War da doch mehr als nur kuscheln?Hannover/Antalya – Das Drama umMarco W. (17) aus Uelzen (Niedersachsen), dem deutschen Jungen im türkischen Horror-Knast– es spitzt sich weiter zu! BILD liegt ein Gutachten vor, das den 17-Jährigen, der lautAnklage die 13-jährige Charlotte M. in einem türkischen Ferienhotel missbraucht habensoll, belastet!
Es ist Ende März, als Marco M. mit seinen Eltern Martina (49) undRalf (47) über Ostern im Clubhotel „Voyage Sorgun Select“ (1450 Betten, 13 Bars undDiscos) Urlaub macht. Am Morgen des Abreisetages wartet die Polizei auf den Schüler.Vorwurf: sexueller Missbrauch einer 13-Jährigen. Festnahme. Höchststrafe beiVerurteilung: acht Jahre. (BILD berichtete).
Eines der Hotelzimmer des „VoyageSorgun Select“. In so einem Appartement soll Marco das Mädchen missbraucht haben
Marcogibt zu, mit einem Mädchen aus Manchester (England) geknutscht zu haben.
Doch ineinem Gutachten, das BILD vorliegt, schreiben die Ärzte von Spermaspuren am Unterleib derjungen Engländerin, die sich gegenüber Marco als 15-Jährige ausgegeben hatte!
DasProtokoll einer verhängnisvollen Nacht.
Am letzten Urlaubstag lernt Marco dieBritin Charlotte M. (13) und ihre 14-jährige Schwester kennen. Es ist 0.30 Uhr, dieMädchen sind ohne Mutter (40) unterwegs. Charlotte gibt sich als 15-Jährige aus, Marcoglaubt ihr.
Laut „Spiegel“ lässt er sich von den Mädels mit auf ihr Doppelzimmernehmen. Mit dabei: ein Flirtfreund der Schwester und eine weitere Engländerin. Die habesich angeblich aufs Doppelbett gelegt, sei eingeschlafen. Auf der anderen Seite desBettes hätten dann Marco und Charlotte unter der Decke geschmust. Die ältere Schwesterund ihr Begleiter vergnügten sich demnach auf dem Balkon.
Am nächsten Morgenwartet statt Frühstück die Polizei auf den Schüler. Der Junge kommt in denKnast.
Die schlimmen Vorwürfe in der Anklageschrift der türkischen Ermittler: „DerVerdächtige versuchte, an der Geschädigten sexuelle Handlungen vorzunehmen, auf ihremHotelzimmer in sie einzudringen.“
Laut medizinischem Gutachten sei dasJungfernhäutchen des Mädchens zwar nicht verletzt, aber „gereizt“ gewesen. Inzwischensitzt Marco seit 75 Tagen im türkischen Knast, teilt sich mit 30 Verbrechern eine Zelle.Seine Mutter darf ihn lediglich montags für zehn Minuten sehen, abgetrennt durchPanzerglas. Beim letzten Mal sei Marco danach weinend von schwer bewaffneten Wärternabgeführt worden.
Marcos Eltern appellierten gestern über ihren Anwalt an dietürkische Justiz: „Wir sind verzweifelt. Er ist doch noch ein Kind.“ Auch deutschePolitiker wie SPD-Fraktionschef Struck drängen die Türkei – bisher ohne Erfolg. Am 6.Juli beginnt dieVerhandlung.
http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2007/06/25/junge-tuerken-knast/mehr-als-kuscheln.html (Archiv-Version vom 13.07.2007)