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Warum sollte was auch wirklich so sein nur weil wir es denken können

17 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mensch, Philosophie, Denken ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Warum sollte was auch wirklich so sein nur weil wir es denken können

23.08.2025 um 10:46
Ich denke die Überschrift formuliert das grundlegende erkenntnistheoretische Problem der Metaphysik.

In der Metaphysik lässt sich vieles erdenken, wie z.B. eine Monade von Leibniz.
Warum aber sollte es in der Welt wirklich Monaden geben, nur weil sie sich eben denken lassen ?

Oder noch besser denken wir gleich an Gott... warum sollte er wirklich existieren, nur weil er sich denken lässt ?

Empirisch gilt die Monade ja als überholt und die gängigen Wissenschaften können alles empirisch überprüfen.
Diese empirische Überprüfung aber fehlt in der Metaphysik, weil ihr Erkenntnisgegenstand eben nicht empirisch ist.

Wie lässt sich dieses erkenntnistheoretische Problem lösen ?

Sind wir an die Empirie gebunden, so wie es Kant meinte, als er sagte : "Gedanken ohne Inhalt sind leer"

Oder können wir irgendwie soweit denken, dass wir gleich auch mitdenken warum es wirklich so sein muss und nicht anders sein kann...

Der einzige Satz der mir einfällt der ohne empirische Überprüfung über das Sein wahr ist, wäre von Descartes : "Ich denke also bin ich"
Hier fallen erkennendes Subjekt und erkanntes Objekt irgendwie zusammen und die Erkenntnis stimmt mit ihrem Gegenstand überein...

Als die Mathematik die Empirie verlassen hat und a priori weiter machte plagte sie seither oben genanntes Problem... bspw. die Stringtheorie
lässt sich mathematisch 1A rechnen, doch sie ist der empirischen Überprüfung unzugänglich und bleibt damit nur Spekulativ...


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Warum sollte was auch wirklich so sein nur weil wir es denken können

02.09.2025 um 01:15
Kant hat das ja ziemlich deutlich gemacht. Ohne Bezug zur Erfahrung sind unsere Gedanken letztlich leer.


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Warum sollte was auch wirklich so sein nur weil wir es denken können

02.09.2025 um 10:24
@duval

Ja... das hat Kant theoretisch so festgelegt... aber vielleicht fehlte es ihm schlicht an Können... er könnte sich jedenfalls geirrt haben...


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Warum sollte was auch wirklich so sein nur weil wir es denken können

02.09.2025 um 13:29
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:Ja... das hat Kant theoretisch so festgelegt... aber vielleicht fehlte es ihm schlicht an Können... er könnte sich jedenfalls geirrt haben...
Das mag sein, aber Kant hat seine Theorie sehr systematisch begründet.


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Warum sollte was auch wirklich so sein nur weil wir es denken können

05.09.2025 um 16:25
Zitat von duvalduval schrieb am 02.09.2025:aber Kant hat seine Theorie sehr systematisch begründet.
ist schon richtig... aber seiner Theorie ganz voran hat er auch eine kleine Äußerung gestellt die besagt, dass es sich bei seiner eigenen Theorie nur um einen weiteren endloser Irrtümer handelt...

ich finde nicht das wir uns darauf verlassen sollten, dass alles wirklich fest so ist wie es Kant sagt...

Mich reizt dieses Thema immer noch


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Warum sollte was auch wirklich so sein nur weil wir es denken können

05.09.2025 um 19:47
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:ich finde nicht das wir uns darauf verlassen sollten, dass alles wirklich fest so ist wie es Kant sagt...
Kant betont selbst, dass seine Theorie nicht als absolute Wahrheit verstanden werden sollte. Er regt dazu an, kritisch zu bleiben und auch seine eigenen Überlegungen immer wieder zu hinterfragen.

Wir sollten nichts unhinterfragt übernehmen, sondern immer offen für Zweifel und neue Perspektiven bleiben.


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Warum sollte was auch wirklich so sein nur weil wir es denken können

05.09.2025 um 20:07
@duval

sehe ich auch so ...

leider scheint niemand was zur eigentlichen frage beitragen zu können ...


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Warum sollte was auch wirklich so sein nur weil wir es denken können

05.09.2025 um 20:20
@kaktuss
Im Prinzip sagst du, nur weil wir uns was ausdenken können wie Monaden oder Gott muss das ja noch lange nicht echt sein. Kant würde jetzt bestimmt nicken und sagen:

Ohne echte Erfahrung bleibt das alles nur Kopfkino. Descartes hat mit seinem Ich denke, also bin ich zwar so eine Art Joker gezogen, aber das klappt halt nur für einen selbst. Und bei Sachen wie der Stringtheorie? Da zeigt sich doch Mathe kann zwar alles Mögliche, aber solange wir nix messen oder beobachten können, bleibt’s halt Theorie.

Unser Denken kann viel, aber ob’s wirklich so ist, zeigt uns erst die Erfahrung.


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Warum sollte was auch wirklich so sein nur weil wir es denken können

06.09.2025 um 10:08
Zitat von kaktusskaktuss schrieb am 23.08.2025:Oder noch besser denken wir gleich an Gott... warum sollte er wirklich existieren, nur weil er sich denken lässt ?
Wenn ein Kind in seinem Denken fantasiert, sind diese Fantasien dann real? So weist die kindliche Fantasie darauf hin, dass sie als ein denkerisches Konstrukt aus der Subjektivität kommend sind. Sie können aber in einer Gruppe zu einem gemeinsamen Konstrukt werden, was vielleicht ein Ideal oder ein Gott sein kann. Aber sind diese denn real? Ab wann beginnt etwas, real zu sein und ab wann nicht? Wie soll man sich das metaphysisch vorstellen? Darf man die Fantasien eines Kindes berechtigt als irreal bezeichnen? Wie ist es mit den Traumbildern?
Zitat von kaktusskaktuss schrieb am 23.08.2025:Warum aber sollte es in der Welt wirklich Monaden geben, nur weil sie sich eben denken lassen ?
Eine Monade gilt metaphysisch als ein selbstständiges, individuelles Element der Wirklichkeit. - Sind Fantasien etwa Monaden?


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Warum sollte was auch wirklich so sein nur weil wir es denken können

06.09.2025 um 11:55
Zitat von duvalduval schrieb:Descartes hat mit seinem Ich denke, also bin ich zwar so eine Art Joker gezogen
Wobei Kant selbst diese vermeintliche Erkenntnis in seinem Hauptwerk widerlegt... allerdings nicht so befriedigend,
dass ich sagen würde es wäre ihm wirklich gelungen...

Wenn es wirklich immer die Erfahrung braucht ist es ja kein Wunder, dass die Philosophen immer im Dunkeln herumgetappt sind...

Dann können wir das Unterfangen dieses Threads auch gleich sein lassen und unser letzter Strohhalm bleibt dieses Thema hier :
Woher stammt die Ordnung und Regelmäßigkeit in der Natur?


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Warum sollte was auch wirklich so sein nur weil wir es denken können

07.09.2025 um 08:41
Zitat von LeilanLeilan schrieb:Wenn ein Kind in seinem Denken fantasiert, sind diese Fantasien dann real?
Würde man in das Gehirn eines Menschen schauen können, während er fantasiert oder sich Gedanken macht, was würde man dann im Gehirn sehen? Biomasse würde man sehen statt Fantasiebilder und Gedanken würden nicht gehört werden können! So bleibt die Frage: Wo also findet es wie statt?


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Warum sollte was auch wirklich so sein nur weil wir es denken können

08.09.2025 um 14:09
Zitat von LeilanLeilan schrieb:Eine Monade gilt metaphysisch als ein selbstständiges, individuelles Element der Wirklichkeit. - Sind Fantasien etwa Monaden?
Kant würde wohl sagen, Fantasien sind keine Monaden das ist eher ein altes Philosophen Ding von Leibniz. Für Kant sind Fantasien einfach Gedanken oder Bilder in deinem Kopf, also innere Erlebnisse. Sie sind nicht so etwas wie kleine Bausteine der Wirklichkeit, sondern eher das, was in deinem Bewusstsein abgeht.
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:Wenn es wirklich immer die Erfahrung braucht ist es ja kein Wunder, dass die Philosophen immer im Dunkeln herumgetappt sind...
Viele Philosophen waren mit Kants Antwort nicht so richtig zufrieden. Die Frage, ob man wirklich was wissen kann, ohne je was erlebt zu haben, ist immer noch nicht geklärt, das beschäftigt alle bis heute. Und ja irgendwie stolpern ja Philosophen seit Jahrhunderten durchs Dunkel und fragen sich doch wie kommt man eigentlich zu echtem Wissen?


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Warum sollte was auch wirklich so sein nur weil wir es denken können

08.09.2025 um 16:34
Zitat von duvalduval schrieb:Die Frage, ob man wirklich was wissen kann, ohne je was erlebt zu haben, ist immer noch nicht geklärt, das beschäftigt alle bis heute. Und ja irgendwie stolpern ja Philosophen seit Jahrhunderten durchs Dunkel und fragen sich doch wie kommt man eigentlich zu echtem Wissen?
Man muss vermutlich schon erstmal etwas erfahren und dann die Erfahrung auf das wahre, ewige immer gleich bleibend hin untersuchen...
Man muss vermutlich so an die ersten Prinzipien und Ursachen herankommen...

Also doch mehr über die Erfahrung gehen als es Kant gemacht hat, der zwar die Wichtigkeit der Sinneseindrücke für die Erkenntnis erkannt hat (Gedanken ohne Inhalt sind leer)... aber dennoch einen Folgeschweren rationalistischen Teil vertritt, der zum transzendentalen Idealismus und damit zur Trennung zwischen Erscheinung und Ding an sich führt....
--> Kant findet die Prinzipien und Ursachen selbst eben nicht in einer durch die Sinneseindrücke selbst gegebenen Ordnung, sondern lässt sie a priori durch den Verstand (Und die Anschauungsformen) entstehen... damit kommen wir an das eigentliche Ding an sich nicht mehr heran... weder. empirisch, noch rationalistisch...

Diese Lösung ist meines Erachtens vollkommen inakzeptabel


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Warum sollte was auch wirklich so sein nur weil wir es denken können

08.09.2025 um 16:42
Zitat von kaktusskaktuss schrieb am 23.08.2025:Wie lässt sich dieses erkenntnistheoretische Problem lösen ?
ich werfe mal meine 2 Cent Skeptizimus ein: in dem wir uns absoluten Gewissheiten endgültig verabschieden


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Warum sollte was auch wirklich so sein nur weil wir es denken können

09.09.2025 um 00:48
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:Diese Lösung ist meines Erachtens vollkommen inakzeptabel
Ja, ich sag's mal anders: Kant zieht da echt 'ne harte Grenze was wir sehen und erleben, ist immer irgendwie gefiltert, und das Ding an sich bleibt für uns eigentlich ein tabu. Du stellst jetzt die Frage, ob wir nicht doch mehr direkt aus der Erfahrung ziehen können, ohne ständig diese vorgefertigten Denkmuster im Kopf zu haben.

Das klingt schon ein bisschen so, als würdest du sagen, weniger Theorie und mehr echtes Erleben!
Kann man sich wirklich komplett von diesen Denkschablonen lösen? oder brauchen wir sie vielleicht doch, um überhaupt irgendwas zu verstehen bzw. zu begreifen?


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Warum sollte was auch wirklich so sein nur weil wir es denken können

09.09.2025 um 09:05
Zitat von duvalduval schrieb:Für Kant sind Fantasien einfach Gedanken oder Bilder in deinem Kopfalso innere Erlebnisse.
Würde Kant ins Gehirn sehen, würde er nur biologische Gehirnmasse sehen, daher bleibt die Frage: Wo sind die Erlebnisse?
Zitat von duvalduval schrieb:Sie sind ... was in deinem Bewusstsein abgeht.
Würde Kant ins Gehirn sehen, sähe er kein Bewusstsein, sondern nur biologische Gehirnmasse, daher die Frage: Wo ist das Bewusstsein?



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Warum sollte was auch wirklich so sein nur weil wir es denken können

09.09.2025 um 11:14
Zitat von duvalduval schrieb:Das klingt schon ein bisschen so, als würdest du sagen, weniger Theorie und mehr echtes Erleben!
Nicht weniger Theorie, aber weniger a priori und nicht mehr echtes Erleben, aber mehr Erfahrung...


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