Chance zum Gottesdienst zu kommen, dann ist das eine andere Sache. Ich würde gerne aber ich habe keine Möglichkeit. Sobald man anfängt zu schlören hat der Satan viel mehr Spielraum.
Optimist schrieb:
Aber heils-notwendig...

... wohlgemerkt lt. Bibel. Ich meine findest Du eine Bibelstelle, die besagt, man MUSS jede Woche...?
Die Apostel haben es doch auch wöchentlich gemacht, und so ist es heute bei vielen Glaubensrichtungen auch noch.
Man muß es nicht, Gott reicht uns seine Hand. Entweder nehme ich sie oder nicht. Zum selig werden, dann muß ich, und ich möchte auch. Dazu muß man aber auch ganz schön sturr sein und diesen Weg gehen. Ich habe Sonntags auch keine Lust aufzustehen.Iimmer kommt der Gedanke, bah ich habe keine Lust bin noch so müde. Es ist schon ein Kampf, aber ich bin sturr und gehe doch.


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Das Licht der Welt

16.10.2013 um 17:21
Tod und Leben
Nachdem wir so den „Strom“ vom 1. Buch Mose bis zur Offenbarung hin verfolgt haben,
wollen wir noch auf die Stellung Adams in Eden einen kurzen Blick werfen. Wir haben
ihn als ein Bild von Christus gesehen. Wir haben ihn jedoch nicht nur als ein treffendes
Bild von dem „zweiten Menschen vom Himmel“ zu betrachten, sondern auch in seiner
Stellung persönlicher Verantwortlichkeit. Mitten in der herrlichen Schöpfung richtete Gott
der HERR ein Zeugnis auf, und dieses Zeugnis war zugleich ein Prüfstein für das Geschöpf. Er redete vom Tod mitten im Leben. „An dem Tag, da du davon isst, musst du sterben“
(V. 17). Eine ernste und feierliche, zugleich aber auch eine notwendige Stimme! Das Leben
Adams wurde abhängig gemacht von seinem Gehorsam. Das Band, das ihn mit Gott dem
HERRN verband, war der Gehorsam, der sich auf das Vertrauen zu dem gründete, der ihm
seine hohe Würde verliehen hatte, auf das Vertrauen zu seiner Wahrheit und seiner Liebe.
Wir werden die Wahrheit und Kraft hiervon deutlicher im nächsten Kapitel sehen.
Ich möchte hier auf den Gegensatz aufmerksam machen, der zwischen dem Zeugnis in Eden
und dem gegenwärtigen Zeugnis besteht. Damals, als sich überall das Leben zeigte, redete
Gott vom Tod, und jetzt wo im Gegenteil alles vom Tod gekennzeichnet ist, spricht Gott
vom Leben. Damals galt das Wort: „An dem Tag, da du davon isst, musst du sterben“, und
jetzt heißt es: „Glaube und lebe!“ So wie in Eden der Feind das Zeugnis Gottes bezüglich der
Folgen der Übertretung des Gebots unglaubwürdig zu machen suchte, bemüht er sich jetzt,
das Zeugnis Gottes über die Ergebnisse des Glaubens an das Evangelium wirkungslos zu
machen. Als Gott einst sagte: „An dem Tag, da du davon isst, musst du sterben“, sprach die
Schlange: „Ihr werdet durchaus nicht sterben“ (Kap. 3,4). Und wenn heute das Wort Gottes
erklärt, dass, „wer an den Sohn glaubt, ewiges Leben habe“ (Joh 3,36), so sucht dieselbe
Schlange die Menschen zu überreden, dass sie weder ewiges Leben haben, noch an so etwas
denken dürfen, bevor sie allerlei getan, gefühlt und erfahren haben.
Wenn du dem Zeugnis Gottes noch nicht von Herzen geglaubt hast, so lass dich dringend
bitten, die „Stimme des Herrn“ über das Gezisch der Schlange zu stellen. „Wahrlich, wahrlich,
ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges
Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen“
(Joh 5,24).

Der Sündenfall und dessen Folgen
Dieser Abschnitt unseres Buches schildert uns die Auflösung der ganzen bisherigen Szene.
Er ist reich an wichtigen Grundsätzen, und ist deshalb oft als Thema von denen benutzt
worden, die sich bemühten, das Verderben des Menschen und das Heilmittel Gottes ans
Licht zu stellen. Die Schlange tritt auf mit einer frechen Frage bezüglich der Anordnung
Gottes. Diese Frage ist Vorbild und Vorläuferin aller seitdem erhobenen ungläubigen Fragen
solcher, die leider nur zu sehr der Sache der Schlange in der Welt gedient haben. Solchen
Fragen kann nur durch die unumschränkte Autorität und göttliche Majestät der Heiligen
Schrift begegnet werden.
Die Täuschung der Schlange
„Hat Gott wirklich gesagt: Ihr sollt nicht essen von jedem Baum des Gartens?“ (V. 1).
So lautete Satans listige Frage, und hätte das Wort Gottes in dem Herzen Evas reichlich
gewohnt, so wäre ihreAntwort bestimmt und entschieden gewesen. Der einzig richtige
Weg, auf dem wir den Fragen und Einflüsterungen Satans begegnen können, ist der, dass
wir sie als von ihm kommend behandeln und durch das Wort zurückweisen. Lassen wir
sie auch nur für einen Augenblick dem Herzen nahe kommen, so verlieren wir die Kraft,
in der wir sie beantworten können. Der Teufel trieb sein undurchsichtiges Spiel. Er sagte
nicht: „Ich bin der Teufel, der Feind Gottes, und bin gekommen, ihn zu verleumden und
euch zu verderben“. Das wäre der Schlange nicht ähnlich gewesen. Und dennoch erreichte
er das Gleiche, indem er Fragen im Herzen des Geschöpfes wachrief. Wenn ich in dem
Bewusstsein, dass Gott gesprochen hat, der Frage: „Sollte Gott gesagt haben?“ einen Platz
einräume, so ist das wirklicher Unglaube und zeigt zugleich meine Unfähigkeit, der Schlange
entgegentreten zu können. Die Art Evas Erwiderung bewies klar und deutlich, dass sie die
listige Frage der Schlange in ihrem Herzen aufgenommen hatte. Anstatt sich an die klaren
Worte Gottes zu klammern, fügte sie in ihrer Erwiderung ihnen etwas hinzu.
Ob ich dem Wort Gottes etwas hinzufüge oder etwas von ihm wegnehme, beides beweist,
dass dieses Wort weder in meinem Herzen wohnt, noch mein Gewissen leitet. Wenn ein
Mensch seine Freude am Gehorsam findet, wenn das seine Speise und sein Trank ist, wenn
er lebt durch jedes Wort, das aus dem Mund des HERRN hervorgeht, so wird er gewiss auch
sein Wort kennen und auf das Wort achten. Unmöglich wird er gleichgültig gegen dieses
Wort sein können. Der Herr Jesus wandte in seinem Kampf mit Satan das Wort genau an,
weil Er darin lebte und es höher schätzte als die Speise, die Er für seinen Leib brauchte.
Er konnte es weder falsch anführen oder verkehrt anwenden, noch gleichgültig gegen das
Wort sein. Nicht so Eva. Sie fügte dem, was Gott gesagt hatte, etwas hinzu. Sein Gebot
lautete einfach. „Ihr sollt nicht davon essen“. Aber Eva fügte ihre eigenen Worte hinzu: „und sie nicht anrühren“ (V. 3). Das waren die Worte Evas und nicht die Worte Gottes. Er
hatte nichts von Anrühren gesagt, so dass ihre falsche Anführung (mochte sie nun aus
Unwissenheit, oder aus Gleichgültigkeit, oder aus dem Wunsch, Gott in dem Licht eines
Tyrannen darzustellen, oder gar aus allen drei Gründen zugleich hervorgehen) deutlich
zeigte, dass sie den Boden des einfältigen Vertrauens auf das heilige Wort Gottes und der
Unterwerfung unter das Wort verlassen hatte. „So habe ich mich durch das Wort deiner
Lippen bewahrt vor den Wegen des Gewalttätigen“ (Ps 17,4).
Die Autorität des Wortes Gottes
Nichts ist von größerem Interesse als die Art und Weise, wie das Wort und der erforderliche
unbedingte Gehorsam gegen dieses Wort überall in den Büchern der Schrift in den
Vordergrund gestellt werden. Wir sind dem Wort Gottes einfach darum Gehorsam schuldig,
weil es sein Wort ist. Wir nehmen den Platz des Geschöpfes ein. Er ist der Schöpfer. Er
kann deshalb mit Recht Gehorsam von uns fordern. Der Unglaube mag das einen „blinden“
Gehorsam nennen, aber der Christ nennt es einen „einsichtsvollen“ Gehorsam, weil er weiß,
dass es das Wort Gottes ist, dem er gehorcht. Wenn ein Mensch das Wort Gottes nicht
kennt, so kann mit Recht von ihm gesagt werden, dass er sich in Blindheit und Finsternis
befindet, denn die einzige Quelle göttlichen Lichtes in dieser dunklen Welt ist das reine
und ewige Wort Gottes. Alles, was wir wissen müssen ist, dass Gott gesprochen hat. Dann
wird der Gehorsam zur höchsten Art einsichtsvollen Handelns. Wenn die Seele sich zu
Gott erhebt, hat sie die höchste Quelle der Autorität erreicht. Kein Mensch oder irgendeine
menschliche Gesellschaft kann für ihr Wort Gehorsam fordern, weil es das ihrige ist. Wenn
z. B. eine kirchliche Gemeinschaft Gehorsam gegen ihre Verordnungen und Satzungen
fordert, so reißt sie dadurch das Vorrecht Gottes an sich, und alle, die ihnen Gehorsam
leisten, berauben Gott seiner Rechte. Eine solche Gemeinschaft stellt sich zwischen Gott
und das Gewissen, und wer kann dies ungestraft tun? Wenn Gott spricht, ist der Mensch
verpflichtet zu gehorchen. Glückselig, wenn er es tut! Wehe ihm, wenn er es versäumt! Der
Unglaube fragt, ob Gott überhaupt gesprochen hat, der Aberglaube stellt eine menschliche
Autorität zwischen mein Gewissen und das, was Gott gesprochen hat – in beiden Fällen
beraube ich mich des Wortes und, als natürliche Folge, des Segens des Gehorsams.
Keine Handlung des Gehorsams bleibt ungesegnet, aber sobald die Seele zögert, gewährt sie
dem Feind einen Vorteil, den er ganz bestimmt benutzen wird, um sie weiter und weiter von
Gott zu entfernen. Das vor uns liegende Kapitel liefert den Beweis dafür. Auf die Frage: „Hat
Gott wirklich gesagt?“ folgte die Zusicherung. „Ihr werdet durchaus nicht sterben“ (V. 4).
Das heißt also: Zuerst wurde infrage gestellt, dass Gott gesprochen hatte, und dann folgte
offener Widerspruch gegen Gottes Wort. Diese ernste Tatsache zeigt, wie gefährlich es ist,
eine Frage bezüglich der Fülle und Echtheit der Aussage Gottes im Herzen aufkommen
zu lassen. Ein verfeinerter Rationalismus ist nahe verwandt mit dem offenen Unglauben,
und der Unglaube, der das Wort Gottes zu beurteilen wagt, ist nicht weit entfernt vom
Atheismus, der die Existenz Gottes leugnet. Eva wäre wohl kaum ruhig stehen geblieben,
als die Schlange Gott widersprach, wenn sie nicht vorher der Gleichgültigkeit gegenüber
seinem Wort Raum gegeben hätte. Ihr Unglaube machte schnelle Fortschritte, und sie ertrug den Widerspruch eines Geschöpfes gegen Gott aus dem einfachen Grund, weil sein Wort
die Autorität über ihr Herz und Gewissen verloren hatte.
Das ist eine ernste Warnung für alle, die in Gefahr sind, von den Schlingen des Rationalismus
umstrickt zu werden! Es gibt nirgends wahre Sicherheit, als nur in dem unerschütterlichen
Glauben an die göttliche Eingebung und unumschränkte Autorität der ganzen Heiligen
Schrift.
„Und es gibt gar nichts Neues unter der Sonne“ (Pred 1,9). Das gleiche Böse, das heute in
ganz Europa die Quellen aller religiösen Gedanken und Gefühle verdirbt, führte im Garten
Eden das Herz Evas ins Verderben. Der erste Schritt auf ihrer abschüssigen Bahn war ihr
Horchen auf die Frage: „Hat Gott wirklich gesagt?“ Und dann ging sie von Stufe zu Stufe
weiter, bis sie sich endlich vor der Schlange niederbeugte und sie als ihren Gott und als
die Quelle der Wahrheit anerkannte. Ja, die Schlange verdrängte Gott, den Herrn, und die
Lüge der Schlange trat an die Stelle der Wahrheit Gottes. So war es mit dem gefallenen
Menschen, und so ist es mit den Nachkommen des gefallenen Menschen. In dem Herzen
des nicht wiedergeborenen Menschen findet das Wort Gottes keinen Platz, wohl aber die
Lüge der Schlange. Man braucht das menschliche Herz nur einer Probe zu unterwerfen,
und man wird entdecken, dass es so ist. Daher hat das zu Nikodemus gesprochene Wort so
große Bedeutung: „Ihr müsst von neuem geboren werden“ (Joh 3,7).


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Das Licht der Welt

16.10.2013 um 17:27
@Etta
... wohlgemerkt lt. Bibel. Ich meine findest Du eine Bibelstelle, die besagt, man MUSS jede Woche...?

-->
Die Apostel haben es doch auch wöchentlich gemacht, und so ist es heute bei vielen Glaubensrichtungen auch noch.
Ja ich weiß.
Nur bezweifle ich eben, dass wir es nun ganz genauso machen müssen wie die Aposteln.
Du musst doch bedenken, dass die ersten Christen sogar tätglich das Gedächtnismahl abhielten aber dann schleifte es sich so ein, dass es nur noch wöchentlich wurde.
Und wie ich letztens schrieb, habe ich auch eine Vermutung WARUM sie es wöchentlich taten (hast Du alle meine Postings zu diesem Thema gelesen? Wenn nicht, dann tu es bitte noch mal damit Du weißt was ich jetzt meine).
Zitat von EttaEtta schrieb:Ich habe Sonntags auch keine Lust aufzustehen.Iimmer kommt der Gedanke, bah ich habe keine Lust bin noch so müde. Es ist schon ein Kampf, aber ich bin sturr und gehe doch.
Glaubst Du Jesus würde es gefallen, wenn man sich ständig dazu zwingen muss, dies nicht gerne tut (ich meine das frühe Aufstehen...), wenn man quasi das Gedächtnismal als persönlichen Zwang betrachtet?


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Das Licht der Welt

16.10.2013 um 17:48
@Optimist
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Glaubst Du Jesus würde es gefallen, wenn man sich ständig dazu zwingen muss, dies nicht gerne tut (ich meine das frühe Aufstehen...), wenn man quasi das Gedächtnismal als persönlichen Zwang betrachtet?
Oh, da denkst du aber verkehrt. Jesus WEIß das soetwas passieren kann oder wird. Mir ist klar, dass da der Satan seine Hände im Spiel hat um mich vom Gottesdienst, der Sündenvergebung und dem Abendmahl abhalten will. Der Weg der ins Himmelreich füht ist steinig und schmal, aber die Entscheidung treffe ich selber ob ich gehen möchte oder nicht. Als Zwang sehe ich den Gottesdienst und das hl. Abendmahl nicht an. Dann wäre es wirklich besser, und ehrlicher, im Bett zu bleiben. Der Satan würde sich freuen.


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Das Licht der Welt

16.10.2013 um 17:54
@Etta
Zitat von EttaEtta schrieb:Oh, da denkst du aber verkehrt. Jesus WEIß das soetwas passieren kann oder wird. Mir ist klar, dass da der Satan seine Hände im Spiel hat ...
Okay, das leuchtet mir alles ein.


Aber kannst Du bitte noch mal dazu Deine Meinung schreiben?:
Zitat von OptimistOptimist schrieb: ... wohlgemerkt lt. Bibel. Ich meine findest Du eine Bibelstelle, die besagt, man MUSS jede Woche...?
1. zu dem...
... und auch zu dem:

Die Apostel haben es doch auch wöchentlich gemacht, und so ist es heute bei vielen Glaubensrichtungen auch noch.

-->
Ja ich weiß.
Nur bezweifle ich eben, dass wir es nun ganz genauso machen müssen wie die Aposteln.
Du musst doch bedenken, dass die ersten Christen sogar tätglich das Gedächtnismahl abhielten aber dann schleifte es sich so ein, dass es nur noch wöchentlich wurde.
Und wie ich letztens schrieb, habe ich auch eine Vermutung WARUM sie es wöchentlich taten (hast Du alle meine Postings zu diesem Thema gelesen? Wenn nicht, dann tu es bitte noch mal damit Du weißt was ich jetzt meine).



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Das Licht der Welt

16.10.2013 um 18:37
@Optimist
Mein Internet ist wieder zu langsam. Lese deine Posings demnächst mal durch. Bevor ich die jetzt finde vergeht sehr viel Zeit.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Nur bezweifle ich eben, dass wir es nun ganz genauso machen müssen wie die Aposteln.
Das macht unsere Kirche auch nicht nur Sonntags. Bei uns wird die Sündenvergebung mit anschließendem Abendmahl 2x wöchentlich gefeiert. Ist auch nicht wie bei den Aposteln damals.


Habe doch etwas von deinen postings gelesen. Brauchte ganze 14 minuten um die Seite runterzuscrollen.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Die Regelmäßigkeit mit der es die Apostel machten, diente sicher dem Zweck, dass Keiner das Gedächtnismahl vergessen konnte, denn da gabs ja noch kein Telefon, dass man Alle hätte zusammentrommeln können...
Man muss also die Regelmäßigkeit mit der es die Apostel machten unter dem geschichtlichen Hintergrund sehen, dass sie sich nicht so leicht verabreden konnten wie wir heutzutage
Nehmen wir mal an das Abendmahl würde nur alle 2- 3 Wochen gefeiert werden. Würde sich wirklich JEDER freuen wenn man ihn anruft um ihn daran zu erinnern: Du heute ist wieder Abendmahl.Ich denke, dass das ganz schön nervig werden kann. Daraus kann schon ehr ein Zwang werden. Dann lieber wie ein Ritual, wöchentlich.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:. wohlgemerkt lt. Bibel. Ich meine findest Du eine Bibelstelle, die besagt, man MUSS jede Woche...?
Nicht das ich wüsste, aber sagte Jesus nicht auch, wenn man zusammenkommt soll man das Brot brechen? Irgendwie habe ich solch eine Aussage im Gedächnis.


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Das Licht der Welt

16.10.2013 um 20:15
@Etta
Die Regelmäßigkeit mit der es die Apostel machten, diente sicher dem Zweck, dass Keiner das Gedächtnismahl vergessen konnte, denn da gabs ja noch kein Telefon, dass man Alle hätte zusammentrommeln können...
Man muss also die Regelmäßigkeit mit der es die Apostel machten unter dem geschichtlichen Hintergrund sehen, dass sie sich nicht so leicht verabreden konnten wie wir heutzutage

-->
Nehmen wir mal an das Abendmahl würde nur alle 2- 3 Wochen gefeiert werden. Würde sich wirklich JEDER freuen wenn man ihn anruft um ihn daran zu erinnern: Du heute ist wieder Abendmahl. Ich denke, dass das ganz schön nervig werden kann. Daraus kann schon ehr ein Zwang werden. Dann lieber wie ein Ritual, wöchentlich.
Gut, das mag sein. :)

Aber die Festlegung dieses Rhytmuses von diesem Ritual ist ja dann doch ziemlich willkürlich von der Gemeinde gewählt. Und die Aposteln hatten es ja offensichtlich AUCH willkürlich gewählt, denn ehemals war es ja täglich.
Die Aposteln hatten dann nun eben wöchentlich festgelegt, aber die hatten sicher erst darüber beraten und es waren dann sicher alle damit einverstanden.

Deshalb denke ich, ist Jesus sicher nicht enttäuscht oder beleidigt, wenn man nicht an allen Sonntagen teilnimmt, aber dennoch mit einer gewissen Regelmäßigkeit. Denn was kann ich denn dafür, wenn meine Gemeinde (ohne mich vorher fragen zu können) einen wöchentlichen Rhytmus festgelegt hatte?


. wohlgemerkt lt. Bibel. Ich meine findest Du eine Bibelstelle, die besagt, man MUSS jede Woche...?

Nicht das ich wüsste, aber sagte Jesus nicht auch, wenn man zusammenkommt soll man das Brot brechen? Irgendwie habe ich solch eine Aussage im Gedächnis.
Er sagte sinngemäß: WENN ihr irgendwann zusammenkommt und ESST, dann tut es zu meiner Erinnerung.
Es wird also NICHT ausgesagt, wie oft und wann sie zusammenkommen sollen um Jesu zu gedenken, sondern nur DASS sie seiner gedenken sollen, WENN sie essen.
So fasse ich das zumindest auf.

Werde den entsorechenden Bibelvers bei Gelegenheit suchen. :)


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Das Licht der Welt

16.10.2013 um 20:42
@Etta
hier ist er:
1 Kor 11,20-34

Herr Jesus in der Nacht, in der er überliefert wurde, Brot nahm, und als er gedankt hatte, es brach und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch ist; dies tut zu meinem Gedächtnis. Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; dies tut, so oft ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis..

.. Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.



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Das Licht der Welt

17.10.2013 um 19:35
Misstrauen gegenüber Gottes Liebe
Es ist jedoch wichtig, dass wir beachten, auf welche Weise die Schlange versuchte, das
Vertrauen Evas zu der Wahrheit Gottes zu erschüttern und sie unter die Macht der
ungläubigen „Vernunft“ zu bringen. Es geschah durch Erschütterung ihres Vertrauens
zu der Liebe Gottes, indem die Schlange der Frau erklärte, dass das Zeugnis Gottes nicht
auf Liebe gegründet sei. „Sondern“, sagte sie, „Gott weiß, dass, an dem Tag, da ihr davon
esst, eure Augen aufgetan werden, und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und
Böses“ (V. 5). Das hieß mit anderen Worten: „Ein sicherer Vorteil ist mit dem Essen dieser
Frucht verbunden, die Gott euch vorenthalten will. Warum solltet ihr daher dem Zeugnis
Gottes glauben? Ihr könnt nicht jemand euer Vertrauen schenken, der euch offensichtlich
nicht liebt, denn wenn Gott euch liebt, warum verbietet Er euch dann den Genuss eines
Vorrechts?“
Eva wäre vor dem Einfluss dieser Vernunftschlüsse sicher gewesen, wenn sie einfach in
der unendlichen Güte Gottes geruht hätte. Sie hätte zu der Schlange sagen sollen: „Ich
habe volles Vertrauen in die Güte Gottes und halte es deshalb für unmöglich, dass Er mir
irgendetwas Gutes vorenthalten könnte. Wenn diese Frucht gut für mich wäre, würde ich
sie zweifellos besitzen, aber das Verbot Gottes beweist, dass ich durch das Essen der Frucht
nicht Nutzen, sondern Schaden haben werde. Ich bin von der Liebe und Wahrheit Gottes
überzeugt, und ich glaube auch, dass du ein Böser bist. Du bist nur gekommen, um mein
Herz von der Quelle der Güte und der Wahrheit abzuziehen. Geh von mir, Satan!“
Das wäre die rechte Antwort gewesen. Aber Eva ließ sich ihr Vertrauen zu der Wahrheit
und der Liebe Gottes rauben, und alles war verloren. So finden wir denn, dass es im Herzen des gefallenen Menschen ebenso wenig Raum gibt für die Liebe Gottes wie für die Wahrheit
Gottes. Dem Herzen des Menschen ist beides völlig fremd, bis es erneuert wird durch die
Macht des Heiligen Geistes.
Wenden wir uns jetzt für einen Augenblick von der Lüge Satans hinsichtlich der Wahrheit
und Liebe Gottes ab, um einen Blick auf die Sendung des Herrn Jesus Christus zu werfen,
der aus dem Schoß des Vaters kam, um zu offenbaren, was Gott wirklich ist. Er war der
„treue Zeuge“ von dem, was Gott ist (Off 1,5). Die Wahrheit offenbart Gott wie Er ist, aber
diese Wahrheit ist in Jesus mit der Offenbarung einer vollkommenen Gnade verbunden,
und so findet der Sünder zu seiner unaussprechlichen Freude, dass die Offenbarung dessen
was Gott ist, nicht zu seiner Verdammnis, sondern zur Grundlage seines ewigen Heils wird.
„Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt
hast, Jesus Christus, erkennen“ (Joh 17,3). Ich kann nicht Gott erkennen, ohne das Leben
zu haben. Der Verlust der Erkenntnis Gottes brachte den Tod, aber die Erkenntnis Gottes
bringt das Leben. Das macht das Leben zu einer Sache, die vollständig außer uns selbst liegt
und die von dem abhängt, was Gott ist. Zu welchem Grad von Selbsterkenntnis ich auch
gelange, nirgends wird gesagt, dass dieses „Sicht-SelbstErkennen“ das ewige Leben ist, und
obwohl zweifellos die Erkenntnis Gottes und die Selbsterkenntnis zum großen Teil Hand in
Hand gehen, so steht doch das „ewige Leben“ mit der Erkenntnis Gottes und nicht mit der
Selbsterkenntnis in Verbindung. Gott zu kennen, wie Er ist, ist Leben, die aber Gott nicht
kennen, „werden Strafe erleiden, ewiges Verderben vom Angesicht des Herrn“ (2. Thes 1,9).
Es ist sehr wichtig zu verstehen, dass die Unwissenheit über Gott oder die Erkenntnis
Gottes den Zustand des Menschen kennzeichnet und sein zukünftiges Schicksal besiegelt.
Ist er böse in seinen Gedanken, Worten und Taten, so ist es, weil er Gott nicht kennt. Ist er
andererseits rein in seinen Gedanken, sauber und klar im Gespräch, gütig im Handeln, so ist
es die Folge seiner Erkenntnis Gottes. So ist es auch im Blick auf die Zukunft. Gott zu kennen
ist die unerschütterliche Grundlage endloser Freude und ewiger Herrlichkeit. ihn nicht zu
kennen bedeutet „ewiges Verderben“. So hängt also alles von der Erkenntnis Gottes ab.
Sie macht die Seele lebendig, reinigt das Herz, beruhigt das Gewissen, lenkt die Interessen
himmelwärts und heiligt Charakter und Lebensweg. Dürfen wir uns daher wundern, dass es
Satans großer Plan war, dem Geschöpf die Erkenntnis des allein wahren Gottes zu rauben?
Er wagte es, den Worten Gottes eine falsche Auslegung zu geben und ihn als nicht gütig zu
bezeichnen. Das war die verborgene Quelle alles Unheils. Es ist bedeutungslos, welche Form
die Sünde seitdem angenommen hat und durch welchen Kanal sie geflossen ist, ebenso,
unter welches Haupt sie sich gestellt oder in welches Gewand sie sich gekleidet hat, alles
ist auf diese eine Ursache zurückzuführen: Auf die Unwissenheit über Gott. Der gebildete
Sittenlehrer, der andächtige Religionsmensch, der wohltätige Menschenfreund, alle sind,
wenn sie Gott nicht kennen, ebenso fern von dem Leben und der wahren Heiligkeit, wie
der Zöllner und die Hure. Der verlorene Sohn war beim Verlassen des Vaterhauses schon
ein ebenso großer Sünder und ebenso von dein Vater entfernt, wie zur Zeit als er im fernen
Land die Schweine hütete (Lk 15,13). So war es auch mit Eva. In demselben Augenblick,
als sie sich aus den Händen Gottes, aus der Stellung der unbedingten Abhängigkeit von seinem Wort zurückzog, überließ sie sich der Herrschaft der Vernunft, die von Satan zu
ihrem tiefen Sturz benutzt wurde.

Drei Versuchungen
Der sechste Vers stellt drei Dinge dar: „die Lust des Fleisches, die Lust der Augen und den
Hochmut des Lebens“. Nach dem Zeugnis des Apostels umfassen sie alles, „was in der Welt
ist“ (1. Joh 2,16). Diese Dinge übernahmen die Leitung, sobald Gott ausgeschlossen wurde.
Wenn ich nicht in der glücklichen Gewissheit der Liebe und Wahrheit, der Gnade und
Treue Gottes bleibe, gerate ich zwangsläufig unter die Herrschaft der oben angeführten
Grundsätze, und dies ist nur ein anderer Name für die Herrschaft Satans. Streng genommen
hat der Mensch keinen freien Willen. Wenn er sich selbst regiert, so steht er in Wirklichkeit
unter der Regierung Satans. Fragt er jedoch nach dem Willen Gottes, so wird er durch Gott
regiert.
„Die Lust des Fleisches, die Lust der Augen und der Hochmut des Lebens“ sind jetzt die
drei mächtigsten Triebfedern, durch die Satan tätig ist, Dieselben Dinge stellte er auch dem
Herrn Jesus in der Versuchung vor. Er begann damit, den zweiten Menschen zu versuchen,
sich der Stellung der unbedingten Abhängigkeit von Gott zu entziehen. „Sprich, dass diese
Steine zu Broten werden“. Er forderte ihn zu dieser Handlung auf, nicht um sich (wie bei
dem ersten Menschen) zu etwas zu machen, was Er nicht war, sondern um zu beweisen,
was Er war. Dann folgte das Angebot der Reiche der Welt mit all ihrer Herrlichkeit, und
schließlich, während er ihn auf die Zinne des Tempels führte, die Versuchung, sich durch
eine übernatürliche Handlung der Bewunderung des Volkes preiszugeben (vgl. Mt 4,1–11;
Lk 4,1–13). Das klare Ziel dieser Versuchungen war, den Herrn zu bewegen, die Stellung der
völligen Abhängigkeit von Gott und der vollkommenen Unterwerfung unter seinen Willen
zu verlassen. Doch alles war vergeblich. „Es steht geschrieben“, war die gleich bleibende
Antwort des vollkommenen Menschen, der allein wahre Abhängigkeit kannte. Andere
mochten versuchen, für sich selbst zu handeln und zu sorgen. Für ihn sollte es niemand
anders tun als Gott allein.
Ein schönes Beispiel für die Gläubigen in allen ihren Umständen! Jesus hielt sich an die
Schrift, und darum überwand Er. Ohne eine andere Waffe als das Schwert des Geistes stand
Er im Streit und errang einen herrlichen Sieg. Welch ein Gegensatz zu dem ersten Adam!
Dieser besaß alles, was für Gott sprach, und jener alles, was gegen ihn sprach. Der Garten
mit seinen Freuden auf der einen Seite, die Wüste mit ihren Entbehrungen auf der anderen,
Vertrauen auf Satan in dem einen Fall, Vertrauen auf Gott in dem anderen, eine vollständige
Niederlage in dem einen Fall, ein vollständiger Sieg in dem anderen.


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