Sex unter 18 ist ab sofort verboten: 4 Jahre Knast

...wobei anzumerken ist, dass - soweit ein besonderes öffentliches Interesses vorliegt - § 182 Abs. 2 dann auch ohne Antrag verfolgt werden kann. Es ist also kein absolutes, sondern genau genommen ein relatives Antragsdelikt.

@Jeara

<<Wenn jemand aber sagt, dass er eine Beziehung nicht führen möchte, wenn er in ihr keinen Sex haben kann, ist das ein völlig anderes Thema. Es geht nicht um eine persönliche "Erpressung", wenn ich jemanden mitteile, dass ich keine Beziehung ohne Sex haben möchte.<<

du stellst das so wunderbar unterscheid- und abgrenzbar dar.

Ob es als "Mitteilen" läuft, wenn eine Frau alleine durch die Tatsache, das ihr Freund sich einer anderen Frau zuwenden würde und sie damit psychisch stark unter Druck setzt Sex zu haben, ist dann wohl wieder im Ermessenspielraum des Richters, oder?


@OvW
<<wobei anzumerken ist, dass - soweit ein besonderes öffentliches Interesses vorliegt - § 182 Abs. 2 dann auch ohne Antrag verfolgt werden kann. Es ist also kein absolutes, sondern genau genommen ein relatives Antragsdelikt. <<

inwieweit hat dann z.B. ein Sozialarbeiter die Freiheit, sowas NICHT zur Anzeige zur bringen?

@Jeara

<<Und zwar als Gegenleistung, die ohne eine bestimmte Vergütung nicht erbracht werden würde.<<

was ja in dem von mir geschilderten Fall zutrifft. Ohne Sex keine fortführen der Beziehung.

Das kommt darauf an, ob er von Amts wegen dazu verpflichtet wurde oder nicht. Generell hat er keine Pflicht, soweit er damit nicht eine Straftat vereitelt.

Völlig heimlich wird ein Gesetzesentwurf durch den Bundestag gezogen von dem ein Großteil der Abgeordneten selbst nichts weiß - tztztztz - und dann kommt ne ellenlange recht genaue Beschreibung von sexuellen Handlungen die diese und jene durchgeführt haben sollen (fiktiv nehme ich an) - hier scheint sich ein Journalist die Zeit mit sexuellen Phantasien vertrieben zu haben und das ganze auch noch unter slash / stories - das ist ne Zeitungsente

Man kann sich eigentlich bzgl. fast aller Gesetzestexte irgendwelche Fallbeispiele zurecht drehen, die eventuell nachteilig für den "Täter" ausgehen.

Hier sind aber eigentlich die Änderungen das Thema.
Und die Änderungen führen nicht dahin, wo sie von manchen schon gesehen werden.

@ Jeara

> Ja, weil der 182 von Sex als Gegenleistung ausgeht.
> Und zwar als Gegenleistung, die ohne eine bestimmte Vergütung
> nicht erbracht werden würde.

Eine Vergütung ist nicht einmal nötig, es reicht schon die Gewährung eines "sonstigen Vorteils". Die enttäuschte 17jährige, deren Ex sich eine andere gesucht hat, kann sich nun also ohne große Probleme an ihm rächen, indem sie ihn nachträglich zum Kinderschänder stempelt. Schießlich bot er ihr den Vorteil, am Wochenende mal bei ihm zu übernachten - kostenlos natürlich...

Jalla,

auf was beziehst du das? Von "sonstigen Vorteils" ist in der Umsetzung nicht die Rede.

Klingt irgendwie wie ein schlechter Scherz. Mal im Ernst was soll das Verbot bewirken? Bald haben wir solche Zustände wie im prüden Amerika.

-Jegliche Darstellung in Bild, Foto, Video, Zeichnung oder Kunstwerk von Personen unter 18 Jahren – nackt, wenig bekleidet, mit der Schamgegend sichtbar, in „aufreizender“ Pose, ja sogar bekleidet, wird zum schweren Verbrechen – für jeden, der es herstellt, besitzt, anderen zeigt, zur Verfügung stellt usw. (Mindeststrafe 4 Jahre)

-Das alles gilt auch, wenn eine Person beteiligt ist bzw. abgebildet ist, die zwar schon über 18 ist, aber von irgendjemand für jünger als 18 gehalten werden kann (4 Jahre Mindeststrafe).

Das soll ja wohl ein Witz sein. Das heißt, dass schon das Nacktfoto der 16jährigen Freundin den ebenfalls 16jährigen Jungen einer Strafverfolgung aussetzen würde.
Da haben die Politiker wieder mal zu wenig gedacht. Playboy und Co. dürfen dann auch nicht mehr verkauft werden, weil dortja auch Mädchen abgebildet sein könnten, die von anderen als Minderjährig angesehen werden könnten. Ich versteh das ganze nicht. Hier geht es doch ledeglich um Kinderpornographie und deren Minderung, aber mit so einem Gesetz bewirkt man nur das nun auch die Jugendlichen angezeigt werden können, die angeblich "Kinderpornographie" haben. Man sollte lieber das Strafmaß bei Kinderpornographie erhöhen und die Kinderschänder bis zu ihem Lebensende in psychologischer Verwarung lassen, denn mehr als die Hälfte von denen sind Wiederholungstäter. Mich wundert es auch das davon kein Wort in den Medien erwähnt wurde.

@ Jalla

Schießlich bot er ihr den Vorteil, am Wochenende mal bei ihm zu übernachten - kostenlos natürlich...

Dies stellt keine von sexuellen Handlungen und/oder Erduldungen abhängige Gegenleistung dar.

wmpirv,

deine Vorschläge sind genauso daneben, als das, was du kritisierst. weder sind mehr als die hälfte der Täter Wiederholungstäter, noch bringen generalisierte Haftstrafen bis zum lebensende etwas. da trifft's genauso zu "Bald haben wir solche Zustände wie im prüden Amerika"

@overtheworld

Ich hab etwas übertrieben, dennoch ist das Strafmaß bei Kinderpornographie noch milder als z.B. bei Raubkopien. Und das es häufig die Wiederholungstäter sind zeigt sich ja im Fernsehen, eine psychologische Betreuung halte ich hier für sinnvoll.

@ wmpirv

Zur Erklärung:

Bisher galt Material nur dann als kinderpornografisch, wenn es Kinder unter 14 Jahren abbildete. Dies hat sich geändert.

Der Bundesrat hat dagegen berücksichtigt, dass Jugendliche Partner voneinander selbstverständliches Material anfertigen dürfen, ohne dass dies in den Bereich des Beseitzes von Kinderpronografie fällt.

Jeara,

Der Bundesrat hat dagegen berücksichtigt, dass Jugendliche Partner voneinander selbstverständliches Material anfertigen dürfen, ohne dass dies in den Bereich des Beseitzes von Kinderpronografie fällt.

Genau diese "Auslegungs-Empfehlungen" haben in der Rechtspraxis aber keinen haltbaren Charakter. Sie stellen vielmehr ein politisches Instrument dar, Entwürfe mit ungelösten Widersprüchen als gelöst und somit bestimmungsreif darzustellen, und das Problem auf die Rechtsprechung abzuwälzen, was aber erwartungsgemäß zu gegenläufigen Urteilen dieser Auslegungsempfehlungen führen dürfte, die in der Vergangenheit bisweilen sogar letztlinstanzlich bestätigt wurden, da der Rechtsprechung keine Rechtsgrundlagen dafür geboten wird - zumindest nicht, wenn es sich um so klar abgefasste Normen handelt.

Na dann steht demnächst in allen größeren Tageszeitungen "Gerichte überlastet - Die Jugend von heute verdorben, die ganze Welt am poppen". Die Staatsanwaltschaft wird erst in ganz schlimmen Fälle ermitteln. Ansonsten müßten die Richter 24 Stundenschichten machen um die Prozesslawine zu bewältigen.
-Fighter-

@ OverTheWorld

Das ist die Stellungnahme des Bundesrats zum entsprechenden Entwurf.

Entschieden ist da bisher NICHTS.

...und wieder einmal zeigen unsere gesetzgeber ihre grenzenlose inkompetenz und den schwachsinn ihrer eigenen stumpfheit und dummheit...
tut mir leid, das ich es so krass ausdrücke...

nachdenken scheint nicht in den zuständigkeitsbereich der politik zu gehören...

In Deinen aber auch nicht? ;-)

Liest erstmal alles...

Sex unter 18 ist ab sofort verboten: 4 Jahre Knast

darauf war das ja nur bezogen... hätt ich alles gelesen (was ich nicht habe, weil 22 seiten) dann hätte ich wohl auch was anderes geschrieben...
aber dennoch gehören zu dem großteil der geschlechtsakte immer zwei...

nachdenken scheint nicht in den zuständigkeitsbereich der politik zu gehören...

Oder, um es korrekt zu formulieren: "Für das Ressort Nachdenken fand sich bis jetzt noch kein qualifizierter Mitarbeiter"