Zwei Artikel aus der Financial Times Deutschland zum Thema Tankerauftrag:
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Northrop zieht auch die Reißleine, weil das Projekt zu risikoreich ist. Denn der Tankerauftrag wäre eine Festpreisorder gewesen. Damit hätten sich die Unternehmen verpflichtet, für eine vorher vereinbarte Bezahlung zu liefern - egal, wie teuer der Bau des Flugzeugs am Ende wird.
Genau mit diesem Businessmodell hat Airbus beim Militärtransporter A400M in Europa gerade Schiffbruch erlitten. Das Projekt verteuerte sich um Milliarden, weshalb EADS sogar seinen Zivilflugzeugbau in Gefahr sah und monatelang mit den Bestellernationen über einen finanziellen Nachschlag feilschte.
Der von Northrop initiierte Ausstieg ist realistisch und spart EADS viel Geld. Allein die Bewerbung hätte die Firmen grob 100 Mio. $ gekostet. EADS sollte die aktuelle Lage nutzen, um die eigenen Baustellen aufzuräumen. Noch ein neues Projekt, nämlich der Aufbau einer Tankflugzeug-Fertigung in den Vereinigten Staaten, hätte dem Unternehmen eine weitere Last aufgebürdet.
Auch so gibt es genug für den Konzern zu tun: Er muss die Probleme um den A400M in den Griff bekommen, ebenso wie die Produktionsschwierigkeiten beim Riesenairbus A380. Nicht gerade glatt läuft auch die Entwicklung des neuen Langstreckenmodells A350. Und schließlich muss auch die A320-Modellfamilie modernisiert werden.
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http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:ruestungspolitik-boeing-baut-das-schlechtere-tankflugzeug/50086064.htmlIch denke mal mit Blick auf diese "Baustellen" auch verständlich das man vielleicht nicht ganz von EADS überzeugt war.
Im Artikel wird aber auch erwähnt das man vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt über ein mögliches "Dual-Sourcing" noch die Möglichkeit bekommt einen Teil der Tankerflotte zu bauen.
Das hier finde ich eher belustigend:
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Die Kommission drohte den USA mit höheren Hürden für künftige Rüstungsprojekte. Wenn das Pentagon bei der Ausschreibung von Tankflugzeugen für die US-Luftwaffe den amerikanischen Hersteller Boeing bevorzugt habe, könnte das Folgen für Rüstungsgeschäfte mit den USA haben, hieß es aus Brüssel.
Die Bundesregierung forderte Washington auf, ihr Bieterverfahren zu modifizieren. "Ich würde mich freuen, wenn es zu diesem Schritt käme", sagte der Luftfahrtkoordinator der Bundesregierung, Peter Hintze. "Die US-Regierung sollte das überdenken."
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http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:streit-um-us-tankflugzeuge-europa-legt-sich-mit-den-usa-an/50086015.htmlHeißt das das die USA demnächst keine Flugzeugträger, Stealthflugzeuge, Raketen usw. mehr bekommt?
Ach ne Moment, das naut die USA ja alles selber.
;)