Deutsche sollen intelligenteste Europäer sein...

Oder: Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt ...

Klar da haben viele Deutschen gelebt und viele von ihnen wurden gegangen

Aber da lebten genauso Menschen, die nicht Deutsch als Muttersprache haben, Balten, Slawen, Franzosen, Italiener usw.

Die Striophe zeugt natürlich von Großmachtsphantasien, da braucht man nicht lange um den heißen Brei herumzureden. Natürlich geht es da nicht um den deutschen Sprach- oder Kulturraum losgelöst von staatlichen Grenzen ...

Against@

Wie ist "Deutschland Deutschland über alles in der Welt" gemeint?
Wie ist "Von der Maas bis an die MEmel, von der Etsch bis an den Belt" gemeint?


Erkläre bitte mal deine Sicht

@Against

Deutschland über alles in der Welt" trieft natürlich nur so vor Überheblichkeit und Nationalismus, da kann man behaupten was man will


Du bist gebildet genug um zu wissen wofür das steht!

Würdest du dir diese Strophe wieder wünschen?

Das "über alles in der Welt" drückt das damalige Verlangen nach einer Einigkeit aller deutschsprachigen Gebiete aus, unabhängig und überparteilich gesehen!
"Von der Maas bis..." drückt in Worten das damalige deutschsprachige Gebiet aus.
Die Maas durch das Herzogtum Limburg; die Etsch durch das Kaiserreich Österreich; die Belt durch das Herzogtum Schleswig und die Memel durch das damals nördliche Ostpreußen

freestyler schrieb:Würdest du dir diese Strophe wieder wünschen?

Die Strophe gibt es doch noch immer und es ist nicht verboten sie zu singen! Sie ist Teil der deutschen Kultur

Großmachtsanspruch, Nationalismus? 700, 800 Jahre deutsche Vergangenheit.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben ein Nationalist mit großmachtsansprüchen? Lass dich mal gründlich untersuchen. Es drückt wohl eher den Wunsch aus das Deutschland über dem deutsche Staatenbund steht. Die Nation war damals noch garnicht richtig geboren. Was heute Deutschland ist und was es in Weimarer Zeiten war, war damals in Kleinstaaten und Fürstentümer zersplittert und oft genug uneins. Deutschland, Deutschland über alles drückt lediglich die Sehnsucht nach einer Nation aus.

Und damit sie in ihrer Gänze auch nicht in Vergessenheit gerät...

Deutsche Nationalhymne (German National Anthem) Deutschlandlied

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"Über alles in der Welt" ist aber eine ziemlich aggressive "Einigkeit" - Das heißt dann aj wohlwollend intherpretiert: "Deutschland zählt für mich mehr als alles andere auf der Welt"

Den Rest kann man stehen lassen, aber es handelte sich trotzdem nur um ein Phantasiegebilde, dass nur der Führer einmal für kurze Zeit verwirklichen konnte.

Und natürlich war die "großdeutsche Lösung" Bestandteil der Deutschnationalisten im 19. Jahrhundert, Bismarcks preupische Riege begnügte sich zugunsten der preußischen Vorherrschaft mit der kleindeutschen Lösung. Gefragt wurden die Habsburger bzw. Österreicher natürlich nicht, ob sie sich auch eine großdeutsche Lösung wünschen ...

@against_nwo

Würdest du dazu auch eine entsprechende "Jugend" gründen wollen, um diesen Geist wiederherzustellen?

Mit dem "über alles in der Welt" und der Darstellung der deutschen Grenzen durch den paraphrasierten Verlauf der genannten Flüsse, lehnte man sich seinerzeit wohl auch an ein Lied von Walthers von der Vogelweide an, bei der es in einer Strophe heißt:
Ich hân lande vil gesehen
unde nam der besten gerne war. […]
tiuschiu zuht gât vor in allen.
Von der Elbe unz an den Rîn
und her wider unz an Ungerlant
mugen wol die besten sîn,
die ich in der werlte hân erkant.
„Ich habe viele Länder gesehen
und wollte immer die Besten kennenlernen. […]
Deutsche Art und Bildung übertrifft alle anderen.
Von der Elbe bis an den Rhein
und dann wieder bis an die Grenze zu Ungarn
da leben gewiss die Besten,
die ich in der ganzen Welt gefunden habe.“


Aber wahrscheinlich wahr er auch ein Nazi im Jahre 1198

freestyler schrieb:Würdest du dazu auch eine entsprechende "Jugend" gründen wollen, um diesen Geist wiederherzustellen?

Auf solch dämliche Fragen gehe ich erst gar nicht ein!

@al-chidr
Du musst das ja auch im Kontext der deutschen Geschichte seinerzeit sehen. Mit all der Zerrissenheit durch die Fürstentümer und die daraus resultierenden innerdeutschen Konflikte!

Ja wenn man das so sieht @al-chidr , dann stimmt natürlich auch das Märchen, daß Österreich das erste Land war, welches von Nazideutschland überfallen wurde.

Weder er noch Fallersleben waren Nazis - Letzterer schrieb aber in einem sehr nationalistischen Umfeld

Die Frage ist vielmehr, welchen Sinn es macht, heute voller Inbrunst die Strophen zu singen, die Schnee von gestern sind - wie du richtig sagst, im Kontext der "Selbstfindung der deutschsprachigen Völker" zu sehen sind. Wohlgemerkt wird aber eindeutig ein starker Herrschaftsanspruch vertreten, nicht beim Meister von der Vogelweide, aber beim "Lied der Deutschen"

Welchen Sinn macht es heut die .......................Pfffffffff

Dann brauchen wir uns och garnicht mehr mit der vergangenheit beschäftigen wenn du mit so nem schwachsinnigen Argument kommst.

al-chidr schrieb:Die Frage ist vielmehr, welchen Sinn es macht, heute voller Inbrunst die Strophen zu singen, die Schnee von gestern sind -

Diese Worte aus dem Munde von jemanden der an eine alte Buchreligion glaubt und die Worte, welche vor Jahrhunderten aufgeschrieben worden sind, als für immer gültig ansieht, grenzt schon an einen echten Scherz

Also rufen wir auf: "Völker dieser Erde, habt ihr eine Nationalhymne welche älter als, na sagen wir mal 50 Jahre ist, dann wird es Zeit für eine neue Hymne. Geschrieben von Herrn Bohlen und besungen von Shakira

erste Strophe französische Nationalhymne:

Auf, Kinder des Vaterlands!
Der Tag des Ruhms ist da.
Gegen uns wurde der Tyrannei
Blutiges Banner erhoben. (2 x)
Hört ihr im Land
Das Brüllen der grausamen Krieger?
Sie rücken uns auf den Leib,
Eure Söhne, Eure Ehefrauen zu köpfen!

Zu den Waffen, Bürger!
Schließt die Reihen,
Vorwärts, marschieren wir!
Das unreine Blut
tränke unserer Äcker Furchen


Wenn das der text der deutschen Hymne wäre würden viele hier den Staat vermutlich auflösen wollen.

über den thread titel

Heute noch in der SZ gelesen, dass 1/4 der Deutschen nie zum Buch greifen.






Traurig.

Leute, was soll diese lächerliche Diskussion über Nationalhymnen? Das man sie im Kontekt der jeweils aktuellen Historie betrachten und interpretieren muss, sollte eigentlich Konsens sein. Das die Marseillaise zur Zeit der Revolutionskriege ihre Berechtigung hatte ebenso wie das Lied der Deutschen zur Zeit des Partikularismus dürfte jedem einleuchten und benötigt keine weitere Interpretation.

Das Deutschlandlied ist insofern problematisch, als das die erste Strophe einen Grenzverlauf besingt, der so nun nicht mehr aktuell ist, die Zweite strophe hätte ich auch als Nazi albern gefunden. Die Dritte Strophe plaisiert mit hingegen und warum nicht diese beste aller Strophen nehmen und singen?

@Topic

Das halte ich unabhängig von PISA für ein Gerücht, denn wirklich vergleichbare Maßstäbe gibt es keine, man müsste schon eine einheitlich durchgeführte Studie auflegen, die auch eine statistisch relevante Gruppe von Leuten aus den jeweiligen Ländern erfasst.