Kann das System überhaupt funktionieren ?

Na gut, ich gebe zu es war einwenig holprig ausgedrückt, aber hat sich mit keinster Silbe selbst widersprochen.

Topic,

Kann das System funktionieren?... es funktioniert so lange bis es aufhört zu funktionieren. D.h., dass es auf dauer schwer sein wird das ständige Wachstum und den Raubbau an der Erde aufrecht zu erhalten.
Irgendwann sind die Ressurs alle, die Gesellschaften übersättigt und das Wachstum stoppt.
Sobald dieses aber stoppt fällt alles wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

die Ressursen, meinte ich

@Topic

Wenn man Begriffe wie "Gerechtigkeit", "Allgemeinwohl" außer Acht lässt, dann ist unser auf Kapitalismus ausgerichtetes System in der Tat -funktions-tüchtig.
Auf gesellschaftlicher Ebene aber versagt das System unentwegt.
-Wir- sind (nicht erst seit gestern) mit der Idee infiziert worden, dass -unser- System das einzig Funktionierende ist.
Diese Tatsache spiegelt sich sowohl in der Gesellschaft als in den Individuen wider mit dem Ergebnis, dass insbesondere wir hier zunehmendst entpolitisiert werden und mit Apathie und Zynismus (Resignation) reagieren.
Die Entpolitisierung kommt einer Entmündigung gleich, ohne diese unser System nicht funktionieren könnte, als notwendiges Nebenprodukt des Neoliberalismus quasi.
Alle Bestrebungen alternative Wege aufzuzeigen, werden im Keim erstickt, siehe z.B. Venezuela, Kuba, etc.. durch hiesige Medienkampagnen der selbsternannten Weltmächte, die sich durch diese "angebliche -Rote Gefahr'" in ihrer(Vor)Machtstellung bedroht fühlen. Das trifft insbesondere auf die imperialistischen USA zu, wenn diese sogar nicht als Initiator zu bezeichnen sind, (nicht nur) meiner Meinung nach schon.

Klar, sind Staaten in denen ein sozialistisches System angestrebt wird auch nicht perfekt, und es muss ja auch nicht unbedingt der Kommunismus als Ziel sein (Ideologien können meines Erachtens nie gänzlich umgesetzt werden und sollten es auch nicht, Ismen bedeuten auch Stillstand), aber Veränderung in den positiveren Bereich, die eben auch Allgemeinwohl miteinbezieht kann nicht von einem Tag auf den anderen heraufbeschworen werden.
Im Grunde ist es egal, welches System oktroyiert wird, solange die Ursachen, die da nämlich wären, dass das (auch von Wirtschaftsgurus) implantierte Bild eines von Geldgier getriebenen Menschen (homo oeconomicus) implantiert wird auf welchen Weg auch immer, das muss nicht unbedingt -direkt- vonstatten gehen und dieses nicht als solches und unzureichendes BIld des Menschen erkannt wird, spielt das System wie erwähnt an sich keine Rolle.

"Denn wenn das der Fall ist, macht sich ja jeder der das System erhält (auch indem er es zum bessern ändern will) schuldig und die einzig gerechte Lösung wäre eine Vernichtung des Systems."

Am besten dadurch herbeigeführt, die eigene Apathie zu erkennen und zu boykottieren WO NUR GEHT! ohne Rücksicht auf vermeintliche Verluste, die eigentlich keine sind und künstlich erschaffen worden.
Um mal ein wenig realistisch zu bleiben, erscheint dieses Unterfangen aber in Anbetracht der Tatsache, dass die Entmündigung bereits sehr weit fortgeschritten ist, der Mensch fürchtet sich regelrecht vor Autonomie, wie hier schon erwähnt, sehr utopisch.

Von daher, wer das System "wissentlich" erhält, soll sich nicht beschweren über Nachteile die ihm zuteil sind oder in Zukunft zuteil werden. Das ist mal sicher, siehe Einschränkungen der Freiheit z.B., die freiwillig für mehr "halluzinierte Sicherheit" aufgegeben wird.

Entweder oder, eines ist gewiss, mit Jammern alleine hat noch nie jemand etwas verändert und auch Einzelne werden wohl kaum die ganze Welt verbessern können, aber zumindestens haben wir die freie Wahl bei uns selbst anzufangen.




(sorry für den mehr-fach Post, mein Netz spielt gerade nicht mit :()

Wenn ich mal gross bin, möchte ich mich so gut ausdrücken können, und so viel wissen wie sarasvati :)

Naja, ich warte immer noch auf eine funktionierende Alternative.

Es gab mal eine, nämlich die soziale Marktwirtschaft.
Die haben wir aber zusammen mit dem Kommunismus zu Grabe getragen. Schade.

Systeme die vom Menschen entwickelt und erdacht wurden koennen nicht perfekt funktionieren, weil der Mensch selber nie perfekt sein wird.

Joschix,

Genau da liegt das Problem.
Du erwartest eine vorgefertigte Lösung -aller Probleme-, hübsch verpackt und auf dem goldenen Tablett serviert ohne deinen Verstand mal selbst zu bemühen.
DA bist du nicht der Einzige.

Und genau das ist es ja, was nicht funktioniert. Weshalb Ideologien zumeist zum Scheitern verurteilt sind.

Deshalb "sprach" ich ja von der Angst vor Autonomie. Das ist im Großen wie im Kleinen.

Die Gesellschaft ist zu vergleichen mit einem Kind.
Eltern sollten ihre Kinder unterstützen Autonomie zu erlangen.
Das was die Politik/Wirtschaft aus/mit "uns" macht ist genau das Gegenteil.

Selbst denken, autonom handeln wie es ein Erwachsener tun würde wäre mal angebracht und das Denken/Handeln nicht Dritten überlassen. ;)

"Es gab mal eine, nämlich die soziale Marktwirtschaft.
Die haben wir aber zusammen mit dem Kommunismus zu Grabe getragen. Schade."

Jetzt würde sie ja auch nicht mehr funktionieren...

"Selbst denken, autonom handeln wie es ein Erwachsener tun würde wäre mal angebracht und das Denken/Handeln nicht Dritten überlassen."

Und genau das habe ich getan und bin seitdem ein glücklicher Kapitalist ;)

Perfektion impliziert, dass ein klares ziel deffiniert sein muss und dieses ohne energieverschwendung, also ohne Umwege angesteuert würde.
Dann könnte man sagen, dass man einen "perfekten" Weg geht.
Nun ist es aber so, dass man kein klar deffiniertes Ziel hat, ausser am Leben zu bleiben vielleicht. Doch schon hier beginnt die Spaltung. Der eine kann sich ein Leben ohne Reichtum nicht vorstellen, der Andere aber sehr wohl.
Wer von den Beiden ist jetzt mehr im Recht?

Joschix,

und warum fragst Du dann überhaupt nach Alternativen?
Diese Frage sollte sich dann doch für dich erübrigt haben, denke ich.

"und warum fragst Du dann überhaupt nach Alternativen?"

Falls es eine gibt, warum sollte ich dann eine Chance verschlafen ?

>>Jetzt würde sie ja auch nicht mehr funktionieren...<<

Schon klar, es fehlt wie gesagt der starke kommunistische Gegenpol.

>>Selbst denken, autonom handeln wie es ein Erwachsener tun würde wäre mal angebracht und das Denken/Handeln nicht Dritten überlassen<<

Das sagt sich ja so leicht. So leicht ist es aber nicht.
Denn Autonomie ist ja schön und gut, Individualität wird ja immer gerne ganz gross geschrieben, doch diese spaltet die Gesellschaft auch, das sollte man niemals vergessen. Die gesellschftliche Struktur kann nur halten wenn zu einem gewissen Teil Konsens herrscht. Und um den zu erreichen ist gerade Autonomie eher hinderlich.

Joschix,

ach so, also scheinst du dann also doch nicht 100%-ig glücklicher Kapitalist zu sein?
Wenn du sogar eine Alternative als Chance bezeichnest.

Alternativen, Lösungen gibt es -ohne Ende-.
Aber wie bereits erwähnt kann Dir niemand das Denken abnehmen. ;)

"Wenn du sogar eine Alternative als Chance bezeichnest."

Naja, warum sollte man auf Veränderungen nicht reagieren wenn man davon profitieren könnte ? Das ganze Leben ist geprägt von Veränderungen, wer nicht schnell genug reagiert verpasst nunmal was.

"Naja, warum sollte man auf Veränderungen nicht reagieren wenn man davon profitieren könnte ?"

-Profit-ieren in welcher Art und Weise?
Wer ist "man"?

"Das ganze Leben ist geprägt von Veränderungen,"

das stimmt wohl.

Leben Ist Bewegung. ;)

"wer nicht schnell genug reagiert verpasst nunmal was."

Was ist "was"?
Zu meinen, dass man etwas verpasst ist meiner Meinung nach Illsusion. Da Veränderung unabhängig vom persönlichen Empfinden immer stattfindet.

Im Grunde aber, könnte ich mir die Fragen selbst beantworten. Ich habe ja schon so einiges vor dir gelesen hier.

Ich glaub´es ist vergebene Liebesmüh hier jetzt Alternativen aufzählen, also zu sagen z.B. Kommunismus wäre was oder Anarchie wäre auch was, Syndikalismus, Panokratie u.s.w. , u.s.f..
Was all diese "Systeme" gemein haben sind, dass sie alle Autonomie/Eigenverantwortung unterstützen und aber ebenso auch darauf ausgerichtet sind das Allgemeinwohl zufördern.
Es bringt halt eigentlich nichts Systeme bloß -auszutauschen-, wenn die Basis (Vernunft) nicht vorhanden ist. ;)