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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

113 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Leben, Tod ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Kephalopyr Diskussionsleiter
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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

09.07.2022 um 00:37
Hallo...


Ich bereue nichts so sehr wie jenen Tag, an dem ich anfing die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Da passiert so vieles, zu viel. Es ist vollkommen egal, ob es positiv oder negativ ist.
Eigentlich ist alles bedeutungslos, wenn man sich Fragen stellt, die niemand beantworten kann und es bleibt einem nichts übrig,
als sich damit abfinden zu müssen, bis man eben dahinschwindet.

Ich finde das ziemlich verzweifelnd, einsam und unglücklich.
Wieso gibt es jedoch einige die trotz dieser Erkenntnis,
welche eigentlich nicht mal eine ist weil man es nicht beantworten kann,
alles andere als verloren scheinen?
Ich bin keine Philosophin, aber ich philosophiere so penetrant vor mich hin.
Manchmal kommt es mir so vor, als wäre die Philosophie gefährlich,
weil man sich darin so verlieren kann, als würde man nicht mehr hinausfinden.

Bisher konnte doch keine der Kernfragen über das Leben und das Universum beantwortet werden
und dennoch scheint das für einige kein Problem zu sein und das würde ich gern nachvollziehen können,
wie man so hinterfragend, nachdenklich, antwortsuchend und doch glücklich zugleich sein kann,
obwohl man sich dessen bewusst ist, keine Antworten auf jene Fragen zu bekommen, zu keiner Erkenntnis diesbezüglich zu gelangen.
Deshalb sehe ich die Philosophie wie ein zweischneidiges Schwert, oder eher wie die Macht.

...oh nein, jetzt wird Star Wars ausgepackt, aber so fühlt sich das gerade an: Da gibt es ein paar Jedi-Knacker, die einfach so weise und zufrieden zu sein scheinen wie das Leben eben so ist und dann gibt es so Konsorten wie meine Wenigkeit, wie Anakin, die die Macht irgendwie "falsch" nutzen. Kann man das damit vergleichen? Ich glaube ihr versteht meine Metapher! :D Hoffe ich doch...

Hmmmm.

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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

09.07.2022 um 00:47
Hi du
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Ich bereue nichts so sehr wie jenen Tag, an dem ich anfing die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Gab es hierfür einen Auslöser?
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Eigentlich ist alles bedeutungslos, wenn man sich Fragen stellt, die niemand beantworten kann und es bleibt einem nichts übrig,
Welche Fragen stellst du dir?
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:hinausfinden.

Bisher konnte doch keine der Kernfragen über das Leben und das Universum beantwortet werden
Auch hier wieder die Gegenfrage: was sind für dich Kernfragen?

Interessantes Thema


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Kephalopyr Diskussionsleiter
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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

09.07.2022 um 01:16
Zitat von PuraPura schrieb:Gab es hierfür einen Auslöser?
Auslöser klingt schwierig. Ich war irgendwie schon immer so, nur habe ich es als Kind nicht wirklich wahrgenommen.
Erst im Laufe der Zeit wird einem dann durch bestimmte Ereignisse bewusst, wie man eigentlich ist.
Zitat von PuraPura schrieb:Welche Fragen stellst du dir?
Zitat von PuraPura schrieb:Auch hier wieder die Gegenfrage: was sind für dich Kernfragen?
Über das Leben, die ganze Existenz, wieso man so ist wie man ist, wenn man dadurch jedoch auch verzweifeln kann.
Das ist echt schwierig zu beantworten, weil es so viel beinhaltet, aber ich bin mir sicher, dass das nichts individuelles ist.
Die Frage ist jedoch, wieso man sich unbeantwortbare Fragen stellt, was witzigerweise auch eine unbeantwortbare Frage darstellt...


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

09.07.2022 um 01:24
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Die Frage ist jedoch, wieso man sich unbeantwortbare Fragen stellt, was witzigerweise auch eine unbeantwortbare Frage darstellt...
Nicht zwingend muss das eine unbeantwortete Frage sein. Oder unbeantwortbar
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Ich war irgendwie schon immer so, nur habe ich es als Kind nicht wirklich wahrgenommen.
Was hast du nicht wahrgenommen?
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Über das Leben, die ganze Existenz, wieso man so ist wie man ist, wenn man dadurch jedoch auch verzweifeln kann.
Diese Frage habe ich mir auch sehr oft gestellt, das verstehe ich nur zu gut.

Ich bin hundemüde leider und muss jetzt raus hier, freue mich aber über weiteren Austausch mit dir und anderen Usern zu deinem Thema


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

09.07.2022 um 08:24
@Kephalopyr

Ich denke, Martin Heidegger wäre für Dich eine passende Lektüre:

Wikipedia: Terminologie Heideggers

Er hat sich über das Phänomen der "Geworfenheit" sehr tiefgründig geäußert.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

09.07.2022 um 08:28
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Ich finde das ziemlich verzweifelnd, einsam und unglücklich.
Wieso gibt es jedoch einige die trotz dieser Erkenntnis,
welche eigentlich nicht mal eine ist weil man es nicht beantworten kann,
alles andere als verloren scheinen?
Schau dir an wie die großen Denker mit deinen existentiellen Fragen umgingen. Kierkegaard, Satre, Pascal oder Focault wären die ersten die mir einfiele, die über Ähnliches nachdachten wie du. Und deren Antworten durchaus interessant sein könnten.


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Kephalopyr Diskussionsleiter
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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

09.07.2022 um 14:13
Zitat von PuraPura schrieb:Was hast du nicht wahrgenommen?
Schon immer so gewesen zu sein, selbst als Kind.
Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, habe ich mich immer für das Unbekannte, Ungreifbare interessiert, für die Komplexität die das Drumherum um das Leben und Universum ausmacht, wo Forschung erst anfängt. Das hatte immer seinen Reiz, seine eigene Faszination, niemals vergleichbar mit dem was einem sozusagen alternativ angeboten wird. Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, oder generell an Schule, dann wird man doch schon von vielen Einflüssen geprägt und richtet sich hier oder danach. Klar, man muss sich erst ein gewisses Grundwissen aneignen, aber ich hatte immer das Gefühl, gerade in Geschichte, Naturwissenschaften und Ethik, mich mit den falschen Themen auseinanderzusetzen. Es ging oft um meiner Erinnerung nach völlig belanglosen Dingen, die ich teilweise dann verweigerte in Erfahrung zu bringen und dann eckte ich mit den jeweiligen Lehrern an, weil ich alles anfing zu hinterfragen, ob das überhaupt richtig so ist. Manchmal habe ich es so sehr von außen betrachtet, dass ich mich fragte wer überhaupt meint es wäre richtig das alles so zu tun wie man es eben tat, sich da hinsetzen, zuhören und sich mit Dingen auseinandersetzen, die man aber nicht hören möchte. Da kam dann auch nur in Gedanken die Frage auf: "Wieso muss das so sein?"
Zitat von PuraPura schrieb:Diese Frage habe ich mir auch sehr oft gestellt, das verstehe ich nur zu gut.

Ich bin hundemüde leider und muss jetzt raus hier, freue mich aber über weiteren Austausch mit dir und anderen Usern zu deinem Thema
Es ist einerseits schön zu wissen, dass man nicht die Einzige ist, die sich darüber Gedanken macht! :)
Zitat von LakonierLakonier schrieb:Er hat sich über das Phänomen der "Geworfenheit" sehr tiefgründig geäußert.
„Jedes Fragen ist ein Suchen. Jedes Suchen hat
sein vorgängiges Geleit aus dem Gesuchten her.“20 Damit ist das ‚Fragen’ selbst niemals nur
ein so Dahingefragtes, sondern hat immer schon eine Fragerichtung und eine Richtung
impliziert eine – wenngleich nur vage – Vorstellung von dem Gesuchten, in unserem Fall,
dem Seinssinn.
Quelle: https://core.ac.uk/download/11582785.pdf

Das ist eine schöne Sichtweise auf das Fragen.
Wenn man sich eine Frage stellt, dann immer mit einer Zielgerichtetheit dahinter. Aus der Sicht habe ich das noch nicht betrachtet,
mich zu fragen, wieso ich bestimmte Fragen stelle. Man denkt so sehr an mögliche Antworten, aber niemals wirklich daran, welchen Hintergrund die eigentliche Frage besitzt, als würde man es unweigerlich verdrängen. Wenn man sich beispielsweise fragt, wieso das Leben vergänglich ist, fragt man sich dann auch, wieso man diese Frage stellt? Man weiß es, aber denkt vielleicht nicht wirklich darüber nach, als wollte man es lieber verdrängen. Wenn ich das Warum für diese Frage beantworten darf, dann, weil ich das Leben so sehr liebe und mich frage, wieso es denn vergänglich ist, wenn es zu viel gibt um es in Erfahrung zu bringen, wieso man so eine kurze Lebenszeit besitzt, zu kurz um jemals alles zu erfahren. Das wirft jedoch neue Fragen auf. Am Ende wird es immer komplexer. :(
Für Heidegger ist es die Grunderfahrung der Angst, also eine Stimmung, welche uns mit dem Nichts konfrontiert, dann nämlich, wenn die Welt in ihrer Bedeutsamkeit für uns zusammensinkt und die Sinnangebote der Öffentlichkeit nichts für uns sind.
Quelle: Wikipedia: Terminologie Heideggers

Meint Heidegger mit den Sinnangeboten, wenn man die Gesamtheit des Seins und des Lebens so sehr von außen betrachtet und in Frage stellt, dass einem der Inhalt dessen völlig kalt lässt, weil man das eigene Leben anfängt zu hinterfragen, als würde man vergessen einfach zu leben. Ja, so fühlt sich das an. Man erkennt das Leben vor lauter Gedanken nicht mehr, man vergisst förmlich einfach nur zu sein, weil man so sehr dieses Sein hinterfragen möchte.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Schau dir an wie die großen Denker mit deinen existentiellen Fragen umgingen. Kierkegaard, Satre, Pascal oder Focault wären die ersten die mir einfiele, die über Ähnliches nachdachten wie du. Und deren Antworten durchaus interessant sein könnten.
Was ist mit Sokrates? Seine Art zu denken fasziniert auf eine besondere Weise, weil er meines Verständnisses nach zu seiner Zeit die Problematik des Menschen angesprochen hat:
Mit seiner Aussage hinterfragt Sokrates das, was man zu wissen meint. Denn dieses vermeintliche Wissen ist nur ein beweisloses Für-selbstverständlich-Halten, das sich bei näherer Untersuchung als unhaltbares Scheinwissen entpuppt. Ein sicheres Wissen findet man bei den Menschen grundsätzlich nicht, deshalb kann man von seinen Ansichten nur vorläufig überzeugt sein.[8] Die Aussage birgt vordergründig das Paradoxon, dass auch das Wissen über das „Nichtwissen“ ein Wissen ist, von dem man nicht sicher wissen kann. Es wird in den platonischen Dialogen von dem Protagonisten Sokrates selbst nicht aufgelöst. Vielmehr enden Platons frühe aporetische Dialoge häufig in Ratlosigkeit.[9]
Quelle: Wikipedia: Ich weiß, dass ich nichts weiß

Er wurde doch auch verurteilt und umgebracht, ließ es einfach zu, weil er die Entscheidung der Menschen respektierte, obwohl er wusste, dass es falsch war, aber es wirkt so, als wusste er auch um ihre "Blindheit". Es waren jene, die anscheinend Angst vor dem hatten was er äußerte und dachte. Er hinterfragte das Geschehen, betrachtete die Welt aus einer anderen Sicht, was meiner Auffassung nach den damals Regierenden ein Dorn im Auge war, weil seine Art zu denken die Menschen dazu anregte, über das Leben nachzudenken, über sich selbst und das kam wohl befremdlich und "falsch" herüber, gefährlich.

So nach dem Motto: "Alles bleibt, wie es ist!"

Irgendwie wird jeder der "anders" ist, verurteilt, als wäre es negativ über sich selbst nachzudenken und die Welt so wie sie ist, in Frage zu stellen. Ich glaube manchmal, die Menschheit steht sich dabei selbst im Weg, sich zu etwas friedlicherem zu entwickeln, zu einer Welt in der viele Probleme gelöst werden könnten, weil man erkennt und dazu steht, dass gewisse Dinge nicht richtig sind. Manchmal wirkt es so, als lebten wir, wie Sokrates es schon darlegte, in einem Schein, zu meinen - was richtig wäre, obwohl es das nicht ist. Er wusste zu seiner Zeit schon um diese Problematik, welche bis Heute besteht.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

09.07.2022 um 14:50
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Er hinterfragte das Geschehen, betrachtete die Welt aus einer anderen Sicht, was meiner Auffassung nach den damals Regierenden ein Dorn im Auge war, weil seine Art zu denken die Menschen dazu anregte, über das Leben nachzudenken, über sich selbst und das kam wohl befremdlich und "falsch" herüber, gefährlich.
Das haben doch sehr viele Philosophen in der Zeit der Antike gemacht. Gerade die griechische Antike war ja eine Hochzeit der Philosophie, in der einige Menschen eben ihre Existenz und das Leben an sich hinterfragt und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet haben, die müssten dann ja alle angeklagt worden sein, wenn das allein als gefährlich empfunden worden wäre.

Sokrates hat die Philosophie ja nicht erfunden, schon vorher gab es einige große Denker, die auch erste (natur-)wissenschaftliche Erkenntnisse hervorgebracht haben.

Der Grund der Anklage von Sokrates war, dass er behauptet hat, eine Art "göttliche Stimme" ihn leiten würde, das Daimonion. Da man damals der Ansicht war, der Kontakt zu Göttern würde nur durch Priester und Seher hergestellt werden, wurde er wegen dieser Gottesauffassung angeklagt. Nicht wegen seinee Philosophie an sich.


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Kephalopyr Diskussionsleiter
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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

09.07.2022 um 15:27
Zitat von DerHildenDerHilden schrieb:Der Grund der Anklage von Sokrates war, dass er behauptet hat, eine Art "göttliche Stimme" ihn leiten würde, das Daimonion. Da man damals der Ansicht war, der Kontakt zu Göttern würde nur durch Priester und Seher hergestellt werden, wurde er wegen dieser Gottesauffassung angeklagt. Nicht wegen seinee Philosophie an sich.
Das allein war aber bestimmt nicht nur der Grund, sondern in Verbindung mit seinem Verhalten und seiner Denkweise, weil er ja auch einen Einfluss auf seine Mitmenschen hatte. Er regte zum nachdenken an, gab andere Sichtweisen auf. Das war bestimmt auch in gewisser Weise beängstigend, eben weil er anders dachte.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

09.07.2022 um 19:00
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Wenn ich das Warum für diese Frage beantworten darf, dann, weil ich das Leben so sehr liebe und mich frage, wieso es denn vergänglich ist, wenn es zu viel gibt um es in Erfahrung zu bringen, wieso man so eine kurze Lebenszeit besitzt, zu kurz um jemals alles zu erfahren.
Moin, ich weiß nicht wie weit wir hier uns im Forum schon gelesen haben, generell fühle ich mich dem was Du allgemein einleitend schreibst sehr nahe. Seit dem ich mich erinnern kann, grübel ich über den Sinn und eben jene Fragen die Du hier in den Raum wirfst, und ich kann mich an sehr früh erinnern und bin nun glaube 55, also so grübel ich über 50 Jahre.

Ich greife mir da alles, Physik, Philosophie, Buddhismus, Psychologie und auch Mathematik. Zentral tanzt es um die Frage des Bewusstseins, wie es ensteht, wenn es denn ensteht, was es ausmacht, die Frage nach der eigenen Existenz, der Qualia.

In all den Jahren habe ich jedoch einiges erfahren, oft drehe ich die Fragen auch mal um, frage dann, wie wäre denn ein unendliches Leben?

Ich habe schon einige Freunde und Menschen verloren, auch viele Katzen, habe mein ganzes Leben immer Katzen um mich gehabt, und wenn man so alt wie ich ist, dann liegt der Garten voller verstorbener Katzen, und nein kein Stein, ich kenne die Stellen nur grob. Ich gehe oft mit meinen beiden Katern spazieren, lebe hier auf dem Land, hier ist nichts, Teerstraße hört bei meinen Haus auf. So ist hier dann ein Feldweg und da laufen wir dann lang und ich grübel dabei immer so über Gott, das Universum und den Sinn und was mir aktuell eben so dazu durch den Kopf geht.

Und ja all dieses Grübeln kann auch die Seele belasten, will es dennoch nicht missen. Ich sehe Menschen - so normal eben - die sehen nur sich und ihre kurze Existenz, die wissen nicht wie weit die Sonne weg ist, wie alt die ist, wo all die Teilchen herkommen, die ihren Körper bilden. Für diese Menschen ist nur das jetzt und all das normale wichtig, wie sie wirken, was wer in den Sozialen Medien über sie schreibt, ... ich grübel über den Rand des Universums und Milliarden von Galaxien und frag mich, ob da wer wie ich, unter einer anderen Sonne auch über den Sinn seiner Existenz und all der Dinge grübelt.

Zurück zum Umdrehen der Frage, was wäre wenn ich ewig leben könnte, so wirklich ewig, da sind erstmal die Dinge die mir wichtig sind, wenn ich ewig leben würde, müsste ich Katzen haben, die auch ewig leben, denn sonst wäre kein Garten groß genug für all die Gräber.

Man "sammelt" nicht nur Dinge, die man stapelt, man sammelt ja auch Erinnerungen, so werde ich oft beim Spazieren melancholisch, wenn ich an all die Katzen denke, die mich auf dem Weg schon begleitet haben und nun nicht mehr bei mir sind.

Und es schmerzt, dieser Schmerz würde immer größer und endlos, wenn man ewig leben würde.

Nun schau ich mal, viele Menschen, schöne Dinge, die wollen wir bewahren, haben dafür Museen und so. Es gibt so tolle Bilder, Staturen, und Musik, was gibt es doch für tolle Musik. Und Geschichten, Dinge die geschehen sind, Helden und auch schreckliche Dinge, all das sollte doch bewahrt werden, damit andere sich daran erfreuen können.

Wir bräuchten also ein Welt-Museum, da kommt alles rein, nun vergehen die Jahre, stellen wir uns mal so eine Museum vor nach 100.000 Jahren, was es da alles gäbe und dann nach 1.000.000 Jahre und nach 1.000.000.000 Jahren und die Zeit hat kein Ende ...

Man würde immer mehr an Material brauchen, das "Gebäude" wäre eine riesige Stadt, irgendwann wäre die ganze Erde Teil des Museums, man könnte nichts mehr greifen, den dann würde man etwas vom Museum nehmen müssen.

Suchen wir uns dann eine neue Erde?

Und stellen wir uns vor, es gibt andere Zivilisationen, die handhaben es auch so, wir betrachten die Ewigkeit und die ist echt lang. Gehen wir diesen Weg weiter, haben wir irgendwann alles im Universum an Materie verwendet, gibt nichts mehr ...

Und wer soll sich all die Dinge ansehen, die ganze Musik hören von so vielen Zivilisationen?

So komme ich zur Erkenntnis, ein ewiges Leben macht keinen Sinn, jedenfalls nicht ohne Vergessen.

Ich gehe über den Strand und meine Füße zerstören die Formen welche die Wellen in den Sand geschrieben haben, ich bin ein Zerstörer und im selben Augenblick erschaffe ich mit meinen Füßen neue Formen, forme die Welt, das Universum und mit ein Schöpfer.

Das Eine geht nicht ohne das Andere, jedes Neue muss etwas Altes zerstören, verändern, jeder Gedanke verändert augenblicklich die Struktur unseres Gehirns.

Wer sagt mir denn, ich lebe nicht ewig, ich betrachte gerne das Leben als Traum, ich bin geträumt und wie ich meine Träume vergesse, werde ich auch vergessen und weiter Teil eines Traumes sein, eines neuen und dann wieder eines neuen Traumes.

So, nun ist Ende mit der Kaffeepause, ich wünsche Dir ein schönes Wochenende ...


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

09.07.2022 um 20:40
Kant bringt in seiner Kritik der reinen Vernunft auf den Punkt was du hier anprangerst...
Aber ob Kants Abhandlung die bestmögliche ist bleibt fraglich...

In jeder Wissenschaft ist Fortschritt nicht nur möglich, sondern Kern der Sache...
Ob es Fortschritt überhaupt in der Metaphysik geben kann handelt Kant ebenfalls gekonnt und mit negativem Ergebnis ab...
Aber vielleicht hat er sich da auch geirrt...
Interessant ist, dass gerade Kants Kritik der reinen Vernunft so etwas wie einen Fortschritt gegenüber dem alten Denken gebracht hat...
Insofern ist eigentlich mit Kant bewiesen, dass die Philosophie bzw. Metaphysik als Wissenschaft schon irgendwie auch funktioniert...

Die Philosophie bzw. Metaphysik handelt nicht von unlösbaren Fragen, sondern allgemein von allem was ist...
Insofern ist sie als Wissenschaft durchaus berechtigt, auch wenn sie bis an die Grenze der Erkenntnisfähigkeit geht...


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

10.07.2022 um 08:55
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Meint Heidegger mit den Sinnangeboten, wenn man die Gesamtheit des Seins und des Lebens so sehr von außen betrachtet und in Frage stellt, dass einem der Inhalt dessen völlig kalt lässt, weil man das eigene Leben anfängt zu hinterfragen, als würde man vergessen einfach zu leben.
Heidegger meint damit, dass die öffentlich kommunizierten Sinnangebote - z.B. religiös konnotierte - nicht mehr überzeugend wirken, wenn man sich damit konfrontiert sieht, dass das Dasein in Anbetracht seiner Endlichkeit in seiner Bedeutsamkeit zu Nichts reduziert wird.

In Heideggers Sprache: "Das Nichts nichtet."


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Kephalopyr Diskussionsleiter
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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

11.07.2022 um 12:45
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:In all den Jahren habe ich jedoch einiges erfahren, oft drehe ich die Fragen auch mal um, frage dann, wie wäre denn ein unendliches Leben?
Na ja, unendlich ist immer so extrem. Wie wäre es einfach nur 500 Jahre leben zu können statt 80-100? Und mit etwas Glück halbwegs gesund...

Unsere Lebensspanne ist insgesamt einfach ziemlich kurz.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ich habe schon einige Freunde und Menschen verloren, auch viele Katzen, habe mein ganzes Leben immer Katzen um mich gehabt, und wenn man so alt wie ich ist, dann liegt der Garten voller verstorbener Katzen, und nein kein Stein, ich kenne die Stellen nur grob. Ich gehe oft mit meinen beiden Katern spazieren, lebe hier auf dem Land, hier ist nichts, Teerstraße hört bei meinen Haus auf. So ist hier dann ein Feldweg und da laufen wir dann lang und ich grübel dabei immer so über Gott, das Universum und den Sinn und was mir aktuell eben so dazu durch den Kopf geht.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Und ja all dieses Grübeln kann auch die Seele belasten, will es dennoch nicht missen. Ich sehe Menschen - so normal eben - die sehen nur sich und ihre kurze Existenz, die wissen nicht wie weit die Sonne weg ist, wie alt die ist, wo all die Teilchen herkommen, die ihren Körper bilden. Für diese Menschen ist nur das jetzt und all das normale wichtig, wie sie wirken, was wer in den Sozialen Medien über sie schreibt, ... ich grübel über den Rand des Universums und Milliarden von Galaxien und frag mich, ob da wer wie ich, unter einer anderen Sonne auch über den Sinn seiner Existenz und all der Dinge grübelt.
Ja, ich könnte mich niemals damit abfinden, diese Gedankenspielerei aufzugeben für so ein tristes, "normales" Leben, blind irgendwelchen Strukturen und Dingen zu folgen, die als vollkommen selbstverständlich betrachtet werden und es aber nicht sind.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Wer sagt mir denn, ich lebe nicht ewig, ich betrachte gerne das Leben als Traum, ich bin geträumt und wie ich meine Träume vergesse, werde ich auch vergessen und weiter Teil eines Traumes sein, eines neuen und dann wieder eines neuen Traumes.
Du meinst, dass unser Bewusstsein sich immer wiederholen würde? Aber ist sowas überhaupt möglich?
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:Die Philosophie bzw. Metaphysik handelt nicht von unlösbaren Fragen, sondern allgemein von allem was ist...
Insofern ist sie als Wissenschaft durchaus berechtigt, auch wenn sie bis an die Grenze der Erkenntnisfähigkeit geht...
Sie ist zweifellos berechtigt und ich bin mir sicher, dass sehr viele Wissenschaftler erstmal philosophierten, bevor sie auf die ein oder andere Erkenntnis kamen. Philosophie ist meiner Meinung nach der Vorreiter in der Wissenschaft. Man beginnt zu Fragen, zu erforschen und erlangt Wissen. Es fängt aber immer mit Fragen und Gedanken an, über ein was wäre wenn und ob dies oder das sein könnte.

Da finde ich jedoch so mysteriöse Themen wie Carl Gustav Jungs Synchronizität interessant und welche Rolle sie in der Wissenschaft spielt, bzw. im Universum an sich. Wenn du an etwas denkst und es zufällig kurz darauf passiert. Als Beispiel denkst du an einen alten Freund, der sich dann zufällig im selben Moment bei dir meldet. Das sind so fragwürdige Phänomene.
Zitat von LakonierLakonier schrieb:Heidegger meint damit, dass die öffentlich kommunizierten Sinnangebote - z.B. religiös konnotierte - nicht mehr überzeugend wirken, wenn man sich damit konfrontiert sieht, dass das Dasein in Anbetracht seiner Endlichkeit in seiner Bedeutsamkeit zu Nichts reduziert wird.

In Heideggers Sprache: "Das Nichts nichtet."
Ach so, und damit hat er auch recht! All das ist belanglos, wenn man sich seiner selbst erstmal bewusst wird. Ich bin eh der Meinung, Religion ist nur entstanden um sich als Mensch nicht in dieser Welt zu verlieren. Man setzt sich selbst einen Schöpfer vor, etwas erhabeneres und intelligenteres, nach dem man sich richten kann, obwohl all das was wir jenen Gottheiten zuschreiben, aus unseren eigenen Gedanken entstanden ist. Alles was wir in ihnen sehen, sind wir selbst. Wir brauchen keinen Schöpfer, aber anscheinend will man vor dieser möglichen Erkenntnis fliehen, dass alles Leben einfach so willkürlich ohne Sinn und Ziel entstanden sein könnte.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

11.07.2022 um 14:18
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Wie wäre es einfach nur 500 Jahre leben zu können statt 80-100?
Würde das denn etwas Entscheidendes ändern? Das Empfinden, vergänglich zu sein und nicht alles tun zu können, was man vielleicht möchte, bleibt das gleiche.

Eine längere Zeitspanne führt vielleicht dazu, dass man mehr tun kann, aber die zur Verfügung stehende Zeit bleibt immer noch endlich und somit auch die eigenen Möglichkeiten.

Vor 150 Jahren wäre es absurd kurz gewesen, innerhalb von 10 Stunden von Deutschland in die USA zu reisen.
Für uns heute ist das aber selbstverständlich, sodass der zehnstündige Flug wiederum als sehr lang empfunden wird.

Würde unsere Lebensspanne 500 Jahre betragen, würdest du wahrscheinlich einen ähnlichen Beitrag in diesem Forum schreiben, warum wir nur so eine kurze Zeitspanne auf diesem Planeten haben.

Eine Verlängerung ändert nichts an dem grundlegenden Empfinden der Vergänglichkeit.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

11.07.2022 um 16:52
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Ja, ich könnte mich niemals damit abfinden, diese Gedankenspielerei aufzugeben für so ein tristes, "normales" Leben, blind irgendwelchen Strukturen und Dingen zu folgen, die als vollkommen selbstverständlich betrachtet werden und es aber nicht sind.
Ich fühle mich da etwas isoliert, also nicht negativ, oder schwer belastend, mehr verwundert, wie die meisten Menschen so durch das Leben schreiten, oder das Wunder der eigen Existenz überhaupt erkennen zu können. Wie kann man jeden Tag das Licht der Sonne hinnehmen und nutzen, ohne sich zu fragen, wo ist das Teil und wie funktioniert es?

Die Menschen früher haben meiner Meinung nach mehr Fragen nach den Dingen gestellt, hatten aber viel weniger mögliche Antworten und Wege diese zu bekommen, heute wo wir Internet haben und so vieles so schön aufbereitet nur noch konsumiert werden muss, greifen immer weniger zu.


Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Du meinst, dass unser Bewusstsein sich immer wiederholen würde? Aber ist sowas überhaupt möglich?
Nicht nur möglich, zwingend, also unter den üblichen Annahmen über das Universum, und der Gedanke ist alt, bin nicht der erste der den Hügel bestiegen ist, damit ich es nicht selber pinseln muss, mal was ... aus dem Netz:
Die Ewige Wiederkunft des Gleichen ist ein zentraler Gedanke in Friedrich Nietzsches Philosophie, dem zufolge sich alle Ereignisse unendlich oft wiederholen. Dieses zyklische Zeitverständnis ist für Nietzsche die Grundlage höchster Lebensbejahung.

...

Zum ersten Mal vorgestellt hat Nietzsche den Gedanken dann im vorletzten Aphorismus der (Erstausgabe der) Fröhlichen Wissenschaft und damit direkt vor dem Anfang von Also sprach Zarathustra. Dies ist die ausführlichste Beschreibung des Gedankens außerhalb des Nachlasses und enthält, abgesehen vom Namen, bereits alle Elemente der Lehre:

„Das grösste Schwergewicht. – Wie, wenn dir eines Tages oder Nachts, ein Dämon in deine einsamste Einsamkeit nach schliche und dir sagte: ‚Dieses Leben, wie du es jetzt lebst und gelebt hast, wirst du noch einmal und noch unzählige Male leben müssen; und es wird nichts Neues daran sein, sondern jeder Schmerz und jede Lust und jeder Gedanke und Seufzer und alles unsäglich Kleine und Große deines Lebens muss dir wiederkommen, und Alles in der selben Reihe und Folge – und ebenso diese Spinne und dieses Mondlicht zwischen den Bäumen, und ebenso dieser Augenblick und ich selber.

Die ewige Sanduhr des Daseins wird immer wieder umgedreht – und du mit ihr, Stäubchen vom Staube!‘ – Würdest du dich nicht niederwerfen und mit den Zähnen knirschen und den Dämon verfluchen, der so redete? Oder hast du einmal einen ungeheuren Augenblick erlebt, wo du ihm antworten würdest: ‚du bist ein Gott und nie hörte ich Göttlicheres!‘ Wenn jener Gedanke über dich Gewalt bekäme, er würde dich, wie du bist, verwandeln und vielleicht zermalmen; die Frage bei Allem und Jedem ‚willst du dies noch einmal und noch unzählige Male?‘ würde als das grösste Schwergewicht auf deinem Handeln liegen! Oder wie müsstest du dir selber und dem Leben gut werden, um nach Nichts mehr zu verlangen, als nach dieser letzten ewigen Bestätigung und Besiegelung?“
Quelle: Wikipedia: Ewige Wiederkunft

Mag Nietzsche und sein Denken, wie er die Dinge fand, wie er sich durchs Leben grübelte. Auch von der Mathematik kommt man dahin, ergibt sich aus den möglichen Kombinationen, so könnte eine identische Erde in weiter Ferne existieren, die genau wie unsere aufgebaut ist, auf der wer wie Du und ich leben, gleicher Aufbau durch Atome. Die Frage der Fragen ist nur eben, warum bin nicht nicht jede mir identische Struktur als ich bewusst? Also wenn es sie dann gibt.


Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Da finde ich jedoch so mysteriöse Themen wie Carl Gustav Jungs Synchronizität interessant und welche Rolle sie in der Wissenschaft spielt, bzw. im Universum an sich. Wenn du an etwas denkst und es zufällig kurz darauf passiert. Als Beispiel denkst du an einen alten Freund, der sich dann zufällig im selben Moment bei dir meldet. Das sind so fragwürdige Phänomene.
Das hab ich auch öfter erlebt, kommt immer wieder mal vor, einige Mal was die Synchronizität so hoch, dass ich es mir nicht mehr mit "Zufall" erklären kann, also man versucht es ja so ...


Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Ach so, und damit hat er auch recht! All das ist belanglos, wenn man sich seiner selbst erstmal bewusst wird. Ich bin eh der Meinung, Religion ist nur entstanden um sich als Mensch nicht in dieser Welt zu verlieren. Man setzt sich selbst einen Schöpfer vor, etwas erhabeneres und intelligenteres, nach dem man sich richten kann, obwohl all das was wir jenen Gottheiten zuschreiben, aus unseren eigenen Gedanken entstanden ist. Alles was wir in ihnen sehen, sind wir selbst. Wir brauchen keinen Schöpfer, aber anscheinend will man vor dieser möglichen Erkenntnis fliehen, dass alles Leben einfach so willkürlich ohne Sinn und Ziel entstanden sein könnte.
Nun ich kann mit Heidegger wenig anfangen, er ist mir zu steif und wirkt depressiv auf mich, alles egal, macht keinen Sinn, das Nichts erdrückt jeden meiner Gedanken und jedwede Existenz, jede Freude wird zur Sinnlosigkeit ohne jedwede Bedeutung verbrannt.

Und das mit einem Nichts, das nichts ist, bei mir hat Nichts diese Macht über das Alles, Heidegger steht in meiner Welt Onkel Nietzsche diametral gegenüber. Mir nimmt der Gedanke an das Nichts nichts, im Gegenteil macht er jeden Augenblick wertvoll und besonders. ;)


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

11.07.2022 um 22:06
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Na ja, unendlich ist immer so extrem. Wie wäre es einfach nur 500 Jahre leben zu können statt 80-100? Und mit etwas Glück halbwegs gesund...
Kann mich erinnern, dass vor ca. 40 Jahren mal daran geforscht wurde, Unsterblichkeit zu erlangen. Da haben sich auch viele verstorbene Prominente einfrieren lassen, um in einer anderen Zeitspanne wieder erweckt zu werden. Man hört nichts mehr davon, aber ist sicher nicht vom Tisch.
500 Jahre Leben wäre eine Zumutung für mich, allerdings nicht, wenn Freitod gestattet wäre.
Das halte ich aber für unwahrscheinlich, denn ein künstlich programmiertes längeres Leben wird das ausschließen oder aber dafür zahlen müssen. Nichts ist umsonst, denke mal.
Leben und Sterben bestimmen nicht wir, ist ein Naturgesetz und sollte nicht missbraucht werden.
Hoffe, bin nicht vom Thema abgekommen. Ich philosophiere auch gerne.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

18.07.2022 um 10:13
'Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?' Ja, weshalb auch nicht?


Und ja, was könnte einem kurzen, menschlichen Leben Sinn verleihen, wenn man nicht gerade bereits in Rente ist?

24/7 im Forum schreiben? Hm … Oder Blockade/Ängste bearbeiten, überwinden, und in's echte Leben gehen? Hm …

Wenn man mal bilanziert und reflektiert ob Grübeln bzw. zielloses Denken als solches tatsächlich weiterbringt, könnte das Ergebnis ernüchternd sein.

Maybe wäre es eine sinnvolle Option, eine Ausbildung/Studium im jeweiligen Interessensbereich durchzuziehen, damit man durch seine wissenschaftliche Arbeit der Menschheit weitere Entwicklung ermöglicht? Hm ...

Maybe wäre es eine sinnvolle Option, erst mal mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit (bspw. 'Tafel'), in einem sozialen Praktikum oder in der Entwicklungshilfe auszuprobieren, wie es ist, bedürftige Menschen zu unterstützen? Hm ...

Manch' eine/r mag sein/ihr kurzes Leben gegrübelt oder in's Leere gedacht haben, und ist dann nach einem vergrübelten Leben in die Kiste gefallen. Soll vorkommen. Mag für den ein oder anderen ja sogar Sinn machen 😁 Jedem Sein's.

Zum Glück ist das Gros der Menschen intelligent genug einen mehr oder weniger erfüllenden Job zu finden und zu machen, dabei auch Kinder groß zu ziehen und sich ggf. sogar noch ehrenamtlich zu engagieren. Danke, und Hut ab vor diesen lebensklugen und empathischen Menschen aus allen Bereichen, die unsere Gesellschaft mit ihrem Tun und Handeln am Leben erhalten!


Bin mir gerade nicht ganz sicher, aber war es nicht sogar eine These Kants, die da besagte: Handeln ist das Prinzip des Seins?


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

18.07.2022 um 23:42
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Und ja, was könnte einem kurzen, menschlichen Leben Sinn verleihen, wenn man nicht gerade bereits in Rente ist?
Willst du damit andeuten, als junger Mensch hat man keine Zeit um seinen Leben einen eigenen Sinn zu geben? :(
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:und in's echte Leben gehen? Hm …
Mir gefällt es Wissen zu erfahren und mit anderen zu teilen/auszutauschen! :)
Ich verstehe nicht, wieso das Internet oft so schlecht gemacht wird, schließlich gehört es in der heutigen Zeit nun mal einfach mit dazu, oder ist kaum noch wegzudenken. Natürlich ist es auch mal schön komplett von all dem fern zu bleiben, aber es kommt ja auch letztendlich darauf an, was man daraus macht. Für mich wäre es zum Beispiel kein "echtes" Leben, einfach nur Kinder zu bekommen und mich dran zu erfreuen irgendwann Haus, Auto und Mann zu haben - also, dieser "übliche" Werdegang halt. Ich traf mal jemanden vor ein paar Jahren, der auch 25 war und sich dann vollkommen verzweifelt bei mir ausheulte, als wäre er in einer Midlife-Crisis...ich habe ihn gefragt, was er auf einmal für ein Problem hat und dann empfand er es ernsthaft als SCHLIMM, in seinem Alter noch kein erfülltes Leben zu haben. Daraufhin fragte ich ihn was er bitte mit einem erfüllten Leben meint und er meinte ernsthaft: "Keine Kinder, ein Haus und ne Frau zu haben!". Ich mein, wenn man das als Ziel so möchte, ist es vollkommen in Ordnung, aber man sollte sich doch deshalb nicht so fertig machen oder gar DAS als einzige Lebenserfüllung betrachten. Aber gut, vielleicht bin ich da grundsätzlich zu anders, denn "erfüllend" wäre für mich viel mehr irgendeinen wissenschaftlichen Durchbruch zu erreichen, mit dem man die Welt verändern könnte, oder irgendwas anderes, weltveränderndes.

Und der Satz von dir erinnert mich halt gerade an jenen Menschen, wegen dem "ins echte Leben" ! :ask:
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Wenn man mal bilanziert und reflektiert ob Grübeln bzw. zielloses Denken als solches tatsächlich weiterbringt, könnte das Ergebnis ernüchternd sein.
Es ist "schlimm", wenn man einfach so ist und nicht anders kann als nachzudenken und herumzugrübeln. :D
Da ist halt immer der Hoffnungsschimmer, einen Ausweg aus dem Leben zu finden, um es mal anders auszudrücken. Nur eben nicht in Form des Todes.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Maybe wäre es eine sinnvolle Option, eine Ausbildung/Studium im jeweiligen Interessensbereich durchzuziehen, damit man durch seine wissenschaftliche Arbeit der Menschheit weitere Entwicklung ermöglicht? Hm ...

Maybe wäre es eine sinnvolle Option, erst mal mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit (bspw. 'Tafel'), in einem sozialen Praktikum oder in der Entwicklungshilfe auszuprobieren, wie es ist, bedürftige Menschen zu unterstützen? Hm ...
Sowas tat ich bereits, in vielerlei Hinsicht, also ehrenamtliche Tätigkeiten, aber das ist ein völlig anderer Bereich, auch wenn man da charakterliche Eigenschaften erfährt, wie sonst nirgendwo, also positiv betrachtet. Hmmm. :melden:

Hmmm, ich werde irgendwie nicht schlau aus deinen Sätzen.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Zum Glück ist das Gros der Menschen intelligent genug einen mehr oder weniger erfüllenden Job zu finden und zu machen, dabei auch Kinder groß zu ziehen und sich ggf. sogar noch ehrenamtlich zu engagieren. Danke, und Hut ab vor diesen lebensklugen und empathischen Menschen aus allen Bereichen, die unsere Gesellschaft mit ihrem Tun und Handeln am Leben erhalten!


Bin mir gerade nicht ganz sicher, aber war es nicht sogar eine These Kants, die da besagte: Handeln ist das Prinzip des Seins?
Aha! Siehst du! Genau DA liegt das Problem, bis auf das mit der ehrenamtlichen Tätigkeit, aber genau das kann doch nicht die Lebenserfüllung sein einfach zu tun was von einem von klein auf erwartet wird. Man wird ja regelrecht in so ein Lebensformat hineingepresst. Frauen sollen Kinder gebären und Hausfrauen sein und Männer sind die großen Erfinder, ne danke. Ich weiß, das klingt jetzt zu übertrieben, aber mir reicht schon wenn auch nur ein einziger meint zu erwarten ob ich als Frau keinen Kinderwunsch habe?! Nur weil ich ne Frau bin? Nö, ich mag Kinder nicht, zumindest will ich nie welche und ich will auch kein Haus, oder Auto oder Mann der meint einzig und allein nur DAS ist die Erfüllung des Lebens, der dann am besten noch das Wort "Schatz" gebraucht! :melden: :bier:
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Bin mir gerade nicht ganz sicher, aber war es nicht sogar eine These Kants, die da besagte: Handeln ist das Prinzip des Seins?
Hoffentlich meint er handeln im Sinne von Wissen und Erkenntnis erlangen.
Zitat von DerHildenDerHilden schrieb am 11.07.2022:Würde das denn etwas Entscheidendes ändern? Das Empfinden, vergänglich zu sein und nicht alles tun zu können, was man vielleicht möchte, bleibt das gleiche.
Es wäre definitiv nicht das Gleiche, wenn wir JETZT die Möglichkeit hätten einige Jahrzehnte länger zu leben, langsamer zu altern. Ich rede davon, dass ein Menschenleben doch grundsätzlich viel zu kurz ist! Was sind schon (Mit Glück) 80-100 Jahre, bei denen man mit Pech ab 60 schon anfängt Probleme zu haben, oder bei all den Lebensmitteln noch früher...

Wenn ich mir schon vor Augen halte, dass ne plumpe Kartoffel 50 mal mit 50 verschiedenen Pestiziden besprüht wird, bevor sie im Laden landet, selbst eine Bio-Kartoffel wird überwiegend mit Pestiziden behandelt, es ist dann nur weitaus weniger, schonender. Ist ja schon mal besser, aber gut wir weichen vom Thema ab.
Zitat von DerHildenDerHilden schrieb am 11.07.2022:Eine Verlängerung ändert nichts an dem grundlegenden Empfinden der Vergänglichkeit.
Doch, sehr wohl. Wenn es nämlich jetzt möglich wäre und nicht von Anfang an, dann wäre das definitiv anders.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 11.07.2022:wie die meisten Menschen so durch das Leben schreiten, oder das Wunder der eigen Existenz überhaupt erkennen zu können. Wie kann man jeden Tag das Licht der Sonne hinnehmen und nutzen, ohne sich zu fragen, wo ist das Teil und wie funktioniert es?
DU SAGST ES!!! Genau das ist doch so verwunderlich. Wie kann man sich nicht dieser Vergänglichkeit bewusst sein? Manchmal habe ich das Gefühl man will lieber davor wegrennen, es in all den Dingen ertränken, die man tun kann, als wollte man sich möglichst mit allem ablenken, aber einerseits kann ich es niemandem verübeln. :(
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 11.07.2022:Die Menschen früher haben meiner Meinung nach mehr Fragen nach den Dingen gestellt, hatten aber viel weniger mögliche Antworten und Wege diese zu bekommen, heute wo wir Internet haben und so vieles so schön aufbereitet nur noch konsumiert werden muss, greifen immer weniger zu.
Ja, das ist ziemlich schade, aber deshalb mag ich das Forum hier und frage lieber genau HIER alles nach, oder rege zum mit-hinterfragen an, weil es einfach persönlicher und menschlicher ist, als alles zu googlen.

Die Mühe etwas herausfinden zu wollen, durch Erfahrung und lernen geht mehr und mehr verloren, so fühlt sich das an.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 11.07.2022:Mag Nietzsche und sein Denken, wie er die Dinge fand, wie er sich durchs Leben grübelte. Auch von der Mathematik kommt man dahin, ergibt sich aus den möglichen Kombinationen, so könnte eine identische Erde in weiter Ferne existieren, die genau wie unsere aufgebaut ist, auf der wer wie Du und ich leben, gleicher Aufbau durch Atome. Die Frage der Fragen ist nur eben, warum bin nicht nicht jede mir identische Struktur als ich bewusst? Also wenn es sie dann gibt.
Das ist der Haken an der Sache. Alles hat wohl einen.
Das passt irgendwie zur These dass wir in einem schwarzen Loch leben könnten.
Vielleicht könnte sich genau deshalb das Leben immer wiederholen? Aber wenn das so ist, wo sind dann all unsere Vorfahren? Würde man sowas erst erfahren, wenn man stirbt und wiederkommen könnte? Erinnert auch an die Geschichte mit dem Ei. Kennst du bestimmt! :)
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 11.07.2022:Das hab ich auch öfter erlebt, kommt immer wieder mal vor, einige Mal was die Synchronizität so hoch, dass ich es mir nicht mehr mit "Zufall" erklären kann, also man versucht es ja so ...
Das ist echt mysteriös mit den Synchronizitäten und was genau soll es denn nun sein? Reiner Zufall? Das glaube ich nicht. Das Fragwürdige an der Sache ist nämlich:

wenn Zufälle sich halt ganz zufällig ereignen und nur jene Wahrscheinlichkeiten darstellen, wie oft dies und das vorkommen kann, wieso passiert das dann auch mit Dingen, die jedoch nur von uns ausgehen - von der jeweiligen Person?

Stell dir zum Beispiel vor du denkst jetzt gerade an eine ganz bestimmte Person, die du lange nicht mehr gesehen hast und plötzlich im selben Moment steht sie vor deiner Tür. Den Part kennen wir ja bereits, aber wenn man die Wahrscheinlichkeiten mal richtig auseinandernimmt und es mit dieser bayesschen Statistik auskleidet, dann sind es aber ganz schön viele, passende Zufälle die ineinandergreifen und diese eine Wahrscheinlichkeit in dem Augenblick möglich machen, in dem du an die Person denkst. Ich finde das schon äußerst kurios, fast schon zu kurios um natürlich zu sein oder einfach Zufall... :hä:

Was für ein passender Zufall ist das denn, dass alle Gegebenheiten sich zu diesem Ereignis ergeben, dessen Wahrscheinlichkeit aber äußerst gering sein MUSS, wenn man diesen Zufall(dass die Person an die du gerade denkst vor deiner Tür steht) mal auseinandernimmt! Sie muss ja nicht nur zufällig auch an dich gedacht haben, sondern zufällig auch in der Nähe sein, zufällig Zeit haben, zufällig den richtigen Moment abpassen dass auch du da bist. Da spielt so viel eine Rolle und dennoch passiert sowas des Öfteren?

Mir kommt das manchmal vor, als hätten wir einen "sechsten" Sinn für sowas. Wie es ja von Jung so dargestellt wurde. Er setzte sich mit diesem Phänomen so intensiv auseinander aber bis Heute scheint es trotzdem ungeklärt, als wollte man sich nicht wirklich damit auseinandersetzen obwohl es doch so fragwürdig ist!
Zitat von AgathaChristoAgathaChristo schrieb am 11.07.2022:Kann mich erinnern, dass vor ca. 40 Jahren mal daran geforscht wurde, Unsterblichkeit zu erlangen. Da haben sich auch viele verstorbene Prominente einfrieren lassen, um in einer anderen Zeitspanne wieder erweckt zu werden. Man hört nichts mehr davon, aber ist sicher nicht vom Tisch.
500 Jahre Leben wäre eine Zumutung für mich, allerdings nicht, wenn Freitod gestattet wäre.
Das halte ich aber für unwahrscheinlich, denn ein künstlich programmiertes längeres Leben wird das ausschließen oder aber dafür zahlen müssen. Nichts ist umsonst, denke mal.
Leben und Sterben bestimmen nicht wir, ist ein Naturgesetz und sollte nicht missbraucht werden.
Hoffe, bin nicht vom Thema abgekommen. Ich philosophiere auch gerne.
Ob man komplett eingefrorene Menschen wieder zum Leben erwecken kann? Scheint äußerst schwierig, nahezu unmöglich. Fragt sich wo das Bewusstsein "währenddessen" hin ist. :(

Das mit dem Freitod ist interessant, aber meinst du man würde das dann auch tun wollen?
Ich kann mir schon vorstellen, dass der Mensch irgendwann mal in der Lage sein wird seine Lebenszeit so zu manipulieren, dass er eben langsamer altert und länger lebt, also mehr als man es jetzt schon teilweise kann in der Medizin. Ich spreche hier wirklich von einer Verlängerungen einiger Jahrzehnte. Ist aber alles spekulativ.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

19.07.2022 um 00:34
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Wenn es nämlich jetzt möglich wäre und nicht von Anfang an, dann wäre das definitiv anders.
Natürlich, aber das läge daran, dass es eben eine plötzliche sehr gravierende Veränderung wäre. Nachfolgende Generationen, für die eine so lange Lebensspanne dann wiederum der Normalfall wäre, würden sich dann eben sehr wahrscheinlich beklagen, dass sie nur 500 Jahre auf dieser Welt haben.
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Wenn ich mir schon vor Augen halte, dass ne plumpe Kartoffel 50 mal mit 50 verschiedenen Pestiziden besprüht wird, bevor sie im Laden landet, selbst eine Bio-Kartoffel wird überwiegend mit Pestiziden behandelt
Und trotz der Pestizide und anderer Dinge, die in der Landwirtschaft benutzt werden, steigt die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschheit immer weiter. Kurios, oder? Nein, eigentlich gar nicht, weil es da sehr strenge Grenzwerte gibt, die verhindern, dass Menschen dadurch Schaden nehmen.

Der Einsatz von Pestiziden und anderen Pflanzenschutzmitteln hat im Gegenteil eher einen positiven Einfluss auf die durchschnittliche Lebenserwartung, weil die Erträge dadurch besser werden und mehr Lebensmittel zur Verfügung stehen.

Natürlich haben Herbizide und Pestizide auch negative Auswirkungen, Stichwort Insektensterben und Biodiversität, aber da du allein auf die Lebenserwartung anspieltest, ist hierbei eher ein genau gegenteiliger Effekt festzustellen.
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Da spielt so viel eine Rolle und dennoch passiert sowas des Öfteren?
Wie oft ist das denn dir oder dir bekannten Menschen denn schon genauso passiert? Dass eine unangekündigte Person genau in dem Moment vor der Tür stand und du an sie gedacht hast? In der Nachbarschaft oder direkten Umgebung, ok, aber da würde ich das dann auch nicht für einen überaus kuriosen Zufall halten.

Bei Telefonaten kennt man das ja durchaus, dass man vereinzelt an eine Person denkt und kurz danach ruft diese Person an. Da halte ich aber eine Synchronizität auch nicht für die plausibelste Lösung. Vielmehr ist es ja so, dass einem solche Gedanken viel öfter kommen, aber wir das in den meisten Fällen direkt wieder vergessen bis auf die vereinzelten Male, in denen dann eben ein solcher Zufall eintritt. Und diese Momente bleiben dann im Gedächtnis, nicht aber die unzähligen Male, in denen dann kein solcher Zufall eingetreten ist.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

19.07.2022 um 09:16
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Ich verstehe nicht, wieso das Internet oft so schlecht gemacht wird, schließlich gehört es in der heutigen Zeit nun mal einfach mit dazu, oder ist kaum noch wegzudenken. Natürlich ist es auch mal schön komplett von all dem fern zu bleiben, aber es kommt ja auch letztendlich darauf an, was man daraus macht.
Ich kann jetzt nicht nachvollziehen, wo ich das Inet schlecht gemacht hätte, aber egal.

Mir ging es darum, dass mMn. das meiste Wissen zu einem Thema in einem Studium (zumeist besser im Präsenz- als im Fernstudium) zu erlangen ist. Und das Spannende dabei ist ja, dass man ein Studium mit einem Abschluss beenden kann, durch den man einen beruflichen Einstieg hat, sein eigenes Geld verdient und mit seiner Arbeit die Gesellschaft nach vorne bringen kann. Aber gut.
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Es ist "schlimm", wenn man einfach so ist und nicht anders kann als nachzudenken und herumzugrübeln. :D
Da ist halt immer der Hoffnungsschimmer, einen Ausweg aus dem Leben zu finden, um es mal anders auszudrücken. Nur eben nicht in Form des Todes.
Omg, nach einem Ausweg aus dem Leben zu suchen, bevor es überhaupt richtig gelebt werden konnte, ist wirklich sehr, sehr traurig 😔

Ich wünsche Dir sehr, dass Du im Laufe der Zeit doch mehr Lebenssinn zu entdecken vermagst, als primär Wissen anzuhäufen.

Und verstehe mich hier bitte nicht falsch: überhaupt NIX spricht dagegen, sich Wissen anzueignen. Aber das Leben hat mehr Dimensionen, und ist wirklich größer und tiefer, als nur die eine Dimension des verstandesmässigen Erfassens der Dinge. Auch das kann man in einem Studium erLEBEN.

Vor dem Monitor kann ich beim Lesen im Forum noch nicht mal die Mimik oder die Gestik des Gegenübers erfassen .... geschweige denn, ob ich jemanden "in echt" 😉 überhaupt riechen könnte oder nicht.


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