VW-Abgas-Skandal im Schatten der Flüchtlingswelle

Und was hat das mit dem Betrug bei VW zu tun?

Wenn die Unternehmensstruktur vornehmlich auf Angst aufgebaut ist, dem Vorsitzenden ausschließlich seine monetären Erfolge als Ziel dienen (deshalb sollte man ja dem vernehmen nach als VW Kundebeim Rückruf nach einem Service immer die Note: zur vollsten zufriedenheit angeben, damit Martin 1,5 mio/a Boni für die Steigerung der Kundenzufriedenheit erhält.

Nicht in allen Märkten sind die Leute so deppert wie hier und lassen sich 4 verschiedene Produkte eines Marktsegmentes von Audi, VW, Seat, Skoda für unterschiedliche Preisgestaltung verscherbeln (und auch noch differierende Werkstattkosten bei gleichem Aufwand und gleichen Teilen.

Für den amerikanischen Markt ist die Modellpolitik des Hauses VW eine Katastrophe, keine vernünftigen Benziner, kein Truck, schlechte Produktqualität.

nickellodeon schrieb:Für den amerikanischen Markt ist die Modellpolitik des Hauses VW eine Katastrophe, keine vernünftigen Benziner, kein Truck

wie sehe denn deiner meinung nach eine vernuenftige us-modellpolitik aus?

der amarok wuerde sicherlich zum us-markt passen. aber die konkurrenz ist nicht ohne in diesem segment. die big-3 derivate beanspruchen diesen markt quasi fuer sich. toyota & nissan bekommen vom kuchen etwas ab, aber das auch groesstenteils nur, weil sie vorort produzieren, und dadurch insbesondere als alternativen u.a. auf den kaufpreis gelten.

vw produziert den amarok nur in argentinien, und bei importierten trucks gibt es den chicken tax in hoehe von 25% oben drauf. ne produktionsstaette in chattanooga haben sie ja, aber der ist im moment nur fuer den passat reserviert. hinzu kommt - laut vw - die begrenzte produktionskapazitaet von ~100k einheiten im arg. werk. soll gerade fuer die hauptabsatzmaerkte reichen.

univerzal schrieb:Die Staaten bieten nach wie vor den größten Absatzmarkt

korrekterweise muss man dazu erwähnen, dass das in diesem laufenden jahr nicht mehr zutrifft. in der eu & china wurden jetzt schon bereits mehr evs & plug-ins verkauft als in den us.

@Corellian
Hab ich doch geschrieben. Komfortable hochmotorisierte Reiselimousinen, wie sie BMW und DB im Angebot haben, sind auf diesem Nischenmarkt fürs Image wichtig. Da hilft auch nicht den Touran als qualitativ minderwertiges Derivat von Chrysler zu vertreiben. Das einzige Erfolgsmodell ist der Jetta,

Und den Amorok werden sie nicht mal in Südamerika und Afrika los, weil ihm die Robustheit fehlt.

nickellodeon schrieb:hochmotorisierte Reiselimousinen, wie sie BMW und DB im Angebot haben

wird schon von audi & porsche abgedeckt. vw spricht nicht den premiumsektor an!

nickellodeon schrieb:Da hilft auch nicht den Touran als qualitativ minderwertiges Derivat von Chrysler zu vertreiben.

case closed. und das seit ueber 3 jahren.

@univerzal

univerzal schrieb am 03.11.2015:Natürlich kann man sich jetzt das Aluhütchen aufsetzen und dort kausale Zusammenhänge herbeispinnen, wo keine sind - sicherlich.

Dazu muss man sich meiner Meinung nach keinen Aluhut aufsetzen sondern einfach nur die rosarote Brille abnehmen.

univerzal schrieb am 03.11.2015: Aber wo war dann der Aufschrei, als sich etwa Siemens oder die Deutsche Bank im Amiland jeweils ihre blutigen Nasen geholt haben?

Auch hier is es meiner Meinung nach legitim über entsprechende Zusammenhänge zu spekulieren. Allerdings is das Image der Deutschen Bank nich gerade dazu angetan mit ihr zu sympathisieren, ganz im Gegenteil. Was stellen die den für unsereins her, mit dem man Spass haben kann? Da freut sich der Normalverbraucher schon irgendwie eher, wenn es speziell dieser Bank im Amiland mal ordentlich an den Kragen geht. In Deutschland geht die ja bei Frau Merkel ein und aus. Da hält sich der Aufschrei in der Bevölkerung dann logischerweise doch irgendwie in Grenzen. Is ja nich die Sparkasse. ;)

univerzal schrieb am 03.11.2015:Achja stimmt, die hatten tatsächlich was ausgefressen. Wie Volkswagen.

Was Siemens im Amiland ausgefressen hat entzieht sich meiner Kenntnis. Habe ich mich nich drüber informiert.

Und den Skandal von Volkswagen halte ich persönlich für einen Witz. Klar is dort manipuliert worden, weil die Abgasnormen für einen Diesel nun mal ziemlich hoch angesetzt werden und deshalb wirtschaftlich kaum mehr erfüllbar sind. Aber dann sind in meinen Augen eben die Normen diskussionswürdig oder man verbietet eben den Dieselmotor gleich ganz.

Und dass die auf dem Papier angegebenen Verbrauchswerte nich mit der Praxis übereinstimmen is doch nun wirklich ein alter "Alu"hut, ebenso die Abgaswerte. Das war schon seit langem bekannt. Es fällt eben nur auf zu welchem Zeitpunkt darauf WIE reagiert wird. Merkel versucht die EU-Normen anzupassen. Die Amis bitten halt VW zur Kasse wenn es gerade günstig erscheint. Diese Spielchen kennt man doch.

Und Diesel fährt man doch in Deutschland eh nur wegen der Spritkosten. So können sich ein paar mehr Leute ein Auto überhaupt leisten und bleiben mobil.

O.k. jetzt wo die Spritpreise im Keller sind spielt das keine so große Rolle aber es kann ja auch mal wieder anders kommen.

Gruß greenkeeper

heute in der FAZ

CO2-Manipulation
"TÜV nahm VW-Autos mit falschen Abgas-Werten ab"

"Derweil bestreitet die Autoindustrie eine zu große Nähe zur Politik."

...darauf wollte ich hinaus...
schützt und stützt der deutsche Staat samt Kontaktinstitutionen (in dem Fall TÜV) den so wichtigen wirtschaftlichen Antriebtsmotor Automobilindustrie?
Und, wenn ja um welchen Preis?

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/vw-abgasskandal/vw-liess-autos-mit-falschen-spritverbrauchswerten-vom-tuev-abnehmen-13899255.html

olekbolek schrieb:schützt und stützt der deutsche Staat samt Kontaktinstitutionen (in dem Fall TÜV) den so wichtigen wirtschaftlichen Antriebtsmotor Automobilindustrie?

natürlich tut er das.

olekbolek schrieb:Und, wenn ja um welchen Preis?

+-200mrd. €.

Corellian schrieb:+-200mrd. €.

Geld kann man zügig nachdrucken bzw. Finanzsysteme umstruktirieren/anpassen.
Mit verlorenem Vertrauen bzw. Vertrauensmissbrauch wird es da schon was schwieriger.

Das finde ich viel wesentlicher als eine für mich nicht greifbaren Betrag.

olekbolek schrieb:Mit verlorenem Vertrauen bzw. Vertrauensmissbrauch wird es da schon was schwieriger.

meinst du hier das vertrauen zw. kunde & hersteller, oder den zw. hersteller & regierung?

Das Vertrauen der Kunden in den Hersteller, als auch des Vertrauen der Kunden/Bürger in den Staat.

Wenn ich offensichtlich und augenscheinlich weiß, dass der Hersteller betrügt und gleichzeitig auch noch dabei vom Staat (samt naheliegenden Institutionen) zum einen dabei unterstützt und gleichzeitig aber auch dabei noch geschützt wird ... dann bröckelt doch das Vertrauen in Hersteller, Staat und System. Schritt für Schritt.

Das ist ein Preis den ich weit über in Geld messbarem sehen würde.
Es ist ja nicht der Kugelschreiber den man im Büro mitgehen lässt und der an dem Vertrauen nagt. Hier geht es doch um einen Weltkonzern und einen Bereich (Umwelt-, Naturschutz) der z.Z. einen hohen Stellenwert genießt.

Ich bin mir sicher die Politik ist sich dessen bewusst und dankbar - ihr kommt es nur gelegen, dass das Flüchtlingsthema medial im Mittelpunkt steht.

olekbolek schrieb:Wenn ich offensichtlich und augenscheinlich weiß, dass der Hersteller betrügt

kaum einer in der bundesregierung wird vor der bekanntmachung des skandals mitte sept. etwas davon gewusst haben (geschweige denn von den ersten irregulitäten dbzgl. im april ´14). am ehesten vllt. die vertreter der niedersächsischen regierung im aufsichtsrat des konzerns. aber selbst das ist sehr unwahrscheinlich. in diesem fall wird man der regierung keinen vorwurf machen können, meine ich.

olekbolek schrieb:zum einen dabei unterstützt und gleichzeitig aber auch dabei noch geschützt wird

also solch einen grossen wirtschaftsmotor samt millionen beschäftigten - direkte & indirekte - gilt es auch zu schützen & zu stützen ...

Corellian schrieb:also solch einen grossen wirtschaftsmotor samt millionen beschäftigten - direkte & indirekte - gilt es auch zu schützen & zu stützen ...

Stimme ich zu.
Dennoch möchte ich mir im klaren sein wie dieser "motor" funktioniert. Zumindest so weit wie für mich möglich über den Tellerrand hinaus zu blicken.

olekbolek schrieb:Wenn ich offensichtlich und augenscheinlich weiß, dass der Hersteller betrügt

Mit der Aussage meinte ich die Situation nach bekanntwerden des Skandals. Nicht zuvor.

@olekbolek
Der gesamte Kapitalismus basiert auf Vertrauen...und sonst gar nichts
Immobilienfirmen vertrauen darauf das die Mieter auch nächsten Monat noch die Firma X als legitimen Kassierer ihrer Mieten anerkennen...obwohl Firma X seit Monaten die Beschwerden über Schimmel im Keller und Termiten im Dachstuhl ignoriert.
Auch wenn die alten Eternitrohre in Serie bersten geht keiner ans Telephon.
Dafür folgen Abmahnungen und Kündigungen auf dem Fuße wenn die Miete nur ne Woche später kommt....

Wenn ich Inforadio höre dann kommt permanent was über den neuesten Wasserstand bei VW und Anhängsel.
Boulevardmedien können es sich nicht leisten alte Gäule zu reiten,die satteln fix auf den neuesten Hype um

21.11.2015

Neuer Schock: Auch Audi gesteht Manipulation

Die Kunden bestellen weniger Volkswagen nach dem zweiten Betrug. Und nun räumt auch der Premium-Hersteller Audi ein, Diesel-Motoren manipuliert zu haben.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/vw-abgasskandal/abgasskandal-neuer-schock-auch-audi-gesteht-manipulation-13924710.html

Die VW Manager sind eine Schande für Deutschland, die CDU räumt nun endlich auf. Die Belegschaft von VW wird nun unterstützt gegen die geldgierigen und verlogenen VW Manager:
http://www.bild.de/geld/wirtschaft/volkswagen/cdu-politiker-fordern-boni-verzicht-48849002.bild.html

Neues von VW:

In der VW-Abgasaffäre werden Ex-Vorstandschef Martin Winterkorn und das heutige Vorstandsmitglied Herbert Diess nach Informationen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR schwer belastet. Zwei Beschäftigte aus dem mittleren Management haben als Kronzeugen bei der US-Justiz ausgesagt, Winterkorn und Diess seien schon Ende Juli 2015 über die Manipulation von Schadstoffmessungen bei Diesel-Fahrzeugen in den USA informiert worden.

Die Konzernspitze habe aber nichts unternommen, um die Behörden aufzuklären, sondern den Skandal weiter vertuscht. So steht es auch in der Strafanzeige eines US-Ermittlers gegen den am Wochenende in Miami festgenommen VW-Manager, dem eine Beteiligung an der Verschleierungsaktion vorgeworfen wird.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/volkswagen-kronzeugen-belasten-vw-spitze-schwer-1.3326917

Der einstige Aufsichtsratsvorsitzende des Volkswagen-Konzerns, Ferdinand Piëch, belastet mit einer ausführlichen Aussage vor der Staatsanwaltschaft Braunschweig den ehemaligen Konzernchef Martin Winterkorn.

Winterkorn habe früher als bislang eingeräumt von dem Dieselbetrug erfahren, so Piëch. Er selbst habe Ende Februar 2015 von einem Informanten den Hinweis erhalten, dass VW ein großes Problem in den USA habe, weil das Unternehmen mit einer Software die Abgaswerte manipuliere; Hinweise darauf hätten US-Behörden bereits an VW weitergeleitet.

weiter geht es hier:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/volkswagen-ferdinand-piech-belastet-martin-winterkorn-vor-staatsanwaltschaft-a-1133024.html

@querdenkerSZ
Endlich - jetzt weiss ich warum er so plötzlich am 10.04.2015 auf Distanz zu Winterkorn ging.

Piech hatte wohl noch eine alte Rechnung mit Winterkorn offen und sagte gegen ihn aus, hat aber nicht bedacht, dass er dabei sich selbst mit belastet hat. Mal sehen, ob es tatsächlich eine Klage auf Schadensersatz gegen ihn gibt. 

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/volkswagen-muss-ferdinand-piech-fuer-den-dieselskandal-zahlen-a-1133225.html

"Nach Ansicht der mächtigen Gewerkschaft IG Metall muss sich Piëch deshalb nun womöglich auf Schadensersatzforderungen des VW-Konzerns einstellen."