Volksland

206s16 schrieb:ne Frau ist halb Amerikanerin. Sie zeigte mir vorige Woche ein Bild das in fb geteilt wurde mit ca 3000 Kommentaren auf dem war ein älterer Mann mit einem Jungen Mädchen zu sehen und auf dem Bild stand das in Deutschland die Kinderehe erlaubt sei.

Na frei nach Trump, das nennt man dann mal "Fake News"

ABer wer sein Weltbild um FB Meldungen aufbaut ist intellekuell auch noch vom Optimum entfernt.

@Glünggi
Danke, ich wähnte mich schon allein auf weiter Flur

@206s16
Also deine Frau und diverse Facebookkommentare sind Grundlage deiner Einschätzung?
Damit ist dann auch schon genug gesagt.
Unverständlich bleibt, dass diese Facebookkommentare für dich so grosse Relevanz besitzen. 
Mir ist relativ wumpe ob irgendwer über Deutschland lacht.
Bisher fand sich auch noch niemand, der seinen Lachflash vernünftig begründen konnte.
Vielleicht liegt es daran.

O.o schrieb:“Deutschland“ Das Wort an sich hat doch schon einen rassistischen Beigeschmack. Das hört sich doch so an, als würde den Deutschen das Land gehören, aber zu welchen Recht? Nur weil sie hier geboren wurden?
“Volksland“ wäre da schon passender

Also ich muss ehrlich sagen, als ich die Überschrift las, fiel mir erst mal vor Schreck die Brille von der Nase ud ich dachte mir: oO. Kriegen wir jetzt schon einen völkischen Thread?

Jetzt bin ich ganz erstaunt, dass für dich die Bezeichnung Deutschland einen rassistischen Beigeschmack hat, Volksland aber überhaupt nicht? Dabei habe ich versucht, in den letzten 2 Jahren, seit es Pegida und AfD gibt, das geschichtsträchtige aber auch etwas verstaubte Wort Volk durch Bevölkerung zu ersetzen, das klingt weniger nationalistisch und wertfreier. Denn wer "Wir sind das Volk" sagt und ich mich dabei automatisch ausgeschlossen fühle, meint damit das Gleiche wie einst die Nazis mit ihrem "deutschen Volk". Das heißt das Wort Volk ist durch zu viel Missbrauch von der falschen Seite inzwischen so kontaminiert, dass man es wegscmeißen muss, um sich nicht selbst zu beflecken. Es hat leider in erster Linie den völkischen Beigeschmack.

Ich finde daher, wir sollten ruhig bei Deutschland bleiben, selbst wen die Braunen das mit "Deutschland den Deutschen" ebenfalls für sich zu vereinnahmen und in den braunen Kakao zu ziehen versuchen. Aber das tun sie schon, so lange ich mich erinnere, und wir sind noch keine völkische Nation geworden. Also ich bleib dann mal der Einfachheit halber weiter bei Deutschland. Mit Volksland kann ich nicht warm werden.

Muss dann auch die Volkswagen AG sich umbenennen?

Probleme gibt es...

@Rick_Blaine
Schlechtes Gegenargument, wenn man die Geschichte um Volkswagen naeher betrachtet.

Eigentlich ist der Begriff Deutsch ja der das Volk derjenigen bezeichnet, die Deutsch sprechen.
Im Ausland werden wir ja eher als Germanen (Germany) oder Allemanen (Alemania, Allemagne) bezeichnet.
Wir sind also eher ein Sprach- denn ein Zusammenschluss eines Volkes.

Wikipedia: Deutsch (Etymologie)

canales schrieb:Eigentlich ist der Begriff Deutsch ja der das Volk derjenigen bezeichnet, die Deutsch sprechen.

Also nach der Definition ist jeder, der einen Deutsch-Kurs besucht hat, auch Deutscher ...
Naja, die Österreicher werden sich freuen, dass sie wieder eingemeindet werden ;)

Klar sind wir ein Vielvölkergemisch, waren wir schon immer ...

canales schrieb:Wir sind also eher ein Sprach- denn ein Zusammenschluss eines Volkes.

Du hast recht, was die Wortherkunft an geht. Aber von der Wortbedeutung her, ist "deutsch" und "german" identisch. Beides bezeichnet in verschiedenen Sprachen die Deutschen als Volk.

Issomad schrieb:Naja, die Österreicher werden sich freuen, dass sie wieder eingemeindet werden ;)

Sprechen die denn deutsch? :D

O.o schrieb:“Deutschland“ Das Wort an sich hat doch schon einen rassistischen Beigeschmack.

Ach du heiliger Kaffee... Das tut ja schon beim lesen weh...

@Issomad

Naja, historisch gesehen ist das so, die Mundarten der verschiedenen germanischen Stämme wurden irgendwann als deutsch ((diudisc) bezeichnet.

@kleinundgrün 

kleinundgrün schrieb:Aber von der Wortbedeutung her, ist "deutsch" und "german" identisch

Nein, germanische Stämme siedelten ja auch in Nordeuropa. Es war ortsbezogen auf die Stämme, die in Mitteleuropa ähnliche Dialekte hatten.
Die Alemannen siedelten ja in Süddeutschland, der Schweiz und in Frankreich.

canales schrieb:Nein, germanische Stämme siedelten ja auch in Nordeuropa. Es war ortsbezogen auf die Stämme, die in Mitteleuropa ähnliche Dialekte hatten.
Die Alemannen siedelten ja in Süddeutschland, der Schweiz und in Frankreich.

Wie gesagt, historisch mag das stimmen. Aber die heutige Wortbedeutung ist identisch. Die Wortherkunft entscheidet nicht über die Wortbedeutung.
"Hausmeister" stammt etymologisch von "Hausmeier", der eine andere Aufgabe hatte. 

Kältezeit schrieb:Es ist doch klar, aus welcher Intention heraus dieser Thread entstanden ist.

Man muss nur zwischen den Zeilen lesen...

Gerade angemeldet und dann so ein Thema. Nachtigall ick hör dir trapsen. :D

@kleinundgrün
Wer behauptet, "deutsch" und "germanisch" seien identisch, grenzt damit die seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden ansässigen nichtgermanischen Anteile am deutschen Volk, z.B. die deutschen Juden, die Slawen in Mitteldeutschland oder die deutschen Zigeuner aus. Das sollte man sich gut überlegen. Die Deutschen waren immer eine Einheit in der Vielfalt. So sollte es auch bleiben.

Als Ostfale bin ich sicherlich kein Alemanne ;-)

@kleinundgrün

Selbst in der heutigen Wortbedeutung bedeutet es auch Sprache, weil es andere Nationen gibt in denen Deutsch gesprochen wird.
Mir ging es allerdings vorwiegend um die Entstehung...und das lateinische german ist ja eine der vielen Fremdbezeichnungen.

Hier mal ein Schaubild über germanische Sprachen...

Saxnot555 schrieb:Wer behauptet, "deutsch" und "germanisch" seien identisch, grenzt damit die seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden ansässigen nichtgermanischen Anteile am deutschen Volk, z.B. die deutschen Juden, die Slawen in Mitteldeutschland oder die deutschen Zigeuner aus.

Bitte?? Es geht hier um die Bedeutung "deutsch" und "german". Ich setze nicht deutsch und germanisch gleich, weil das in unserer Sprache unterschiedliche Bedeutungen hat. Im Englischen aber ist das nun mal nicht der Fall. Und darauf bezog sich mein Einwand.

Wir reden gerade von unterschiedlichen Dingen, @canales und @Saxnot555 habe ich das Gefühl

@canales
Ich denke, die Begriffe "Nation" und "Volk" sollten unterschieden werden.

 Nation, das ist das"Staatsvolk", also die politische Körperschaft, die einen Staat trägt, im Sinne von Jellineks Drei-Elemente-Lehre. Man hat an ihr Teil qua Staatsangehörigkeit. 

Volk ist eine gewachsene Kultur-, Sprach-, Abstammungs- und historische Schicksalsgemeinschaft.

Die Abgrenzung ist oft nicht einfach, weil die Grenzen fließend sind. In der klassischen Theorie vom Nationalstaat fallen die Begrifflichkeiten zusammen. 

So bilden die Deutschen ein Volk, weil es deutsch spricht, kulturelle Gemeinsamkeiten hat, aufgrund langer Siedlungsdauer miteinander verwandt ist und eine gemeinsame Geschichte teilt. Das führt zu den Besonderheiten, dass man zum deutschen Staatsvolk gehören kann, weil man den deutschen Pass besitzt, gleichzeitig aber (noch) nicht zum Volk gehört, weil man einfach noch nicht lang genug da ist. Andererseits kann man zum Volk gehören, aber durch die Grenzziehungen der letzten zweihundert Jahre zu einem anderen Staatsvolk, wie z.B. Südtiroler oder die Deutschen in Belgien und Frankreich.

canales schrieb:Hier mal ein Schaubild über germanische Sprachen...

Nur ein kurzer Einwand: Das Bild betrifft nur die Verkehrssprachen, nicht aber die indigenen. In Tansania oder Mosambik z.B. wird als Muttersprache Niger-Kongo gesprochen, und in Australien die Sprachen der Aborigines. Das passende Bild sähe also so aus:




Und die richtige Bezeichnung wäre nicht germanisch (das betrifft nur Englisch, schwedisch und ein paar andere), sondern indogermanisch oder, wissenschaftlicher: indoeuropäisch.

Aber das nur nebenbei.

Oje, da legt man sich nochmals etwas schlafen, und dann gleich so viele Posts, und Unterstellungen. Natürlich ist das Ernst gemeint, warum sollte ein Land nach einer Volksgruppe benannt werden? Was leistet ein Deutscher mehr in diesem Land, als zb. ein jeder Flüchtling oder Migrant, bzw. was hat er jemals mehr geleistet? Warum steht dann diesen so eine Ehre nicht zu? Daher die Idee mit dem neutralen Namen.

Volksland ist aber kein neutraler Name, weil dazu nur die Staatsbürger gehören, die anderen sind "Gäste".
Ganz neutral müsstest du es also Menschenland nennen.

@Realo
Oder so, ja klingt noch besser