Muss man studiert haben um ein Philosoph zu sein?

Knorkator sind sehr gut und philosophisch eine ganz besondere Qualität

Schnapspraline schrieb:Knorkator sind

Bitte, bitte: Keinen Plural bei Band-Namen! (Außer der Name verlangt es, indem er schon ein Plural ist. Z. B.: The Who😜)
Da habe ich ja dermaßen eine Aversion gegen🤢

kommt drauf an anhand was man das für sich ... und nur für sich ... definiert

wenn man da keine eigene meinng zu hat - was für ein philosoph will man dann werden ? :D

also @WalterAnschiss
wenn du dich als philosoph sehen willst , dann enstcheide das für dich so ... und lass dir da von keinem reinquatschen :)

Nemon schrieb:Könntest du da bitte auch noch was Schlaues draus machen?

Das Stück kannte ich noch nicht. Ich finde es zwar nicht besonders gut, aber auch hier wieder sehr schön - für Knorkator typisch -, die vielen Bedeutungsebenen in ihren Texten. Analytisch sezieren kann man hier aber eigentlich nichts.

Nemon schrieb:Bitte, bitte: Keinen Plural bei Band-Namen!

Da kann man sich durchaus streiten, finde ich. Je nachdem, ob man eine Band als Einheit oder als Zusammensetzung aus einzelnen Individuen versteht. :)

Dr.Manhattan schrieb:wenn du dich als philosoph sehen willst , dann enstcheide das für dich so ... und lass dir da von keinem reinquatschen :)

Ich sehe mich in der tat als einen Philosophen. Philosoph ist jemand der nach Wissen und Wahrheit strebt und so einer bin ich auch. Das heißt das mich die Wahrheit interessiert, egal ob sie schön ist oder nicht. Die meisten Menschen halten an ihren Weltbild fest weil es für sie angenehm ist die Wahrheit spielt dabei nur eine Nebenrolle.

Karl Popper sagte auch das alle Menschen Philosophen sind. Manche Menschen sind es von Natur aus. Natürlich gehört dazu gewisse Methoden wie z.b Kenntnisse über Logik und Platons Ideenlehren..

Lexter schrieb:Da kann man sich durchaus streiten, finde ich. Je nachdem, ob man eine Band als Einheit oder als Zusammensetzung aus einzelnen Individuen versteht. :)

Es handelt sich m. E. um den dümmlichen Transfer eines englischen Sprachgebrauches in das Deutsche durch Kulturjournalisten. Er mag nützlich sein, ist aber voll doof. Und jetzt bekommen wir es nicht mehr weg.
Was, wenn die Politik-Journalisten jetzt auch damit anfangen. Etwa: „Die SPD gaben auf ihrem Parteitag bekannt, dass sich die Frage nach einem Kanzlerkandidaten nach Lage der Dinge nicht mehr stellt.“
...obwohl bei diesem Beispiel könnte dein Argument sogar greifen ;)

@Lexter
Kenntnisse in Musikwissenschaft oder ordentliches Beherrschen eines Instruments sind sicherlich mitunter vorteilhaft, wenn man Musik machen möchte. Allerdings können zum einen klassisch ausgebildete Musiker mitunter sehr stur sein, wenn es darum geht, etwas bewusst anders zu spielen als "man" es für gewöhnlich tut, zum anderen kann das "ungewollt nicht perfekte" einen ganz eigenen, intensiven Charme, ungezügelte, jugendliche Wutoder gar etwas tragisch gebrochenes haben, das die Künstler selbst später nie wieder reproduzieren können. Siehe die Frühwerke der Extremmetalbands aus den Armenvierteln Kolumbiens, der ungezügelte Zorn von Hellhammer oder die Tragik eines Werks wie "In the rain" von Sol Invictus, um ein Beispiel aus dem eher folkigen Bereich zu nennen... auch die ganze, frühe Punk- und Experimental Wave Szene der 70er und frühen 80er...die Frühwerke der Einstürzenden Neubauten zb... Um Progressive Rock zu spielen, ist das perfekte Beherrschen eines Instruments zugegeben vorteilhaft😉

Philosoph zu sein, ohne das Fach studiert zu haben, ist natürlich möglich. Hilfreich ist ein Studium aber sicherlich. Wobei man auch hinterfragen kann, wo genau Philosophie beginnt. Im Elfenbeinturm, am Schreibtisch, in der Natur oder ganz simpel auch auf der Straße?

@Lexter
Hehe, ja, Blixa Bargeld ist mit Sicherheit an Sturheit und Perfektionismus nicht zu übertreffen und gerade deswegen muss man ihn, seine Lyrik und Musik auch einfach lieben. Ansonsten gebe ich dir natürlich recht. Allerdings ist es speziell bei "virtuosen" Persönlichkeiten wie Cobain, Hendrix, Flea, Claypool usw. so - denke ich -, dass das musiktheoretische Wissen schon gewissermaßen intuitiv vorhanden ist - das gilt natürlich auch für andere Größen aus Klassik, Jazz und Blues. Nur mit Üben alleine wird man leider kein Hendrix, völlig ausgeschlossen.

Philosophie beginnt für jeden individuell dort, wo man die Antwort zu wünschen sucht; es gibt keinen perfekten Platz für die Philosophie. Also meine erkenntnisreichsten Gedanken habe ich stets in der Natur - im Trubel der Stadt würde ich niemals auch nur einen einzigen klaren Gedanken fassen können. Wobei ich auch den ungemeinen Luxus habe, dass ich sehr nah an der Natur leben darf - meinen ersten Kaffee schlürfe ich mit Blick auf den wenige Meter entfernten Wald. :)

@Lexter
Sofern man denn ein Hendrix werden will... oder ob sein Roadie Lemmy nicht auch ausreichen kann😉
Wilhelm Busch schwänzte oft die Uni und ließ sich von den Leuten in der Kneipe inspirieren. Die Natur und der Wald sind als Inspirationsquelle natürlich ungeschlagen. Ich kenn das mit dem Kaffee und Blick in den Wald. Da wird man glatt zum Eichendorff.. zumindest in der Phantasie.

Ich habe Philosophie studiert, u. a. bei diesem geradezu furchterregend klugen Mann
https://de.wikipedia.org/wiki/Stephen_Law

Was in dem Wikipedia-Eintrag nicht steht ist, wie Stephen zum akademischen Philosophen wurde. Nachdem er mit 15 die Schule hingeschmissen hatte, hielt er sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, malochte u. a. in einem Schlachthaus. Später arbeitete er in Cambridge als Postbote, wo er das Glück hatte, beim Austragen der Post in einen philosophischen Disput mit einem dortigen Philosophieprofessor zu geraten. Jener war derart beeindruckt vom autodidaktisch erworbenen philosophischen Wissen dieses langhaarigen, tätowierten, stets nach Gras riechenden Tunichtguts, dass er sich ganz weit aus dem Fenster gelehnt und diesem sozusagen die Mutter aller Empfehlungsschreiben geschrieben hat – gut genug, um damit ohne jeglichen Schulabschluss einen Platz in einem BSc-Programm zu bekommen.

Es ist also möglich, auch ohne Studium ziemlich fit auf dem Gebiet zu werden, aber vermutlich ist das nur einigen wenigen Ausnahmetalenten vergönnt, die neben dem Talent auch den erforderlichen Willen und die Leidenschaft haben, um sich jahrelang allein in Bibliotheken zu setzen.

@WalterAnschiss
Wenn du letztlich Dinge philosophisch richtig ausarbeitest bist du ein Philosoph, wohlgemerkt sag ich das jetzt aber ohne zu wissen ob der Begriff Philosoph irgendwie rechtlich geschützt ist.
Kann sein dass du laut Recht dich erst Philosph nennen darfst wenn du entsprechenden Studiengang absolviert hast.

Es ist dennoch immer gut dich mit anderen Philosophen auseinander setzt und herausfindet, was bereits philosophiert wurde.

Man kann aber noch dazu sagen, dass es auch nötig ist, dass du umfassend dich als Philosoph bestätigst, das heißt, mal nen philosophischen Gedanken zu haben, macht dich nicht zu einem. Beschäftigst du dich stattdessen eingehend mit Themen und arbeitest sich entsprechend philosophischer "richtlinien" aus, kann man das schon als Betätigung als Philosoph bezeichnen.
Ich würde aber auch sagen, dass das verstehen von philosophischen Texten und Positionen auch dazu gehört.
Du musst also rund um alles können was zu einem Philosophen dazu gehört, da ist also ein fundiertes Allgemeinwissen rund um Philosophen und Philosophischen Strömungen eigentlich meist nicht verkehrt.

Eswareinmal schrieb:Kann sein dass du laut Recht dich erst Philosph nennen darfst wenn du entsprechenden Studiengang absolviert hast.

Nein, das ist nicht so wie in Fächern wie Medizin. Jeder darf sich einen Philosophen nennen. Allerdings würde jemand, der Philosophie studiert hat oder gar seine Brötchen mit Forschung und Lehre auf diesem Gebiet verdient, kaum auf die Idee kommen, sich einen Philosophen zu nennen. "Profis" suchen sich vielmehr bestimmte Nischen wie Erkenntnistheorie oder Ethik, und benennen sich nach diesen Spezialgebieten.

Grund dafür ist, dass es sich bei der Philosophie um ein derart weites Feld handelt, dass man selbst im Rahmen eines Studiums in den meisten Gebieten lediglich an der Oberfläche kratzen kann. Es ist ungeheuer schwierig, auch nur einen einzigen originellen philosophischen Gedanken zu formen, weil nahezu alles Denkbare bereits gedacht und zu Papier gebracht wurde, oftmals bereits in grauer Vorzeit. Anschließend wurde jeder dieser Gedanken von anderen Philosophen zerpflückt, modifiziert oder widerlegt. Jene Modifikationen und Widerlegungen wurden dann abermals zerpflückt, modifiziert oder widerlegt, und so weiter.

Selbst in einem Spezialgebiet wie der Ethik bedarf es darum jahrelanger Beschäftigung mit der Literatur, um einigermaßen Einblick zu bekommen. Versäumt man dies, so kann man natürlich trotzdem manch guten Gedanken haben, weiß aber nicht, wer denselben Gedanken als Erster veröffentlicht hat und was andere Denker dazu gesagt bzw. geschrieben haben.

Was würden die alten Philosophen dazu sagen ,scheiße meine Lektüren waren umsonst die geklauten Werke die wir schrieben wurden von denn hiesigen zu Geld gemacht ! Dummer Philosoph aber auch!
Naja die Welt hat sich verändert ,ich mich auch meine Werke muss niemand lesen ,meine Zeichnungen niemand sehen ,und meine Musik niemand hören gibt genügend andere die das tun.

Fuck you world

Ein Philosoph ist einer, der die Weisheit liebt. Er strebt stetig danach, die Wahrheit zu suchen und ihr zu folgen, unabhängig von den Dingen die dem im Weg stehen.
Ein Philosoph strebt danach, und er zeichnet sich dadurch aus, dass er immer besser wird darin, die Wahrheit zu verstehen.
Das ist ein Philosoph. Und entweder man ist einer, oder nicht, und weil man studiert das bedeutet nicht zwangsläufig ein Philosoph zu sein, dann man muss die Wahrheit mit eigenen Augen sehen und nicht nur hören, was andere als solche empfinden.
Ein wahrer Philosoph, der hat seine eigene Meinung, er muss nicht rezitieren was andere gesagt haben.
Und die geborenen Philosophen, die brauchen nicht studieren, denn sie sind nicht auf die Wahrheiten anderer angewiesen, da sie sie selbst bereits verstehen.
Es scheint, diejenigen die studieren, sind in Wahrheit Philo-Philosophen, denn sie lieben nicht die Wahrheit, sondern sie lieben die Liebe zur Wahrheit.
So wie der Historiker wissend ist auf seinem Gebiet, so schreibt er nicht die Geschichte.
Und die meissten die Philosophie studieren - sie sind wie der Historiker - keine Philosophen.

Daraus schließe ich, dass wer diese Frage stellt wenn überhaupt ein bald-zu-werdender Philosoph ist denn andernfalls, hätte er sich diese Frage selbst beantworten können. Man kann die Wahrheit in jeder Frage finden, und wenn man sie sucht, das ist wie mit allen Dingen im Leben, wenn man etwas sucht dann heißt das nur man sucht an der falschen stelle.

@DerChef
Bitte definiere: "Wahrheit".

@Nemon Wahrheit ist ein Synonym für Realität und das Realitätsverständnis. Es gibt eine Realitätsdifferenz zwischen der subjektiven und der objektiven Realität.
Die subjektive Realität kann sich gänzlich oder in Aspekten lediglich an die objektive Realität annähern. Objektive Wahrheit kann in einem subjektiven Bewusstsein nicht existieren, demnach existiert lediglich eine subjektive Wahrheit welche in einem variablen grad zu der objektiven Wahrheit abweicht. Man kann Wahrheit jedoch objektivieren wenn die subjektive Abweichung einen Grad erreicht, gering genug oder geringer als dass er zu negativen Auswirkungen auf subjektiv getroffenen Entscheidungen führt verglichen mit objektiv potentiell möglichen Entscheidungen.
Ein Philosoph kennt demnach nicht jede Wahrheit, doch es gibt solche dort kennt er die objektivierte subjektive Wahrheit welche hinlänglich ist, und es gibt solche Fragen da ist seine subjektive Wahrheit nicht objektivierbar aber das weiß der gute Philosoph, und er sagt sorry ich weiß dass ich nichts weiß und lacht. Ha ha

@DerChef
Interessante Antwort, jedenfalls eine andere als ich erwartet hatte.
Gerade keine Zeit. Aber mal so als Philospohie-Pingpong schnell zurückgespielt:

Ist Wahrheit wirklich ein Synonym für Realität - oder ist der Begriff nicht aus einer anderen Kategorie?
Versucht nicht "Realität" einen Zustand zu beschreiben, während "Wahrheit" eine gestellte Frage impliziert - die wiederum eine Erwartung implizieren kann, wenn man den Begriff in die ethische Richtung interpretiert? Ist nicht das Konzept "wahr" auf das potenzielle "falsch" angewiesen?

Dieses ganze Thesenstheoretische Defininitionsdilemma ist etwas was ich sehr zu vermeiden Versuch, denn es gibt ein Problem. Die Realitätsdifferenz. Es wäre naiv anzunehmen, dass es möglich wäre die Realität mit simplen Worten, Definitionen zu beschreiben. Daran zu scheitern ist nicht verwunderlich. Objektiv ist es sehr schwer die Realität in Worten zu beschreiben. Man müsste viel eher verstehen, was gemeint ist.

Und was ist wahr, was ist falsch. Ist es nicht eher falsch, etwas schlechtes zu tun, doch das schlechte kann nur existieren, wenn es potentiell noch etwas besseres gegeben hätte. Demnach wäre das einzig gute, das beste zu tun.
Doch was ist gut, was ist es, was wir wollen? Wir wollen doch alle das gute, das beste.
Sehen wir doch was die Natur dazu sagt, denn wir sind Teil von ihr - wir wollen das beste, und die Natur - will wachsen. Demnach ist das beste, zu wachsen. Langsfristiges Wachstum. Demnach ist es gut etwas zu tun, was dem langfristigen Wachstum hilft und besser, es besser zu tun. Die subjektive Objektivierung beginnt da, wo die realitäts Differenz beginnt gegen null zu streben, sie strebt exponentiell zur Objektivität aber wird diese nie erreichen. Es kann objektiv von einer subjektiv guten Entscheidung gesprochen werden, je geringer die Differenz zu einer objektiv potentiell möglichen besseren Entscheidung ist. Je komplexer Entscheidungen sind, je größer die Chance von einer größeren Realitätsabweichung. Simple Entscheidungen können subjektiv so nah zur objektiv besten Entscheidung sein, dass es keinen Unterschied macht in der Realität, in der Praxis. Wenn man einen Golfball einlochen will aus einem Meter Entfernung, dann kommt es nicht darauf an wie gut man spielt, wichtig ist nur dass man gut genug ist ihn einzulochen.
Demnach gilt auch, je komplexer eine Frage, je komplizierter eine Entscheidung, desto besser müsste ein Philosoph sein um eine subjektive Antwort zu geben, welche nah genug an der objektiv besten Antwort ist, um das Ziel zu erreichen.
Generell muss man um erfolgreich zu philosophieren lediglich gut genug sein, das subjektive Realitätsverständnis muss nah genug an der objektiven Realität sein, um eine Entscheidung zu treffen, welche gut genug ist als dass es keinen Unterschied machen würde ob mans besser gemacht hätte, da der Ball gewissermaßen eingelocht wurde.