Kommunismus jetzt einführen?

Do-X schrieb:Jo zusammen mit der anderen Hälfte aller Deutschen, nämlich der ehemaligen DDR-Bürger, sie haben den Soli zum Aufbau ihres Landes auch gezahlt! Dafür hätte man das gesamte verhökerte Vermögen verwenden können.

Mir wäre neu dass man mit dem für den Niedergang mitverantwortlichen Schrott irgendwas saniert.
Im übrigen sind die DDR Bürger bei 1989 62 Mio. Wessis und 16 Mio Ossis nicht die Hälfte.

Do-X schrieb:Jo zusammen mit der anderen Hälfte aller Deutschen, nämlich der ehemaligen DDR-Bürger, sie haben den Soli zum Aufbau ihres Landes auch gezahlt!

Berryl schrieb:Im übrigen sind die DDR Bürger bei 1989 62 Mio. Wessis und 16 Mio Ossis nicht die Hälfte.

Das ist kommunistische Mathematik, deswegen klappt es ja nicht so gut mit der Planung.

@frivol

frivol schrieb:Ich denke es kann gut funktionieren, das Firmen in Staatsbesitz sind, also es keinen Privateigentümer gibt. Aber ansonsten alles so läuft, wie im Kapitalismus heute auch. Jeder kann eine Firma gründen und wenn die erfolgreich ist, dann als Chef Millionengehälter kassieren. Aber er kann die Firma nicht verkaufen, sie gehört dem Staat.

Dadurch fällt das Privateigentum an den Firmen weg, wie im Kommunismus gewünscht und es gibt keine Kapitalisten mehr.

Wie soll das denn gehen? Ich gründe eine Firma, sprich ich investiere mein eigenes Kapital, die Firma gehört aber dann dem Staat und statt eines Gewinns / einer Entnahme erhalte ich lediglich ein Gehalt. Und dieses Gehalt legt wer fest?

Das ist so, als würde ich Geld auf die Bank bringen, um Zinsen zu bekommen und als klitzekleine Einschränkung gehört meine Einlage dann der Bank. Wer würde das denn machen?

paxito schrieb:Entfremdung der Arbeit und Akkumulation von Kapital.

@paxito

Die Entfremdung der Arbeit ist für mich ein interessantes Thema im Bezug auf den Kommunismus. Die Ideen entstanden ja unter dem Eindruck einer rasanten Industrialisierung, bei der der Arbeiter meist wirklich nichts zu lachen hatte. Daher stammt auch, zudem unter dem Eindruck einer noch existierenden Ständegesellschaft, die Idee, Arbeiter wären eine Klasse.

Heute erscheint das ähnlich schräg, wie die Vorstellungen der Homöopathie.

Zwar bestehen Teile dessen, was als Entfremdung bezeichnet wurde weiterhin, aber wie bei jeder Ideologie, hat sich die Realität schlicht anders entwickelt, als von Marx und Co vorausgesehen. Zwar machen viele Menschen nur 'Teil eines größeren Ganzen', aber unter ganz anderen Bedingungen.

Und ganz realistisch würden wir alle bestimmt nicht gerne moderne technische Produkte kaufen wollen, die gänzlich ohne Entfremdung entstehen, also zB ein vom Handwerker in seiner Werkstatt neben seinem Schlafzimmer selbst gebastelten 8K 3D Fernseher.

Berryl schrieb:Im übrigen sind die DDR Bürger bei 1989 62 Mio. Wessis und 16 Mio Ossis nicht die Hälfte.

Na und? Das bedeutet trotzdem nicht, dass sie ihren Teil zur Sanierung ihres Landes nicht geleistet haben, und Frauen waren sogar vollberufstätig - auch nach der Wende!

Berryl schrieb:Schrott irgendwas saniert.

Ich meine das Kapital aus dem deiner Meinung nach verhökerten "Schrott" und die verschwundenen Partei-/Gewerkschaftsgelder. Das hätte dafür sogar aufgewendet werden müssen, war schließlich das Volksvermögen. Wenn auch nicht viel, aber wo ist es denn nun geblieben? Das müsste der überlebende Rest der Regierung Kohl doch eigentlich wissen oder? Wen kann man denn da ansprechen oder befragen?

Berryl schrieb:Mir wäre neu dass man mit dem für den Niedergang mitverantwortlichen Schrott irgendwas saniert.

Ich hab da etwas gefunden...
Na sieh mal an, von wegen, die DDR war arm. Von wegen die Ossis sind den 100 DM hinterhergelaufen, die wurden mit offenen Armen empfangen!

Denn Bodenschätze sowie Grund und Boden seien mit null Mark bewertet worden: "In der marxistischen Theorie hat Boden keinen Wert, weil keine Arbeit drin steckt. Doch in der Folge der Währungsunion waren diese Flächen plötzlich eine wichtige Einnahmequelle mit steigendem Wert. Dieser Teil der Bilanz war also zu niedrig angesetzt."

Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/treuhand/ddr-volkseigentum-abschlussbilanz-100.html

sacredheart schrieb:Wie soll das denn gehen? Ich gründe eine Firma, sprich ich investiere mein eigenes Kapital, die Firma gehört aber dann dem Staat und statt eines Gewinns / einer Entnahme erhalte ich lediglich ein Gehalt. Und dieses Gehalt legt wer fest?

Eigenkapital hast du nicht im Kommunismus. Um die Firma zu gründen brauchst du Investoren. Also gehst du zur Bank und bekommst Geld für dein Startup. Solange du Chef deiner Firma bist, kannst du auch die Gehälter festlegen. Wenn dein Laden gut läuft, kannst du mehr Investoren gewinnen und das Geschäft ausweiten. Dann kannst du auch gut verdienen.

Aber du kannst die Firma nicht verkaufen, sie gehört dem Staat.

Geht das Geschäft schlecht, dann hast du das Risiko, das die Bank dir den Geldhahn zudreht. Geht das Geschäft pleite, dann bist du deinen Job los.

sacredheart schrieb:Und dieses Gehalt legt wer fest?

Die Loser und die Faulpelze.

frivol schrieb:Solange du Chef deiner Firma bist, kannst du auch die Gehälter festlegen. Wenn dein Laden gut läuft, kannst du mehr Investoren gewinnen und das Geschäft ausweiten. Dann kannst du auch gut verdienen.

Aber du kannst die Firma nicht verkaufen, sie gehört dem Staat.

? Was haben die Investoren davon? und vor allem woher haben die Kapital?

frivol schrieb:Um die Firma zu gründen brauchst du Investoren

Wo kommen die denn nun wieder her?

-VOLLSTRECKER- schrieb:Der Mensch bringt dann Leistung, wenn er einen persönlichen Vorteil davon hat. Im Kommunismus gibt es diesen Vorteil nicht, was dazu führt, dass der Mensch so wenig tut wie nur möglich. Mehr zu tun als das Minimum macht ja keinen Sinn da der persönliche Vorteil fehlt

Und das weißt du, weil du dort aufgewachsen bist und in einem VEB gearbeitet hast. Ja.

Wie fandest du eigentlich die jährlichen Prämienzahlungen für besonders gute Verdienste? Okay, wird wohl kein 4stelliger Betrag gewesen sein, denke ich, aber ich kenne solche Anekdoten von damaligen Hardlinern halt, dass auch im Sozialismus umhergeeifert und nicht nur stupide seiner Arbeit nachgegangen wurde.

Do-X schrieb:Wie fandest du eigentlich die jährlichen Prämienzahlungen für besonders gute Verdienste?

Oder die Begünstigungen wenn man "gute Kontakte" zur Staatssicherheit hatte.

Was mich zu der nächsten Frage führt: Wer leitet den Laden dann eigentlich?

Darf ich wählen?

Wenn ja, wie sehen die Parteien aus?
KPD 1, KPD 2 und KPD 3?

Eine CDU, FDP oder AFD bsw. würde es in einem kommunistischen System nicht mehr geben dürfen.

Ich bin der letzte der sich einer Einschränkung des Kapitalismus entgegenstellen würde. Es müssen aber nicht längst gescheiterte Systeme sein. 100e Millionen von Toten irren nicht.

-VOLLSTRECKER- schrieb:Der Mensch bringt dann Leistung, wenn er einen persönlichen Vorteil davon hat. Im Kommunismus gibt es diesen Vorteil nicht,

in der zone wurde auch nach leistung bezahlt!

also, wer nix gemacht hat bekam auch weniger als die emsigen!

:D

@DerThorag

Ich bin kein Freund von Parteien. Sobald Geld dranhängt, sind die für mich unglaubwürdig.

Sollte es im fiktiven Kommunismus auch nur eine einzige Partei geben, ist das Ding sowieso gegessen. In meinem fiktiven Kommunismus gibt es kein Geld mehr.

Do-X schrieb:Sollte es im fiktiven Kommunismus auch nur eine einzige Partei geben, ist das Ding sowieso gegessen. In meinem fiktiven Kommunismus gibt es kein Geld mehr.

Cool, nimmst Schrauben aus der Fabrik und tauscht gegen Kartoffeln - das ist doch ein Superplan.

Abahatschi schrieb:das ist doch ein Superplan.

das hatten die Altvorderen schon mit Muscheln und Wurzeln 'drauf!

:D

Do-X schrieb:Na und?

Was die Hälfte von den insgesamt 78. Mio sind ist dir bekannt?.
Geteilt durch zwei und so.

Do-X schrieb:Ich meine das Kapital aus dem deiner Meinung nach verhökerten "Schrott" und die verschwundenen Partei-/Gewerkschaftsgelder. Das hätte dafür sogar aufgewendet werden müssen, war schließlich das Volksvermögen.

Mit großer Wahrscheinlichkeit hat man wesentlich mehr reingesteckt als die Schrottsubstanz noch an Restwert hatte.
Alleine die Umweltsanierung dürfte die schon gefressen haben.

Do-X schrieb:Ich hab da etwas gefunden...
Na sieh mal an, von wegen, die DDR war arm.

Zwischen 'abgewirtschaftet-pleite' und 'arm' bestehen große Unterschiede.

Abahatschi schrieb:Cool, nimmst Schrauben aus der Fabrik und tauscht gegen Kartoffeln - das ist doch ein Superplan.

Sollte man sofort einführen.
Das sprüht nur so an Innovation und Entwicklung.
Eigentlich könnte man auch gleich in Höhlen leben.
Da spart man Ressourcen.

Abahatschi schrieb:Cool, nimmst Schrauben aus der Fabrik und tauscht gegen Kartoffeln - das ist doch ein Superplan.

Verstehst du nicht, war klar. Der fiktive Kommunismus ist ja auch nicht für jeden gedacht, der ist nur was für Idealisten und Alltags-Könner, die kennen keine "Abhängigkeiten" :)

Do-X schrieb:der ist nur was für Idealisten und Alltags-Könner, die kennen keine "Abhängigkeiten

Oder Höllenmenschen.
Die hatten auch kein Geld und lebten den Tauschhandel.

Berryl schrieb:Was die Hälfte von den insgesamt 78. Mio sind ist dir bekannt?.
Geteilt durch zwei und so.

Ja doch. Nun zieh mal alle Nicht-Arbeitenden aus dem Westen von damals ab, dann stimmt das ungefähr.

Berryl schrieb:Oder Höllenmenschen.
Die hatten auch kein Geld und lebten den Tauschhandel.

Papier kann man nicht essen, Gold auch nicht. Der Mensch ist das wahre Kapital!