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Wachstum ohne Schulden, Euro-Zins bald unter 1% oder unter 0%?

43 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Geld, 2012 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wachstum ohne Schulden, Euro-Zins bald unter 1% oder unter 0%?

18.05.2012 um 17:40
naja gemäß der Theorie was viele von einem Leitzins erwarten wären die USA ja schon seit Jahren kaputt.

Aber die Nordeuropäer sollten da hart bleiben und Frankreichs traum vom weichen Euro einen Riegel vorschieben

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Wachstum ohne Schulden, Euro-Zins bald unter 1% oder unter 0%?

21.05.2012 um 08:19
@guyusmajor

Du schreibst:
Zitat von guyusmajorguyusmajor schrieb:ich behaupte doch und das würde dann bedeuten, wie ich oben beschrieben habe, dass das Geld kostenfrei von der Zentralbank ausgegeben wird und auf die Rückzahlung ein Rabatt gegeben wird.

Praktisch denkbar, oder?
Unter Volkswirten gibt es bis dato ein eindeutiges Dogma: Der Leitzins muss grundsätzlich positiv sein, mindestens aber bei 0,0% liegen.

Für die Bestimmung des momentan optimalen Leitzinssatzes gibt es eine einheitliche und bewährte Methode, die sog. "Taylor-Regel". (Welche Faktoren dabei berücksichtigt werden und wie man den Zinssatz errechnet lasse ich an dieser Stelle mal weg, das würde definitiv den Rahmen sprengen - angewandt wird sie seit Anfang der 1990er Jahre).

Einige Ökonomen in den USA haben tatsächlich Szenarien entwickelt und durchgerechnet, in denen der FED oder EZB-Leitzins im negativen Bereich liegt.

Die Sache hat dann aber einen großen Haken:

Zwar muss eine Bank, die sich z.B. 100€ bei der EZB zu einem Zinssatz von -5% leiht, nur 95€ an die EZB zurück zahlen und auch Privatkredite etc. würden massiv günstiger, aber:

Auch Einlagen (z.B. Sparbücher) würden dann negativ verzinst, sprich niemand würde sein Geld mehr zur Bank bringen. Fortan wäre es ja attraktiver das Ersparte unterm Kopfkissen zu horten, da wäre der Wertverlust deutlich geringer. Sollte das passieren, müssten sich die Geschäftsbanken komplett durch Zentralbankgeld finanzieren und es käme zu massiven Kreditklemmen (keine oder wenig Einlagen = keine oder wenige herausgegebene Kredite). Das würde sich natürlich widerum sehr negativ auf Konsum und Wachstum auswirken.

Der Staat müsste also den Bargeldbesitz unattraktiv machen, z.B. durch regelmäßige Entwertungen von Geldnoten...


Ich hoffe, das war jetzt halbwegs zu verstehen ^^? Ist alles ein bisschen kompliziert und ich würde mal davon ausgehen, dass es in naher Zukunft weder bei FED noch bei EZB zu so einem Umbruch kommen wird.

Viele Grüße


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Wachstum ohne Schulden, Euro-Zins bald unter 1% oder unter 0%?

21.05.2012 um 08:34
Der EZB-Zinssatz für das Hauptfinanzierungsinstrument (auch MRO genannt - das was man gemeinhin unter Leitzins versteht) liegt momentan bei 1,00%, d.h. Geschäftsbanken, wie z.B. die Deutsche Bank, tauschen Wertpapiere (sog. notenbankfähige Sicherheiten) für einen Zeitraum von zwei Wochen in Zentralbankgeld um. Die Zuteilung erfolgt über das Mengentenderverfahren.

Der Gedanke bei diesen Finanzierungsgeschäften ist, dass die Notenbanken durch ihre Zinsen auch das allgemeine Zinsniveau beeinflussen können - dies klappt nur leider absolut nicht (zumindest nicht in Deutschland, wo ein Dispo bis zu 16% Zinsen kostet...).

Die Leitzinsen zu senken würde also keinen großen Einfluss auf die Konjunktur haben. Generell ist eine ausschließlich monetäre Konjunkturpolitik zum Scheitern verurteilt.

Die einzige Chance für Europa besteht darin, dass in der gesamten Eurozone ein einheitliches Vorgehen abgestimmt wird, das aus einer vernünftigen Mischung aus Fiskal-, Geld- und Einkommenspolitik bestehen muss.


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Wachstum ohne Schulden, Euro-Zins bald unter 1% oder unter 0%?

21.05.2012 um 10:19
@GreaseGasGlory
Zitat von GreaseGasGloryGreaseGasGlory schrieb:Die einzige Chance für Europa besteht darin, dass in der gesamten Eurozone ein einheitliches Vorgehen abgestimmt wird, das aus einer vernünftigen Mischung aus Fiskal-, Geld- und Einkommenspolitik bestehen muss.
Gelingt das nicht wäre ein Eiertanz sicherlich nicht von langer Dauer.

Die andere Chancen sind der CRASH oder/und eine Währungsreform, oder?

Haben wir im Euroraum ein Tabu für Leitzinsen unter 1%-Punkt?


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Wachstum ohne Schulden, Euro-Zins bald unter 1% oder unter 0%?

21.05.2012 um 11:59
Ich finde ja, man sollte nicht mehr, sondern weniger Wachstum anstreben.
Zumindest weniger von diesem Wachstum auf Teufel und Schulden komm raus.

Genau diese Hetze auf, diese Gier nach immer mehr Profit in immer kürzerer Zeit, ungeachtet der realen Möglichkeiten, genau dies war es doch, was die Staaten, Banken, Wirtschaft in solche Schwierigkeiten gebracht hat.

Spekulationen mit Geld, welches man gar nicht besaß, über mehrere Ebenen oft, völlig unübersichtliche Investments, Verkäufe und Käufe von Gütern, die noch nicht einmal hergestellt wurden. Oder Expansion um jeden Preis, Schulden machen ohne Maß und Ziel, um alle möglichen Subventionen, Schulden und Vergünstigungen bezahlen zu können - ohne dass offenbar dran gedacht wurde, dass diese Gelder auch mal zurückgezahlt werden müssen.

Oder dass es gar keinen realen Gegenwert für diese Gelder gibt und sie somit eigentlich wertlos sind.

Es ist mir unbegreiflich, woher diese vollkommen schwachsinnigen Forderungen kommen, man brauche noch mehr Wachstum, man müsse dafür noch mehr Schulden machen und alles müsse weiter so laufen, wie bisher.


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Wachstum ohne Schulden, Euro-Zins bald unter 1% oder unter 0%?

21.05.2012 um 12:07
@GreaseGasGlory
... womit wir den beim freigeld wären. s. hier: Wikipedia: Freigeld
m.e. nette theorie, die spekulation und kapitalanhäufung verringern und den konsum ankurbeln kann.


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Wachstum ohne Schulden, Euro-Zins bald unter 1% oder unter 0%?

21.05.2012 um 13:09
@guyusmajor:

Der Crash bzw. die Währungsreform wären für den europäischen Wirtschaftsraum sozusagen ein "Reset"... Würde es zu einer solchen Währungsreform (zurück zu den Landeswährungen) kommen, naja, was dann?

Diese Frage kann man wohl nicht wirklich zu 100% beantworten, ein solches Szenario (zumindest in dieser Dimension) hat es nunmal noch nie gegeben. Die wirtschaftlich "gesunden" und kräftigen Staaten (z.B. Deutschland, Frankreich, etc.) hätten wahrscheinlich noch die besten Chancen mit "einem blauen Auge" davon zu kommen. Was in einem solchen Fall allerdings aus den ohnehin schon geschwächten Staaten wie z.B. Griechenland, Italien, Portugal, etc. würde, ist nicht absehbar - das Risiko der Verarmung und der wirtschaftlichen Not ist allerdings nicht zu unterschätzen.

Abgesehen davon muss den EURO-Gegnern, die zurück zur DM wollen, eins klar sein:

Das Europa, das wir heute kennen und das seit dem Ende des 2. Weltkriegs entstanden ist, würde in dieser Form nicht mehr weiter existieren, das Projekt wäre gescheitert. Mit dem EURO steht und fällt die Europäische Union.


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Wachstum ohne Schulden, Euro-Zins bald unter 1% oder unter 0%?

21.05.2012 um 13:12
@GreaseGasGlory
Zitat von GreaseGasGloryGreaseGasGlory schrieb:Das Europa, das wir heute kennen und das seit dem Ende des 2. Weltkriegs entstanden ist, würde in dieser Form nicht mehr weiter existieren, das Projekt wäre gescheitert. Mit dem EURO steht und fällt die Europäische Union.
'ne begründung wäre schön


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Wachstum ohne Schulden, Euro-Zins bald unter 1% oder unter 0%?

22.05.2012 um 12:30
Habe die Diskussion gerade einmal komplett überflogen und wollte mich auch mal mit einmischen...

1. Zum Thema neg. Leitzins:

Richtig ist, dass ein negativer Leitzins theoretisch möglich ist, dass dies aber ein kompletter Dogmenwechsel in der Finanz- und Konjunkturpolitik wäre. Einmal hat man diesen Versuch bereits unternommen und zwar vor einiger Zeit in Japan. Der Grund war, dass die Inflationsrate quasi explodiert war, nachdem die Notenbank immer wieder billiges Geld auf den Markt gepumpt hatte um die Wirtschaft anzukurbeln.

Durch die Umkehrung des Zinsgefüges (quasi Verlust auf Geldanlagen, Entwertung von Realgeld) wurde die umlaufende Geldmenge reduziert, gleichzeitig wurde der Binnenkonsum angekurbelt, etc.

Solche sehr radikalen Maßnahmen, sollten ein allerletzter Ausweg sein und nicht "einfach mal ausprobiert" werden.

2. Leitzins der EZB auf 1% und die Angst vor einem 0% Leitzins:

Es ergeben sich einige Probleme bei einer Leitzinssenkung auf 0:

Die Geldeinlagenverzinsung (bspw. Sparguthaben) sinkt in Richtung 0. Da wir ohnehin seit einiger Zeit in einer absoluten Tiefzinsphase festhängen und die Angst vor dem großen Crash in der Bankenbranche immer noch sehr ausgeprägt ist, würde kaum noch jemand sein Geld zur Bank bringen, stattdessen gäbe es überall prall gefüllte Matratzen und Kissen. Wenn man jetzt einmal kurz betrachtet, wie eine Bank arbeitet (Hereinnahme von Kundeneinlagen und Herausgabe von Krediten) und dann noch einen Schritt weiterdenkt, nämlich in die Richtung "neue Eigenkapitalquoten" für Banken... Ich denke mal, dass dieses Problem selbsterklärend ist.

Eine weitere Sache ist die, dass bei der EZB versuchen möchte den Leitzins (das Hauptrefinanzierungsinstrument) möglichst über den Referenzsätzen EURIBOR und LIBOR zu halten. Diese Überlegung ist auch sehr begründet: EURIBOR und LIBOR sind Referenzsätze, die angeben, welche Zinssätze im Interbankengeschäft (Kreditvergabe und Banken) angesetzt werden. Der akt. 3-Monats-Euribor (Zinssatz für einen Interbankenkredit mit der Lfzt. 3 Monate) liegt bei 0,3% (ungefähr). Wenn die Banken jetzt aber billigeres Geld über den EZB Mengentender bekommen könnten, würde der Interbankenmarkt zusammenbrechen, die Geschäftsbanken würden alles daran setzen über den Mengentender der EZB Geld zu 0% zu bekommen usw...

Solange die wirtschaftliche Lage in Europa vorerst so bleibt, wie sie ist, macht ein Leitzins von 1% schon Sinn.

3. Freigeld

Die Theorie ist mir bekannt und zweifelsohne ist es ein Interessantes theoretisches Modell, allerdings denke ich nicht, dass die praktische Umsetzung (schon garnicht wenn man bedenkt welche Ausmaße der Euro-Raum hat) möglich und sinnvoll wäre. Ziel der Sache ist die Durchlaufgeschwindigkeit des Geldes zu erhöhen, quasi die Bürger zum Konsum zu zwingen. Da kommen wir fast schon dazu, dass man anfängt sich Milton Friedmans "homo oeconomicus - der wirtschaftlich denkende Mensch" zu erschaffen. Solche sehr radikalen Eingriffe sollte man besser nicht ernsthaft in Erwägung ziehen.

4. Crash und die Folgen für die EU

Ein Crash hätte natürlich massive Folgen, die man nicht absehen kann. Sicher ist aber, dass die Ärmeren Staaten, deren Industrieleistung hinter dem EU Durchschnitt zurück liegen, eher von der Abschaffung des EURO profitieren würden, als z.B. die BRD. Wir haben hier in Deutschland eine starke Wirtschaft, die aber deshalb lebt und gedeiht, weil wir den EURO haben. Wir sind Export-Weltmeister, freuen uns darüber, ABER wir vergessen, dass wir innerhalb einer großen und einheitlichen Wirtschaftsunion leben. Würden die Landeswährungen zurückkommen, so wie es früher war, und die Devisenkurse würden wieder durch Angebot und Nachfrage bestimmt, dann könnte es für uns wirklich schlecht ausgehen...

Generell bin ich aber auch der Meinung, dass der EURO das Ergebnis aus 50 Jahren friedlichem Zusammenarbeitens innerhalb Europas ist und dass die Auswirkungen bei Auseinanderbrechen dieser Währungsunion massiv sein würden. Wir sind uns innerhalb Europas und der Währungsunion ja jetzt schon nicht mehr ganz grün, aber Europa (mit seinem Arm-Reich-Gefälle etc.) wird momentan durch den Euro -und die Angst davor, was wäre, wenn der Euro scheitert, zusammengehalten. Wenn dieser Kleber weg wäre, oder irgendwann verschwindet, wird einiges anders werden...


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Wachstum ohne Schulden, Euro-Zins bald unter 1% oder unter 0%?

01.06.2012 um 20:53
die Zeichen verdichten sich, dass sehr bald wieder massiv Geld gedruckt wird - weltweit - und am Mittwoch könnte der Leitzins in Euroland fallen - drastisch - keiner will, dass diese Welt 2012 untergeht.
Das alles sind Zeichen des nahen Crashs - ich hatte immer schon gesagt, das am Ende massiv Geld gedruckt werden wird und jetzt stehen wir kurz davor - weil es andere Lösungen innerhalb des Papiergeldsystems nicht gibt. Josef Ackermann weiß das und seine Tränen galten nicht dem Abschied von der Deutschen Bank, sondern dem Abschied vom Geldsystem als Ganzes.


Die Verzweiflung ist so groß, dass jetzt nur noch schwere Geschütze helfen, um einen Abwärtsstrudel zu stoppen. "Ohne Gelddrucken ist die Krise nicht mehr in den Griff zu bekommen", sagt Michael Harbisch, Aktienhändler bei dem Brokerhaus Jefferies.


Nur Zentralbanken können noch helfen

Die Europäische Zentralbank müsste also beherzt eingreifen, erneut Anleihen der Peripheriestaaten im großen Stil aufkaufen und am besten zusätzlich über eine Zinssenkung signalisieren, dass sie die Zeichen der Zeit erkannt hat. Am kommenden Mittwoch wäre dazu Gelegenheit, denn dann kommen die Notenbanker zu ihrer nächsten Sitzung zusammen.

Bisher wandte sich vor allem das deutsche Lager stets gegen derartige Maßnahmen. Dieser Widerstand könnte nun aber bröckeln, da die Inflationsgefahren gesunken sind. Mehr noch: Inzwischen besteht sogar wieder eher die Gefahr einer Deflation.


Gesunkene Inflation macht Luft für Interventionen

Die ersten Daten für den Monat Mai deuten daraufhin, dass die Preise in der Euro-Zone zuletzt gesunken sind. In Deutschland dürfte der Rückgang 0,2 Prozent betragen haben. Selbst die Jahresrate der Inflation beträgt demnach nur noch 1,9 Prozent. Das gäbe der EZB genug Spielraum für Maßnahmen zur Krisenbekämpfung.

Sollte EZB-Chef Mario Draghi tatsächlich ein beherztes Eingreifen verkünden, dann könnte dies an den Börsen zu einer Erleichterungsrallye führen. Profitieren dürften dann vor allem jene Aktien, die in den vergangenen zwei Monaten – seit die Euro-Krise die Finanzmärkte wieder voll erfasst hat – am stärksten gelitten haben.

Gleichzeitig würden dann auch die Notierungen an den Rohstoffmärkten wieder deutlich steigen und auch die Anleihen der Peripheriestaaten, vor allem jene aus Spanien, könnten zu den Gewinnern gehören.


Auch die Fed dürfte bald wieder Geld drucken

Aber selbst wenn die EZB wesentlich vorsichtiger agiert, so könnte eine Wende an den Aktienmärkten dennoch nahe sein. "Nach Kursrückgängen im April und Mai starteten Aktien in Wahljahren in den sonst eher schwachen Sommermonaten durch", hat Markus Reinwand, Aktienstratege bei der Landesbank Hessen-Thüringen beobachtet.

Dies liegt einfach daran, dass der amtierende Präsident ein großes Interesse daran hat, dass unmittelbar vor der Wahl in den Depots der Amerikaner keine dicken Minuszeichen erscheinen. Obama kann dazu zwar selbst wenig beitragen. "Mit der US-Notenbank als verlässlicher Feuerwehr scheint für Aktien aber zumindest eine Absicherung nach unten gegeben sein", so Reinwand.

Denn im schlimmsten Fall kann die Fed ihrerseits eine neue Runde des Gelddruckens einläuten. Dass irgendjemand demnächst wieder die Notenpresse rattern lässt, scheint daher klar. Die Frage ist nur noch, wann auf den Knopf gedrückt wird.


http://www.welt.de/finanzen/article106406017/Boersenpanik-Anleger-zahlen-fuer-Sicherheit-drauf.html


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29.06.2012 um 22:29
jetzt sieht es nach einem historischen Schritt aus:
Weg frei für Leitzinssenkung

Eine unmittelbare Auswirkung könnten die Beschlüsse schon in der kommenden Woche haben. Denn nun dürfte der Weg frei sein, dass die Europäische Zentralbank am Donnerstag den Leitzins senkt.

Bisher hatte die Notenbank gezögert, weil sie nicht für die Politik in die Bresche springen wollte und erst weitere Schritte der Staatenlenker zur Beilegung der Krise sehen wollte, bevor sie selbst eingreift.

EZB-Chef Mario Draghi zeigte sich nun jedoch mit den Beschlüssen "ziemlich zufrieden", so dass seine Hemmungen für weitere Zinssenkungen endgültig verschwunden sein dürften.

Ob all diese Maßnahmen jedoch wirklich dazu beitragen, Europa aus der Krise zu führen, steht auf einem anderen Blatt. David Kohl, Chefvolkswirt der Schweizer Bank Julius Bär, ist jedenfalls eher skeptisch.
http://www.welt.de/finanzen/article107304015/Finanzmaerkte-bejubeln-Start-in-die-Schuldenunion.html


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01.07.2012 um 00:29
ich rechne am Donnerstag mit einer Senkung auf 0.75 Prozentpunkte.


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15.11.2013 um 22:00
Die Dinge entwickeln sich tatsächlich genau so, wie ich vorhergesagt hatte, seit vorletztem Donnerstag liegt der Euro-Leitzins bereits bei 0.25% und das war noch nicht das letzte Wort von Draghi, denn die 0-Linie liegt jetzt ganz nah. Bald werden die Märkte mit noch mehr Geld geflutet werden.

Zunächst aber sehe ich eine vollkommen unkonventionelle Marke als den richtungsweisenden Zielkorridor, 0.1%, ehe kurz danach der Leitzins direkt in den Minusbereich eintritt. Ungewöhnliche Situationen erforden neue Wege in der Politik der Zentralbank!

ezbfed700


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05.06.2014 um 19:12
Wir kommen der Nulllinie immer näher, heute hat die EZB den Leitzins auf 0.15 Prozentpunkte gesenkt. Money for nothing.

Wehe, wenn jetzt ein Abschwung kommen sollte, dann wäre alles umsonst gewesen und die EZB könnte als letzte Möglichkeit nur noch massiv Geld drucken. Ohweh.


http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ezb-senkt-leitzins-und-beschliesst-minuszinsen-fuer-banken-a-973571.html

Hoffentlich haben wir bald Inflation ;)


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05.06.2014 um 19:37
Ich checks nicht ganz, kann mir einer erklären was das jetzt genau bedeutet?
Und was passiert bei einer Inflation wenn der Zinssatz so niedrig ist?


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guyusmajor Diskussionsleiter
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05.06.2014 um 21:29
@phenix

Das theoretische Modell besagt: Wenn die Zinsen sehr niedrig sind, sinkt die Neigung sein Geld anzulegen in Zinspapiere, stattdessen sollte so der Konsum gefördert werden.
Faktisch haben wir bei Zinsen nahe 0 und einer Inflation von mehr als 0.5 eine Geldvernichtungsmaschine bei einer gleichzeitigen Ausweitung der Geldmenge durch höhere Kriditvergaben, das Geld wird sozusagen flüssig.
Nun haben wir aber das Problem, dass das Geld, was durch den Bankensektor generiert wird
nicht im Primärmarkt ankommt. Würde das direkt so passieren hätten wir eine stärkere Inflation
So hat die Zinspolitik am Ende vor allem Symbolcharakter und vorwiegend Auswirkungen für das Big-Money.
Trotz allem bleibt das Geld auf dem primären Geldmarkt knapp und tendiert zur Deflation, die Preise sinken und die Menschen merken gleichzeitig, dass Weniger eigentlich Mehr ist und man auch mit wenig glücklich sein kann.
Kauft, kauft, kauft, wäre das Leitmotiv der Zinssenkung. Jeder kleine Zinsschritt weitet die Geldmenge wohl direkt aus, aber nicht unmittelbar auf dem Primärmakrt.
Durch den Sparzwang, den man Europa auferlegt hat konterkariert man die Zinspolitik der Notenbank. Schaut man auf die Entwicklung der darauf bezogenen Kapitalmärkte/ Aktienmärkte, dann besteht hier durchaus die große Gefahr einer sich immer mehr vergrößernden Blase.
Gegenwärtig und wenn man die Linien so weiterzieht, sind wir auf dem letzten Achtel einer Exponentialkurve, ehe sie zusammenbricht.
Aber einen Plan B scheint man nicht zu haben.

1. Europa kann sich nicht rüchwärts entwickeln
2. der Euro hängt damit dogmatisch zusammen und ist alternativlos
3. man wird alles tun, um den Euro und den Euroraum zu erhalten

Trotzdem kann sich ein solches Gebilde nicht über Jahrzehnte halten, wenn sich die Mitgliedsstaaten nicht in iher Wirtschaftskraft anpassen und eine politische Union herbeigeführt wird. Dazu aber müsste Deutschland einen Teil seines Kuchens abgeben und das will es bestimmt nicht. So ist ein dauerhaft niedriger Leitzins garantiert und so müsste die Exponentialkurve immer weiter steigen, damit immer mehr Geld geschöpft werden kann für ein Wachstum ohne Grenzen

Nun zeigt die Volkswirtschaftslehre eine andere Wahrheit auf, nämlich die zyklische Entwicklung des Wachstums und die Konjunkturphasen, Aufschwung, Boom, Rezession, Depression.
Ohne Zweifel würde dem System heutiger Prägung eine lange Rezession und eine darauf folgende Depression das Genick brechen, weil dann die Wahrheit ans Licht käme - der Betrug am Geld.


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06.06.2014 um 10:11
@phenix
Das ist so einfach gar nicht zu beantworten.
Theoretisch soll der Leitzins ja Inflation und Preisniveau regulieren. Ob und inwiefern das zutrifft, ist durchaus umstritten, denn es ist völlig unstrittig, dass da sowohl Geschäftsbanken und vor allem die Politik mitspielen muss. Der Leitzins ist somit bestenfalls ein Signal und ein einzelner Schritt auf einem langem Weg.
Die Geschäftsbanken indem sie je nach Höhe des Leitzins mehr oder eben weniger Geld in Umlauf bringen und so Anreize zur Investition gesetzt werden.
Die Politik indem sie mit ihrer Finanzpolitik auf den Markt einwirkt.

Nun sind die Leitzinsen aber schon etwas länger etwas tiefer angesiedelt doch der erhoffte Effekt hat sich bislang nicht einestellt. Statt einer Liquiditätsschwemme beobachten wir eine Kreditklemme und die Staaten "sparen" auf Teufel komm raus anstatt für Impuls zu sorgen.
So verliert die Leitzinssenkung natürlich ihren erhofften Effekt.

Hinsichtlich deiner Frage bedeutet das, dass theoretisch ein niedriger Leitzins die Inflationsrate durch die Decke gehen lassen sollte, wenn alles normal und wie erhofft liefe. Realistisch betrachtet befinden wir uns allerdings eher an der Grenze zu einer Deflation im EURO-Raum. Um dem entgegenzuwirken müsste der Leitzins noch weiter gesenkt, oder durch andere Impulse für Liquidität gesorgt werden.
Was das nun für jeden Einzelnen und sein Geld bedeutet ist nicht so einfach zu erklären.
Einige behaupten, es sei nur der Mittelstand betroffen, die Superreichen würden ausweichen (was ich für Quatsch halte, da die Superreichen ohnehin immer ausweichen können und sich die Sahneschnittchen sichern), die Ärmeren hingegen würden nichts verlieren und bei einer Deflation sogar profitieren (auch das halte ich für ausgemachten Quatsch, da ja nicht nur die Privatvermögen betroffen sind, sondern sämtliche Sozialkassen) andere sagen, dass jeder direkt oder indirekt betroffen sei (was ich auch so sehen würde).
Was also bedeutet das nun?
Unsere Lebensversicherungen und Renten werden aufgefressen. Gleichzeitig freut sich wieder mal der Export, denn durch die Absenkung des Leitzins wird auch die Währung geschwächt. Europäische Güter und Waren werden billiger.

Die Konstellation ist etwas paradox. Banken geben das billige EZB Geld nicht weiter, nicht weil sie keine Lust mehr hätten ihrem Geschäft nachzugehen, sondern weil sie durch Auflagen gezwungen werden ihre Bilanzen zu korrigieren. Staaten "sparen" wo sie nur können und wo sie nicht können sollten anstatt die Nachfrage anzukurbeln. So könnte wohl auch diese Maßnahme wirkungslos verpuffen.
Es bleibt spannend.

Fraglich dürfte sein ob man daraus etwas lernt. Ich bezweifelte das, möchte mich aber nicht in Prophetie üben.
Unzweifelhaft dürfte sein, dass Populisten jeder Couleur ihr Liedchen anstimmen werden. Apokalyptiker sehen schon die Reiter am Horizont, Untergangspropheten sehen nur noch Eisberge, die Rechtspopulisten beharren wieder auf ihrem völkischen Unfug. Zumindest das dürfte witzig werden.
Ob und inwiefern sich das auf die politische Landschaft auswirkt, bleibt abzuwarten und wird wohl davon abhängen ob und wie schnell dieses Problem aus der Welt geschafft wird. Im Zweifelsfall dürfte es für einen weiteren Zulauf antieuropäischer bis hin zu extremistischen Parteien geben.


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06.06.2014 um 18:15
Zitat von phenixphenix schrieb:Und was passiert bei einer Inflation wenn der Zinssatz so niedrig ist?
den einfluß der geldpolitik dürfte recht gering sein. außer es wird geschaft den euro ein bisschen runter zu prügeln, dann steigt der ölpreis nen bisschen. ein großer rutsch nach unten ist allerdings unwahrscheinlich da die amerikaner den dollar noch brutaler runter prügeln.
andere faktoren snd deutlich wichtiger für die inflation, z.b. die haushalts politiker der staaten und die vergabe kriterien der banken, beides deutet ganz stark auf deflation hin.


die politik ist falsch, allerdings nicht wegen den risiken sondern weil sie das problem nicht löst, südeuropa hat eine eigenkapitalkrise, keine kreditkrise.


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08.06.2014 um 14:45
Is mir Rille, hab kein Sparbuch oder Festgeld, nur ETFs.


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09.06.2014 um 22:15
Zitat von zoonpolitikonzoonpolitikon schrieb am 06.06.2014:Nun sind die Leitzinsen aber schon etwas länger etwas tiefer angesiedelt doch der erhoffte Effekt hat sich bislang nicht einestellt. Statt einer Liquiditätsschwemme beobachten wir eine Kreditklemme und die Staaten "sparen" auf Teufel komm raus anstatt für Impuls zu sorgen.
Die Staaten sparen gar nicht, im Sinne von sinkenden Ausgaben.
Ist ja auch klar, ist auch immer irgendwo Wahlkampf. Die Staatsausgaben müssten den Einnahmen angepasst werden, nicht umgekehrt. Dann hätten wir eine stabile Wirtschaft. Der Cut bei den Staatsausgaben sollte aber halt bald mal erfolgen, weil jeder "Staat" hat eigentlich genug Einnahmen um sich zu refinanzieren. Die Mehrwertsteuer liegt ja in den meisten Ländern schon bei 20%.


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