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Warum handeln Atheisten moralisch?

819 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Atheisten, Handeln, Moralisch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Warum handeln Atheisten moralisch?

13.04.2014 um 10:28
@Snowman_one schrieb:
"Ich weiss nicht wie du von einer Ablehnung des Glaubens an einen Gott auf eine Glaubensgemeinschaft schliessen kannst. Den Atheismus ist nur eine Meinung bezüglich der Existenz eines Schöpfers, mehr aber nicht. "


in diesem Fall geht es um den Begriff des Glaubens.
Man kann das gut über die Religion und dem Glauben an Gott erklären. Das funktioniert mit Monotheismus und Polytheismus gleichermaßen.

Atheisten sind davon überzeugt, dass es keinen Gott gibt.

Die Glaubensgemeinschaften sind davon überzeugt, dass es ein oder mehrere Götter gibt.

Die Agnostiker legen sich nicht fest, schließen beides nicht aus.

Letztlich glauben alle.

Apropos, auch Wissen ist häufig durch Glauben definiert.


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Warum handeln Atheisten moralisch?

13.04.2014 um 10:42
@medibibi
Zitat von medibibimedibibi schrieb:Atheisten sind davon überzeugt, dass es keinen Gott gibt.
Na ja also hier bin ich nicht mit dir einverstanden. Viele Atheisten, mich eingeschlossen sagen zum glauben der Theisten nein. Sie lehnen deren Vorstellung eines Gottes ab.
Das heisst aber noch nicht dass ich deshalb überzeugt bin dass es keinen Gott gibt.

Ich denke mit folgender Analogie kann ich meinen Punkt etwas unterstreichen.

Wenn ich sage dass ich nicht an den Yeti glaube, nehme ich auch nicht automatisch die Position ein das es keinen Yeti gibt.
Zitat von medibibimedibibi schrieb:Die Agnostiker legen sich nicht fest, schließen beides nicht aus.
Ich denke dass sogar die Begriffe kombinieren kann. Denn ein Agnostiker macht ja eine Aussage darüber was er weiss, ein Atheist darüber was er glaubt.

Ein Agnostischer Atheist wäre jemand der nicht an einen Schöpfer glaubt, weil man es nicht wissen kann.
Zitat von medibibimedibibi schrieb:Letztlich glauben alle.

Apropos, auch Wissen ist häufig durch Glauben definiert.
Ja sicher glauben wir alle.
Aber zu glauben dass ich einen Hund zu Hause habe ist ein anderer glaube als z.B. der glaube an den Yeti.
In beiden fällen wird das Wort glauben verwendet, damit sind aber dann doch verschiedene Grade des Glaubens gemeint.

Etwas zu wissen ist meiner Meinung nach etwas zu einem so hohen Grad zu glauben, das Weltsichtverändernd wäre läge man falsch.


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Warum handeln Atheisten moralisch?

13.04.2014 um 11:08
@Snowman_one schrieb:
"Ich denke mit folgender Analogie kann ich meinen Punkt etwas unterstreichen.
Wenn ich sage dass ich nicht an den Yeti glaube, nehme ich auch nicht automatisch die Position ein das es keinen Yeti gibt."

Für deine Analogie wurde der Begriff Agnostiker geschaffen. Mit der Ansicht das es Yeti geben könnte, obwohl du nicht daran glaubst hast du per Definition Agnostizismus beschrieben. Der Agnostizismus zeigt doch genau was du ausgedrückt hast. Du glaubst es nicht, weil du akzeptiert hast, dass das Wissen begrenzt ist. Obwohl so viele Menschen den Yeti gesehen haben wollen, sogar Fotografien und Zeichnungen vorhanden sind, bleibt es für dich ein Fabelwesen. Die Menschen, die es angeblich gesehen haben, sind absolut überzeugt davon, dass es Yeti gibt. Das sind dann die Theisten. Im Falle des Yetis gehöre ich zu den Atheisten, weil ich die Existenz eines Yetis ausschließe, also nicht glaube dass es gibt und auch ausschließe das es ihn geben könnte.

"Etwas zu wissen ist meiner Meinung nach etwas zu einem so hohen Grad zu glauben, das Weltsichtverändernd wäre läge man falsch."

Wissen ist über die Erkenntnistheorie definiert, was in letzter Konsequenz Dogmen zur Wahrheit macht, wenn die überwiegende Mehrheit dafür plädiert.

Wir sind aber vom Thema abgekommen. Handeln denn nun Atheisten moralischer?
Moralischer als? Deshalb müsste meiner Meinung nach die Frage lauten:

Handeln denn nun Atheisten moralischer als Theisten oder Agnostiker?


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Warum handeln Atheisten moralisch?

13.04.2014 um 11:29
Zitat von medibibimedibibi schrieb:Wir sind aber vom Thema abgekommen. Handeln denn nun Atheisten moralischer?
Moralischer als? Deshalb müsste meiner Meinung nach die Frage lauten:
Handeln denn nun Atheisten moralischer als Theisten oder Agnostiker?
Wir beide verwenden sehr unterschiedliche Definitionen der Wörter Atheist und Agnostiker. Das wissen wir jetzt zumindest. :)
Du hast aber natürlich recht mit deinem Einwand, ich finde es aber wichtig Begriffe vor der Diskussion in ihrer Definition erst zu klären.

Leider kann ich aus der meiner Meinung betreffs eines Schöpfer keine Schlussfolgerung auf mein moralisches Handeln treffen. Ausser das ich offenbar auch ohne einen glauben an einen Schöpfer moralisch handeln kann.

Moral kommt meiner Meinung nach z.B. daraus dass ich in der Lage bin mich in andere hineinzuversetzen.
Ich weiss dass ich nicht gerne verletzt werde und kann daraus Schlussfolgern das es auch nicht gut ist anderen weh zu tun. Ich leide auch mit anderen mit wenn ihnen Leid wiederfährt.

Was man bezüglich eines Gottes glaubt ist wohl insofern für die Moral von Bedeutung, wenn man an einen Gott glaubt. Ansonsten sehe ich ehrlich gesagt keinen grossen Zusammenhang.

Die Frage wer nun moralischer handelt lässt sich so wohl nicht beantworten. Denn sie lässt sich aus der Aussage "Ich glaube nicht an einen Schöpfer" nicht ableiten.


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Warum handeln Atheisten moralisch?

13.04.2014 um 12:37
@Snowman_one
Zitat von Snowman_oneSnowman_one schrieb:Ich denke dass sogar die Begriffe kombinieren kann. Denn ein Agnostiker macht ja eine Aussage darüber was er weiss, ein Atheist darüber was er glaubt.
Das ist korrekt.

Theismus und Atheismus machen eine Aussage über den Glauben.
Gnostizismus und Agnostizismus machen eine Aussage über das Wissen.

Ein Atheist der nicht an Götter glaubt, deren Existenz aber nicht ausschließen kann (was meiner Meinung nach die vernünftigste Position ist) ist ein agnostischer Atheist.
Jemand der an Götter glaubt und von deren Existenz überzeugt ist, ein gnostischer Theist, usw.

@medibibi
Zitat von medibibimedibibi schrieb:Handeln denn nun Atheisten moralischer als Theisten oder Agnostiker?
Generell dürfte man das weder für die eine, noch die andere Seite sagen können. Wahrscheinlich ist sogar "Moral" der falsche Begriff und sollte durch eine humanistische Ethik abgelöst werden.
Was moralisch ist und was nicht, hängt stark von der jeweiligen Gruppe ab, die wir betrachten.

In islamisch geprägten Gesellschaften kann es durchaus moralisch sein, seine Tochter zu töten wenn sie dem jeweils angenommenem Religions- oder Ehrbegriff nicht entspricht. Auch ist es moralisch, Tiere ohne Betäubung zu schlachten. Es ist sogar notwendig, um überhaupt als moralisch handelnd wahrgenommen zu werden. Den Glauben abzulegen (Apostasie), eine Handlung die niemanden in der Gesellschaft negativ beeinträchtigt, muss nach Glaubensgesetz mit dem Tode bestraft werden.

In christlich geprägten Gesellschaften kann es entsprechend moralisch sein, homosexuelle Menschen von der Gesellschaft auszuschließen oder gar zu töten (homosexuelle sind in den meisten religiösen Gesellschaften schlecht dran), Schwangerschaftsabbrüche generell zu verbieten oder Verhütungsmittel illegal zu machen.

Was Atheisten den Theisten meiner Meinung nach voraus haben, ist das Potential zur Entwicklung einer Ethik, die auf humanistischen Grundsätzen basiert, welche von der menschlichen Gesellschaft mit Mitteln der Empathie und Vernunft ausgehandelt werden, und die die Bedürfnisse einer Gesellschaft des 21. Jahrhunderts reflektiert, ohne auf dogmatischen Grundsätzen in Bezug auf "Ein Gott möchte dieses oder jenes von uns, sonst werden wir nach dem Tode bestraft" zu fußen.

Atheisten sind frei darin, sich ohne uraltes, dogmatisches Grundgerüst eines angeblich heiligen Buches zu überlegen, was das Richtige für die Gesellschaft in ihrer jeweiligen Entwicklungsphase ist. Sie denken über das Hier und Jetzt nach und betrachten Menschen zunächst einmal als Menschen und nicht als zu errettende Seelen, die durch Einhaltung von alten Dogmen zu irgendeinem Gott geführt werden müssen.

Atheisten, sofern sie Humanisten sind, unterscheiden in der Bewertung eines Menschen nicht zwischen "sein Handeln gefällt Gott" und "sein Handeln gefällt Gott nicht". Sie unterscheiden allenfalls zwischen "sein Handeln beeinträchtigt andere Menschen negativ und schadet der Gesellschaft", "sein Handeln beeinflusst die Gesellschaft positiv" und "sein Handeln beeinträchtigt niemanden".

Daher können sich z.B. homosexuelle Menschen in einer humanistischen Gesellschaft am besten entfalten und sich am sichersten fühlen. Ihre Sexualität ist Privatsache, vor allem aber beeinträchtigt sie niemanden. Daher können homosexuelle Menschen in einer solchen Gesellschaft zu 100% integriert sein, inklusive Heirats- und Adoptionsrecht, und müssen sich nicht darum sorgen, dass ein selbsternannter Sittenwächter mit bronzezeitlichen Schriften unter dem Arm mit dem Finger auf sie zeigt und ihr Leben als minderwertig ächtet.

Das ist nur ein Beispiel von vielen.


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Warum handeln Atheisten moralisch?

13.04.2014 um 12:46
@CarlSagan
Siehe hierzu:
1268459209076

:Y:


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Warum handeln Atheisten moralisch?

13.04.2014 um 12:47
Zitat von CarlSaganCarlSagan schrieb:Atheisten, sofern sie Humanisten sind, unterscheiden in der Bewertung eines Menschen nicht zwischen "sein Handeln gefällt Gott" und "sein Handeln gefällt Gott nicht". Sie unterscheiden allenfalls zwischen "sein Handeln beeinträchtigt andere Menschen negativ und schadet der Gesellschaft", "sein Handeln beeinflusst die Gesellschaft positiv" und "sein Handeln beeinträchtigt niemanden".
Humanisten ist mal wieder son Nonsensbegriff. Die historischen Humanisten waren alle Christen und an sowas wie Ethik kaum oder gar nicht interessiert, sondern in erster Linie an Bildung, die dann zu Ethik führen sollte.
Daraus dann aber son Quatsch wie Humanismus a la Giordano Bruno Stiftung abzuleiten ist ebenso verquer wie der Namensgeber als Vorbild.
Wenn man es direkt übersetzt, bleibt nur übrig, dass man menschlich handeln solle und das tun sowohl Gläubige als auch Atheisten. Das Attribut humanistisch ist ebenso viel wert wie die Aussage, dass der Himmel blau ist.


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13.04.2014 um 12:59
Mir sagte einmal jemand:
"Man sollte nicht gut sein, aus Angst vor Strafe, sondern weil es menschlich ist."


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13.04.2014 um 13:00
@Schleierbauer
Ich möchte bezweifeln dass alle historischen Humanisten auch Christen waren. Da gab es bestimmt auch andere Glaubens- und Nichtglaubensrichtungen.

Der moderne (säkulare) Humanismus ist alles andere als Quatsch und der Begriff dient als Abgrenzung zu religiösen Weltanschauungen.
So gesehen wäre auch der Begriff "Atheist" im Grunde genommen Quatsch, da wir auch keine Begriffe für "Nicht-Fußballspieler" oder "Nicht-Briefmarkensammler" haben.
Unsere Gesellschaft ist aufgrund ihrer Entwicklungsgeschichte aber derart durchdrungen von Religion, dass zur Unterscheidung davon andere, definierte Begriffe vonnöten sind.


Bezüglich des Humanismus gibt es die anerkannte Definition der Amsterdam-Deklaration.
Wikipedia: Amsterdam-Deklaration

Der Begriff (säkularer) Humanismus dient in erster Linie zur Unterscheidung zwischen religiöser und "weltlich-rationaler" Weltanschauung.

@interrobang
Das Bild speichere ich mir mal ab. :)


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Warum handeln Atheisten moralisch?

13.04.2014 um 13:03
Zitat von CarlSaganCarlSagan schrieb:Ich möchte bezweifeln dass alle historischen Humanisten auch Christen waren. Da gab es bestimmt auch andere Glaubens- und Nichtglaubensrichtungen.
Die meisten zeichneten sich durch eine recht unauffällige Haltung gegenüber Kirche und Staat aus, um nicht zu sagen, dass sie jedem dienten, der ihnen das Geld für ihre Forschungen gab.
Zitat von CarlSaganCarlSagan schrieb:Der moderne (säkulare) Humanismus ist alles andere als Quatsch und der Begriff dient als Abgrenzung zu religiösen Weltanschauungen.
Dem zweiten stimme ich zu, dem ersten nicht. Abgrenzung wäre gegeben, wenn man einen Begriff benutzen würde, der auch abgrenz. Das tut man aber offenscihtlich nicht, sondern benutzt einen positiv konnotierten Begriff, den sich jede Gruppierung schon einmal übergestülpt hat.
Zitat von CarlSaganCarlSagan schrieb:So gesehen wäre auch der Begriff "Atheist" im Grunde genommen Quatsch, da wir auch keine Begriffe für "Nicht-Fußballspieler" oder "Nicht-Briefmarkensammler" haben.
Nein der Begriff ist eindeutig und in sich schlüssig als Abgrenzung zu allen, die an Gott glauben.


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Warum handeln Atheisten moralisch?

13.04.2014 um 13:10
@interrobang
Was alle vereint ist der Glaube.

@CarlSagan schrieb:

"sein Handeln gefällt Gott" und "sein Handeln gefällt Gott nicht". Sie unterscheiden allenfalls zwischen "sein Handeln beeinträchtigt andere Menschen negativ und schadet der Gesellschaft", "sein Handeln beeinflusst die Gesellschaft positiv" und "sein Handeln beeinträchtigt niemanden"

Es findet immer eine Beeinträchtigung der jeweils Andersgläubigen statt. Alles macht sich an der jeweiligen Überzeugung fest.

Was dein Beispiel der Homosexualität angeht können sich auch bekennende Atheisten von Homosexuellen beeinträchtigt fühlen. Ich gebe dir jedoch recht, dass die Wahrscheinlichkeit in einer atheistischen geprägten Umgebung höher ist, dass sich Homosexuelle "freier" entfalten können.


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Warum handeln Atheisten moralisch?

13.04.2014 um 13:20
@medibibi
haha du hast das bild scheinbar nicht verstanden :D


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Warum handeln Atheisten moralisch?

13.04.2014 um 13:26
@Schleierbauer
Also müssen Begriffe gemäß ihrer historischen Wurzel und nicht ihrer modernen Definition gemäß verwendet werden?

Dürfen unierte Kirchen sich also nicht "evangelisch" nennen, weil der Begriff "evangelisch" diese Kirchen, bezogen auf seine historischen Wurzeln, erst sehr viel später einbezog?

Natürlich nicht.
Wir verwenden Begriffe gemäß ihrer aktuellen Definition im Rahmen unseres Sprachverständnisses.
Demnach verwende ich den Begriff des (säkularen) Humanismus als Abgrenzung und Gegenentwurf zur religiösen Weltanschauung, da er momentan so verwendet wird.
Das ist eigentlich schon alles.

@medibibi
Zitat von medibibimedibibi schrieb:Es findet immer eine Beeinträchtigung der jeweils Andersgläubigen statt.
Nein. Objektiv gesehen nicht. Was interessiert es mich, ob jemand anderes homosexuell ist?
Wenn meine Religion mir aber einredet, dass dieser Mensch eine Sünde begeht und "gerettet" werden muss, damit er in Gottes Himmelreich eingehen kann, dann kann ich mich durch ihn beeinträchtigt "fühlen", das ist richtig.
Zitat von medibibimedibibi schrieb:Was dein Beispiel der Homosexualität angeht können sich auch bekennende Atheisten von Homosexuellen beeinträchtigt fühlen.
Prinzipiell kann sich jeder durch alles beeinträchtigt fühlen. Da bin ich bei dir.
Der Unterschied ist der gesellschaftliche Umgang.

Ich fühle mich durch Kaugummikauen in meiner Nähe beeinträchtigt. Ich fordere aber nicht, Kaugummis zu verbieten oder Kaugummifreie Zonen für mich einzurichten.
Auch habe ich kein uraltes Buch, in dem Kaugummikauen ursprünglich mal mit dem Tode oder Verbannung bestraft wurde und welches ich nun benutze, um Gesetzgeber davon zu überzeugen, Kaugummikauen per Gesetz zu verbieten.
Es fehlt mir auch die Überzeugung, dass ein übernatürliches Wesen, welches das Universum und alles darin erschaffen hat, Kaugummikauen ebenso verabscheut wie ich und ich daher aufgerufen bin, gegen jeden Menschen vorzugehen, der Kaugummi kaut. :)


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Warum handeln Atheisten moralisch?

13.04.2014 um 13:29
@CarlSagan schrieb:
"Theismus und Atheismus machen eine Aussage über den Glauben.
Gnostizismus und Agnostizismus machen eine Aussage über das Wissen"

Ich kenne den Begriff Gnostizismus nur im Zusammenhang mit religiöser Überzeugung. Wobei Wissen und Glaube immer dasselbe nur mit umgekehrten Vorzeichen Aussagen:

Ich weiß, dass es Gott gibt ist Glaube
Ich weiß, dass es kein Gott gibt ist Glaube
Ich weiß nicht, dass es Gott gibt oder nicht gibt ist Glaube


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Warum handeln Atheisten moralisch?

13.04.2014 um 13:33
@medibibi
das problem im deutschen is das glaube nicht gleich glaube ist. der Glaube und glauben sind verschiedene dinge.


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13.04.2014 um 13:44
@medibibi
Zitat von medibibimedibibi schrieb:Wobei Wissen und Glaube immer dasselbe nur mit umgekehrten Vorzeichen Aussagen
Das sehe ich anders.

Wir treffen uns und ich sage dir:
"Ich habe einen Frosch in meiner Jackentasche."

Du entscheidest dich dafür, meine Aussage nicht zu glauben:
"Das glaube ich dir nicht!"

Im zweiten Schritt gebe ich dir meine Jacke und sage:
"Hole den Frosch mal raus. Der ist niedlich und ich wollte ihn sowieso hier freilassen."

Du schaust nun in meine Jackentaschen und findest einen Frosch.

Du hast nicht geglaubt dass ich einen hätte, findest aber einen Frosch in meiner Tasche.
Oder umgekehrt: Du glaubtest mir, ich hätte einen Frosch in der Tasche, habe aber keinen.

Ist Glauben und Wissen für dich immer noch dasselbe?

Ist "ich glaube es regnet" dasselbe wie nachzuschauen?


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Warum handeln Atheisten moralisch?

13.04.2014 um 13:45
Zitat von CarlSaganCarlSagan schrieb:Also müssen Begriffe gemäß ihrer historischen Wurzel und nicht ihrer modernen Definition gemäß verwendet werden?
Nein aber wenn man sie verwendet, dann sollte man sich der Wurzeln bewusst sein. Und wenn man sie verwendet, um sich abzugrenzen, dann sollten das die Begriffe auch können. Humanismus ist dazu nicht geeignet.
Zitat von CarlSaganCarlSagan schrieb:Dürfen unierte Kirchen sich also nicht "evangelisch" nennen, weil der Begriff "evangelisch" diese Kirchen, bezogen auf seine historischen Wurzeln, erst sehr viel später einbezog?
Jenau...
Zitat von CarlSaganCarlSagan schrieb:Wir verwenden Begriffe gemäß ihrer aktuellen Definition im Rahmen unseres Sprachverständnisses.
Demnach verwende ich den Begriff des (säkularen) Humanismus als Abgrenzung und Gegenentwurf zur religiösen Weltanschauung, da er momentan so verwendet wird.
Er wird nicht momentan so verwendet, sondern eine bestimmte Gruppe mit einer bestimmten Intention hat ihn sich zu eigen gemacht mit dem offensichtlichen Versuch ihre Art des Atheismus positiv zu konnotieren.


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Warum handeln Atheisten moralisch?

13.04.2014 um 13:49
@Schleierbauer
Zitat von SchleierbauerSchleierbauer schrieb:Humanismus ist dazu nicht geeignet.
Das sehe ich anders, nehme aber deinen Einwand zur Kenntnis.
Zitat von SchleierbauerSchleierbauer schrieb:Jenau...
Ich wäre gerne dabei, wenn du denen das erklärst. :D
Zitat von SchleierbauerSchleierbauer schrieb:Er wird nicht momentan so verwendet, sondern eine bestimmte Gruppe mit einer bestimmten Intention hat ihn sich zu eigen gemacht mit dem offensichtlichen Versuch ihre Art des Atheismus positiv zu konnotieren.
Also so ähnlich wie "Weihnachten" von christlichen Gruppierungen umdefiniert wurde, um das Christentum besser verkaufen zu können. :D

Wie gesagt, wir könnten uns tagelang um die Begrifflichkeit streiten. Ich akzeptiere deine Meinung, teile sie aber nicht.


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Warum handeln Atheisten moralisch?

13.04.2014 um 13:50
Zitat von CarlSaganCarlSagan schrieb:Das sehe ich anders, nehme aber deinen Einwand zur Kenntnis.
Eine Entgegnung wäre noch nett :D
Zitat von CarlSaganCarlSagan schrieb:Ich wäre gerne dabei, wenn du denen das erklärst. :D
Das war Sarkasmus. Nächstes mal mache ich das deutlich.
Zitat von CarlSaganCarlSagan schrieb:Also so ähnlich wie "Weihnachten" von christlichen Gruppierungen umdefiniert wurde, um das Christentum besser verkaufen zu können. :D
Ja und von wem wird das kritisiert? Ja genau, vom humanistischen Verband. Genauso Ostern. Echt seltsam, dass man da auf einmal verschiedene Maßstäbe anlegt. Ist das nicht einer Vorwürfe, die man ständig Gläubigen macht? Echt seltsam.


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Warum handeln Atheisten moralisch?

13.04.2014 um 13:54
@interrobang schrieb:
"du hast das bild scheinbar nicht verstanden?

Du meinst wahrscheinlich die Thesen, die du dir eigen gemacht hast und als Bild gepostet hast?

Ich sehe keine Hilfe oder Zugewinn an Information Gnostizismus zusätzlich zu den drei Zuständen Atheismus, Agnostizismus und Theismus einzuführen. Das meinte ich auch damit dass allen der Glaube oder das Glauben an vereint.

Nehmen wir dein "Bild" eingedeutscht weil die deutsche Sprache hier exakter differenzieren kann.

Gnostischer Theist - ich weiß es gibt Gott, daher glaube ich es.
Agnostischer Theist - ich weiß nicht ob es Gott gibt, aber ich glaube es.
Gnostischer Atheist - ich weiß es gibt kein Gott, deshalb glaube ich es nicht.
Agnostischer Atheist - Ich weiß nicht ob es Gott gibt, aber ich glaube es nicht.

Der Eine glaubt zu wissen, dass der Andere an etwas glaubt was er nicht glauben kann, weil er glaubt es zu wissen.

Was alle vereint, es ist der Glaube etwas zu glauben. Das meinte ich, wir sind letztlich alles Gläubige.
Auch Wissen ist häufig mit Glauben assoziert.


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