Was ist Kapitalismus und was nicht?

@Linner74

menschen sind humankapital welches auch das unwort des jahres 2004 wurde.

@dasewige
Es müsste das Unwort jedes Jahres sein.

@Linner74

bis du human zu diesem wort. ;)
es sollte aus dem sprachschatz der erde gestrichen werden.

dasewige schrieb:als beispiel für ein kriterieum für kapitalismus und neoliberalismus, sehe ich in der s.g. schere zwischen arm und reich, geht sie weiter auseinander oder nähert sie sich an.

Gerade in wirtschaftlich unfreien Ländern ist diese Schere zwischen Arm und Reich am größten. Zum Beispiel in Nord Korea, aber auch Russland, China, oder die afrikanischen Länder. Kannst ja gerne hingehen und dir das anschauen.
In Kuba gibts Riesenunterschiede, davon haben Urlauber die schon dort waren berichtet. Der Staatskapitalismus verursacht also die größte Ungereichtigkeit.

dasewige schrieb:menschen sind humankapital welches auch das unwort des jahres 2004 wurde.

Humankapital ist gut. Gerade Bildung ist das größte Humankapital, wenn ein Land nicht über genügend Ressourcen verfügt. Ein Unternehmen muss ständig darauf bedacht sein, die Leistung zu optimieren und im Wettbewerb mithalten zu können. Humankapital heißt, dass Kapital wichtig ist, also Profite zu erzielen, aber der Mensch im Vordergrund steht, deshalb steht ja das Wort "Human" auch vor Kapital. Es heißt also, dass nicht allein der Profit zählt.

Dann hätte ich noch einige Wörter die aus der Welt verschwinden sollten:
Profit, Gier, und letztendlich Neoliberalismus.

@Simowitsch


das wort humankapital ist ein absolut inhumanes wort. es zeigt auf wie die s.g. herrschenden über ihre mitmenschen denken, sie sind nichts anders als mittel zum zweck und sonst nur überflüssig.

Simowitsch schrieb: Der Staatskapitalismus verursacht also die größte Ungereichtigkeit.

darum geht es ja die ganze Zeit. Es gibt ja keinen Volkskapitalismus.
Die Tatsache das der Staat den Konzernen und Banken freien Lauf lässt ist schon Staatskapitalismus.

@dasewige

Wieso? Wenn sie arbeitslos werden, landen sie doch in sozialen Hängematten, das heißt also nicht dass sie nicht leben dürfen wenn sie nicht arbeiten.

Wettbewerbsfähig sein, noch ein Wort das mir den Magen umdreht.

Die Konzerne unterbieten sich gegenseitig um die Kosten so gering wie möglich zu halten, das kann nie ohne negative Folgen bleiben, besonders in der heutigen Welt

dasewige schrieb: das wort humankapital ist ein absolut inhumanes wort. es zeigt auf wie die s.g. herrschenden über ihre mitmenschen denken, sie sind nichts anders als mittel zum zweck und sonst nur überflüssig.

Absolut richtig!
Der Mensch bekommt somit einen gewissen Wert, obwohl der Wert des Menschen eigentlich unendlich groß ist, unbezahlbar.

@Simowitsch


ich grinse gerade in mich herein, wie du versuchs mich zu provosieren, denn ich nehme dir nicht ab, das du wörter wie humankapital für dich selber akzeptierst.

Linner74 schrieb:Die Tatsache das der Staat den Konzernen und Banken freien Lauf lässt ist schon Staatskapitalismus.

Das tut der Staat nicht unbedingt. Siehe Bankenunion und der Zwang der Banken, Kredite zu vergeben. Ansonsten droht ihnen künftig ein Strafzins. Außerdem sind viele Banken halbstaatlich, das heißt dass die Banken nicht verstaatlicht sind sondern die Staaten sozusagen "verbanklicht" wegen der Staatsverschuldung.
Trotzdem denken Staaten nicht daran, ihre Schulden zurückzuzahlen, wenn sie sich von den "Fesseln des Finanzmarktes" befreien wollen, sondern im Gegenteil sie zwingen Banken weiter günstig Kredite an sie zu vergeben und an die Wirtschaft, und denken dass die Wirtschaft dann so anspringt. Eine ziemlich naive auf Kredit ausgerichtete Politik, weil vom Kredit allein noch nichts geleistet ist.

So ich muss jetzt mein "Humankapital" einsetzten und zur Spätschicht fahren.

Tatsache ist doch, das es Ländern die auf freieres wirtschaften umgestellt haben, im Schnitt immer besser geht und auch die Globalisierung hat den Lebensstandard in den letzten Jahrzehnten in vielen Ländern deutlich gehoben.

Es braucht aber eben auch seine Zeit bis sich Länder entwickeln und sich dann entsprechende ArbeitsschutzMaßnahmen und dergleichen durchsetzen. Das mussten wir uns auch hart erkämpfen und es hat sehr lange gedauert. Diese Zeit muss man anderen auch zugestehen.

Simowitsch schrieb:Humankapital ist gut. Gerade Bildung ist das größte Humankapital, wenn ein Land nicht über genügend Ressourcen verfügt. Ein Unternehmen muss ständig darauf bedacht sein, die Leistung zu optimieren und im Wettbewerb mithalten zu können. Humankapital heißt, dass Kapital wichtig ist, also Profite zu erzielen, aber der Mensch im Vordergrund steht, deshalb steht ja das Wort "Human" auch vor Kapital. Es heißt also, dass nicht allein der Profit zählt.

@Simowitsch
Ersetze "Humankapital" durch
Wikipedia: Soziales Kapital
und/oder durch
Wikipedia: Kulturelles Kapital
dann wird die Aussage wahr.

"Humankapital" ist nichts weiter als eine grässliche Verhöhnung von Menschen .

@eckhart
Da muss man aber den gesamten Terminus von Bourdieu heranziehen. Für sich stehend ergeben diese Begriffe nämlich wenig Sinn.

paranomal schrieb:Für sich stehend ergeben diese Begriffe nämlich wenig Sinn.

Ja, sogar in sich widersprüchliche Sinne und mehrdeutige Sinne.

Deshalb finde ich ja den Begriff "soziokulturelles Kapital" passender !

Was das ist, werden offenbar manche erst merken, wenn es aufgebraucht sein wird.

Kapitalismus ist die absolute Freiheit des Marktes (Angebot und Nachfrage), und sobald sie von einer höher gestellten (sozialen) Idee -wie einer Nation zB.- reguliert wird, bekommt sie gewisse Grenzen, die aber zum Schutze der Menschen dienen.

..Genau wie die gesamte Idee einer nationalen Gemeinschaft aus einem Schutzbedürfnis heraus entstand. So entstanden auch Regeln und Gesetze aus diesem Grund

das gilt für alle Lebensgemeinschaften: Familie, Rudel, Herde, Sippe, Dorf, NATO usw

Wer denkt, das nur linksgerichtete Leute ohne eine Ahnung von Wirtschaft gegen den Kapitalismus/Neoliberalismus sind, der sollte sich mal die Vorträge des Heinz-J. Bontrup anhören, Wirtschaftswissenschaftler, ein deutlicher Gegner des Neoliberalismus.

Er verdeutlicht wie das heutige System die Welt ins Chaos stürzt und das schon Wirtschaftsstudenten nur auf Profitmaximierung getrimmt werden als wäre es das oberste Gebot.

@Simowitsch
@dasewige

Ich denke, man sollte vorsichtig sein, wenn man eine Beurteilung über das Wohlergehen von Menschen macht und dies am vorhandenen Kapital messen will. Ich denke, dass viele Menschen, die wenig haben, recht glücklich mit ihrem Leben sind. Das Problem fängt dort an, wo die Maschinerie in Gang gesetzt wird, wo denjenigen, die wenig haben, auch das noch weggenommen wird, und den Menschen das Bild suggeriert, dass man immer mehr und mehr haben müsse. Der Trend ist doch gerade auch hier in Deutschland eine Geilheit auf "Karriere", und nicht wenig fühlen sich als bessere Menschen, wenn sie mehr Geld zur Verfügung haben.

Das Wort "Humankapital" macht dies ja auch deutlich: Dem Menschen wird dadurch das Menschliche abgesprochen, und es wird rein mechanisch, leblos auf das Wissen-an-sich geschaut, welches eben im menschlichen Geist konzentriert ist. Eigentlich eine geistige Vergewaltigung des Menschen...