@Cpt.Germanica Ich lebe in Südtondern, unmittelbar an der dänischen Grenze. Meinen dänischen Freunden diesseits und jenseits des Wildschwein-Zaunes sind sich schon lange einig, dass Espersen nicht nur ein Rad ab hat, sondern genügend für einen Reifenhändler. Der wird als Politiker selbst in DK ungefähr so ernst genommen wie der zitierte Herr Nobis hierzulande. Rechtspopulisten sind immer mal wieder für einen Lacher gut.
Ich plädiere ja für ein Gross-Dänemark bis nach Altona - aber auf mich hört mal wieder keine/r.
Das Leben in der Grenzregion ist eben bunter als im Binnenland.
Nach 1945 gab es hier in der Grenzregion bis etwa zur Eider nicht wenige frühere "Grossdeutsche", die plötzlich gern Dänen sein wollten und sich zur dänischen Minderheit bekannten. Die britische Besatzungsmacht warf deren Interessenvertretung allerdings Seperatismusbestrebungen vor, an denen dem UK nicht gelegen war. In der Folge wurden u.a. LehrerInnen an den Schulen der dänischen Minderheit in der Region gefeuert, weil sie die dänische Flagge vor dem Schulgebäude aufgezogen hatten.
Dass die "Umdänung" nicht nur den Vorteil hatte, dass man plötzlich vom strammen Nazi zum Opfer des Faschismus mutieren konnte, sondern auch materielle Vorteilen in Form von Hilfeleistungen durch die dänische Bevölkerung, brachte den Wendehälsen auch den Spitznamen "Speckdänen" ein, gefolgt von gewalttätigen Übergriffen.
Heute spielt es keine Rolle mehr, ob Du Deutscher in Dänemark oder Däne in Deutschland bist. Beide jeweiligen Minderheiten haben ihre eigenen Kitas, Schulen, Kultureinrichtungen, Zeitungen und Parteien. Hier in der Grenzregion sind wir vielsprachig, arbeiten grenzüberschreitend und kaufen ebenso grenzüberschreitend ein.