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Man sollte seine Wurzeln nicht vergessen - Pflicht?

41 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Deutschland, Eltern, Italien ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Elektrofisch Diskussionsleiter
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Man sollte seine Wurzeln nicht vergessen - Pflicht?

12.10.2018 um 13:22
Hier in Deutschland leben viele Menschen unterschiedlichster Herkunft. Es gibt nicht selten auch Familien, wo ein Elternteil aus einem anderen Land kommt und das andere Elternteil deutsch ist. Ein Kind eines italienischen Elternteils und eines deutschen Elternteils fühlt sich oft als Italiener. Man sagt ja auch, dass man seine Wurzeln nicht vergessen soll.

Im Ausland gibt es auch viele Kinder deutscher Elternteile oder deutscher Eltern. Aber ihnen ist offenbar ihre Herkunft nicht wirklich wichtig. Es gibt im Ausland ganze Landstriche, die deutsch geprägt sind, doch sie sprechen kein Deutsch und bezeichnen sich auch nicht als Deutsche.

Warum sind im Ausland aufgewachsenen Kindern, bei dem mindestens ein Eltenteil deutsch ist, ihre Herkunft nicht wichtig?

Und warum bezeichnen sich umgekehrt in Deutschland aufgewachsene Kinder eines italienischen oder spanischen Elternteils als Italiener/Spanier?

Das soll jetzt keinesfalls ausländerfeindlich sein oder ähnliches. Ich will es einfach nur verstehen. Jeder hat eine andere Definition von Heimat und das macht Deutschland aus. Ich finde es einfach nur traurig. Ich selbst bin ein Sohn sri-lankischer Eltern, aber für mich ist Deutschland Heimat und ich sehe mich auch als Deutscher.

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Man sollte seine Wurzeln nicht vergessen - Pflicht?

12.10.2018 um 13:24
Zitat von ElektrofischElektrofisch schrieb:Und warum bezeichnen sich umgekehrt in Deutschland aufgewachsene Kinder eines italienischen oder spanischen Elternteils als Italiener/Spanier?
Gutes Beispiel -> ich bin in meiner Heimat der "Deutsche", hier der Ausländer...deswegen pfeife ich auf alle Idioten die mich auffordern Farbe zu bekennen.
Wiederum wenn einer Farbe bekennt, sollte man ihm das lassen, auch wenn er Deutscher ist.


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Man sollte seine Wurzeln nicht vergessen - Pflicht?

12.10.2018 um 13:26
Wenn man sich als Deutscher versteht (durch Pass oder einzig weil hier aufgewachsen) heißt das ja nicht, dass man seine Wurzeln verleugnet.


"Hallo, wo kommst du her?"
"Aus Deutschland"
"Achso, deine Eltern auch?"
"Nö, das sind Italiener aber ich bin schon hier geboren worden"


Nur ein Beispiel. Was ist daran verwerflich?


Was läuft bei dir alles unter "Wurzel" @Elektrofisch ?


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Elektrofisch Diskussionsleiter
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Man sollte seine Wurzeln nicht vergessen - Pflicht?

12.10.2018 um 13:28
@KFB
Gute Frage. Eigentlich sind "Abstammung" und "Wurzeln" das geiche. Ab der Urgroßelterngeneration würde ich von "Vorfahren" sprechen. Wurzeln sind für mich der Ursprung aus der Gegend von mindestens einem Elternteil. Meine Wurzeln liegen in Karampan und Nallur in Sri Lanka. Aber ich kam in der niedersächsischen Provinzstadt Zeven zur Welt.


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Man sollte seine Wurzeln nicht vergessen - Pflicht?

12.10.2018 um 13:30
@Elektrofisch
Wurzel könnte ja auch ein Kulturverständnis beinhalten, bspw. auch Religiosität, deswegen frag ich wo die Wurzeln anfangen und aufhören.



Wenn es nur die genetische Abstammung ist, finde ich das sogar massiv unnütz bzw egal. Dann ist man halt einfach nur Mensch mit irgendeinem Eintrag im Ausweis, der Rückschluss darauf gibt welche Botschaft vorrangig für einen zuständig ist.


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Elektrofisch Diskussionsleiter
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Man sollte seine Wurzeln nicht vergessen - Pflicht?

12.10.2018 um 13:34
@KFB
Hier ist eine Auflistung aller Bedeutungen des Wortes "Wurzel". Also abstammungstechnisch bin ich ein Tamile oder Sri Lanker, doch kulturell bin ich eher deutsch geprägt.


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Realo ehemaliges Mitglied

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Man sollte seine Wurzeln nicht vergessen - Pflicht?

12.10.2018 um 13:36
Zitat von ElektrofischElektrofisch schrieb: Es gibt im Ausland ganze Landstriche, die deutsch geprägt sind, doch sie sprechen kein Deutsch und bezeichnen sich auch nicht als Deutsche.
öhm... Wikipedia: Pennsylvania Dutch
Zitat von ElektrofischElektrofisch schrieb:Warum sind im Ausland aufgewachsenen Kindern, bei dem mindestens ein Eltenteil deutsch ist, ihre Herkunft nicht wichtig?
Vielleicht weil sie nicht aus Deutschland kommen, sondern aus dem Mutterleib, und in ihrer Heimat, egal ob USA oder sonstwo, aufgewachsen sind, und eben nicht da, wo das eine Elternteil mal herkam?

Das mit der Herkunft (Stammbaum etc.) ist ein Fetischismus, wie ich ihn in solch ausgeprägter Form eigentlich nur von Türken und Deutschen kenne.
Zitat von ElektrofischElektrofisch schrieb:Und warum bezeichnen sich umgekehrt in Deutschland aufgewachsene Kinder eines italienischen oder spanischen Elternteils als Italiener/Spanier?
Tun sie das? Kannst du das aufweisen? Oder passt es nur besser in deine Theorie?
Zitat von ElektrofischElektrofisch schrieb:Das soll jetzt keinesfalls ausländerfeindlich sein oder ähnliches.
Warum musst du dich vorbeugend entschuldigen? ^^


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Man sollte seine Wurzeln nicht vergessen - Pflicht?

12.10.2018 um 13:36
@Elektrofisch
Mich hat ja nur deine Interpretation interessiert ;)


Wenn Wurzel für einen ausschließlich Abstammung bedeutet, ist es (in meinen Augen) eine unnütze Pflicht daran krampfhaft festzuhalten.
Das erzeugt doch höchstens einen künstlichen Keil.
Natürlich spricht nichts dagegen sich darüber zu unterhalten wenn es mal zur Sprache kommt.


Wenn der Begriff Wurzel weiter gefasst wird, gibt es sicher einiges an Diskussionspotential.


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Man sollte seine Wurzeln nicht vergessen - Pflicht?

12.10.2018 um 13:40
staaten sind nichts weiter als künstliche gebilde, deshalb is mir das alles wumpe. ich bin erdling bzw. mensch :D


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Man sollte seine Wurzeln nicht vergessen - Pflicht?

12.10.2018 um 13:42
Zitat von ElektrofischElektrofisch schrieb:Es gibt im Ausland ganze Landstriche, die deutsch geprägt sind, doch sie sprechen kein Deutsch und bezeichnen sich auch nicht als Deutsche.
Da möchte ich mal die USA, Texas aufgreifen.

Da kamen viele deutsche Auswanderer hin, viele haben daher noch immer deutsche Vorfahren/Wurzeln. Im Slang heißt ein Stinktier dort auch Stinkkatze.


Wenn du das jetzt kulturhistorisch betrachtest ist besteht ein großer Unterschied. Amerika sitzt im Altersvergleich zu anderen Ländern noch immer im Sandkasten.


Deutschland ist ein altes Land mit viel Tradition, es gibt die preußischen Tugenden, man war stolz darauf ein Deutscher zu sein, jemand aus dem Land der Dichter und Denker.
Das steckt noch so drin, das wird auch noch 'ne Weile so bleiben.


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Elektrofisch Diskussionsleiter
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Man sollte seine Wurzeln nicht vergessen - Pflicht?

12.10.2018 um 13:51
@Realo
Also es gibt schon viele, besonders Menschen mit italienischem Elternteil, die sich eher als Italiener denn als Deutsche sehen. Siehe ab hier

@KFB

Wenn Du fußballinteressiert oder fußballbegeistert bist, kennst Du vielleicht Alisson vom FC Liverpool. Er kommt aus Brasilien, hat allerdings deutsche Vorfahren, die im 18. oder 19. Jahrhundert aus Primstal auswanderten und sich in Brasilien unweit der uruguayischen Grenze niederließen. Die Gegend erinnert ziemlich an Deutschland. Alisson, der mit vollem Namen Alisson Ramses Becker heißt, hat einen Vater, der noch Deutsch spricht, er selbst spricht es nicht. Er wollte auch einen deutschen Pass beantragen, bekam ihn allerdings nicht, weil man diesen nur bis einschließlich der dritten Generation bekommt und Alisson schon die siebte Generation ist :D Vielleicht ist er wegen seiner Vorfahren Torhüter geworden. Wer weiß! Cool ist er jedenfalls.


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Man sollte seine Wurzeln nicht vergessen - Pflicht?

12.10.2018 um 13:52
Zitat von ElektrofischElektrofisch schrieb:Alisson vom FC Liverpool
Ihn "kenn" ich, seine Geschichte war mir aber unbekannt. Aber sehr interessant, Danke für Teilen :D


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Elektrofisch Diskussionsleiter
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Man sollte seine Wurzeln nicht vergessen - Pflicht?

12.10.2018 um 13:56
@KFB
Also ich kannte jetzt nicht so viele Ausländer, die deutsche Vorfahren haben (also Amerikaner oder Australier) oder bei dem mindestens ein Elternteil aus dem Ausland, aber wäre mal nett, sie kennenzulernen. Ein bekannter von mir aus Zeven ist aus Oberschlesien. Er hat auch deutsche Vorfahren, hat aber auf Nachfrage gesagt, dass sie ihm nicht wirklich wichtig waren. Aussiedler ist er allerdings nicht sondern kam Ende der 1990er-Jahre nach Deutschland. Seine Kinder sind hier geboren.

Wenn man Traditionen aus der Heimat lebt, dann ist es schon in Ordnung.

"Danke für Teilen :D "

Gern geschehen


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Venom ehemaliges Mitglied

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Man sollte seine Wurzeln nicht vergessen - Pflicht?

12.10.2018 um 14:03
Nein, weder ist es eine Pflicht sich zu seinen Wurzeln zu bekennen noch ist es eine Pflicht sich als Deutscher zu bekennen.


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12.10.2018 um 14:29
@Venom
Warum die explizite Erwähnung von Deutschen?


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Man sollte seine Wurzeln nicht vergessen - Pflicht?

12.10.2018 um 14:30
Will ich meinen Senf auch mal dazu geben.

Es ist nun fuer die Grosse Masse der Deutschen immer noch eine unbekannte Sache mit mehr als einem Land verbunden zu sein, obwohl man ja nichts mehr anders hoert als „Ueberfremdung“ aber kennen…. Kennen tuns dann keinen die Ueberfremdeten, einen Ueberfremder. :-)

Also bei mir ist es so, Dad machte die Bekanntschaft einer netten Deutschen Fräuleins ins Berlin da seine Grossmutter auch direkt aus Deutschland kam (Schlesien und Aschkenase) sprach er recht gut Deutsch.
Daraus entstand dann mein Bruder der leider am 01.09.1961 geboren irgendwie in Ost Berlin fest hing.
WAS ein Theater!
Irgendwie beruhigte sich das mal wieder und mein Dad war nun auch als Teil der Militaer Beobachter in Berlin bestaetigt. Doch meine Mutter bestand darauf dass mein Bruder in Potsdam zur Schule ging, Jahre spaeter ich dann auch ….
Sooo nun bin ich also bis zur High School in „Ost“ Deutschland aufgewachsen, hatte sogar nen Personalausweis der DDR. :-) :-) mit 15 dann ab nach Sioux City in die dortige High School und dann College und Uni und dann Armee fuer 27 Jahre.
Die meiste Zeit war ich nun in Deutschland based. Rammstein, Bitburg und dann Bayern.
Tjaaa…. Nun ich hab inzwischen einen deutschen Pass, einen US –Pass und einen anderen den ich zu meiner Bar-Mizwa bekam. (sowohl die Oma Muetterlich und Vaeterlich waren Aschkenase)

Genetisch (und ja ich hab diesen Ancestor test gemacht) bin ich mit typischen Markern aus „Ost“ Deutschland gesegnet und mit einem guten Satz Sioux (mein Dad sieht ein wenig aus wie Pierre Price in Kostuem :-)) .

Wenn ich in den Staaten war sagte ich immer: „Deutscher“, brachte manchmal Vorteile, wenn ich in Deutschland war… na ja da war ich immer der Ami, da konnte ich machen was ich wollte.
Dagegen habe ich einige getroffen die sind Vollzeit Amerikaner aber auf den diversen Base unserer Armee geboren und sind darauf sowas von Stolz….. irre.

Heute lebe ich in den UK, bin viel in Deutschland …. Aehm hatte auch ein paar nette Fräuleins getroffen und einige geheiratet, natürlich nicht gleichzeitig, somit Kinder.

Wenn mich Einer Deutsch sprechen hoert, sagte man mir seit ein paar Jahren ich klinge wie einer aus „dunkel“ Deutschland (brauchte Monate um zu verstehen was das eigentlich ist) und wenn ich englisch rede kling ich wie einer aus Südafrika/Louisiana. Arabisch/Farsi ist auch recht fluessig, Russisch… aehm ja Ostdeutsche Bildung. Und natuerlich Pashdun.

Was also bin ich? WAS?


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12.10.2018 um 14:31
Zitat von ElektrofischElektrofisch schrieb:Und warum bezeichnen sich umgekehrt in Deutschland aufgewachsene Kinder eines italienischen oder spanischen Elternteils als Italiener/Spanier?
Solche Leute wollen zeigen das sie etwas Besonderes sind, und wollen sich von der breiten Masse (der langweilige Deutsche) absetzen.
Das Verhalten ist sehr oft bei jungen Männern zu erkennen, um Frauen anzumachen (heißblütige Südländer).

Mann will halt was Besonderses sein.

Deutsch sein, steht halt für Langeweile.
Leider wird dieser Eindruck, durch die Medien in jeglicher Hinsicht vermittelt.


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Venom ehemaliges Mitglied

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Man sollte seine Wurzeln nicht vergessen - Pflicht?

12.10.2018 um 15:24
Zitat von KFBKFB schrieb:Warum die explizite Erwähnung von Deutschen?
Weil der TE diese explizit erwähnt hat.
Zitat von 4li3n4li3n schrieb:Solche Leute wollen zeigen das sie etwas Besonderes sind, und wollen sich von der breiten Masse (der langweilige Deutsche) absetzen.
Ach, dann ist es also dasselbe mit angeblichen deutschen Patrioten die immer wieder damit prahlen wollen mit der deutschen Flagge und deutscher Kultur und in Wahrheit Nationalismus predigen :D
Danke für die Aufklärung :D

Tatsächlich wollen sich Pseudopatrioten als was besonderes darstellen, auch als "das Volk". Oder der bekannte Satz: "Das Volk wacht auf", sie sehen sich quasi als die Erleuchteten.


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Man sollte seine Wurzeln nicht vergessen - Pflicht?

12.10.2018 um 15:30
@Elektrofisch
Glaube solche Themen finden hier schnell Nährboden für Streit, wenn man (wenn auch nur aus neugier) frägt, woher jemand kommt weil er z.B. eine sehr dunkle Hautfarbe hat oder so.
Würde man mich fragen woher ich käme, hieß die Antwort "Aus Niederbayern". Woher meine Eltern kommen? "Aus Niederbayern" Woher meine Großeltern kommen? "Aus Niederbayern und der Oberpfalz" usw usw.

Was aber bringt es, wenn man seine Wurzeln "nicht vergessen soll"? Was bringt das? Ich meine ich bin in so einem Beispiel nicht weil ich ja schon hier bin wo meine Wurzeln sind (Teilweise sogar bis zu 400 Jahre zurück in der Vergangenheit)

Daher glaube ich kommt es drauf an, WEM man so eine Frage stellt und vor allem was man damit bezwecken will.
Würde es nämlich "falsch rübergebracht" werden könnte man auch als eine Art von Provokation sehen.


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Elektrofisch Diskussionsleiter
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Man sollte seine Wurzeln nicht vergessen - Pflicht?

12.10.2018 um 16:03
@Niederbayern88

Also ich persönlich beantworte die Frage meist mit "Zeven" ;-)


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