Flugzeugsabsturz: Polens Präsident tot! Anschlag?

@dosbox

dosbox schrieb:also Landung nach "alt Väter Sitte" mit aus'm Fenster gucken.

...sollte man aber bei Nebel nicht unbedingt praktizieren ;) .

@dosbox

dosbox schrieb:Ein Umsteigen auf Hubschrauber (notfalls auch schwarze) wäre sicher möglich gewesen.

Möglich schon, aber auch zeitaufwendig, zumal Hubschrauber im Nebel auch nich besser fliegen denk ich mir mal. Der Präsident wäre auf alle Fälle zu spät zu "seiner" Gedenkfeier gekommen, die ihm ja sehr am Herzen lag. Vielleicht hat er den Nebel auch einfach unterschätzt und gedacht die Piloten sind die besten die er hat. Die werden mit ein wenig Druck schon dafür sorgen, dass der Zeitplan eingehalten wird. Aber wie schon mehrfach gesagt, warten wir den Voice-Recorder ab bevor wir voreilige Schlüsse ziehen.

Gruß greenkeeper

@greenkeeper

zumal Hubschrauber im Nebel auch nich besser fliegen denk ich mir mal

Aber besser landen....im Gegensatz zum Flugzeug muss der nicht abwärts rasen und durchstarten, wenn er nen paar Meter daneben ist....der Hubikopter ist da flexibler, der kann auch schweben und rückwärts fliegen außerdem kann man damit behutsamer manövrieren.

@GilbMLRS

GilbMLRS schrieb:Aber besser landen...

Ja, das stimmt schon. Mir geht es aber um den Zeitverzug der trotzdem auftritt und meiner Meinung nach bei solch einer Veranstaltung zu Schwierigkeiten führen wird. Vielleicht blasen die Russen dann das ganze ab mit der Begründung der polnische Präsident konnte nicht rechtzeitig erscheinen wegen schlechten Wetters. Das wollte der Präsident vielleicht unter allen Umständen vermeiden.

Wie gesagt is nur 'ne Spekulation meinerseits, für mich aber die naheliegendste.

Gruß greenkeeper

Doch, Hubschrauber fliegen in diesem Fall "besser", denn für sie gelten großzügigere Sichtminima.

Naja, wie auch immer-drei, vier Anflüge, die alle erfolglos waren, da muss man doch mal irgendwann einsehen, dass man sich besser einen anderen Landeplatz suchen sollte.

Nachdem Lech Kaczynski 2008 einen Piloten vors Militärgericht hat stellen lassen, weil der aus Sicherheitsgründen nicht in Tiflis gelandet ist, sondern in Aserbaidschan, und der polnische Pilot heute vier Anflüge probiert hat (Standard sind zwei, und vor der polnischen Maschine ist eine russische Maschine nach zwei Anflugversuchen nach Moskau umgekehrt), geht es - trotz der tragischen Umstände - sehr wohl um den Tatbestand der fahrlässigen Tötung.

Im Regelfalle ist der Pilot dran (er hat Befehlshoheit im Flugzeug), aber ich denke, die Frage nach dem Befehlsnotstand (der Pilot war Militärpilot, Kaczynsky war Oberfehlshaber und damit sein oberster Chef) wird - auch aufgrund wohl erfolgender Regressansprüche - gestellt werden müssen.

@voidoflight

War nicht auch so ein hoher "richtiger" Militär mit in dem Flugzeug? Wenn der nun vll auch noch dazwischen gequatscht hat? Wie ich vorhin gehört habe, bestand die Besatzung der Cockpits aus vier erfahrenen, ziemlich hochrangigen Piloten ...

das wird wohl für diplomatische turbulenzen (sry,@Merlina ) sorgen.

ausgerechnet auf dem weg zur gedenkfeier
für die ermordeten polnischen offiziere,
da hat russland schon mal ne grosse geste bewiesen
und dann das.
das kann russland nicht gewollt haben
und nach dem
was ich gelesen habe
war der start von vornherein eine stümperei.

beim nächsten termin
holen die russen die polnische delegation sicher mit ner antonow ab

jetzt kannst mich in die pause schicken

buddel

anflug, nicht start

buddel

Jedenfalls sind die Unfallberichte voll mit Leuten, die es zwanghaft im Nebel versucht haben und erwartungsgemäss gescheitert sind. Das Militär hat sowieso einen an der Waffel, aber für alle Flieger gelten die gleichen Regeln. Vor allem auch die ungeschriebenen Weisheiten, dass das, was schiefgehen kann, auch schiefgehen wird.

@voidoflight

Das mit dem Kriegsgericht wußte ich gar nicht, bestätigt aber meine Vermutung.
Hoffentlich veröffentlichen sie auch die Mitschnitte vom Voice-Rekorder und machen daraus kein Staatsgeheimnis.

Gruß greenkeeper

@Thalassa
Ja siehe Liste nebenbei war eine ordentliche Antirussland Fraktion an Bord.

Führung der polnischen Streitkräfte:

GEN. F. Gągor, Stabschef der polnischen Armee

Andrzej Karweta, Vizeadmiral, Befehlshaber der Marine

GEN. Andrzej Błasik, Kommandant der Luftwaffe

GEN. TADEUSZ BUK, Kommandant der Landstreitkräfte

GEN. WOJCIECH POTASIŃSKI, Kommandeur der Special Forces

GEN. BRONISŁAW KWIATKOWSKI, Befehlshaber der Force Operations

GEN. ARTUR GILARSKI, Kommandeur Ausbildungszentren der Armee

GEN. STANISŁAW KOMORNICKI

und der Rest
Passagierliste:

LECH KACZYŃSKI, Präsident Polens
MARIA KACZYŃSKA, Ehefrau des Präsidenten
Ryszard Kaczorowski, der letzte Präsident Polens im Londoner Exil
Krzysztof Putra, stellvertretende Sprecher des Sejm
Krystyna Bochenek, stellvertretender Sprecherin des Senats
Jerzy Szmajdzinski, stellvertretende Sprecher des Sejm
Wladyslaw Stasiak, Leiter des Amtes des Präsidenten
Aleksander Szcżygło, Leiter des Nationalen Sicherheits- Büros
Paweł Wypych Staatssekretär im Amt des Präsidenten
Stanislaw Jerzy Komorowski, Staatssekretär für Verteidigung
Tomasz Merta,, Unterstaatssekretär, Ministerium für Kultur
Maciej Plazynski, Ex Sejm- Marschall
Mariusz Kazan, Chef diplomatisches Protokoll des polnischen Aussenministeriums
Mariusz Handzlik, Unterstaatssekretär im Amt des Präsidenten
Andrzej Kremer, Unterstaatssekretär im Ministerium für auswärtige Angelegenheiten
Andrzej Przewonik, Generalsekretär des Rates zum Schutz der Denkmäler für Kampf und Martyrium
Piotr Nurowski, Präsident des Polnischen Olympischen Komitees
Janusz Kochanowski, Bürgerrechtler
Slawomir Skrzypek, Präsident der polnischen Nationalbank (NBP)
Janusz Kurtyka, Präsident des Institutes der Nationalen Erinnerung (IPN)
JANUSZ Krupski, Direktor des Amtes für Kriegsveteranen und Vertriebene

Abgeordneten und Senatoren:

LESZEK DEPTUŁA
GRAŻYNA GĘSICKA
PRZEMYSŁAW GOSIEWSKI, Zweiter Mann in Kaczynski Partei PIS
ZBIGNIEW WASSERMANN, Ex Geheimdienstchef
SEBASTIAN KARPINIUK
IZABELA JARUGA-NOWACKA
ALEKSANDRA NATALLI-ŚWIAT
ARKADIUSZ RYBICKI
JOLANTA SZYMANEK-DERESZ
WIESŁAW WODA
EDWARD WOJTAS
JANINA FETLIŃSKA

Vertreter der Kirche:
TADEUSZ PŁOSKI
MIRON CHODAKOWSKI
ADAM PILCH
AN OSIŃSKI
ROMAN INDRZEJCZYK
BRONISŁAW GOSTOMSKI
JÓZEF JONIEC
ZDZISŁAW KRÓL
ANDRZEJ KWAŚNIK


Sicherheitsbeamte (BOR)

JAROSŁAW FLORCZAK

ARTUR FRANCUZ

PAWEŁ JANECZEK

PAWEŁ KRAJEWSKI

PIOTR NOSEK

JACEK SURÓWKA

MAREK ULERYK

DARIUSZ MICHAŁOWSKI

Opferverbände Katyn + Familien + Freunde

TADEUSZ LUTOBORSKI

STEFAN MELAK

STANISŁAW MIKKE

BRONISŁAWA ORAWIEC-LOFFLER

KATARZYNA PISKORSKA

ANDRZEJ SARJUSZ-SKĄPSKI

WOJCIECH SEWERYN

LESZEK SOLSKI

TERESA WALEWSKA-PRZYJAŁKOWSKA

GABRIELA ZYCH

EWA BĄKOWSKA

ANNA MARIA BOROWSKA

BARTOSZ BOROWSKI

EDWARD DUCHNOWSKI

ZENON MAMONTOWICZ-ŁOJEK

JANUSZ KRUPSKI

WOJCIECH LUBIŃSKI

BARBARA MAMIŃSKA

JANIANA NATUSIEWICZ-MILLER

KS. RYSZRD RUMIANEK

IZABELA TOMASZEWSKA

ANNA WALENTYNOWICZ

JANUSZ ZAKRZEŃSKI

JOANNA AGACKA-INDECKA

CZESŁAW CYWIŃSKI

ZBIGNIEW DĘBSKI

Quelle: Polskaweb.de, 10.4.2010

Aber auch von russischer Seite würde ich es nicht bei einem "bedauernswerten, tragischen Unglück" belassen.

Wenn es stimmt, dass das Flugzeug den Flughafen von Osten angeflogen ist und zwei Kilometer vor dem Flughafen in einem Waldstück verunglückt ist, dann kann es sich nur um dieses Waldstück handeln:

Original anzeigen (0,3 MB)

Ein wenig kürzer oder weiter, und es wäre eine ganz große Zivilkatastrophe gewesen: die Maschine wäre über bewohntem Gebiet runter gekommen.

Damit wäre jeder Anflug nach den üblichen zwei Versuchen vermutlich auch nach russischem Recht ahnbar. Keine Ahnung, welchen Paragraphen es da gibt: grob fahrlässige Inkaufnahme einer Massentötung?

Als Bewohner dort fände ich das Unglück nicht mehr ausschließlich "tragisch" und "bedauernswert". Ich hätte das Gefühl, dass da jemand mein Leben bedroht hat.

@voidoflight

und die sind jetzt tot

buddel

das ist total krass. polen ist momentan militärisch gesehen völlig hilflos

hat denn jemand die absicht
polen anzugreifen ?

buddel

@Gurkenhannes
das wirft ja staatpolitischphilosophische fragen auf.
jetzt klärt sich ja
ob so ein stab überhaupt von nöten ist

buddel

buddel schrieb:und die sind jetzt tot

Dafür trägt irgendjemand in der Maschine die Verantwortung. Die Fluglotsen haben von der Landung in Smolensk abgeraten und die Ausweichflughäfen Minsk und Moskau angeboten.

Die Fluglotsen in Smolensk haben von der Landung abgeraten, sollen aber ausgesagt haben, dass sie kein Recht hätten, einer Präsidentenmaschine die Landung zu verweigern.

Je mehr ich über dieses Unglück lese, bekomme ich das Gefühl, dass dies ein Selbstmordkommando war.

- die Landebahn ist 1,5 km lang (kürzer geht es für eine TU 154 fast nicht)
- es gibt kein ILS
- es gibt keine Beleuchtung
- es herrscht Nebel

Den Landestreifen zu finden ist Glückssache. Selbst ein ortskundiger russischer Pilot hat eine halbe Stunde vor dem Unglück kehrt gemacht. Er hat keinen sinnvollen Anflug geschafft. Und wie soll das einer - vormutlich ortsunkundigen - polnischen Crew gelingen? Hmmm ... ist ihr auch nicht gelungen. Auf die schlimmstmögliche Art und Weise.

@buddel

Gurkenhannes schrieb:das ist total krass. polen ist momentan militärisch gesehen völlig hilflos

Vor dem Flugzeugabsturz doch auch.


Mich würde jetzt interessieren, ob sein Bruder seine Stelle einnimmt.
Vor allem der Wahlkampf würde interessant sein.

Wählt ihn das Volk weil sein Bruder gestorben ist oder weil er fähig ist ?