Das Osmanische Reich

Und später hat sich auch der griechische Nationalismus auf Zypern gezeigt.
Da haben sie auch die türkische Bevölkerung auf der Insel abgeschlachtet.
Heute redet da auch keiner drüber. Es wird immer nur die Seite angesprochen, dass die Türken die Insel dann besetzt haben und heute die nordhälfte immernoch besetzt halten.

Ich finde die europäische Politik sehr contra Türkei, da die Aspekte und Interessen der Türkei völlig ausser acht gelasssen werden, besonders die Politik, die um Zypern geführt wird.

Was das osmanische Reich angeht, so war ich letztens in der Universität, um mir eine Präsentation über das osmanische Reich anzuhören.

Der Titel war mit der Frage "Wie konnten die Osmanen damals Frieden im nahen Osten herstellen und warum kann das die USA heute nicht?" versehen.

Das war schon sehr interessant, zu mal war es für mich sehr Überraschend, dass endlich einmal die Osmanen nicht als Barbaren sondern wirklich als sehr tolerant
dargestellt wurden.

So würde ich die Osmanen allerdings auch selber beschreiben. Sie waren keine Monster, sondern eine der tolerantesten Staaten in der Menschheitsgeschichte.
Sehr viel negatives, was heute noch alles gesagt wird, ist der Überbleibsel der schwarzen "Propaganda", die die europäischen Machthaber damals gegen die Osmanen betrieben haben.

Die Osmanen waren aber bestimmt nicht überall sehr tolerant und liebenswürdig, aber welche Religion oder welches Reich war das schon? Es gibt gute und es gibt schlechte Seiten.

Link: www.ikg.rt.bw.schule.de (extern) (Archiv-Version vom 17.08.2007)

Den Niedergang des byzantiniscvhen Reiches hatte nicht zuletzt der Angriff der christlichen Kreuzfahrer des 4. Kreuzzuges unter der Leitung des Dogen Dandolo aus Venedig eingeleitet. Von dieser Eroberung und Plünderung erholte sich das ehemalige Bollwerk gegen den Islam nie wieder.

Man hat viel von den Arabern übernommen, aber das Osmanische Reich hat nicht viel damals mit den Türken gemein gehabt. Es waren die Mauren und Aleviten die das damalige Reich bis nach Spanien getragen haben. Viele Künste wie dei mathematik und Heilkunde sind so nach Europa gekommen. Aber das Osmanische Reich hatte auch immer das Ziel gehabt den Islam mit dem Schwert nach Europa zu bringen udn gipfelten sich ind er Belagerung Wiens durch die Türken. Danach war ein langsamer Rückgang des Reiches spürbar.

@Jaf
Korrekt das war schon ein ziemliches Debakel...überhaupt gab es Probleme mit den Kreuzfahrern, Konstantinopel wollte sie nicht aufnehmen und es gab immer wieder Streitereien...das endete dann irgendwann in der gegenseitigen Abschlachtung unter Andronikos.

@darkmind
Na das sehe ich nicht so...die Osmanen verfolgten politische Ziele..die Christen wurden gut behandelt und die Kulturen schlossen in der Gegend enge Bande. (spätere christliche Herrscher griffen z.B. auf muslimische Berater zurück)

Soweit ich mich erinnern kann lies sogar ein christlicher Herrscher Kirchen die wie Moscheen aussahen bauen.

Zugegeben die Kreuzzüge und die Inquisition waren nciht gerade Ruhmesblätter der europäischen Geschichte und das Osmanishce Reich war zu seiner Zeit im Mittelalter sehr blühend was die Wissenschaft angeht, aber dennoch war eines der Ziele den Islam mit Gewalt zu verbreiten. Aber damals warde rIslam noch nciht so radikalisiert wie er es heute ist, deswegen konnten damals die Kulturen auch nebeneinander existieren.

..mir ist nicht ein großer islamischer Herrscher bekannt der in dieser Zeit den Islam (unter den Christen) so verbreiten wollte. (obwohl es wohl genug Menschen gab die das tun wollten, die gibt es immer.)
Es ging ihnen hauptsächlich um politische Macht, diese Art der Konversion ist schließlich strikt im Islam untersagt. Die Christen waren die Fanatiker zu dieser Zeit.
+Der Islam ist heute auch nicht allzu radikalisiert. Eigentlich gewinnt der islamische Aspekt der Befreiungsbewegungen nur selten Oberhand. (bei der Hisbollah z.B schon, die haben die entsprechende Basis obwohl diese auch gerade etwas 'säkularisiert' wird, für ihre Verhältnisse jedenfalls.)

Also der "allerchristlichste" König von Frankkreich liess es sich nicht nehmen sich immer wieder mit den Osmanen gegen die Habsburger zu verbünden.

Die Schwester der ersten Gattin Napoleons wurde die Mutter eines osmanischen Sultans und die Sultanin-Mutter hatte beträchtliche Macht im Reich.

In Sachen Kunst, Mode, Musik hatten die Osmanen beträchtlichen Einfluss in Europa - alleine mehrere Kompositionen Mozarts sind dem "türkischen" Sujet gewidmet....

...und - wie ich schon oft hier geschrieben habe: Das "Tschingderassabumm" der preussischen Militrmusik ist ohne die Janitscharenkapellen undenkbar. SIE war das Modell nach dem die europäischen Militätkapellen sich orientierten. SEITDEM erst gabs Blechmusik in Europas Kapellen.

Despoina@


Das redet man euch ein, genauso wie man es den Türken, Arabern, Kurden und was weiß ich wem einredet. Ich sage ja nicht, dass die Osmanen immer und überall gerecht und weise regierten, aber die Befreiung eines ganzen Volkes und die Betonung dessen Kultur gab es vor dem 18. Jahrhundert nicht. Erst mit der griechischen Befreiungsbewegung entstand das Griechen-tum ;), die antiken Vorbilder wurden wieder ausgegraben (die klassische goldene Zeit, die bisher noch jeder Nationalismus gebraucht hat, um ein gemeinsames Identifikationsmerkmal zu konstruieren). Man kann die osmanische Herrschaft nihct mit dem amerikanischen Imperialismus vergleichen, da man das Staatsverständnis nicht vergleichen kann. Ich behaupte, dass sich die meisten Menschen am Balkan und in Griechenland weniger unterjocht fühlten als es die nationalistischen Geschichtsschreiber im 19. Jahrhundert ihnen dann unterstellt haben. Gerade Griechenland hatte weitreichende Autonomierechte.

Ein bisschen Ironie in der ganzen Geschichte übrigens...mit der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen (so 1450) kam auch durch die Flüchtlinge das verlorengeglaubte antike Wissen zurück nach (süd)Europa und mit der Erfindung des Buchdrucks zur selben Zeit wurde es rasch verbreitet. Das ganze war wohl ein erheblicher Faktor im Aufstieg Europas.

Im Übrigen finde ich es immer wieder SEHR originell, wenn gerade Türken das osmanische REich bejubeln. SIE waren doch die allerletzten im Reich der Sultane. Die Janitscharen hatten einige 100 Jahre den Befehl keinen Türken auch nur auf 500 Meter an den Sultan heranzulassen! Das war jedenfalls in der Blüte des Imperiums der Fall.

Man hatte nämlich seitens der Sultane Angst vor den Türken und umgab sich GRUNDSÄTZLICH mit nicht-türkisch-stämmigen Beratern und Mitarbeitern.

Die Sultane selbst hatten seit den Tagen Mehmets des Eroberers kaum noch türkisches Blut in ihren Adern. DAs REich war mullti-kulllllturell strukturiert. Die Mütter der Sultane waren ja lange Zeit über fast allesamt NICHT-Türkinnen. Wie schon erwähnt war auch die Schwester von Josephin de Beauharnaise, der Gattin Napoleons eine davon. Eine Kreolin geboren auf den westindischen Inseln. Man hatte es damals nicht so mit der "Rasse" - es kam eher auf die "Klasse" an. -gg*

@sicarius

Alerdings! -gg* Aber das wissen unsere "Kreuzritter" meist nicht und das wollen sie auch gar nicht wissen! -gg*

@sicarius

Man spricht in der historischen Zunft sogar davon, dass es ohne den Fall Konstantinopels keine Renaissance gegeben hätte (die ja eben das antike Wissen und die antiken Künste wiederbelebte) und wohl auch dann keinen so schnellen wissenschaftlichen Aufstieg und rasanten technischen Wandel!

Europa verdankte dem Osmanischen Reich als mehr als gemeinhin bekannt!

Wieviele Theorien gibt es eigentlich über den Untergang des osmanischen Reichs? Derzeit ist es ja hoch angesagt dem Islam die Schuld zu geben. (Historiker sind so furchtbar vorhersehbar *g+)
..aber najo wer die Geschichten über die Nachfolgekämpfe und Familiengefängnisse kennt der weiß das die dekandente Führung da fleißig dran mitgewerkelt hat.

Übrigens - ich habe einige dummerhaftige Beiträge auf Seite 1 gelöscht. Sie waren einfach ZU peinlich für unser Forum, denn bei DEM Thema ist mit "Google-Kundschaft" zu rechnen und die sollten solch kindischen Unfug nicht lesen müssen.

streich ein -n-

+Ich bezweifle zwar das die Renaissance ganz ausgeblieben wäre *g* (da war ja schon einiges im Gange) aber sicher war es ein Schub der die Kirche weiter schwächte. (zum Glück)

@sdicarius

Die für mich schlüssigste ist eben die, dass infolge der Renaissance in Europa ein schneller wissenschaftlich-technischer Aufschwung erfollgte - während das osmanische REichNeuerungen gegenüber eher verschloss - nachdem man dort etwea 200 Jahre lang offen für Innovationen war. DEr
Islam hatte damit wenig zu tun - denn islamisch waren die Osmanen auch während ihres Aufstiegs.

Aber - und dafür werden mich die Forums-Türken steinigen - es hatte sehr viel mit der Einflussnahme der Türken auf Politik und Militär zu tun, die im 18. Jahrhundert einsetzte. Dioe Sultane3 wurden gezwungen Türken in die Reihen der Janitscharen aufzunehmen - die Söhne der wohlhabenden Agas aus Anatolien. Von da ab gings mit der Elitetruppe bergab. Und aus IHREN Reihen stammten ja alle Verwalltungsbeamten des Reiches.

Die "Aga-Söhnchen" wolllten natürlich nicht unbedingt sterben für den Sultan - sondern lieber leben und erben! So ganz anders, als die im Balkangeraubten christlichen Knaben, die nur durch den Dienst für den Sultan ihre Aufstiegschance hatten und nur IHM verpflichtet waren. SIE waren natürlich auch mit den im Harem des Sultans ausgebildeten jungen Frauen verheiratet worden - eine weitere "Kontrollinstanz", denn DIE wiederum waren der Sultanin-Mutter verpflichtet....

Wie gesagt all das "Funzte" SOLANGE recht gut, bis der Einfluss erbberechtigter aus zentralanatolischer Kreisen stammender Leute zunahm und dieses System aushöhlte.

DAS und der wissenschaftlich-technische Vorsprung des Abendlandes im 18. und 19. Jahrhundert waren wohl die wesentlichen Faktoren für den Niedergang.

Alles natürlich im "Stenogrammstil"...

@sicarius

Am Hofe der Medici und anderer italienischen Fürsten waren damals mehrere der aus Konstantinopel vertriebenen Gelehrten und bildeten den Kern der Bewegung, die später als Renaissance bekannt wurde. Sie, die hunderte von Büchern der griechischen Klassik mitbrachten, die nämlich im Westen der Inquisition zum Opfer fielen , von der Ost-Kirche UND DEM ISLAM aber nicht nur geduldet sondern auch studiert worden waren.

(und richtig: Renaissance kommt nicht von: rennen! -gg*

..aber ich seh gerade - ich habe Renaissance DOCH nicht mit 2 "n" geschrieben... -gg*

Joa def. eine spannende Sache aber ich würde noch auf makroskopischer Ebene die Kolonialgeschichte Europas miteinbeziehen. Da kann man schonwieder Konstantinopel erwähnen da mit der Eroberung, Europas Suche nach alternativen Seewegen (die Osmanen beherrschten nun die Preise) nach Indien und China intensiviert wurde und letzendlich eben zur ersten Markglobalisierung der Weltgeschichte führten -an der das Osmanische Reich nicht beteiligt war.

^^

Im Übrigen finde ich es immer wieder SEHR originell, wenn gerade Türken das osmanische REich bejubeln. SIE waren doch die allerletzten im Reich der Sultane


Sei vorsichtig, das sagen die türkischen Ultra-Ultra- Nationalisten auch ;)


Im Ernst: Ich kann da nicht zustimmen, meinen Kenntnissen nach wurde im osmanischen Reich keine Volksgruppe deutlich bevorzugt oder benachteiligt. Ich würde eher sagen, dass es "Rollenteilung nach Fähigkeit und geographischer Lage" gab:
Die Griechen waren vor allem für den westlichen Bereich von Kleinasien, die Schwarzmeerküste und das heutige Griechenland zuständig, vor allem was Verwaltung und Handel betrifft, nicht zu vergessen die wichtige wirtschaftliche Rolle der Armenier, die Araber spielten ebenfalls im Handel und natürlich für die islamische Gelehrtenschaft eine wichtige Rolle, die Türken waren vor allem Bauern, auch Händler in Mittelanatolien, sie waren für die Versorgung des Reiches unentbehrlich - und diewehrhaften Kurden sicherten in Ostanatolien die Ostgrenzen - natürlich sehr vereinfacht gesagt.

Es ist richtig, dass die Osmanen im 18. und 19. Jahrhundert die Verwaltung zunehmend türkisierten, aber meiner Meinung hatte das zunächst nichts mit Nationalismus zu tun, vielmehr nahm durch die vielen Sezessionsbewegungen das Misstrauen gegenüber den autonomen Provinzen zu, die Jungtürken könnte man letztlich selbst als eine solche Sezessionsbewegung bezeichnen, auch wenn es ihnen natürlich darum ging, möglichst viele Territorien zu halten.



"Die Janitscharen hatten einige 100 Jahre den Befehl keinen Türken auch nur auf 500 Meter an den Sultan heranzulassen! Das war jedenfalls in der Blüte des Imperiums der Fall"


Aus Angst davor, dass türkische Rivalen zu viel Einfluss bekommen. Das macht der jordanische König z.b. immer noch so - seine Elitegarde besteht vor allem aus Tscherkessen ;)