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Hatten die Linken doch nicht Recht?

99 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kapitalismus, Sozialismus, Linke ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Hatten die Linken doch nicht Recht?

18.08.2011 um 12:06
Nur sind viele Menschen mit weitaus mehr Macht o. Geld leider nicht weniger durch ihre Gier bestimmt, aber durch den erweiterten Einflussbereich im gewissen aber nicht unwesentlichem Masse eben schicksalbestimmend für grössere Bevölkerungsteile resutlieren aus der sich durch den Wohlstand ergebenden Verantwortung.
Es ist durchaus abzusehen, bevor ein gewisser Teil! der ärmeren Gesellschaftsschicht selbst durch die Gier getrieben zu ungerechtfertigte Mittel greift.
Die Gier ist hüben wie drüben eine treibende Kraft, welche in der Planung und Erstellung von politischen und ökonomische Handlungsweisen mitberücksichtigt werden muss, da wenn sie ignoriert wird sich immer umso nachteiliger für die gemässigtere Umwelt auswirkt.

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18.08.2011 um 12:19
Das Problem mit dem freien Markt ist das er ohne staatliche Eingriffe nicht lange frei bleibt sondern zur Mono-/Oligopolbildung neigt.

Abgesehen davon halte ich es auch für zweifelhaft ob ein System das unkontrollierte Gier belohnt unbedingt dasjenige ist auf dem man seine Wirtschaftsordnung aufbauen sollte.


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18.08.2011 um 12:21
@omem
Und der Artikel ist zudem hochsuggestiv. Alleine die Aussage "und mehr Gefallen junger Leute daran, etwas zu riskieren und steinreich zu werden" spricht Bände. Sie suggeriert, wer etwas riskiert wird steinreich.
Sollte man etwa nichts mehr riskieren? Erst das Riskieren schafft die Möglichkeit des Fortschritts, ansonsten stagniert man. Und das Riskieren kommt nicht von ungefähr von Risiko - ja, man kann auch verlieren. Aber sehen wir uns doch mal den american dream an: kommt es von ungefähr, dass es diese Gesellschaft zu solcher Blüte geschafft hat, oder doch nicht eher eben von diesem Motto...
Nicht weniger verstellend als der von Gillner. Das Ziel ist doch erreicht. Die Gesellschaft spaltet sich immer mehr in Links-Rechts-Denken, die wahren Probleme werden dadurch schön verschleiert. Grabenkriege, die zu keinem Ergebnis führen. Links war schuld, rechts war schuld.... Schuld ist in erster Linie die ungeheuerliche Konzentration des Reichtums bei einigen wenigen. Selbst die, die ein oder zwei Milliönchen auf der Seite haben und heute noch laut Hurra schreien, werden am Ende eines Besseren belehrt werden.
Alle Bevölkerungsschichten verlieren Vermögen oder es stagniert auf niedrigem Niveau. Nur die oberen 10% gewinnen in dem 5-Jahres-Zeitraum deutlich. Würde man die letzte Säule auch noch aufsplitten, wäre da ein gleichartiger Verlauf drin. Am Ende bleiben einige wenige übrig und der Rest zahlt die Zeche.
Das sehe ich anders. Nicht umsonst habe ich ja das Beispiel aufgezeigt, dass mit dem Kommunismus trotz scheinbarer "Gleichheit" keiner etwas am Ende hatte.Erst der Anreiz, reich werden zu können, schafft Wohlstand.
Damit die Löhne nicht stagnieren, sind Gewerkschaften vorhanden. Allerdings dürfen es diese auch nicht zu bunt treiben, was dann passiert, können wir beispielsweise gerade in Griechenland beobachten.
Zitat von omemomem schrieb:Er sagt doch hier nichts anderes, als dass der gemeine Arbeitnehmer doch bitteschön zufrieden sein soll, überhaupt einen Job zu haben und dass dieser noch nicht in ein Billiglohnland verlegt wurde. Das gehört voll in den neoliberalen Kanon, er will Arbeit und Energie im Umkehrschluß billiger machen. Also: Scheiß auf die Arbeitnehmer, Scheiß auf die Umwelt, hauptsache die Kasse stimmt. Allerdings, wie überall in unserem heutigen System, nur die Kasse einiger weniger.
Er sagt auch, dass dafür der Wohlstand auf der anderen Seite des Globus steigt. Und ich teile seine Sicht bezüglich der Unwirtschaftlichkeit des Atom-Ausstiegs bzw. der Öko-Lobby. Übrigens profitierst du doch von den billigen Waren aus dem Ausland.


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18.08.2011 um 12:26
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:Das Problem mit dem freien Markt ist das er ohne staatliche Eingriffe nicht lange frei bleibt sondern zur Mono-/Oligopolbildung neigt.
Das muss ja auch unterbunden werden und gehört eigentlich mit zur Marktwirtschaft.
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:Abgesehen davon halte ich es auch für zweifelhaft ob ein System das unkontrollierte Gier belohnt unbedingt dasjenige ist auf dem man seine Wirtschaftsordnung aufbauen sollte.
Ich halte für es viel bedenklicher, wenn man Fehlverhalten belohnt - siehe Banken-Rettung.


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18.08.2011 um 12:38
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Banken-Rettung.
Die kam aber nicht von der linken, sondern von der Schwarzgelben Regierung.
Allerdings hat das nicht allzuviel mit Fehlverhalten zu tun, bzw ein Zusammenbruch eines ständig wachsenden Wirtschaftssystems ist auf Dauer unausweichlich, es kann eben nicht unbegrenzt immer mehr werden wenn man nur begrenzt Recourrcen hat.
Dementsprechend ist Rezension ein unausweichlicher Teil des Kapitalismus.
Das hauptsächliche Fehlverhalten fand mMn im Vorfeld statt, wo entsprechende Hinweise systematisch ignoriert wurden und entsprechende Vorabmassnahmen die den Einschlag gedämpft hätten nicht getroffen wurden.


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18.08.2011 um 12:41
@AtheistIII
Die schwarze Regierung ist aber auch alles andere als wirklich wirtschaftsliberal. Außerdem sind wir noch lange nicht an dem Punkt, an dem uns die Rohstoffe ausgehen. Und die Grundsteine für die Finanzkrise legte der Staat durch soziale Motive. Diese sind ja erstmal nicht schlecht, nur funktioniert das so eben nicht. Die Folgen sind bekannt.


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18.08.2011 um 12:42
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Sollte man etwa nichts mehr riskieren? Erst das Riskieren schafft die Möglichkeit des Fortschritts, ansonsten stagniert man. Und das Riskieren kommt nicht von ungefähr von Risiko - ja, man kann auch verlieren. Aber sehen wir uns doch mal den american dream an: kommt es von ungefähr, dass es diese Gesellschaft zu solcher Blüte geschafft hat, oder doch nicht eher eben von diesem Motto...
Ich habe nicht gesagt, man solle nichts mehr riskieren. Im Gegenteil. Aber der Autor soll es doch bitte nicht so hinstellen, dass man dann automatisch steinreich werde. Das Gegenteil ist der Fall, schau Dir zum Beispiel an, wieviele Existenzgründer es riskieren und damit auf die Nase fallen.

Und in den USA, einem Land wo 42 Millionen von Lebensmittelmarken leben müssen, sehe ich schon lange keine Blüte mehr. Auch da bricht die Mittelschicht weg.

Ein interessanter Artikel ist übrigens auch der hier, "Tellerwäscher bleibt Tellerwäscher": http://www.heise.de/tp/artikel/26/26948/1.html
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Das sehe ich anders. Nicht umsonst habe ich ja das Beispiel aufgezeigt, dass mit dem Kommunismus trotz scheinbarer "Gleichheit" keiner etwas am Ende hatte.Erst der Anreiz, reich werden zu können, schafft Wohlstand.
Damit die Löhne nicht stagnieren, sind Gewerkschaften vorhanden. Allerdings dürfen es diese auch nicht zu bunt treiben, was dann passiert, können wir beispielsweise gerade in Griechenland beobachten.
Keiner will den Kommunismus. Eine gerechtere Verteilung muß her. Es kann nicht sein, dass einige über mehr Geld verfügen, als sie und ihre Nachfahren der nächsten 10 Generationen überhaupt ausgeben können, wenn gleichzeitig die Armut - auch die Kinderarmut - dramatisch steigt. So ein System kann nicht funktionieren.

Die Gewerkschaften sind flügellahme Enten, das dürfte sich doch rumgesprochen haben. Schau Dir die Lohnentwicklung der letzten Jahre an und setze sie in Relation zur Preissteigerung. Die Arbeitnehmer haben real immer weniger Geld zur Verfügung

entw jahresarbeitslohn 1960-2010 01

entw jahresarbeitslohn 1960-2010 02

Und das in Griechenland ganz andere Sachen schiefgelaufen sind, darüber brauchen wir hier jetzt wohl nicht reden, oder? ;)
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Er sagt auch, dass dafür der Wohlstand auf der anderen Seite des Globus steigt. Und ich teile seine Sicht bezüglich der Unwirtschaftlichkeit des Atom-Ausstiegs bzw. der Öko-Lobby. Übrigens profitierst du doch von den billigen Waren aus dem Ausland.
Wir müssen erstmal unsere Gesellschaft wieder ins Lot bringen, bevor wir uns an den Wohlstand anderswo auf der Welt begeben. Es bringt ja nichts, wenn wir schweigend zusehen, wie alles den Bach runtergeht, indem nur einige wenige profitieren. Dann können wir uns um die kümmern, denen es schlechter geht. Das wird aber aufgrund der ungleichen Vermögensverteilung schlecht möglich sein. Auch in Indien und Brasilien leben die "steinreichen" Tür an Tür mit den Bettelarmen. Ich kaufe übrigens, wo es irgendwie geht, Produkte aus heimischer Produktion. Leider ist das in vielen Bereichen nicht mehr möglich. Daher tippe ich gerade auf einem 7 Jahre alten Notebook, nutze ein 5 Jahre altes Handy usw. Ich versuche, dem Konsumterror wo nur möglich zu entkommen.


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18.08.2011 um 12:52
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Außerdem sind wir noch lange nicht an dem Punkt, an dem uns die Rohstoffe ausgehen.
Die Produktionsresourcen vll nicht, aber die Absatzmöglichkeiten sind ebenfalls eine Art Resource.
Mit den drei Autos, fünf Fernsehern, 6 Computern, 100.000 Handys und ganzen Supermarktregalen voller Essen pro Familie ist der Markt einfach übersättigt.

Mein Lieblingssymptom dafür ist die Werbung, besonders für alltägliche Dinge.
Das Eingeständnis der Industrie das letztendlich überflüssiger Scheissdreck produziert wird, den kein Mensch kaufen würde wenn man ihnen nicht in jeder Werbepause weismachen würde das sie ohne nicht mehr leben könnten.
Was mich allerdings deprimiert ist das es zu funktionieren schent :(


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18.08.2011 um 12:56
Zitat von omemomem schrieb:Keiner will den Kommunismus. Eine gerechtere Verteilung muß her. Es kann nicht sein, dass einige über mehr Geld verfügen, als sie und ihre Nachfahren der nächsten 10 Generationen überhaupt ausgeben können, wenn gleichzeitig die Armut - auch die Kinderarmut - dramatisch steigt. So ein System kann nicht funktionieren.
Wodurch willst du gegenhalten? Höhere Steuersätze für Reiche?
Zitat von omemomem schrieb:Die Gewerkschaften sind flügellahme Enten, das dürfte sich doch rumgesprochen haben. Schau Dir die Lohnentwicklung der letzten Jahre an und setze sie in Relation zur Preissteigerung. Die Arbeitnehmer haben real immer weniger Geld zur Verfügung
Schau mal in welchen Zeitraum das fällt. Richtig, in den Euro-Zeitraum.


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18.08.2011 um 13:01
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Wodurch willst du gegenhalten? Höhere Steuersätze für Reiche?
Das wäre schonmal ein Anfang. Spitzensteuersatz wieder auf das Niveau erhöhen, auf dem er unter der Regierung Kohl war z.B.

Steuern auf Spekulationsgewinne, Vermögenssteuer, Schließen von Steuerschlupflöchern, verminderte Absetzbarkeit von Luxusartikeln im gewerblichen Bereich würden mir da als Beispiele einfallen.

Nachtrag: Und flächendeckend Mindestlöhne, um dem Lohndumping entgegenzutreten, hatte ich ganz vergessen ;)
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Schau mal in welchen Zeitraum das fällt. Richtig, in den Euro-Zeitraum.
Was willst Du mir damit sagen? :)


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18.08.2011 um 13:13
Zitat von omemomem schrieb:Das wäre schonmal ein Anfang. Spitzensteuersatz wieder auf das Niveau erhöhen, auf dem er unter der Regierung Kohl war z.B.
Damit wird Deutschland unattraktiver für große Unternehmen. Der Staat verwendet das Geld auch nicht gerade zum Besten, da ist es von Unternehmen oft besser investiert. Prinzipiell bin ich auch dafür, aber ich bin mir noch nicht sicher, ob es den praktischen Wert bringt, den man meint.
Falls durch niedrige Steuersätze für Reiche das Wirtschaftswachstum angekurbelt wird, holt der Staat das Ganze allein dadurch schon wieder ein, dass das Unternehmen nun mehr verdient. Desweiteren locken hohe Steuern zur Steuerhinterziehung.
Zitat von omemomem schrieb:Steuern auf Spekulationsgewinne, Vermögenssteuer, Schließen von Steuerschlupflöchern, verminderte Absetzbarkeit von Luxusartikeln im gewerblichen Bereich würden mir da als Beispiele einfallen.
Luxusartikel könnte man wirklich höher versteuern - da wäre ich dafür. Auch für die anderen Dinge; denke aber nicht, dass man Spekulationen versteuern kann.
Zitat von omemomem schrieb:Was willst Du mir damit sagen? :)
Dass ein Großteil der Stagnation darauf zurückzuführen ist. Der Euro bietet für die Deutschen nicht die Vorteile, die ständig propagiert werden und zum Euro kamen wir aus politischen Gründen - gegen jede ökonomische Vernunft.


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18.08.2011 um 13:24
Die Finanzwirtschaft ist in seinem unüberschaubaren Modulationsspektrum so unüberschaubar geworden, daß genug Nischen und Lücken entstanden sind, die einzig dem Zweck der Selbstbereicherung unterstellt werden können. Die Politik steht tatenlos daneben. Von Regulierung keine Spur. ô_O


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18.08.2011 um 14:13
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Damit wird Deutschland unattraktiver für große Unternehmen. Der Staat verwendet das Geld auch nicht gerade zum Besten, da ist es von Unternehmen oft besser investiert. Prinzipiell bin ich auch dafür, aber ich bin mir noch nicht sicher, ob es den praktischen Wert bringt, den man meint.
Falls durch niedrige Steuersätze für Reiche das Wirtschaftswachstum angekurbelt wird, holt der Staat das Ganze allein dadurch schon wieder ein, dass das Unternehmen nun mehr verdient. Desweiteren locken hohe Steuern zur Steuerhinterziehung.
Meinst Du wirklich, dass die großen Unternehmen dann aus Deutschland abwandern? Das wird immer oft behauptet, aber ich denke nicht, dass es soweit kommen würde. Ich denke, es würde Deutschland viel besser gehen, wenn die große Masse mehr Geld zur Verfügung hat.

Ab einem bestimmten Einkommen wird Geld nur noch gehortet, angelegt, wie auch immer Du das nennen willst. Klar, es wird auch investiert, aber es wäre erheblich besser, wenn Geld für den Konsum in vielen Taschen wäre, statt in wenigen. Durch Konsum profitiert der Staat (und der ist nichts anderes als Du und ich, das darf man nie vergessen, wenn man vom "Staat" spricht) durch Umsatzsteuer und die Unternehmen durch die Verkäufe selbst.

Im Moment ist ein anderer Kurs eingeschlagen: Die Masse hat immer weniger Geld real zur Verfügung und der Konsum leidet darunter. Dann ist die Wirtschaft wieder auf die Exporte angewiesen und wenn die einbrechen, dann steht man dumm da. Es sieht ja überall, besonders in den Hauptexportmärkten Deutschlands mau aus. Da hilft es auch nicht, wenn die Schwellenländer "aufstreben". In die geht nur 10% des Exportes.


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18.08.2011 um 14:57
@libertarian

Warum genau sollte eine freie Wirtschaft irgendwas bringen?

Bzw. was macht eine Wirtschaft frei? Das jeder Produzieren, Verkaufen und Kaufen kann, was er will?
Will ich dort Grenzen haben? Welche Grenzen sind sinnvoll, welche weniger etc.

In einer absolut freien Wirtschaft wird der Kunde unendlich belogen, damit das Produkt an den Mann, die Frau und das Kind gebracht wird. Also mehr als jetzt. Werbung benutzt schon übelste Propagandamittel, aber dort werden eben nur die Vorzüge eines Produktes in ein besseres Licht gerückt. "Es wäscht besser!" oder "Es schmeckt wie Freiheit!"
Der Staat schreibt vor, welche Produkte nicht verkauft werden dürfen, die Illegal sind, ebenso welche Stoffe zur Produktion nicht benutzt werden dürfen. Das ist gut, weil ich will kein Produkt das Gefährlich für mich ist.
Doch haben eben auch Arbeiter Rechte, man soll sie nicht wie Vieh behandeln und selbst Tiere werden in Deutschland besser behandelt, als Arbeiter in den Staat die sich nicht darum kümmern.

Dann kommen wir zur Bildung von Monopolen, in der eine Firma soviel Macht hat, dass sie keinen Konkurrenz mehr fürchten muss. Sie können einen Preis fest legen, der nichts mehr mit der Wirklichkeit zu tun hat.
Bei gewissen Dingen können wir drauf verzichten, bei anderen nicht so wirklich oder wollen es nicht.
Dann ist die freie Wirtschaft dort zerstört, weil sich niemand drum kümmern konnte.
Hier haben wir das Bundeskartellamt was immerhin da gegen ansteuern kann.

Eine reine freie Wirtschaft würde leider immer nur dazu führen, dass Menschen ausgebeutet werden.
Es wäre cool, wenn die einfachen Werkzeuge klappen würden, aber das sind halt doch nur Modelle und können die Habgier von Menschen nicht ganz mit rein bringen.

Solange ein Markt stabil ist, sollte er nicht beschnitten werden.
Wenn es eine natürliche Preisfindung gibt, brauch niemand sich zu beschweren etc.

Die Linken im übrigen haben natürlich auch nicht Recht.
Eine Gesellschaft in der es nur easy geht, kommt nicht vom Fleck.

Die soziale Marktwirtschaft ist schon ganz gut und an einigen Stellen wäre der Staat als Arbeitgeber wahrscheinlich besser. Nah und Fernverkehr, Post und Strom z.B.

Eine absolut Kontrollierte Gesellschaft ist eine Katastrophe, eine komplett freie leider auch. Der zwischen Weg ist am besten, der für die Menschen in erster Linie ist und in zweiter für die entwicklung neuer Möglichkeiten.

Ach ja, ich bin klar gegen die Bankenrettung. Ein System das soooooo kaputt ist, muss fallen und auch wenn das wirklich richtig weh tut, verzögern wir den Fall nur.


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18.08.2011 um 15:43
Zitat von FreakazoidFreakazoid schrieb:Warum genau sollte eine freie Wirtschaft irgendwas bringen?
Das frage ich mich auch.


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18.08.2011 um 16:27
@libertarian

Wie stellst du dir den freien Markt vor? Lohndumping bis auf Chinaniveau, um "konkurrenzfähig" zu bleiben, dabei Stellenabbau bis zum Erbrechen, 16h Arbeitstage für die Wenigen, die dann noch arbeiten?

Der freie Markt ist ein System, in dem wenige viel verdienen und viele kaum was verdienen. Wenn aber mehr Leute weniger verdienen (man brauch nicht 100 Millionen Akademiker, dann räumt ja keiner mehr auf), wird weniger in die Sozialkassen gezahlt. Wenn da weniger reingeht, können die Geringstverdiener, die der tolle asoziale freie Markt produziert, nicht vom Staat abgefangen werden, die Leute verelenden.


Isn scheiß System. Rechnet sich nur für Unternehmer, ich weiß nicht, ob es dir schonmal jemand gesagt hat aber ein Land besteht nicht nur aus Unternehmern. Der tolle Kapitalismus hat erst zu der Krise geführt, was ist mit erzkapitalistischen Ländern wie den USA, die mittlerweile auch pleite sind? Hat bei denen auch der Sozialismus versagt? Lächerlich.

Der Markt hat sozial zu bleiben, wenn wir Wohlstand erhalten wollen, nur Leute, die genug zum Leben verdienen, die kaufen auch was und nur, wenn gekauft wird, kann es eine gesunde Wirtschaft geben, das ist sone Sache, die Kapitalisten niemals in ihre Birne kriegen, da für einen Kapitalisten nur der persönliche Gewinn zählt. Ein Staat ist aber kein Privatunternehmen, er muss die Allgemeinheit versorgen.

Sollen doch Akademiker in der Wirtschaft so viel verdienen, wie sie wollen, das können sie auch in einem sozialen Marktsystem. Aber der freie Markt beutet diejenigen aus, deren Qualifikation nicht so hoch ist und das ist einfach nur ein asoziales, sozialdarwinistisches System, was entgegen jeder - staatlich garantierten - Menschenwürde handelt. Aber wahrscheinlich sind die Leute zu verwöhnt um zu erkennen, wie gut wir es haben, wenn der Staat soweit eingreift, dass nicht jeder 4 Jobs haben muss um satt zu werden.


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18.08.2011 um 23:17
@libertarian

'gähn' Alte Wirtschaftstheorien, die schon lange nicht mehr stand der Wissenshcaft sind, wie trickle down effekt...ich bitte dich. :D

Genauso lächerlich, wie das Märchen, das niedrigere Steuern, mehr Wachstum schaffen und am ende mehr Geld in die Kassen spülen. Das hat noch nie ausserhalb von kleinen Steueroasen funktioniert.

Das ist genauso Utopie wie Kommunismus, weil es einen Menschentypus erfordert, den man erst schaffen muss. Auch wenn Marktfetischisten uns diesen ideologischen Bullshit gerne als pragmatisch und vernünftig verkaufen wollen. Es ist und bleibt iTräumerei.


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19.08.2011 um 00:53
"Wenn wir nicht weitere Arbeitsplätze verlieren wollen, sollte man statt der Kapitalisten besser die Ökosozialisten stoppen, die Arbeit und Energie bei uns immer teurer machen, den Staat von einer Wohlfahrtsindustrie plündern lassen und am liebsten hinter jeden Arbeitenden einen mit Stempel und Formularen bewaffneten Beamten stellen würden. Kurz: Wir bräuchten mehr freie Marktwirtschaft, weniger Staat, mehr unternehmerische Freiheit und mehr Gefallen junger Leute daran, etwas zu riskieren und steinreich zu werden. Wir müssten einfach so richtig Spaß am Kapitalismus finden, so wie die Chinesen."
Diesen Abschnitt wirst Du kennen? @libertarian ?

Die Arbeit soll also billiger werden?
Toll! Niedrigere Löhne.
Was schwebt Dir vor?
Mehrere Jobs zugleich?
Längere Arbeitszeiten?
Aufstocken - Hatz4 ist natürlich das Beste --> Lohnkostensozialisierung = Gewinnprivatisierung ?

Energie soll also billiger werden?
Toll!
Zerschlagung des 4-Konzerne- Monopols?

Der Staat soll also nicht mehr von der "Wohlstandsindustrie" geplündert werden?
Du meinst also, dass jene 10 Prozent der Wohlständler, die 60 Prozent des Gesamtvermögens besitzen, den Staat geplündert hätten?
Und wenn ein Staat geplündert wurde, muss man ihn kleiner machen?
Und wenn er noch mehr geplündert wird, muss man ihn noch kleiner machen?

Junge Leute sollen also Gefallen daran finden, etwas zu riskieren und "steinreich" zu werden?
Dass das Vermögen des Einen die Schulden der Vielen sind, weißt Du?
Reichen die Schulden noch nicht?
Heißt es nicht, wer überschuldet ist, hätte "über seine Verhältnisse gelebt?
Wir müssen den Gürtel enger schnallen, wir können uns schlicht keine "steinreichen" Jünglinge mehr leisten. @libertarian

Wir müssten einfach so richtig Spaß am Kapitalismus finden, so wie die Chinesen."

Ach so.


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19.08.2011 um 00:58
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Falls durch niedrige Steuersätze für Reiche das Wirtschaftswachstum angekurbelt wird, holt der Staat das Ganze allein dadurch schon wieder ein, dass das Unternehmen nun mehr verdient. Desweiteren locken hohe Steuern zur Steuerhinterziehung.
Dieses Mantra wird seit rund 30 Jahren wiederholt.
Mit dem Erfolg, dass an der absoluten Mehrheit jeder Aufschwung konsequent vorbeigeht, während jede Krise voll auf sie durchschlägt.
Dieses Ammenmärchen lockt keinen mehr.


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19.08.2011 um 06:36
@eckhart
Wohlfahrtsindustrie hat nicht unbedingt nur etwas mit Sozialhilfe zutun. Denke an die ausufernden Subventionen. Diese Subvention verzerren nicht nur den Markt, nein, sie halten auch noch Menschen in der dritten Welt davon ab, eine konkurrenzfähige Wirtschaft aufzubauen.
Das mit der teuren Arbeit musst du im Zusammenhang mit dem Atom-Ausstieg sehen. Die Kosten für Strom werden steigen, nun hat der Arbeitgeber mehr zu zahlen. Auch das ist teure Arbeit. Ob er jetzt die Löhne kürzt oder an anderer Stelle einspart, ist wieder eine Sache.


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